Klimafreundlichere Busse für den Landkreis Ludwigsburg

Ludwigsburg – Die Verkehrssituation im Landkreis Ludwigsburg soll durch eine neue Initiative im öffentlichen Nahverkehr nachhaltiger gestaltet werden. In diesem Rahmen werden im Jahr 2024 sechs saubere, komfortable und barrierefreie Busse gefördert, erklärt die verkehrspolitische Sprecherin Silke Gericke (Grüne) in einer Pressemitteilung. Von diesen sollen drei mit emissionsarmer Batterietechnologie betrieben werden. Die Fördermittel stammen aus dem Busförderprogramm 2024 des Verkehrsministeriums, das mit 38,9 Millionen Euro deutlich höher ausfällt als im Vorjahr. “Mit dem Busförderprogramm unterstützen wir die Busunternehmen dabei, die Vorgaben der europäischen Saubere-Fahrzeuge-Richtlinie umzusetzen”, erklärt der Grüne Landtagsabgeordnete Markus Rösler.

Das Ziel der Förderung ist es, den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Ludwigsburg umweltfreundlicher zu gestalten und die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Tayfun Tok (Grüne) betont die Erweiterung der Förderung auf Bürgerbusinitiativen, um ehrenamtliches Engagement vor Ort zu stärken und Lücken im öffentlichen Verkehr, insbesondere im ländlichen Raum, zu schließen.

Seit August 2021 gibt die EU mit der Clean-Vehicle- Directive (CVD) öffentlichen Auftraggebern und Sektorenauftraggebern in den Mitgliedsstaaten gesetzliche Quoten zur Beschaffung klimafreundlicher Fahrzeuge vor.

red

 

 

Gemeinsam gegen den Klimawandel: Ludwigsburg entwickelt landkreisweiten Hitzeschutzplan

Ludwigsburg. Milde, nasse Winter und heiße, trockene Sommer mit zunehmenden Hitze- wellen zeigen, dass der Klimawandel in vollem Gange ist und seine gesundheitlichen Folgen deutlich zu spüren sind. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2022 ins Leben gerufenen Runden Tisches Hitzeschutz haben sich deshalb in der vergangenen Woche ein weiteres Mal im Ludwigsburger Kreishaus getroffen. Die Veranstaltung fand auf Einladung des Klimaschutzbeauftragten der Landesärztekammer Dr. Robin Maitra und der Leiterin des Landratsamt-Dezernats Gesundheit und Verbraucherschutz des Landkreises Ludwigsburg Dr. Karlin Stark statt.

„Die Umsetzung von Maßnahmen des gesundheitsbezogenen Hitzeschutzes ist eine der drängenden Vorhaben für unseren Landkreis“, erläutert Dr. Karlin Stark im Hinblick auf die Ergebnisse der vom Gesundheitsamt durchgeführten Erhebungen in Pflegeeinrichtungen und Kommunen. Vor dem Hintergrund der Vorarbeiten konnte für den Landkreis ein Plan entwickelt werden, anhand dessen im Hitzefall eine zentrale Alarmierung der verschiedenen Einrichtungen erfolgt und regelmäßige Informationen zur gesundheitlichen Gefährdung durch Hitze in den Bereichen bereitgestellt werden. Für die verschiedenen Bereiche wurden Hitzeaktionspläne entwickelt, die neben strukturellen Vorbedingungen im Falle von Hitzewellen erforderliche Maßnahmen definieren und als Muster veröffentlicht werden. „Mit dieser Vorgehensweise können wir sicherstellen“, so der Hemminger Hausarzt Dr. Maitra, „dass die Expertise und Maßnahmenpläne einzelner Organisationen für andere Einrichtungen im Landkreis zügig und ohne großen Aufwand übernommen werden können“. Nach zwei Jahren intensiver gemeinschaftlicher Zusammenarbeit konnte beim aktuellen Treffen verkündet werden, dass der Abschluss des Hitzeaktionsplanes in greifbarer Nähe ist und noch vor dem nächsten Sommer erfolgen soll. Im Moment stimmen die Fachleute den Hitzeschutzplan vollends ab.

