Ludwigsburg. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Ludwigsburg hielt sich auch im Dezember 2024 stabil bei 3,9 Prozent, wie die Agentur für Arbeit Ludwigsburg und das kommunale Jobcenter mitteilten. Damit blieb die Quote auf dem Niveau des Vormonats, liegt jedoch leicht über dem Vorjahreswert von 3,6 Prozent. Insgesamt waren im Dezember 12.350 Menschen arbeitslos gemeldet – 57 mehr als im November und 1.055 mehr als im Dezember 2023.
Im Vergleich dazu lag die Arbeitslosenquote in Baden-Württemberg bei 4,3 Prozent (plus 0,1 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat) und in der Region Stuttgart bei 4,6 Prozent.
Jugendarbeitslosigkeit leicht rückläufig
Eine positive Entwicklung gab es bei den 15- bis unter 25-Jährigen: Hier sank die Zahl der arbeitslosen jungen Menschen gegenüber November um 38 Personen (minus 3,1 Prozent) auf insgesamt 1.175. Allerdings liegt diese Zahl noch 11,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Rückgang bei gemeldeten Arbeitsstellen
Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen ist weiter zurückgegangen. Im Dezember registrierte die Agentur für Arbeit Ludwigsburg 2.954 Stellen, das sind 113 weniger als im November (minus 3,7 Prozent) und 22,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen fiel deutlich: 625 Stellen wurden im Dezember neu gemeldet – ein Rückgang von 180 im Vergleich zum Dezember 2023.
Wirtschaftliche Unsicherheiten drücken auf den Stellenmarkt
„Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging im Dezember weiter zurück. Erstmals seit Jahren sank der Bestand an gemeldeten offenen Arbeitsstellen wieder unter die Marke von 3.000“, analysierte Martin Scheel, Leiter der Ludwigsburger Arbeitsagentur. Die wirtschaftliche Schwäche, die seit zwei Jahren anhält, hinterlasse deutliche Spuren, so Scheel weiter: „Der Ausblick ins neue Jahr fällt bei vielen Unternehmen wenig optimistisch aus. Entsprechend zurückhaltend agieren diese dann bei Neueinstellungen.“
Die aktuelle Entwicklung zeigt, wie sehr die wirtschaftlichen Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt durchschlagen. Unternehmen sind vorsichtig, und der Stellenmarkt spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen Betriebe und Arbeitssuchende gleichermaßen stehen.
Arbeitsmarkt im Jahresrückblick
Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ludwigsburg zeigte sich trotz schwacher Konjunktur bemerkenswert robust. Im Jahresdurchschnitt waren 12.130 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur und dem kommunalen Jobcenter Landkreis Ludwigsburg arbeitslos gemeldet, 1.042 oder 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug 3,9 Prozent, 0,3 Prozentpunkte mehr als in 2023.
Von Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich betroffen waren Männer mit einem Anstieg um 13,8 Prozent sowie Jüngere im Alter zwischen 15 bis unter 25 Jahre mit einem Anstieg um 18,3 Prozent. Die Zahl der Menschen, die ein Jahr und länger arbeitslos gemeldet, also langzeitarbeitslos, waren, ist um durchschnittlich 609 oder 19,9 Prozent auf 3.669 angestiegen. Im Jahresdurchschnitt waren 4.249 Arbeitslose (35,0 Prozent) 50 Jahre und älter, mehr als jeder 4. Arbeitslose (3.178 oder 26,2 Prozent) war 55 Jahre und älter. Durchschnittlich 6.322 Personen oder 52,1 Prozent hatten eine ausländische Staatsangehörigkeit.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bei der Agentur für Arbeit ging zum Vorjahr erneut spürbar zurück. In Summe wurden dem Arbeitgeber-Service 1.613 Arbeitsstellen oder 14,8 Prozent weniger gemeldet als in 2023. Der Bestand an gemeldeten freien Stellen lag im Jahresdurchschnitt bei 3.357, das waren durchschnittlich 964 Stellen oder 22,3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Am 30.06.2024, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigtenstatistik mit gesicherten Angaben, befanden sich 216.977 Personen im Landkreis Ludwigsburg in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 2.474 oder 1,2 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe war die Entwicklung am ungünstigsten. Dort gingen 1.667 Arbeitsstellen verloren, die meisten davon in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie (- 1.250).
red