Was tun bei einem Tankirrtum?

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Es ist der Alptraum eines jeden Autofahrers: Man steht an der Tankstelle, hängt den Gedanken nach und erwischt die falsche Zapfsäule. Und plötzlich hat man Benzin statt Diesel, Diesel statt Benzin, Super statt Super plus oder E10- statt E5-Benzin getankt. Die wichtigste Regel in einem solchen Fall: Den Motor möglichst erst gar nicht starten. Wird einem das Malheur erst bewusst, wenn man schon unterwegs ist, sollte man umgehend anhalten, den Motor ausschalten und sich Rat vom Fachmann holen. Der entfernt gegebenenfalls den falschen Treibstoff mit einem speziellen Absauggerät aus dem Tank.

Moderne Dieselmotoren mit Common-Rail-Einspritzung reagieren auf Benzin im Sprit absolut “allergisch”: Da können schon kleine Mengen des falschen Kraftstoffs einen Austausch des kompletten Einspritzsystems erforderlich machen. Und eine solche Reparatur geht ins Geld! Daher gilt beim versehentlichen Betanken eines Dieselfahrzeugs mit Benzin in jedem Fall: Motor und auch Zündung auslassen.

Weniger häufig kommt falsches Betanken von Benzinern mit Diesel vor – nicht zuletzt deshalb, weil die Diesel-Einfüllstutzen heute in der Regel größer sind als die Tanköffnungen von Autos mit Benzinmotoren. Sollte es trotzdem passieren, ist es ebenfalls ratsam, den Motor erst gar nicht anzulassen oder ihn schnellstmöglich abzuschalten, sobald man den Tankfehler erkannt hat.

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Wurde Super statt Super plus getankt, ist ein Abpumpen des falschen Kraftstoffs meist nicht erforderlich. Allerdings sollte der Motor in einem solchen Fall sehr schonend gefahren und nicht gefordert werden.

Wer irrtümlich E10- statt E5-Benzin getankt hat, muss ebenfalls vorsichtig sein, wenn sein Auto nicht für E10 zugelassen ist. Denn auch dadurch können gravierende Schäden hervorgerufen werden. Nach Ansicht des ADAC kann es jedoch ausreichen, unverzüglich den Tank mit einer ethanolarmen Kraftstoffsorte (am besten Super plus) aufzufüllen, um so wieder ein möglichst unkritisches Ethanol-Mischungsverhältnis zu bekommen.

Wie der Automobilclub feststellte, unterscheiden sich die Empfehlungen bei einem Tankirrtum je nach Hersteller und Modell zum Teil deutlich. Deshalb sollte man sich immer erst die entsprechenden Hinweise in der Bedienungsanleitung seines Fahrzeugs durchlesen, wenn aus Versehen der falsche Kraftstoff getankt wurde. Gegebenenfalls muss dann eine Werkstatt hinzugezogen werden. Geld von der Versicherung ist bei einem Tankirrtum übrigens nicht zu erwarten. Denn in einem solchen Fall kommt der Versicherte seiner Sorgfaltspflicht nicht nach.

Andreas Reiners / glp