Landkreis Ludwigsburg untermauert Vorreiterrolle beim Hitzeschutz

Mit der geplanten Veröffentlichung eines ersten Hitzeaktionsplanes für einen Flächenlandkreis untermauert der Landkreis Ludwigsburg seine Vorreiterrolle beim Hitzeschutz und weist mit der Umsetzung von Klima- und Hitzeaktionsplänen den Weg zu einer hitzeresilienten Gesellschaft.

Ziel des Runden Tisches ist die Entwicklung eines ersten landkreisweiten Hitzeaktionsplans zum Schutz der Bevölkerung vor den Folgen von Hitze. Teilnehmende des Runden Tisches sind Vertreterinnen und Vertreter aus vielen gesundheitsrelevanten Bereichen: Neben dem Gesundheitsamt und dem Katastrophenschutz sind Vertreterinnen und Vertreter der Kreisärzteschaft und der Kliniken, der Hilfsorganisationen, aber auch der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, der Feuerwehr und Hilfsdienste, der Apotheken, der Krankenkassen, der Schulen, der Städte und Kommunen und des Landesgesundheitsamtes an einem gemeinsamen Tisch.

red

Wie sauber sind Elektroautos ? Neue Studie wirft Schatten auf die E-Mobilitäts-Euphorie

Ein entscheidender Baustein der Energie- und Verkehrswende stellt zweifelsohne die Elektromobilität dar. Dennoch wird die anfängliche Euphorie über die ökologischen Vorteile der Elektrofahrzeuge durch eine aktuelle Untersuchung der VDI-Gesellschaft Fahrzeug- und Verkehrstechnik in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gedämpft. Die Erkenntnis ist ernüchternd: Erst ab einer Fahrleistung von 90.000 Kilometern übertrumpfen Elektroautos der Kompaktklasse in puncto Klimabilanz ihre konventionellen Verbrenner-Kollegen.

Das interdisziplinäre Expertenteam hat Elektroautos, Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid-Antrieb sowie Benziner und Diesel miteinander verglichen. Die Langzeitbetrachtung zeigte aber auch, dass bei einer Laufleistung von 200.000 Kilometern Stromer und Hybride am besten abschneiden. Dass der Durchbruch in der Ökobilanz vergleichsweise spät eintrete, liege an der Ressourcen-intensiven Herstellung der E- und Hybrid-Antriebe. Stichwort: CO2-Rucksack.

Ein Problem sei auch, dass die Batterieproduktion hauptsächlich in Asien stattfinde. Vor diesem Hintergrund plädiert die VDI-Gesellschaft Fahrzeug und Verkehrstechnik für den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Aufbau einer grünen Batterieproduktion in Deutschland. Wichtig sei aber auch die Herstellung umweltfreundlicher Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge.

Würde man nur noch Strom aus erneuerbaren Energien für den Fahrzeugantrieb nutzen, könnten E-Autos laut Studie bald schon nach 60.000 Kilometern umweltfreundlicher sein als Benziner oder Diesel. Vonnöten sei neben der grünen Batterieproduktion auch ein besseres Batterie-Recycling als gegenwärtig der Fall.

mid/wal

Historischer Tiefstand: Energieverbrauch in Deutschland 2023 sinkt deutlich

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2023 wohl auf ein historisches Tief gefallen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnet gegenüber dem Vorjahr mit einem Rückgang um knapp 7,9 Prozent auf 10.791 Petajoule (PJ) oder 368,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Damit liegt der Verbrauch an Primärenergien in Deutschland um mehr als ein Viertel unter dem bisherigen Höchststand von 1990, teilte die AG am Mittwoch mit.

Eine entsprechende Prognose von Anfang November wurde damit im Kern bestätigt. Den größten Einfluss auf den Rückgang des Energieverbrauchs hatte der AG zufolge die zurückgehende wirtschaftliche Leistung in Deutschland: Vor allem die energieintensiven Industriezweige verzeichneten demnach Produktionsrückgänge, was spürbare Auswirkungen auf den Energieverbrauch habe. Von der im Jahresverlauf gegenüber dem Vorjahr leicht wärmeren Witterung ging nach Berechnungen der AG nur ein schwacher verbrauchssenkender Effekt aus: Witterungsbereinigt hätte sich der Energieverbrauch um etwa 7,4 Prozent vermindert.

