Landrat Allgaier warnt vor Generationenverlust: Jobcenter Ludwigsburg kämpft gegen drohende Kürzungen

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Ludwigsburg – Inmitten der aktuellen Debatte über geplante Kürzungen bei den Jobcentern im Landkreis Ludwigsburg hat Landrat Dietmar Allgaier eindringlich appelliert, die erfolgreiche Arbeit der Jugendbetreuung fortzusetzen. In einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten aus dem Landkreis äußerte Allgaier seine Bedenken hinsichtlich der vorgesehenen Kürzungen, die den nachhaltigen Integrationsprozess gefährden könnten.

Die Zahl der Kunden im Jobcenter habe bereits aufgrund der ukrainischen Geflüchteten um fast 30 Prozent zugenommen. Trotz dieser gestiegenen Nachfrage habe das Bundeskabinett beschlossen, im kommenden Jahr 500 Millionen Euro bei den Jobcentern bundesweit einzusparen. Infolgedessen werde das Jobcenter Landkreis Ludwigsburg voraussichtlich lediglich sieben Prozent mehr Mittel aus dem Bund erhalten.

“Die Frage, wie eine nachhaltige Integration in Deutschland durch die Jobcenter gelingen soll, bleibt unbeantwortet”, betonte Landrat Allgaier. Besonders besorgt zeigte er sich über die geplante Verschiebung der Beratungs- und Betreuungsaufgaben von jungen Menschen unter 25 Jahren zur Agentur für Arbeit. “Wir laufen Gefahr, eine ganze Generation zu verlieren”, warnte er. Die bisherigen Strukturen, darunter sechs Standorte des Jobcenters und die Zusammenarbeit mit der LIGA der freien Wohlfahrtspflege, könnten dadurch konterkariert werden.

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Allgaier hob hervor, dass das familiäre Umfeld eine entscheidende Rolle im Berufsfindungsprozess junger Menschen spiele. Die geplanten Änderungen könnten diese Beratung, die bisher den gesamten Haushalt einer Familie miteinbeziehe, erschweren. “Die Jobcenter benötigen eine konsequent ausgestaltete Finanzierung statt der ständigen Frage danach, wie die Aufgaben überhaupt finanziert werden können”, forderte er.

Die vorgesehenen Kürzungen könnten zudem zu deutlichen Mehrkosten für Landkreise und Kommunen führen. Die Landkreise müssten sicherstellen, dass junge Menschen nicht alleine gelassen werden. “Statt ständiger Aufgabenzerschlagung und deren Verschiebung brauchen die Menschen verlässliche Ansprechpartner”, so Landrat Allgaier.

Der Appell von Landrat Allgaier an die Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger (CDU), Macit Karaahmetoglu (SPD), Dr. Sandra Detzer (GRÜNE) und Fabian Gramling (CDU) geht inmitten der aktuellen politischen Diskussion über die Zukunft der Jobcenter in Deutschland einher. Die Herausforderungen der Integration junger Menschen und die finanzielle Stabilität der Jobcenter stehen dabei im Fokus.

red