„Ich bin, wie ich bin“ – Ludwigsburg24 trifft Renate Schmetz

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Im Mai folgte Renate Schmetz ihrem Vorgänger Konrad Seigfried ins Amt der Ersten Bürgermeisterin der Stadt Ludwigsburg. Wie die 52-jährige gebürtige Rheinländerin sich inzwischen in ihrem neuen Job eingelebt hat, warum sie meditiert und wo sie schwach wird und ihr Portemonnaie zückt, erzählt sie in einem fröhlichen Gespräch mit Ludwigsburg24.

Ein Interview von Patricia Leßnerkraus und Ayhan Güneş

Seit Mai sind Sie Erste Bürgermeisterin in Ludwigsburg. Sind Sie nach sechs Monaten komplett im neuen Amt angekommen?

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Es gibt durchaus Themenbereiche, die mir erst noch begegnen werden. Es gibt einen Jahreskreis der Arbeitsprozesse und da hatte ich bis jetzt noch nicht mit jedem zu tun. Aber in der Tiefe der mir begegneten Themen bin ich drin und es macht großen Spaß. Der Job ist arbeitsintensiv, was mir sehr liegt.

Wer hat Ihnen denn ins Ohr geflüstert, dass Sie sich auf den Posten bewerben sollen?

(lacht herzlich) Ehrlich gesagt, bin ich jemand, der sich selbst bewirbt. Aber: „Mensch, Renate, mach das doch“, hat man mir schon vor Jahrzehnten ans Herz gelegt. Mir wurde immer wieder gesagt, das Amt einer Bürgermeisterin könnte mir gut stehen. Damals habe ich das immer abgetan. Als ich Leiterin des Fachbereichs Bildung und Familie geworden war, habe ich mir dann irgendwann die Frage gestellt: Gehe ich damit in Rente oder gibt es nochmal eine Veränderung?

Sie haben also die Veränderung gewählt…

Mir war klar, dass der Erste Bürgermeister Konrad Seigfried eines Tages seine Amtszeit hier beendet und das gärte dann schon in mir. Jedoch habe ich die Reflexion gesucht im Kollegen- und auch Freundeskreis. Ich wollte sicher sein, dass das Amt wirklich passt und ich mir nicht etwas anmaße. Erfreulicherweise wurde ich in meinem Vorhaben von allen bestätigt, weshalb ich mich beworben habe.

Eine solche Bewerbung ist öffentlich. Ist sie erfolgreich, ist alles gut. Wird man nicht gewählt, bekommt es jeder mit. Wären Sie bei einer Niederlage in Ihrer alten Position im Rathaus geblieben?

Die Niederlage hätte mich natürlich geschmerzt, alles andere wäre gelogen. Ob ich als Fachbereichsleiterin geblieben wäre, wäre davon abhängig gewesen, wer denn mein neuer Erster Bürgermeister oder meine neue Erste Bürgermeisterin geworden und wie er oder sie mit mir umgegangen wäre. Allein das Miteinander wäre ausschlaggebend gewesen, unabhängig davon, ob mein neuer Chef ein Mann oder eine Frau geworden wäre.

Mein Job, den ich hatte, der war toll und passte sehr gut zu mir, also hätte ich ihn auch jederzeit weitermachen können. Der Bereich ist breit aufgestellt, die Thematik beherrsche ich fachlich und persönlich wie aus dem Effeff. Außerdem bringt der Job auch immer wieder neue Herausforderungen, da sich die Gesellschaft weiterentwickelt und so automatisch neue Themen in diesen Sektor hereinströmen.

Sie sind sehr deutlich mit 33 Ja-Stimmen bei drei Enthaltungen gewählt worden. Fühlen Sie sich da bestätigt?

Ich fühle mich sehr geehrt, dass der Gemeinderat sich so deutlich zu mir bekannt hat. Ich habe mich immerhin gegen 30 Gegenbewerbungen durchsetzen können, auch wenn ich am Ende die Einzige war, die sich im Gemeinderat zur Wahl stellen konnte. Eine Enthaltung bedeutet nicht gleich Gegenstimme. Es ist wirklich eine große Ehre, vom Gemeinderat einen solchen Rückenwind zu erhalten und zu wissen, dass ich für sie die richtige Frau auf dieser Stelle bin.

Die Erwartungshaltung der einzelnen Fraktionen ist sicherlich sehr hoch. Lastet dadurch ein gewisser Druck auf Ihnen?