Der Verbrauch von Mineralöl sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 5,5 Prozent auf 3.879 PJ. Während der Verbrauch von Ottokraftstoff um 2,3 Prozent zunahm, verringerte sich der Verbrauch von Dieselkraftstoff um gut 4 Prozent. Der Verbrauch von Flugkraftstoff stieg um 3,9 Prozent. Der Absatz von leichtem Heizöl verringerte sich dagegen leicht um 2,3 Prozent.

Die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie sanken um 16,7 Prozent. Der Erdgasverbrauch verringerte sich 2023 um 4,3 Prozent auf 2.641 PJ. Der Nachfragerückgang betraf sowohl die Industrie wie auch private Haushalte und den Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD). Zur Stromerzeugung wurde gegenüber dem Vorjahr etwas mehr Erdgas (+1 Prozent) eingesetzt.

Die Erzeugung von Fernwärme aus Erdgas verminderte sich um 2 Prozent. Der Verbrauch an Steinkohle nahm im Berichtszeitraum um 16,9 Prozent auf 937 PJ ab. Die Kraftwerke reduzierten ihren Brennstoffeinsatz um gut 30 Prozent.

Der Bedarf an Kohle und Koks in der Eisen- und Stahlindustrie verringerte sich dagegen nur relativ gering um 2,1 Prozent. 2023 lag der Primärenergieverbrauch von Braunkohle mit 912 PJ um 21,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Lieferungen von Braunkohle an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung sanken um 23 Prozent.

Die Stromerzeugung aus Braunkohle blieb um rund 25 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Ursachen dieser Entwicklung seien der allgemeine Rückgang des Stromverbrauchs in Deutschland, die Verringerung weiterer Erzeugungskapazitäten im Zuge des schrittweisen Kohleausstiegs, die angestiegene Stromproduktion aus Windenergieanlagen sowie erhöhte Stromimporte aus dem benachbarten Ausland, so die AG. Die Stromerzeugung aus Kernenergie ging 2023 um knapp 80 Prozent zurück, was auf den Streckbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke und deren endgültige Stilllegung zum 15. April 2023 zurückzuführen ist. 2023 wurden zudem 9,2 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr aus dem Ausland importiert als exportiert.

Damit wurde Deutschland erstmals seit 2002 wieder Netto-Importeur von Strom. Die Ausfuhren sanken 2023 gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent, die Importe stiegen dagegen um 38 Prozent an. Der Beitrag der erneuerbaren Energien erhöhte sich 2023 insgesamt um 2,3 Prozent auf 2.118 PJ. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wuchs um etwa 5 Prozent.

Wichtigste Ursache dieser Entwicklung war die vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich höhere Stromproduktion der Windenergieanlagen an Land (+15 Prozent). Bei der Solarenergie gab es trotz eines starken Zubaus bei den PV-Anlagen nur einen leichten Zuwachs bei der Stromproduktion (+1 Prozent). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft erhöhte sich um 11 Prozent.

Die Biomasse, auf die mehr als Hälfte des gesamten Primärenergieverbrauchs der erneuerbaren Energien entfällt, blieb um 4 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Die energiebedingten CO2-Emissionen nahmen nach Schätzung der AG Energiebilanzen 2023 infolge des gesunkenen Gesamtverbrauchs insbesondere bei den fossilen Energieträgern um gut 10 Prozent ab; dies entspricht einer Reduktion in der Größenordnung von 66 Millionen Tonnen.

red

Klimapartnerschaft: Ludwigsburg und Ambato setzen gemeinsam auf Umweltschutz und internationale Zusammenarbeit

Die Stadt Ludwigsburg verstärkt ihre Bemühungen im Umwelt- und Klimaschutz durch eine intensive Partnerschaft mit der ecuadorianischen Stadt Ambato. Im Rahmen eines Fachaustauschs im November haben Ludwigsburger Experten zusammen mit lokalen Vertretern die Grundlagen für zukünftige Artenschutzprojekte und eine verstärkte Zusammenarbeit von Hochschulen gelegt.

