Ludwigsburg – Stand 3. Juni 2024, 11:30 Uhr – Nach Tagen angespannter Hochwasserlage gibt es nun gute Nachrichten für den Landkreis Ludwigsburg: Die Pegelstände der Flüsse sinken und die Situation entspannt sich, meldet das Landratsamt Ludwigsburg. Der Führungsstab bleibt jedoch weiterhin in Bereitschaft und die kommunalen Krisenstäbe wurden über die aktuelle Lage informiert. Alle Nina-Warnungen für den Landkreis Ludwigsburg wurden zurückgenommen.
Am Montagmorgen waren die Gefahren durch das Hochwasser noch akut, meldete das Landratsamt (wir berichteten). Zwar hatte der Regen nachgelassen, doch die Pegelstände von Rems und Murr stiegen weiter an. Erst gegen 11 Uhr war die Entspannung spürbar, als die Scheitelpunkte der Flüsse erreicht waren.
Die Hochwassersituation verschärfte sich besonders am Sonntagnachmittag, als Starkregen den nördlichen und nordwestlichen Teil des Landkreises traf. In Walheim wurden rund 80 Gebäude geflutet, und auch in Löchgau waren 20 weitere Gebäude betroffen. In Walheim musste zudem teilweise der Strom abgestellt werden, und auslaufende Öltanks sorgten für zusätzliche Probleme. Innerhalb kürzester Zeit gingen zahlreiche Notrufe ein.
Einsatzkräfte reagierten schnell und stellten noch am Sonntagabend 7.000 Sandsäcke zwischen Freiberg und Benningen auf, um das Hochwasser einzudämmen. Insgesamt waren 250 Feuerwehrleute im gesamten Landkreis im Einsatz, die 16.500 Sandsäcke befüllten. Davon wurden 6.500 Sandsäcke bereits am Samstagvormittag in den Landkreis Göppingen geliefert. Einsatzkräfte aus dem Landkreis Ludwigsburg unterstützten auch im Rems-Murr-Kreis.
Auch das Polizeipräsidium Ludwigsburg war intensiv in die Einsatzmaßnahmen eingebunden und unterstützte bei der Absperrung überfluteter Straßen sowie der Verkehrslenkung. Ein eigener Führungsstab koordinierte die polizeilichen Maßnahmen eng mit anderen beteiligten Behörden und Organisationen. Zusätzlich wurden Einsatzkräfte für eine mögliche größere Einsatzlage bereitgestellt.
Insgesamt wurden 58 Bewohner des Kleeblatt-Pflegeheims und 40 Bewohner des ASB-Pflegeheims in Steinheim evakuiert und auf andere Pflegeheime verteilt. Für betroffene Bürgerinnen und Bürger stand die Riedhalle in Steinheim als Notunterkunft zur Verfügung.
„Mein herzlicher Dank geht an alle Einsatzkräfte, die seit Einsetzen des Starkregens sehr engagiert daran gearbeitet haben, die Lage unter Kontrolle zu behalten und den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort tatkräftig unter die Arme zu greifen“, sagte Landrat Dietmar Allgaier.
red