Basketball-Champions-League: MHP Riesen sind auswärts in Russland gefordert

Der sprichwörtliche Bock ist umgestoßen, der Turnaround geschafft und die Talsohle endgültig durchschritten: Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben spätestens durch den 62:52-Heimsieg gegen die BG Göttingen ihre Krise beendet und damit den bisherigen Saisonverlauf, zumindestens etwas, auf den Kopf gestellt. In der easyCredit Basketball Bundesliga rangieren die Schwaben mit einer ausgeglichenen Bilanz innerhalb der Playoff-Ränge und in der Basketball Champions League ist das Weiterkommen – bei noch acht ausstehenden Partien – noch lange nicht ausgeschlossen. Dennoch dürfen sich die Ludwigsburger wenige bis keine Ausrutscher mehr leisten. Ein Auswärtserfolg zum Ende der Hinrunde bei BK Nizhny Novgorod wäre entsprechend Gold wert. Schließlich rangieren die Russen mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen auf dem begehrten vierten Tabellenplatz. Dieser würde zum Weiterkommen berechtigen. Die Plätze sechs und sieben würden zumindest im tieferklassigen FIBA Europe Cup ein Weiterspielen ermöglichen.

So oder so müssen die MHP RIESEN auf den 81:80-Erfolg gegen den Tabellenführer aus Murcia weitere Siege folgen lassen, um diesen Gedanken wahrwerden zulassen. Das Auswärtsspiel in der fünftgrößten Stadt Russlands stellt Headcoach John Patrick dabei aber vor gleich mehrere Probleme: Denn neben der langen und hürdenreichen Reise fehlen dem US-Amerikaner zahlreiche Spieler: Malcolm Hill (Kreuzbandriss) und Konstantin Klein (Innenbandriss) müssen aufgrund ihrer Verletzungen passen, Lamont Jones aufgrund bürokratischer Probleme und David McCray aufgrund eines grippalen Infekts. Da in der Basketball Champions League allerdings vier „Homegrown“-Player auf dem Spielberichtsbogen stehen müssen, reist Youngster Lukas Herzog am morgigen Mittwoch spontan gen Nord-Osten und komplettiert damit das Quartett mit Karim Jallow, Christian von Fintel und Quirin Emanga Noupoue. Adam Waleskowski wird als fünfter Deutscher ebenfalls zum Einsatz kommen, zählt allerdings nicht als Homegrown-Player.

Aufgrund der personellen Problematik der MHP RIESEN und des Heimvorteils gehen die Russen selbstverständlich als Favorit in die Partie mit den Ludwigsburgern – und setzen ihre größten Hoffnungen in den US-Amerikaner Kendrick Perry. Der 25-jährige Point Guard ist mit 15.3 Punkten pro Partie einer der korbgefährlichsten Spieler des Wettbewerbs und lieferte sich unter anderem am ersten Spieltag gegen Avellino ein äußerst sehenswertes Duell mit Norris Cole, welches der zweifache NBA-Profi er ist in der doppelten Overtime für die Italiener entschied (93:100).

Nizhny Novgorod zeigte jedoch nicht nur in dieser Partie, weshalb man in der Qualifikation unter anderem Aris Saloniki ausgeschaltete hatte: „NN“, wie die von Zoran Lukic trainierten Russen umgangssprachlich genannt werden, bezwang zuletzt auch Le Mans und Ventspils und befindt sich im Kampf um die Postseason-Platzierungen nicht nur in guter Verfassung, sondern auch in der Pole-Position.

Ludwigsburg ist derweil auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen, möchte aber, auch trotz der schwierigen Situation, morgen als Außenseiter im „Sportpalast der Gewerkschaften“ für eine Überraschung sorgen.