Fachaustausch und Artenschutzprojekte

Eine Delegation aus Ludwigsburg, bestehend aus Vertretern der Stadtverwaltung, der Wirtschaftsförderung und des Landratsamts, reiste nach Ambato, um mit kommunalen, politischen und gesellschaftlichen Akteuren zu sprechen. Gemeinsam wurden Projekte zur Förderung der biologischen Vielfalt und des Artenschutzes ins Leben gerufen, die vollständig vom Bundesentwicklungsministerium finanziert werden.

Ökologische Potenziale der “Quebradas”

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den “Quebradas”, langen Schluchten im Hochland der Anden. Ein Großteil dieser Gebiete ist verwildert, mit illegal abgeladenem Müll und durch Erosion gefährdeten Gebäuden. Die ökologischen Potenziale dieser Schluchten als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie zur Wasserrückhaltung sollen künftig erschlossen werden. Ludwigsburg und Ambato planen dazu Maßnahmen in Zusammenarbeit mit der Umweltabteilung und dem Risikomanagement der Stadt Ambato. Das Entwicklungsministerium wird die Umsetzung zu 90 Prozent fördern, während Ambato die verbleibenden Projektkosten trägt.

Hochschulzusammenarbeit und Praktika

Im Bereich der Hochschulen gibt es Fortschritte. Nach einem Besuch von Verantwortlichen der Universidad Técnica de Ambato in Ludwigsburg im Juli sollen nun Studierende aus Ecuador Praktika in Unternehmen des Ludwigsburger Innovationsnetzwerks absolvieren können. Auch die Universidad Indoamérica hat Interesse am internationalen Austausch bekundet, wenngleich die Zusammenarbeit hier noch nicht so weit fortgeschritten ist.

Ausblick und Rückblick zur Partnerschaft

Der Fachaustausch in Ambato endete mit den Feiern zum 203. Jahrestag der Unabhängigkeit, bei denen die Bürgermeisterin von Ambato, Diana Caiza, die sechsjährige Partnerschaft und die freundschaftlichen Beziehungen mit Ludwigsburg würdigte. Die Erste Bürgermeisterin von Ludwigsburg, Renate Schmetz, wird im Februar 2024 Ambato besuchen, um die Partnerschaft weiter zu vertiefen. Die Klimapartnerschaft wird als aktiv und erfolgreich beschrieben, was sich sowohl in gemeinsamen Projekten als auch in der Zusammenarbeit mit Unternehmen und Hochschulen zeigt.

red

Verwendete Quellen: Stadt Ludwigsburg

SWLB beginnt mit großen Infrastrukturarbeiten an Schiller-, Arsenalplatz und Wilhelmstraße in Ludwigsburg

Ludwigsburg – Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) setzen einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung. Im Zuge einer umfassenden Infrastrukturmaßnahme erweitern sie ihr Fernwärmenetz in Ludwigsburg. Die neue Fernwärmehauptleitung erstreckt sich vom Schillerplatz über den Arsenalplatz bis zur Wilhelmstraße und dient der hydraulischen Verstärkung des Fernwärmenetzes.

Die Erweiterung des Fernwärmenetzes erfolgt parallel zur Erneuerung von Gas- und Wasserleitungen auf dem Schillerplatz, die altersbedingt ausgetauscht werden müssen, teilte das Unternehmen mit. Zusätzlich zur Fernwärme wird eine Wasserhauptleitung über den Arsenalplatz verlegt. Darüber hinaus werden Leerrohre für das Stromnetz der SWLB installiert.

Die Bauarbeiten, die von beauftragten Unternehmen durchgeführt werden, starten voraussichtlich am 18. September 2023. Insgesamt werden 400 Meter neue Fernwärmeleitungen verlegt. Die Maßnahme ist in vier Bauabschnitte aufgeteilt, die sich über 2023 und 2024 erstrecken. Die Gesamtbauzeit beträgt etwa 28 Wochen. Im ersten Bauabschnitt wird der Bereich Schillerplatz vollständig gesperrt. Eine ausgeschilderte Umleitung führt über die Leonberger Straße zur B27 (Stuttgarter Straße) und von dort zur Wilhelmstraße und zurück zum Arsenalplatz.