Unter Druck gesetzt wird man bei einzelnen Themen, wie beispielsweise bei den Luftfiltern. Die Elternschaft, Teile des Gemeinderats, die Presse, alle greifen dieses Thema aus ihrer Perspektive auf und wir im Rathaus eben aus unserer Perspektive. Selbstverständlich sind da unterschiedliche Positionen und man kann auch andere Beschlüsse fassen als die, die ich vielleicht empfehle. Mir ist dabei nur wichtig, dass man dabei stets menschlich miteinander umgeht und ein Sachthema nicht personalisiert.

Ist Ihnen das schon passiert, dass es bei Sachthemen ins Persönliche ging?

Im Zwischengespräch passiert das immer wieder, aber ich glaube, ich habe bisher immer gut vermitteln können, dass man das Ganze wieder auf die Sachebene hebt. Bislang konnte ich jedenfalls mit starkem Gegenwind ganz gut umgehen. Die Leute haben auch eher Respekt, wenn ich hinstehe und meine Position vertrete, auch wenn es manches Mal emotional durchaus stressig ist, statt mich der Situation komplett zu entziehen.

Sie sind also selbstbewusst und resolut…

Als selbstbewusst und selbstsicher würde ich es eher bezeichnen. Ob resolut der richtige Begriff ist, weiß ich nicht. Da steckt für mich so ein unbedingter Durchsetzungswille mit drin nach dem Motto: Alles andere ist mir egal. Das ist es mir ja eben nicht.

Mit Ihrer Bewerbung wussten Sie, was auf Sie zukommt. Haben Sie sich Ihre ersten sechs Monate trotzdem so vorgestellt?

Ja, im Großen und Ganzen habe ich es mir so vorgestellt, was die Arbeitsbelastung und die Themenfelder angeht. Aber bei einigen Themen habe ich nicht gedacht, dass ich so in die Tiefe gehen muss. Nehmen wir nur das Thema Feuerwehr. Natürlich war klar, dass der Brandschutzbedarfsplan kommt, mit dem ich mich inhaltlich auseinandersetzen muss. Aber durch den Weggang des Kommandanten muss ich jetzt noch tiefer in die Thematik einsteigen bis hin zum organisatorischen Aufbau. Damit hatte ich so nicht gerechnet.

Das Dezernat II ist sehr umfangreich, wie behält man da den Überblick?

Mein großes Glück ist, dass ich aus dieser Verwaltung komme und zudem die Leiterin des größten Fachbereichs war, deshalb bin ich von der Masse dieses Dezernates nicht so erschlagen wie es vielleicht jemand wäre, der von außen kommt. Von den 1.100 Personen, die im Dezernat arbeiten, waren 800 bereits vorher schon bei mir im Fachbereich angesiedelt. Der Rest ist verteilt auf die anderen Aufgabenfelder. Aber die Breite ist natürlich enorm – von den Bürgerdiensten wie Standesamt und Ausländeramt über Feuerwehr hin zu Themen wie Sport, Gleichstellung, Gesundheit, Bildung, Integration und Migration und andere soziale Bereiche. Also alles, was in dieser Stadt mit den Menschen zu tun hat, ist in diesem Dezernat angesiedelt.

Sie müssen thematisch trotz eigener Wünsche und Visionen Prioritäten setzen. Wie sehen die aus?

Die wichtigsten Themen für mich sind natürlich die Themen der Chancengleichheit. Das eint alle Fachbereiche, denn die Chancengleichheit muss sehr facettenreich bedacht werden. Armutsbekämpfung ist da nur ein wichtiger Punkt. Wie gehen wir hier mit unseren Armen um? Wie sieht das eigentlich mit der Wohnungssituation aus, für die ich ja direkt eigentlich gar nicht zuständig bin. Aber indirekt, so finde ich, muss ich die Mahnerin sein, die immer und immer und immer wieder sagt: „Hey, wir müssen nicht nur für die mittleren und höheren Einkommen den Wohnraum schaffen. Wir müssen uns auch fragen, was wir mit den unteren Einkommen und den Armen machen.“ Das zeigt sich auch gerade jetzt in der Pandemie in Bezug auf die Gesundheit, denn Familien in beengten Wohnräumen sind besonders von Corona betroffen. Solche Dinge in der Bildungs- und Soziallandschaft zu sehen und zu benennen, um Abhilfe zu schaffen, dafür braucht es unbedingt die unterschiedlichen Fachbereiche.