Infos zum Spiel:
BK Nizhny Novgorod vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Mittwoch, 21.11.2018, Tip-Off 17:00 Uhr
KRK Nagorny, Prospekt Gagarina, 29, Nizhnij Novgorod, Nizhegorodskaya oblast’, Russland

Lukas Robert

BBL: MHP RIESEN Ludwigsburg setzen Siegeszug fort

Die MHP RIESEN brauchten gegen gut aufgelegte Niedersachsen einige Momente, um in die Partie zu kommen. Sie standen defensiv zwar von Beginn an gut, verwerteten ihre Fastbreak-Angriffe aber viel zu selten. Da die Ludwigsburger aber fehleranfällig agierten, entwickelte sich eine punkte- und ereignisarme Partie. Erst im Anschluss an eine Auszeit von Headcoach John Patrick löste sich der Knoten im Offensiv-Spiel. Leider jedoch auf beiden Seiten, sodass die Gäste auf Augenhöhe agieren konnten. Zum Ende des ersten Spielabschnitts lag dann aber dennoch die „richtige“ Mannschaft in Führung (15:14, 10. Spielminute).

Doch auch im zweiten Viertel tat sich Ludwigsburg schwer: Die MHP RIESEN kamen nicht wirklich auf Betriebstemperatur, profitierten aber davon, dass sie in der Defensive solide standen – und Göttingen das Spiel ebenfalls nicht an sich reißen konnte. Obwohl der Einsatz stimmte, mangelte es entsprechend am Ertrag. Ludwigsburg versuchte viel und konnte seine Führung zumindest stabilisieren. Grundlage hierfür war eine gute Leistung am defensiven Ende des Parketts. Zur Halbzeit führten die Barockstädter aber weiterhin – und diesmal sogar relativ komfortabel (33:24, 20.).

Jones macht den Deckel drauf

Aus der Kabine kommend waren dann beide Teams auf Wiedergutmachung des in Halbzeit eins gezeigten aus. Während bei den Hausherren nun mehr gelang, zündete bei den Gästen vor allem Michael Stockton: Der Ex-RIESE übernahm (noch) mehr Verantwortung und schulterte seine Farben. Doch auch mit dem US-Amerikaner in vorderster Front blieben die Niedersachsen im Hintertreffen – und mussten mitansehen, wie die MHP RIESEN auf nahezu alle Herausforderungen eine Antwort fanden und das Spiel weiterhin „von vorne“ gestalten konnten (44:37, 27.). Dabei blieb es auch, denn während auf beiden Seiten die Gangart ruppiger wurde, blieb Ludwigsburg das bessere von zwei schwachen Teams (48:42, 30.).

Auch im Schlussabschnitt veränderte sich das Bild der ersten dreißig Minuten nicht: Ludwigsburg bekleckerte sich nicht mit Ruhm, lag aber weiterhin in Front. Göttingen arbeitete derweil hart, agierte aber ohne das nötige Quäntchen Glück, um das Spiel herumzudrehen. Die Niedersachsen trafen nur 27 Prozent ihrer Würfe, die MHP RIESEN verwandelten zwar ebenfalls nur 32 Prozent, waren aber spätestens nach einem Distanztreffer von Lamont Jones auf der Siegerstraße (59:50, 38.). Diesen ließen sie sich dann auch in den Schlusssekunden der Partie nicht mehr nehmen und feierten einen verdienten 62:52-Arbeitssieg und damit den dritten Erfolg in Serie.

Nicht nach Feiern zumute war derweil Konstantin Klein: Ludwigsburgs Nummer #7 verletzte sich bereits im ersten Spielabschnitt am Knie – und wird den Schwaben aller Voraussicht nach ein Zeit lang fehlen.

