Rentenarmut in Deutschland: Jeder Vierte erhält weniger als 1.000 Euro im Monat

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Eine aktuelle Berechnung des Statistischen Bundesamtes, auf Anfrage des Linken-Abgeordneten Dietmar Bartsch, zeigt alarmierende Zahlen zur Rentensituation in Deutschland. Fast die Hälfte der deutschen Rentner verfügt über ein Nettoeinkommen von weniger als 1.250 Euro pro Monat, wie aus einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, wie die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Sonntagsausgaben) berichten. Etwa jeder vierte Rentenempfänger hat demnach sogar weniger als 1.000 Euro monatlich. Besonders stark von dieser Entwicklung betroffen sind Frauen.

Laut einer Sonderauswertung der Bundesstatistik haben 7,5 Millionen Rentner in Deutschland ein monatliches Einkommen von weniger als 1.250 Euro, was 42,3 Prozent aller Rentenempfänger entspricht. Unter ihnen sind 5,3 Millionen Frauen, was 53,5 Prozent der weiblichen Rentnerinnen ausmacht. Somit erhält mehr als jede zweite Rentnerin weniger als 1.250 Euro im Monat. Bei den Männern beträgt dieser Anteil 28,2 Prozent.

Die Daten zeigen weiterhin, dass 26,4 Prozent der deutschen Rentnerinnen und Rentner weniger als 1.000 Euro persönliches Nettoeinkommen haben, also etwa jeder Vierte. Unter den Frauen beträgt dieser Anteil 36,2 Prozent, während er bei den Männern bei 13,9 Prozent liegt. Die Zahlen verdeutlichen, dass Rentner im Vergleich zur Gesamtbevölkerung überproportional von geringen Einkommen betroffen sind. Während 42,3 Prozent der Rentner weniger als 1.250 Euro netto erhalten, liegt dieser Anteil in der restlichen Bevölkerung bei 31 Prozent.

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Gemäß dem Rentenatlas 2023 der Deutschen Rentenversicherung betrug die durchschnittliche Brutto-Rente im Jahr 2022 in Deutschland 1.728 Euro bei Männern und 1.316 Euro bei Frauen.

Bartsch bezeichnete die Zahlen als “Armutszeugnis für unser Land” und betonte, dass die Rentner die Hauptverlierer der Inflation seien. Er äußerte die Sorge, dass ihnen im Jahr 2024 bereits das vierte Jahr in Folge mit realem Kaufkraftverlust drohe. Bartsch sieht die Bundesregierung in der Verantwortung und fordert eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung von zehn Prozent im laufenden Jahr, um zumindest die Inflation auszugleichen.

red