Die Zahl der fehlenden Wohnräume liegt mindestens bei 1.800, wenn nicht sogar höher. Ursprünglich war das Ziel, jährlich 500 neue Wohnungen zu bauen, was aber anscheinend so nicht funktioniert. Können Sie dazu etwas sagen?

Die Vermehrung von Wohnräumen ist ein sehr komplexes Thema. Momentan suche ich überall das Gespräch – mit Andrea Schwarz als zuständige Baubürgermeisterin und mit OB Dr. Matthias Knecht als Aufsichtsratsvorsitzender der WBL. Ich sitze selbst im Aufsichtsrat und kann als Mahnerin und Treiberin dieser Problematik immer wieder dabei sein. Ebenso spreche ich mit Geschäftsführer Andreas Veit von der Ludwigsburger Wohnungsbau über deren Ausrichtung. Ich würde mir wünschen, dass wir in unserer Wohnungspolitik den Durchschnittswert von 500 Wohnungen jährlich schaffen, aber in meinen elf Jahren in Ludwigsburg habe ich zum Thema Menge an neuem Wohnraum schon viele Aussagen gehört, so dass ich keine Zahl nennen möchte. Wir bräuchten jährlich 350 neue Wohnungen, nur um allein den Mehrbedarf der Ludwigsburger zu halten. Da ist ein Zuzug von außen noch gar nicht mitgerechnet. Die Frage ist doch, nach welchen Konzepten wir künftig bauen und wie wir da eine Effizienz reinkriegen, den Bestand sichern, vor allem für die unteren Einkommen und die Armen, damit ein Quadratmeter statt 8 Euro nicht plötzlich 15 Euro kostet, da das Bauen tatsächlich stetig teurer wird. Leider habe ich für das Problem noch keine Lösung gefunden, denn wir dürfen ja auch unseren städtischen Haushalt nicht überfordern, da wir momentan zusätzlich noch in einer wirtschaftlichen Schieflage stecken.

Hat Ihnen das eine oder andere aufgetretene Problem in den letzten sechs Monaten bereits schlaflose Nächte bereitet?

Schlaflose Nächte hatte ich noch nicht, aber ich führe nachts gedanklich durchaus das ein oder andere Gespräch weiter, weil es mich dann doch tiefer bewegt. Ich bin mit Herz und Seele in meinen Aufgaben, deswegen schüttele ich die Arbeit nicht einfach an der Wohnungstür ab.

Haben Sie das Gefühl, dass Sie in der jetzigen Situation über sich hinauswachsen, ihre eigenen Grenzen überschreiten?

Im Sinne einer Weiterentwicklung hoffe ich das schon. Alles andere fände ich jetzt komisch. Und mir ist auch bewusst, dass ich gemeinsam mit OB Knecht und meinen beiden Bürgermeister-KollegInnen in vorderster Linie stehe. Das bedeutet, dass ich für alles, was anfällt auch gerade stehe – gegenüber der Öffentlichkeit, gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, der Presse und auch gegenüber dem Gemeinderat. Das ist schon noch mal etwas, von dem ich glaube, dass es die Persönlichkeit verändert. Es würde mich jetzt wundern, wenn nicht.

Hat sich Ihr Leben durch das neue Amt verändert?

Ja, inhaltlich ist es mehr geworden und es hat sich insofern verändert, dass ich mehr in der Repräsentation tätig bin, was noch mehr Abend- und Wochenendtermine bedeutet.

Fällt Ihnen das Repräsentieren schwer?

Nein, überhaupt nicht. Es macht mir Spaß, weil ich auch gerne mal die Bühne betrete. Von daher tue ich mich nicht sehr schwer damit, in einer exponierten Stellung ein Grußwort oder einen Vortrag zu halten. Das habe ich zwar vorher schon nebenher in meiner vorangegangenen Funktion als Fachbereichsleiterin getan, aber jetzt ist das eben richtig und regelmäßig integriert in meinen Beruf.

Wenn eine Frau im Fokus der Öffentlichkeit steht, wird von ihr erwartet, dass sie jederzeit vom Scheitel bis zur Sohle top gestylt ist. Spüren Sie diese Erwartungshaltung und wie gehen Sie mit ihr um?