Statements und Stats

Johan Roijakkers: „Alles was ich zu sagen habe ist: Danke an Lamont Jones zur Verletzung von Michael Stockton. In einer Situation, in der er keine Chance auf das Charge hat, tritt er auf das Knie von Stockton und verletzt ihn. Danke.“

John Patrick: „Ich bin stolz, dass wir heute den Sieg eingefahren haben – trotz miserablen Wurfquoten. Göttingen hatte viele offene Dreier, auch wir hatten viele offene Würfe. Unsere Shooter, Kelan Martin und Aaron Best, haben heute nichts getroffen. Andere Leute wie Jordon Crawford und Malcolm Jones haben dagegen haben ihre Würfe getroffen und wichtige Punkte gemacht. Unsere Defense war nicht schlecht. Owen Klassen ist heute mit Knieproblemen ins Spiel gegangen. Er hat auf die Zähne gebissen und ein Double-Double gemacht. Auch auf ihn bin ich stolz. Mit vier Siegen und vier Niederlagen sind wir jetzt im Soll, auch wenn wir in den letzten zwei Monaten eine schwere Zeit hatten.“

Aufstellung Ludwigsburg: Lamont Jones 21 Punkte, Jordon Crawford 14, Owen Klassen 11/14 Rebounds, Adam Waleskowski 9, Aaron Best 3, Kelan Martin 2, Karim Jallow 2, Christian von Fintel und Konstantin Klein.

Aufstellung Göttingen: Michael Stockton 13 Punkte, Pendarvis Wiliams 10, Dominic Lockhart 9, Mihaljo Andric 7, Derek Willis 5, Darius Carter 3, Mathis Mönninghoff 3, Darius Carter 3, Stephan Haukohl 2, Dennis Kramer und Joanic Grüttner Bacoul.

Lukas Robert

MHP Riesen Ludwigsburg verlängern Vertrag mit Jordon Crawford

Jordon Crawford weilt erst seit rund vier Monaten in Schwaben, doch der Name des 1,68 Meter großen Point Guards ist deutschlandweit nahezu allen Basketball-Fans ein Begriff. Der einfache Grund: Crawford ist nicht nur optisch auffällig, sondern verzückte in den vergangenen Monaten mit seiner Spielweise die Zuschauer. Der sympathische US-Amerikaner spielte sich energisch in die Herzen der gelb-schwarzen Basketball-Familie und wird, so die gute Nachricht, auch bis zum kommenden Sommer für die MHP RIESEN Ludwigsburg auf Korbjagd gehen. Das ein oder andere Fan-Herz wird also weiterhin sehr hoch schlagen.

In bisher 14 Auftritten im Trikot der Ludwigsburger (exklusive der Partie gegen Göttingen) kam Crawford durchschnittlich auf 11.4 Punkte und 6.6 Assists pro Partie. „Mit der Vertragsverlängerung von Jordon setzen wir auf Kontinuität. Er hat gezeigt, dass er vor allem in der Offensive sehr effektiv sein kann und gerne Verantwortung übernimmt. Wir freuen uns, dass wir ihn bis zum Saisonende halten können“, so Headcoach John Patrick.

Profil
Jordon Crawford
Größe / Gewicht: 1.68 m / 68 kg
Geburtsdatum: 17.07.1990
Position: Point Guard
Nationalität: US-Amerikaner

 

Lukas Robert

 

MHP RIESEN und Trevor Mbakwe trennen sich

Trevor Mbakwe kam mit vielen Vorschusslorbeeren und einer schillernden Vita nach Ludwigsburg. Doch so wirklich in Fahrt kam „The Beast“ bei den MHP RIESEN Ludwigsburg nicht: Der 29-jährige Familienvater markierte in insgesamt zehn Spielen für die Schwaben pro Partie 6.8 Punkte und 5.9 Rebounds. Bei seinen Auftritten im gelb-schwarzen Jersey deutete Mbakwe immer wieder sein Können an, haderte jedoch zunehmend mit seiner Rolle im Team von Headcoach John Patrick. Da entsprechend beide Seiten mit dem daraus resultierenden Status quo unzufrieden waren, setzten sich alle Beteiligten in der vergangenen Woche zusammen, um nach einer Lösung zu suchen. Die Konsequenz der Gespräche ist die sofortige Beendigung des Arbeitsverhältnisses im beiderseitigen Einvernehmen.

