Inflation trifft Reinigungskräfte in Ludwigsburg hart – Gewerkschaft schlägt Alarm

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Im Landkreis Ludwigsburg arbeiten etwa 3.560 Menschen in der Gebäudereinigungsbranche, wie von der IG BAU Nordwürttemberg unter Berufung auf Daten der Arbeitsagentur hervorgeht. Diese Beschäftigten spielen eine entscheidende Rolle in der Aufrechterhaltung von Sauberkeit und Hygiene in Schulen, Büros, Arztpraxen und anderen Einrichtungen. Die Gewerkschaft IG BAU Nordwürttemberg stellt jedoch die Frage: Wie lange werden sie diese Belastung noch ertragen können?

Jürgen Ziegler, stellvertretender Bezirksvorsitzender der IG BAU Nordwürttemberg, verweist auf eine beunruhigende Entwicklung in der Reinigungsbranche. Dort scheint bereits ein “eigenes Inflationsgesetz” zu herrschen, bei dem eine hohe Inflationsrate zu einer erhöhten Kündigungsrate führt. Je tiefer die Inflation die Haushaltskassen der Beschäftigten schädigt, desto größer wird der Druck, die Branche zu verlassen. Dies könnte dazu führen, dass immer mehr Menschen ihre berufliche Zukunft fernab von der Gebäudereinigung suchen und ihre Reinigungsaufgaben dauerhaft aufgeben.

Besonders Vollzeitkräfte und Mini-Jobber haben keine Schwierigkeiten, in anderen Branchen Arbeitsplätze zu finden. Die Gastronomie und der Einzelhandel suchen dringend nach Arbeitskräften. Ziegler warnt, dass die Arbeitgeber in der Gebäudereinigung “ein gefährliches Spiel” spielen, indem sie das wichtigste Kapital, nämlich die Menschen, die ihre Einrichtungen sauber halten, aufs Spiel setzen.

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Ziegler erhebt schwere Vorwürfe gegen Arbeitgeber in der Gebäudereinigungsbranche. Laut Ziegler weigern sich die Arbeitgeber seit Monaten beharrlich, ihren Mitarbeitern angesichts der Inflation finanziell unter die Arme zu greifen. Selbst der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks zeigt sich unwillig, Gespräche in dieser Angelegenheit zu führen.

Die finanzielle Situation der meisten Reinigungskräfte ist äußerst prekär, wie Ziegler betont: “Für sie herrscht eine regelrechte ‘Inflations-Ebbe’ im Geldbeutel. Diese Menschen sind besonders hart von der Inflation betroffen. Wer in der Gebäudereinigung arbeitet, muss ohnehin schon jeden Euro zweimal umdrehen, da Reinigungskräfte immer noch zu Niedriglöhnen arbeiten.”

Die fehlende finanzielle Unterstützung inmitten steigender Lebenshaltungskosten stellt die Gebäudereinigungsbranche in Ludwigsburg vor die Herausforderung, angemessene Entlohnung und finanzielle Stabilität für ihre Beschäftigten sicherzustellen.

Die IG BAU Nordwürttemberg appelliert an die örtlichen Bundestagsabgeordneten, die Anliegen der Gebäudereinigung nach Berlin zu tragen. Es gibt Bedenken, dass die Branchen, die Inflationsausgleichsprämien verweigern, das Problem der Inflation ignorieren, was auch bei der Strompreisbremse eine wichtige Rolle spielt. Wenn der gedeckelte Strompreis wie geplant Ende dieses Jahres ausläuft, würde dies die Beschäftigten in der Gebäudereinigung unverhältnismäßig hart treffen. Solange die Arbeitgeber sich in der Krise so verantwortungslos verhalten wie Unternehmer in der Gebäudereinigung, bleibt der Ruf nach staatlicher Unterstützung die einzige Lösung, wie von Jürgen Ziegler betont wird.

Jürgen Ziegler verweist auf eine beunruhigende Entwicklung in der Reinigungsbranche. Dort scheint bereits ein “eigenes Inflationsgesetz” zu herrschen, bei dem eine hohe Inflationsrate zu einer erhöhten Kündigungsrate führt. Je tiefer die Inflation die Haushaltskassen der Beschäftigten schädigt, desto größer wird der Druck, die Branche zu verlassen. Dies könnte dazu führen, dass immer mehr Menschen ihre berufliche Zukunft fernab von der Gebäudereinigung suchen und ihre Reinigungsaufgaben dauerhaft aufgeben.

Der finanzielle Druck auf die Beschäftigten in der Gebäudereinigung wächst von Monat zu Monat. Selbst die erwartete Inflationsrate von 3,8 Prozent im Oktober im Vergleich zum Vorjahr, wie sie vom Statistischen Bundesamt (Destatis) prognostiziert wird, kann von Gebäudereinigern und Glasreinigern nicht einfach so weggesteckt werden. Die Preise für Lebensmittel sind regelrecht explodiert, wie aus Sommerstatistiken hervorgeht. Ein Preisanstieg von über 27 Prozent bei Lebensmitteln innerhalb von nur zwei Jahren hat verheerende Auswirkungen, da die Beschäftigten in der Gebäudereinigung oft über keine finanziellen Rücklagen verfügen.

red