
Ludwigsburg – Frühlingszeit ist Bärlauchzeit – doch was lecker duftet, kann schnell gefährlich werden: Das Landratsamt Ludwigsburg warnt aktuell vor Verwechslungen mit giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen und Herbstzeitlosen. Wer sammeln will, sollte sich also wirklich gut auskennen.
„Nur wer die Pflanzen sicher unterscheiden kann, sollte Bärlauch im Wald pflücken“, betont Dr. Simon Boden, Leiter des Fachbereichs Wald. Für den Eigenbedarf sei das Sammeln in haushaltsüblichen Mengen erlaubt – eine Faustregel: eine Handvoll pro Person. Wer hingegen größere Mengen oder gar gewerblich sammeln möchte, braucht eine Genehmigung.
Zudem gilt: Viele Frühlingsblumen stehen unter Naturschutz – Finger weg! Wer sich unsicher ist, sollte auf den Wochenmärkten oder im Fachhandel auf Nummer sicher gehen. Denn ein versehentlicher Griff zur falschen Pflanze kann schnell lebensgefährlich werden.
Die Pflanze, deren grüne Blätter etwa 20 bis 30 Zentimeter lang werden, wächst bevorzugt in Laubmisch- und Buchenwäldern und breitet sich dort oft großflächig am Waldboden aus. Dr. Boden warnt ausdrücklich vor der Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen und Herbstzeitlosen, die beim Verzehr lebensgefährlich sein können. Maiglöckchen können Übelkeit und Erbrechen verursachen. Der Verzehr von Herbstzeitlosen kann bereits bei einem einzigen Blatt lebensgefährlich sein. Besonders heimtückisch: Bärlauch wächst oft direkt neben seinen gefährlichen Doppelgängern.
Wichtige Merkmale zur Unterscheidung: Die Unterseite der Bärlauch-Blätter ist mattgrün und sie besitzen einen dünnen Stiel. Maiglöckchen hingegen bilden Blattpaare am Stängel, ihre Blattunterseiten sind glänzend. Wer sich unsicher ist, sollte lieber auf das Sammeln verzichten oder sich vorher genau informieren, rät Dr. Boden.
Achtsames Verhalten im Wald
Neben der eigenen Sicherheit sollten Bärlauch-Sammler auch Rücksicht auf die Natur nehmen. Das bedeutet, sich umsichtig im Wald zu bewegen, Wildtiere nicht zu stören und andere Besucherinnen und Besucher nicht zu beeinträchtigen.
Wer Bärlauch noch genießen möchte, sollte sich beeilen: Die Bärlauch-Saison ist nur kurz und beginnt in der Regel im April. Je nach Wetterlage sprießen die ersten zarten Blätter bereits im März. Etwa ab Mai setzt die Blüte ein und die Erntezeit geht zu Ende, da die Blätter dann deutlich an Aroma verlieren.
red