
Wie gesund sind die Wälder im Landkreis Ludwigsburg? Der aktuelle Waldbericht zeigt: Der Baumbestand wird älter und laubholzreicher, doch Dürre, Schädlinge und Pilzbefall setzen ihm stark zu. Fast die Hälfte des eingeschlagenen Holzes ist bereits geschädigt.
Ludwigsburg – Der Wald im Landkreis Ludwigsburg verändert sich: Er wird älter, dicker und laubholzreicher. Das geht aus dem Waldzustandsbericht 2025 hervor, den Fachbereichsleiter Dr. Simon Boden am Freitag im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vorgestellt hat. Während diese Entwicklung positiv für die Biodiversität und den klimastabilen Umbau der Wälder sei, warnt Boden gleichzeitig: „Das ist ein positives Ergebnis in Hinblick auf die Biodiversität und den klimastabilen Umbau der Wälder für die Zukunft.“ Allerdings seien ältere Bäume auch anfälliger für Schädlinge und Dürre.
Schäden auf hohem Niveau – Fast die Hälfte des Holzes betroffen
Der Landkreis Ludwigsburg gehört zu den wärmsten Regionen in Baden-Württemberg. In den letzten Jahren gab es überdurchschnittlich hohe Temperaturen, zu wenig Niederschlag und wiederkehrende Dürreperioden. Diese Bedingungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Wälder.
Boden erklärte dazu: „Der Waldgesundheitszustand ist nach wie vor erschreckend. Alle Baumarten sind mehr oder weniger betroffen. Dürreschäden, Käfer- und Pilzbefall sind nach wie vor auf sehr hohem Niveau. Insgesamt 44 Prozent des eingeschlagenen Holzes war 2024 durch Dürre, Pilze und Insekten geschädigt.“
Die vielen Waldschäden sorgen auch für höhere Kosten: Der Aufwand zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit entlang von Straßen und Siedlungen sei überproportional angestiegen.
Maßnahmen zur Klimaanpassung und nachhaltige Holznutzung
Um den Wald langfristig zu erhalten, setzt der Landkreis auf eine nachhaltige Holznutzung mit dem Ziel, hochwertiges und langlebiges Holz zu produzieren, das langfristig CO₂ bindet.
Boden erklärte: „Die Klimaschutzleistung des Waldes ist die nachhaltige Holznutzung mit dem Ziel hochwertiger und langlebiger Holzprodukte mit langer Kohlendioxid-Bindung. Dieses Ziel verfolgt der Fachbereich Wald gemeinsam mit den Kommunen im Kreis und nutzt den natürlich nachwachsenden Rohstoff Holz nachhaltig.“
Zur weiteren Klimaanpassung seien „Pflegemaßnahmen für klimastabile Baumarten und Verjüngung von Waldbeständen mit natürlich nachwachsenden Baumarten entscheidende Maßnahmen“, so Boden.
Neben diesen Maßnahmen sieht er auch die Waldpädagogik als entscheidendes Element für den Wald der Zukunft.
Fördermittel für Waldbewirtschaftung
Zusätzlich zum aktiven Waldschutz gibt es im Landkreis mehrere Waldnaturschutzprojekte. 2024 konnte der Fachbereich Wald 700.000 Euro Bundesfördermittel für die waldbesitzenden Kommunen im Kreis einwerben.
Boden machte deutlich, dass der Erhalt der Wälder eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sei: „Die ganze Gesellschaft ist dazu aufgerufen, Klimaschutz zu betreiben, um dem Wald zu helfen.“
red