Ja, wir sollen schick sein, das wird erwartet. Aber ich empfinde es eigentlich so, dass Frauen freier sind in der Gestaltung als Männer. Männer müssen, wenn sie in einer Funktion wie meiner sind, in der Regel einen Anzug tragen. Und wenn sie mal sehr leger sind, lassen sie lediglich die Krawatte weg. Mit Jeans und T-Shirt kämen sie eher nicht ins Büro. Wir Frauen dürfen in einer solchen Position schon kreativer sein. Wir können entscheiden, ob wir ein Kleid, einen Blazer oder einen Pulli tragen.

Haben Sie also Ihren Kleiderschrank seit Mai aufgerüstet?

Aufgerüstet habe ich ihn nicht, aber umgerüstet durchaus.

Wie würden Sie Ihren Stil bezeichnen, worin fühlen Sie sich wohl?

Mein Stil ist bezogen auf den Anlass. Wenn ich in die offene Jugendarbeit gehe, mit Kindern einen Termin auf dem Bauspielplatz habe, dann kann ich dort nicht im Kostüm auftauchen. Das ist nicht mein Stil. Natürlich achte ich darauf, dass ich einen gewissen Chic habe, aber ich gehe dann trotzdem mit Turnschuhen hin und habe eine Hose mit Blazer oder einer Strickjacke an als Kombination. Bei einem feierlichen Anlass wie beispielsweise die Bürgermedaillenverleihung erscheine ich selbstverständlich im schicken Kleidchen oder Kostüm, damit der Anlass entsprechend gewürdigt wird.

Haben Sie denn das Gefühl, dass man besonders auf Ihr Erscheinungsbild von Kleidung über Frisur bis hin zu den passenden Schuhen und Handtasche schaut, so, wie man es anfangs ganz extrem bei Kanzlerin Merkel gemacht hat?

Vielleicht machen es einzelne Personen, aber ich achte da nicht so drauf, weil ich der Meinung bin: Ich bin, wie ich bin. Ich bin auch ein bisschen fülliger, was auch mancher nicht so ganz adäquat findet, weil er oder sie der Meinung ist, man müsste eine schlanke Linie haben. Aber das bin ich nicht. Die Leute müssen mich so nehmen, wie ich bin.

Sie tragen ein Kreuz an der Halskette. Sind Sie ein frommer Mensch?

Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an, aber tatsächlich glaube ich an so etwas wie Gott. Deshalb passt das Kreuz an der Kette schon.

Was hat die Rheinländerin Schmetz ausgerechnet ins Schwabenland verschlagen?

Die Liebe war schuld. Ich hatte mich in einen Ingenieur verliebt, der in Aachen studiert hat. Ingenieure finden im Stuttgarter Umfeld nun mal ganz viele Jobs, ich folgte ihm. Das war im Jahr 2000. Die Liebe ging, meine Arbeit blieb. Und ich blieb auch, denn ich bin hier absolut heimisch geworden, auch wenn es anfangs für mich von der Kultur her eine Umstellung war. Der Rheinländer wacht morgens auf und überlegt zuerst: „Was mache ich abends?“ Der Schwabe dagegen überlegt zuerst: „Was habe ich heute zu tun?“ Das sind einfach zwei verschiedene Welten.

Vermissen Sie das Rheinland?

Ich bin Rheinländerin durch und durch. Deshalb bin ich in Stuttgart auch in einen Verein, der sich die Reingeschmeckten nennt, gegangen, da trifft man sich monatlich zu einem Stammtisch. Den Dialekt der Heimat gelegentlich zu hören, hilft gegen Heimweh enorm. Für mich ist ganz, ganz wichtig, in der Karnevalszeit nach Hause zu fahren. An Weihnachten arbeite ich gerne, aber an Karneval muss ich nach Hause.

Was mögen Sie am Schwabenland?

Vor allem die schwäbische Küche hat es mir angetan. Linsen mit Spätzle finde ich richtig klasse, ebenso Zwiebelrostbraten.

Freuen Sie sich auch schon auf den Ludwigsburger Weihnachtsmarkt?

Oh ja, auf den Weihnachtsmarkt freue ich mich sogar sehr. Er ist so stilvoll.  Man findet hier noch Kleinkunst und Kleinhandwerk und, was mir besonders gefällt, viele Stände, die aus dem sozialen Bereich sind. Ich liebe den Ludwigsburger Weihnachtsmarkt und werde selten so oft besucht wie in dieser Zeit.

Bevor Sie nach Ludwigsburg kamen, haben Sie in Backnang gearbeitet.