Die SWLB investiert nach eigenen Angaben etwa 1,4 Millionen Euro in diese Infrastrukturerweiterung. Weitere Informationen zur Baumaßnahme sind auf der SWLB-Website unter www.swlb.de/schlagader3 verfügbar, einschließlich eines Baustellen-Blogs, der vor Ort über einen QR-Code zugänglich ist.

red

Deutschland zahlt 2022 Rekordsumme von 6,3 Milliarden Euro für Klimahilfen

Deutschland hat ein eigentlich erst für 2025 zugesagtes Ziel für internationale Klimahilfen schon im vorigen Jahr erreicht. Das berichtet die “Süddeutschen Zeitung” (Dienstagausgabe). Demnach flossen 2022 insgesamt 6,3 Milliarden Euro, so viel wie nie.

Die Mittel sollen ärmeren Staaten helfen, Folgen des Klimawandels zu bewältigen oder auf einen grünen Pfad einzuschwenken. Noch die alte Bundesregierung hatte 2021 die Anhebung der jährlichen Mittel auf sechs Milliarden Euro bis 2025 zugesagt. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) bestätigte die Übererfüllung dem Vernehmen nach bei der SPD-Fraktionsklausur in Wiesbaden.

Es zeige sich, dass politische Steuerung und Prioritätensetzung wirkten, erklärte die SPD-Politikerin. Die internationale Klimafinanzierung verteilt sich auf unterschiedliche Töpfe in der Bundesregierung, viele davon finden sich in Schulzes Haus. Finanzfragen spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei den UN-Klimagipfeln.

Ärmere Staaten pochen auf Hilfen, um sich gegen Folgen der Erderhitzung zu wappnen – die ihnen der reichere Teil der Welt maßgeblich eingebrockt hat. Allein 2,8 Milliarden Euro aus Deutschland flossen laut SZ für diese sogenannte Klimaanpassung, 44 Prozent aller Mittel. Andere Projekte sollen weltweit helfen, den fossilen Pfad der Entwicklung zu verlassen.

Insgesamt 270 Millionen Euro flossen in einen Fonds, der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff vorantreiben soll, hieß es. Mehrere hundert Millionen investierte Deutschland 2022 laut SZ auch in Partnerschaften mit Südafrika und Indonesien: Sie sollen dort helfen, Alternativen zum Kohlebergbau aufzubauen. 320 Millionen Euro gingen den Informationen zufolge an den Green Climate Fonds – einen internationalen Topf, der privates und öffentliches Geld für den Klimaschutz einsammeln soll.

red

Wärmster Juni aller Zeiten: Copernicus meldet Rekordtemperaturen weltweit

Der Juni 2023 war der weltweit wärmste Juni seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das teilte der Klimawandeldienst des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus am Donnerstag mit. Der Monat lag 0,5 Grad Celsius über dem für den Zeitraum 1991-2020 gemessenen Durchschnittswert und übertraf damit den bisherigen Rekord vom Juni 2019 deutlich.

Weltweit waren insbesondere die Temperaturen der Meeresoberflächen höher als in jedem anderen Juni seit Beginn der Aufzeichnungen. Außergewöhnlich hohe Temperaturanomalien in Bezug auf die Meeresoberflächen wurden im nördlichen Atlantik gemessen. Um Irland und das Vereinigte Königreich herum, sowie im Baltischen Meer konnten extreme Meereshitzewellen beobachtet werden.

Zudem verstärkte sich über dem tropischen Ostpazifik verstärkte das Wetterphänomen El Niño. Die im Juni beobachteten Hitzewellen im Meer waren laut Copernicus wahrscheinlich das Ergebnis einer Kombination aus kurzfristigen anomalen atmosphärischen Zirkulationen und längerfristigen Veränderungen, darunter die Erhitzung der Ozeane aufgrund des menschgemachten Klimawandels. Weltweit ist die mittlere Meeresoberflächentemperatur seit der vorindustriellen Zeit gestiegen, wobei 90 Prozent der mit der globalen Erwärmung verbundenen zusätzlichen Hitze von den Ozeanen aufgenommen worden ist.