Lukas Robert

Terminfrage(n) geklärt: Vier Spielverlegungen bei den MHP RIESEN

Die easyCredit Basketball Bundesliga und die MHP RIESEN Ludwigsburg haben sich, in Zusammenarbeit mit den betreffenden Klubs, auf die Terminierung der noch ausstehenden Partien geeinigt. Während mit Weißenfels das Heimrecht getauscht wird, kommt der FC Bayern Basketball am 11. April in die Barockstadt.

Seit der Veröffentlichung des Spielplans der easyCredit BBL Anfang August enthielt der Kalender der MHP RIESEN Ludwigsburg einige Fragezeichen. Während das Auswärtsspiel in Weißenfels und das Heimspiel gegen München noch ohne Datum waren, standen zwei weitere Spieltermine (@ Weißenfels, @ Vechta) zur Debatte. Nach einem produktiven Austausch mit allen Beteiligten können die MHP RIESEN Ludwigsburg nun (endlich) die Ergebnisse respektive Termine vermelden.

Wie bereits im Sommer kommuniziert, kann das Heimspiel gegen den FC Bayern Basketball aufgrund der EuroLeague-Belastung der Münchner nicht kurz nach dem Jahreswechsel stattfinden. Anstatt im Januar steigt das Gastspiel der Münchner nun am 11. April 2019 in der Ludwigsburger MHPArena.

Da dem Mitteldeutschen Basketball Club am ursprünglich geplanten Termin (KW 47) und auch zum Jahreswechsel die Stadthalle Weißenfels nicht zur Verfügung steht, haben die MHP RIESEN Ludwigsburg – im Sinne einer schnellstmöglichsten Terminierung – einem Tausch des Heimrechts zugestimmt. Der aktuelle Tabellensiebzehnte gastiert zuerst in Schwaben (02. Januar 2019), Ludwigsburg reist dann im Rückspiel zu den Sachsen-Anhaltinern. Das Datum bleibt dabei unverändert (13. Februar 2019).

Die vierte Änderung betrifft das Auswärtsspiel bei Aufsteiger RASTA Vechta: Unter anderem aufgrund der BCL-Partie bei Anwil Włocławek (16. Januar 2019) findet das Auswärtsspiel in Niedersachsen nicht am 18. Januar, sondern rund 24 Stunden später statt (19. Januar 2019).

Alle Änderungen in der Übersicht

01.2019: Ludwigsburg vs. Weißenfels (anstatt 13.02.2019)
01.2019: Vechta vs. Ludwigsburg (anstatt 18.01.2019)
02.2019: Weißenfels vs. Ludwigsburg (bislang ohne Datum)
04.2019: Ludwigsburg vs. München (bislang ohne Datum)

Lukas Robert

Kreuzbandriss beendet Malcolm Hills Saison

Obwohl Malcolm Hill beim Abklatschen nach Spielschluss und beim Gang in die Kabine noch optimistisch war, dass es sich bei seiner Knieverletzung nur um eine „kleine Sache“ handeln könnte, half auch das sonnige Gemüt nichts. Denn wie die Untersuchung in der Sportklinik Stuttgart ergab, zog sich der 23-Jährige im Auswärtsspiel bei ratiopharm ulm in der 39. Spielminute eine Knieverletzung zu, welche ihn mindestens bis zum Ende der Saison außer Gefecht setzen wird.

Nach den bereits überwundenen Verletzungen von Konstantin Klein und Owen Klassen werden die MHP RIESEN damit abermals zurückgeworfen – und müssen fortan ohne einen ihrer besten Spieler auskommen. Der US-Amerikaner hatte in den vergangenen Wochen immer besser zu seinem Spielrhythmus gefunden und pro Partie durchschnittlich 13.0 Punkte, 5.2 Rebounds und 3.7 Assists aufgelegt.

Headcoach John Patrick: „Für Malcolm tut mir das Ganze extrem leid. Er hat sich in den vergangenen Wochen mehr und mehr gesteigert. Wir sind sehr enttäuscht. Dennoch hat Malcolm mit der Sportklinik in Stuttgart die beste medizinische Hilfe. Wir freuen uns, ihm auf dem Weg zu alter Stärke helfen zu können.“

Lukas Robert

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