Vor allem im Morgengrauen und in der Dämmerung sind im Herbst wieder vermehrt Wildschweine, Rehe und Hirsche unterwegs und queren Deutschlands Straßen – ein nicht zu unterschätzendes Risiko für Autofahrer. 2017 starben zehn Menschen bei Wildunfällen in Deutschland. Im Oktober sind die Wildtiere besonders aktiv.
606 Personen wurden schwer und 2.308 Personen leicht verletzt. Das hat das Statistische Bundesamt ausgewertet. Unfallhochburg war im vergangenen Jahr Bayern. Hier wurden insgesamt 471 Unfälle mit Personenschaden registriert, bei denen zwei Menschen getötet wurden. Auch in Niedersachsen (355 Unfälle, zwei Getötete) ist die Zahl der Unfälle hoch. Die wenigsten Zwischenfälle ereigneten sich in den Stadtstaaten Bremen (keine Unfälle) und Hamburg (zwei Unfälle, keine Getöteten).
In den Monaten Oktober (282 Unfälle) und Mai (266) wurden die meisten Wildunfälle registriert. Die wenigsten ereigneten sich dagegen in den Monaten Februar (124) und Januar (126). 2018 ist nach Einschätzung von Wildtierexperte Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung ein erhöhtes Risiko von Wildunfällen zu erwarten: “In diesem Jahr ist die Gefahr für Wildunfälle besonders groß, denn nach dem heißen Sommer tragen die Eichen, die häufig am Rand von Straßen wachsen, übermäßig viele Früchte. Was davon herunterfällt, lockt viele Wildtiere direkt auf die Fahrbahn”, sagt Kinser.
Auch die Zeitumstellung erhöhe das Risiko, mit Wildtieren aneinanderzugeraten: Am 28. Oktober wird die Uhr auf die Winterzeit zurückgestellt. Wildexperten schätzen, dass es in der dunklen Jahreszeit alle 2,5 Minuten zu einer Blech-Wild-Kollision kommt, weil der Berufsverkehr mit der Dämmerung und damit den besonders aktiven Phasen des Wildes zusammenfällt.
mid Groß-Gerau