Auch der Großteil des Nordwesten Europas verzeichnete in diesem Juni Rekordtemperaturen. Teile Kanadas, der Vereinigten Staaten, Mexico, Asien sowie der Osten Australiens waren deutlich wärmer als gewöhnlich. Geringere Temperaturen als sonst üblich konnten im Westen Australiens, dem Westen der Vereinigten Staaten sowie im Westen Russlands gemessen werden.

red

El-Niño-Bedingungen könnten globalen Temperaturanstieg und extreme Hitze verursachen

Genf – Zum ersten Mal seit sieben Jahren haben sich im tropischen Pazifik sogenannte El-Niño-Bedingungen entwickelt. Ein neues Update der Weltwetterorganisation (WMO) prognostiziert, dass das El-Niño-Ereignis mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 anhalten wird. Es wird erwartet, dass es zumindest von mäßiger Stärke sein wird.

Die El-Niño-Bedingungen schaffen die Voraussetzungen für einen wahrscheinlichen globalen Temperaturanstieg und störende Wetter- und Klimamuster, heißt es in dem Update weiter. “Das Einsetzen von El Niño wird die Wahrscheinlichkeit von Temperaturrekorden und extremer Hitze in vielen Teilen der Welt und im Ozean deutlich erhöhen”, sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas. “Die Ausrufung eines El Niño durch die WMO ist ein Signal an die Regierungen auf der ganzen Welt, Vorbereitungen zu treffen, um die Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unsere Ökosysteme und unsere Wirtschaft zu begrenzen”, fügte er hinzu.

“Frühzeitige Warnungen und vorausschauendes Handeln vor extremen Wetterereignissen, die mit diesem bedeutenden Klimaphänomen verbunden sind, sind entscheidend, um Leben und Lebensgrundlagen zu retten.” El Niño tritt durchschnittlich alle zwei bis sieben Jahre auf, und die Episoden dauern in der Regel neun bis zwölf Monate. Es handelt sich um ein natürliches Klimamuster, das mit einer Erwärmung der Meeresoberflächentemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik einhergeht.

Es findet jedoch vor dem Hintergrund eines durch menschliche Aktivitäten veränderten Klimas statt. El-Niño-Ereignisse sind in der Regel mit verstärkten Niederschlägen in Teilen des südlichen Südamerikas, im Süden der Vereinigten Staaten, am Horn von Afrika und in Zentralasien verbunden. Im Gegensatz dazu kann El Niño auch schwere Dürren über Australien, Indonesien, Teilen Südasiens, Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika verursachen.

Während des borealen Sommers kann das warme Wasser von El Niño die Entstehung von Wirbelstürmen im zentralen/östlichen Pazifik begünstigen, während es die Entstehung von Wirbelstürmen im atlantischen Becken behindern kann. Im Allgemeinen hat El Niño die gegenteilige Wirkung der jüngsten La Niña, die 2023 endete.

red

Maßnahmen gegen Hitzetote: Sozialverbände verlangen umgehende Umsetzung von Schutzplänen

Vor dem ersten Gespräch zwischen Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Experten zu einem bundesweiten Hitzeplan kritisieren Sozialverbände, dass dieser zu spät komme. “Was früher ein `Jahrhundertsommer` war, ist heute Normalität”, sagte Michaela Engelmeier, Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), dem Nachrichtenportal T-Online. Der SoVD begrüße Lauterbachs Pläne, habe aber schon in der Vergangenheit immer wieder Anstrengungen zum Schutz von besonders Gefährdeten gefordert.

“Jeder Hitzetote ist einer zu viel.” Auch der Sozialverband VdK kritisiert, dass der Hitze-Aktionsplan sowie Lauterbachs Treffen mit Experten am Montag “deutlich zu spät” komme. “So schnell wie möglich müssen dem Plan jetzt Taten folgen, denn jede Verzögerung geht auf Kosten der besonders Betroffenen”, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele T-Online.

Als rasche Maßnahmen fordert der VdK Klimaanlagen in Einrichtungen für Senioren und Kinder. “Altersheime, Kindergärten, Schulen und Krankenhäuser müssen mit Klimaanlagen ausgerüstet werden”, so Bentele. Dabei müssten klimafreundliche Varianten gewählt werden, um den Klimawandel nicht zusätzlich zu verstärken.

Außerdem müssten in städtischen Gebieten dringend gekühlte Räume eingerichtet werden, in denen sich Senioren tagsüber abkühlen und vor Hitze schützen könnten. Auch Hitzeschutzpläne speziell für Hochalte und Pflegebedürftige seien erforderlich.

red

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