Schutz vor Enkeltrick-Betrügern: Kreissparkasse Ludwigsburg fördert Präventionstheater für Bürger

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Von Ayhan Günes

Es sind nicht selten ältere Kunden der Kreissparkasse, die Opfer – oder beinahe Opfer – von Betrügern werden, die zum Beispiel mit dem Enkeltrick arbeiten. In Panik wollen Senioren größere Geldsummen abheben, um nach Schockanrufen einem nahen Verwandten aus der Not zu helfen. Damit Senioren die fiesen Tricks kennenlernen, finanziert die Kreissparkasse Ludwigsburg (KSK) über eine ihrer Stiftungen seit 2005 Aufführungen eines interaktiven Präventionstheaters. Organisator und Empfänger der KSK-Förderung ist der Kreisseniorenrat.

Nora Jordan-Weinberg ist die Vorsitzende des Vorstandes. Bei der jüngsten Präsentation der Kreissparkassen-Bilanz bedankte sie sich für die jahrelange Unterstützung: Zu einem guten Leben gehöre es, vor Menschen mit schlechten Absichten geschützt zu werden, vor Dieben und Betrügern etwa, sagte Jordan-Weinberg. „Die haben es oft und mit besonderer Perfidie auf gutgläubige, hilfsbereite Senioren abgesehen und wollen ihnen mit fiesen Betrugsmaschen Geld abnehmen.“ Der Kreisseniorenrat setze zur Prävention eine ganze Reihe von Maßnahmen um. „Dabei hat uns die Kreissparkasse immer wieder geholfen, mit finanzieller Unterstützung oder mit Know-how.

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Landrat Dietmar Allgaier ist Vorsitzender der Kreissparkassen-Stiftung. Er erläuterte das Prinzip des „interaktiven Präventionstheaters“. Es gehe darum, die älteren Mitbürgern „schauspielerisch auf Betrugsmaschen von Gaunern aufmerksam zu machen, sie für Risiken zu sensibilisieren und ihnen Handlungsoptionen an die Hand zu geben. Im Zeitraum 2017 bis 2022 habe, so Allgaier, die Kreissparkassen-Stiftung „Jugendförderung, Arbeit und Soziales“ 56 Aufführungen unterstützt. Die Zuschauerzahlen lagen „im Durchschnitt bei über 60 Personen pro Aufführung. In Summe hätten so im Laufe der Jahre rund 3.500 ältere Menschen die Gelegenheit wahrgenommen, sich auf unterhaltsame Art hilfreiche Tipps gegen Betrugsmaschen geben zu lassen.

Die Polizei beobachtet bei Betrugsmaschen wie zum Beispiel Enkeltrick, falsche Polizeibeamte oder simulierte Notfälle Angehöriger seit Jahren steigende Zahlen. Wenn Kriminelle sich am Telefon als nahe Verwandte ausgeben oder sich als angebliche Polizeibeamtinnen und -beamte Geld und Wertsachen aushändigen lassen, entsteht allein in Baden-Württemberg jedes Jahr ein Schaden in Millionenhöhe. „Im schlimmsten Fall werden Menschen um ihre kompletten Lebensersparnisse gebracht“, so der Landrat. Dass Betrüger nicht nur online unterwegs sind, ist bekannt. Mitarbeiter der Kreissparkasse werden regelmäßig geschult sowie über aktuelle Betrugsfälle und -varianten informiert, weil die Bedeutung des Themas bewusst ist“, erklärte Allgaier. Außerdem bieten Experten der Kreissparkasse regelmäßig Kurse zum Online-Banking und zur Online-Banking-Sicherheit an der Schiller-Volkshochschule an.

Hilfe für ältere Menschen bedeute aber nicht nur Prävention vor Betrug und Schutz vor Diebstahl. „Manchmal ist es eine schlichte Sitzbank, die hilft, etwa dem Kleeblattheim in Tamm, oder ein ‚Schwätzbänkle‘ mitten im Ort, manchmal wird der Kauf einer Rikscha erst durch die Hilfe der Kreissparkasse ermöglicht, so etwa für den Bürgertreff in Vaihingen/Enz letztes Jahr geschehen“, schilderte Allgaier die Unterschiedlichkeit der Hilfe. Immer aber geht es darum, sich für die Menschen einzusetzen, so Allgaier.