
Mehr Energie selbst erzeugen, weniger abhängig sein von schwankenden Märkten: Dieses Ziel treibt immer mehr Kommunen an – auch Ludwigsburg. Mit dem kontinuierlichen Ausbau von Photovoltaik-Anlagen setzt die Stadt auf Versorgungssicherheit, Klimaschutz und langfristige Wirtschaftlichkeit. Die größte von ihnen ging nun auf der Kugelberghalle ans Netz.
Ludwigsburg – Es summt auf dem Dach der Kugelberghalle – nicht etwa von Insekten, sondern von Sonnenstrom: Mit 381 Modulen und einer Leistung von rund 164 Kilowatt-Peak ist dort die bislang leistungsstärkste Photovoltaik-Anlage im Besitz der Stadt Ludwigsburg in Betrieb gegangen. Auf rund 167.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr kommt die neue Anlage – genug, um rund 42 Vier-Personen-Haushalte komplett zu versorgen.
Der erzeugte Solarstrom wird vorrangig direkt in der Kugelberghalle genutzt, Überschüsse speist die Stadt ins öffentliche Netz ein. Das Ergebnis: ein jährlicher Ertrag von etwa 12.500 Euro durch eingesparte Stromkosten und Einspeisevergütung. Die Investition soll sich nach Angaben der Stadt in rund zwölf Jahren amortisieren. Langfristig – bei einer geplanten Laufzeit von 30 Jahren – wird die Anlage etwa fünf Millionen Kilowattstunden emissionsfreien Strom liefern.
Ausbau auf städtischen Dächern schreitet voran
Mit dem Projekt auf dem Kugelberg wächst das Solarnetz der Stadtverwaltung auf 42 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.382 Kilowatt-Peak. Allein 25 dieser Anlagen sind im Eigentum der Stadt. Im Jahr 2024 gingen bereits sechs neue Anlagen ans Netz – unter anderem auf Schulen, Kindertageseinrichtungen und Verwaltungsgebäuden.
Sieben neue Anlagen für 2025 geplant
Auch im kommenden Jahr geht der Ausbau weiter. Auf den Dächern der Innenstadtsporthalle, des Mehrgenerationenhauses Grünbühl-Sonnenberg, des Betriebshofs der Technischen Dienste und der Hauptfeuerwache sollen neue Anlagen entstehen. Insgesamt ist für 2025 eine zusätzliche Gesamtleistung von rund 690 Kilowatt-Peak geplant. Auch bestehende Anlagen wurden übernommen – etwa auf der Friedensschule und dem Verwaltungsgebäude in der Mathildenstraße.
Nachhaltig – und wirtschaftlich
„Wir werden den Ausbau auch zukünftig weiter vorantreiben“, so Baubürgermeisterin Andrea Schwarz. „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, jedes Jahr neue, stadteigene Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von circa 500 Kilowatt-Peak zu errichten. Damit setzen wir zum einen ein klares Zeichen für eine nachhaltige Energiezukunft und leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Zum anderen sind diese Maßnahmen ganz im Sinne unserer Konsolidierungsbemühungen. Die Investitionen sind rentabel – in wenigen Jahren werden wir wirtschaftlich davon profitieren.“
Solarstrom auch für Privatleute attraktiv
Die Stadt will aber nicht nur auf eigenen Dächern für mehr Sonnenstrom sorgen. Mit dem Förderprogramm KlimaBonus unterstützt Ludwigsburg auch private Haushalte. So gibt es finanzielle Zuschüsse für Photovoltaikanlagen und Balkonkraftwerke – für Inhaber der LudwigsburgCard sogar komplett kostenlos. Zudem wurden im April sogenannte „Solarbotschafter*innen“ geschult, die auf sogenannten „Solarpartys“ ihr Wissen weitergeben. Mehr Infos unter www.ludwigsburg.de/klimabonus und www.ludwigsburg.de/solar.
red