Ja, dort habe ich 2000 als Jugendförderin angefangen und unter OB Frank Nopper bin ich dann Amtsleiterin geworden. Mit ihm habe ich heute noch Kontakt, wir rufen uns gegenseitig immer mal wieder an. Er ist mir ein vertrauter Ratgeber geblieben. Seine Mutter ist auch Rheinländerin, ich glaube, er mag die etwas kecke, rheinische Mentalität.

Wie tanken Sie für den täglichen Stress Kraft auf?

Wichtig sind mir meine Freunde, beispielsweise meine Freundin aus Aachen und meine Familie, vor allem meine Brüder. Ich telefoniere viel, da viele meiner Freunde nicht in meinem näheren Umfeld wohnen, auch meine Verwandtschaft lebt noch im Rheinland. Während der Woche meditiere ich fast täglich zum Runterkommen, aber auch, damit ich für mich Klarheit habe bei den anfallenden Herausforderungen im Job. Eine Meditation bringt mich in Distanz zum Thema. Da ich vom Typ her schon ein etwas emotionaler Mensch bin, ist es manchmal sinnvoll, wenn ich dann abends ein bisschen vom Thema Abstand gewinne und mir in Ruhe anschaue, was denn jetzt wirklich gefragt ist.

Welche Hobbies haben Sie?

Ich singe sehr gerne, mache mit Freunden Musik, was mich sehr erfüllt. Und ich male sehr gerne Mandalas.

Singen Sie im Chor?

Früher habe ich als Mezzosopran im Chor gesungen, das mache ich inzwischen nicht mehr. Ich habe mich schon gelegentlich gerne mit Matze Rother vom Café 612 zusammengesetzt und Musik-Kabarett gemacht und wir hatten sogar schon in kleineren, teils familiären Kreisen einige Auftritte. Matze schreibt die Songs alle selbst, die gehen dann in Richtung Liedermacher, Schlager- oder Countrystyle.

Wenn Sie sich etwas Gutes tun wollen, was gönnen Sie sich?

Ein schöner Abend mit Freunden ist für mich einfach ein Wohlgenuss. Dazu gehört ungestört Quatschen, gemeinsames Essen oder auch Kochen. Ein ausgiebiges Bad ist gelegentlich auch etwas, um mir was Gutes zu tun.

Wofür geben Sie Geld aus?

Am ehesten für Klamotten, da bin ich wohl typisch weiblich. An einem schönen Kleidungsstück vorbeizugehen, ist schon schwierig. Ansonsten gebe ich Geld für Kulturveranstaltungen aus, denn ich liebe Konzerte – von der Klassik, z.B. die Schlossfestspiele, über die Konzerte von Dieter Thomas Kuhn, da erscheine ich dann im Flower-Power-Look der 70er, bis hin zu Rock- oder Metallkonzerten. Musikalisch bin ich total breit aufgestellt.

Wie verbringen Sie Ihre Urlaube?

Am liebsten verbringe ich den Urlaub zuhause, denn meine Wohnung muss ja auch mal abgewohnt werden. Und wenn ich verreise, dann sind es kurze Trips von höchstens einer Woche und am liebsten zusammen mit Freunden. Mehrfach im Jahr besuche ich die alte Heimat, denn ein Bruder wohnt nahe Krefeld, der andere in Düren und ganz enge Freunde in Aachen.

Was bevorzugen sie bei Ihren Trips – Stadt oder Natur?

Da bin ich nicht festgelegt, mal so und mal so.

Berge oder Meer?

Immer ans Meer, da bin ich total festgelegt.

Wenn Sie eines Tages in Pension gehen, wo werden Sie leben – Krefeld oder Ludwigsburg?

Auf jeden Fall bleibe ich hier in Ludwigsburg. Wenn ich verwurzelt bin, bin ich verwurzelt. Es war zwar anfangs schwierig, vom Rheinland ins Schwabenland zu kommen, aber jetzt nochmal zurück, nein, das kommt nicht infrage. Das Rad hat sich doch weitergedreht und mein Netzwerk von damals ist bis auf die vorhin genannten Menschen doch so gar nicht mehr da. Meine Wurzeln sind jetzt hier.

Sie würden also auch nicht mehr für eine neue Liebe umziehen?

Wenn, dann hätte ich nichts dagegen, wenn die Liebe umzieht für mich.

Frau Schmetz, wir danken Ihnen für das Gespräch!