Im europäischen Luftverkehr sind immer mehr Drohnen unterwegs. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2017 mehr als eine Million ziviler Drohnen verkauft. Tendenz steigend. Doch das birgt auch Gefahren – etwa für den Luftverkehr.
Mit dem Höhenflug der Drohnen wachsen auch die Anforderungen an die Gesetzgebung und an Sicherheitssysteme. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) und Vodafone arbeiten deshalb an einem digitalen Schutzsystem für den europäischen Luftverkehr. Im “5G Mobility Lab” in Aldenhoven haben die Partner jetzt erstmals in Europa erfolgreich die Fernsteuerung von Drohnen außerhalb des Sichtfelds per Mobilfunk getestet. “Im Notfall sollen Drohnen so künftig auch von berechtigten Einsatzkräften aus Sicherheitszonen gelotst werden können”, so ein Sprecher. Sie werden virtuell an die Leine genommen.
Weil die kleinen Fluggeräte vom herkömmlichen Radar nicht erfasst werden können, bleiben sie für die Flugsicherung unbemerkt und werden zur Gefahr für den Luftverkehr. 2018 wurden laut Deutscher Flugsicherung erstmals mehr als 100 dieser kleinen Flugobjekte an Airports gesichtet.
Basis für sichere Drohnenflüge ist ein neues Radio Positioning System (RPS). Das ermöglicht es, Drohnen zu lokalisieren. Eine fest verbaute SIM-Karte bringt die Flugobjekte dazu ins Internet der Dinge. Algorithmen der künstlichen Intelligenz berechnen ständig exakt die Position der Drohnen. Auf Basis dieser Berechnungen ermittelt das System automatisch, ob ein Flugobjekt eine vereinbarte Flugbahn verlässt. Die Fernsteuerung der Drohnen aus einer Sicherheitszentrale heraus kann Flugzeuge, Zivilisten und empfindliche Einrichtungen vor Unfällen schützen. mid/rhu