
Von Ayhan Güneş
Die Kritik reißt nicht ab: Trotz eines neuen Gutachtens des Landes lehnen die Städte Ludwigsburg, Asperg, Tamm und der Landkreis eine Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Schanzacker weiter ab. Die Kommunen fordern Mitsprache – und eine ernsthafte Prüfung der Bedenken.
Ludwigsburg – Trotz eines Umweltgutachten des Landes (wir berichteten) bleiben die Kommunen rund um das umstrittene Areal Schanzacker skeptisch: Bei einem Treffen auf Einladung von Justizministerin Marion Gentges am 4. Juni erneuerten Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises Ludwigsburg sowie der Städte Ludwigsburg, Asperg und Tamm ihre Vorbehalte gegenüber einer Nutzung des Gebiets als Standort für eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA).
Im Zentrum des Gesprächs stand das vom Land in Auftrag gegebene Gutachten zum ökologischen Schutz der Fläche. Dieses liegt nun den beteiligten Kommunen vor und soll bis zu den Sommerferien eingehend geprüft werden.
Kritik aus den Rathäusern
Die örtlichen Verwaltungen signalisierten weiterhin deutliche Bedenken. Tamms Bürgermeister Martin Bernhard sprach von „Überraschung und Besorgnis“ angesichts der fortbestehenden Pläne des Landes. Auch Aspergs Bürgermeister Christian Eiberger zeigte sich ablehnend: Der Schanzacker sei aus Sicht seiner Kommune nach wie vor „ungeeignet für eine Erstaufnahmeeinrichtung“.
Landkreis sieht „erhebliche Herausforderungen“
Landrat Dietmar Allgaier stellte klar, dass der Landkreis die Einschätzung teile: Die geplante Nutzung sei mit „erheblichen Herausforderungen“ verbunden. Die Kreisverwaltung werde das Gutachten sorgfältig prüfen, kündigte Allgaier an, betonte aber auch die Dialogbereitschaft gegenüber dem Land.
Auch Ludwigsburgs Erste Bürgermeisterin Renate Schmetz forderte eine genaue Analyse der naturschutzrechtlichen Bewertung und betonte: „Für uns steht fest: Die Prüfung des Gutachtens muss mit größter Sorgfalt erfolgen. Wir erwarten, dass die Bedenken der Kommunen und der Bürgerschaft ernsthaft in die weiteren Überlegungen einfließen.“
Weiterer Austausch geplant
Die Gespräche sollen vor Beginn der Sommerpause fortgesetzt werden. Ziel sei es laut Mitteilung, offene Fragen zu klären und eine gemeinsame Basis für das weitere Vorgehen zu finden. Bis dahin wollen sich die Kommunen auf die Prüfung der naturschutzfachlichen Einschätzung konzentrieren.
red