Bürgermedaille 2025: Ludwigsburg ehrt Marie-Noëlle Biguinet und Frank Baasner

Ludwigsburg – Die Stadt Ludwigsburg verleiht in diesem Jahr die Bürgermedaille an zwei Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise für die deutsch-französische Freundschaft und den internationalen Austausch engagiert haben: Marie-Noëlle Biguinet, Bürgermeisterin der Partnerstadt Montbéliard, und Prof. Dr. Frank Baasner, den ehemaligen Direktor des Deutsch-Französischen Instituts (dfi) in Ludwigsburg. Die feierliche Übergabe der Auszeichnung findet am 9. Mai 2025 im Rahmen der Stadtgründungsfeier im Residenzschloss Ludwigsburg statt.

Die Entscheidung des Gemeinderats fiel einstimmig (bei zwei Enthaltungen) und steht ganz im Zeichen des 75-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Montbéliard – der ersten deutsch-französischen Partnerschaft dieser Art.

Marie-Noëlle Biguinet: Eine Brückenbauerin zwischen Ludwigsburg und Montbéliard

Mit der Ehrung von Marie-Noëlle Biguinet würdigt die Stadt Ludwigsburg ihr herausragendes Engagement für die deutsch-französische Freundschaft. Seit ihrer Wahl zur Bürgermeisterin von Montbéliard im Jahr 2014 setzt sie sich intensiv für die Weiterentwicklung der Städtepartnerschaft ein. Besonders am Herzen liegt ihr der direkte Austausch zwischen den Menschen beider Städte.

2018 rief sie gemeinsam mit dem damaligen Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec den Lucien-Tharradin-Preis ins Leben, der Jugendliche für besonderes ehrenamtliches Engagement auszeichnet. Darüber hinaus engagiert sie sich für die Dreieckspartnerschaft zwischen Ludwigsburg, Montbéliard und Kongoussi-Zimtanga in Burkina Faso, die 2006 ins Leben gerufen wurde und nachhaltige Projekte in Afrika fördert.

Biguinets Engagement für die Städtepartnerschaft bleibt auch in ihrer zweiten Amtszeit als Bürgermeisterin von Montbéliard (2020–2026) ungebrochen. Ihre Bemühungen tragen dazu bei, dass die Verbindung zwischen Ludwigsburg und Montbéliard als eine der lebendigsten Städtepartnerschaften Europas gilt.

Frank Baasner: Ein Leben für die deutsch-französischen Beziehungen

Neben Biguinet wird auch Prof. Dr. Frank Baasner für seine Verdienste um die deutsch-französische Verständigung ausgezeichnet. Von 2002 bis 2023 leitete er das Deutsch-Französische Institut (dfi) in Ludwigsburg, das als unabhängiges Forschungs- und Beratungszentrum die Zusammenarbeit beider Länder in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begleitet.

Unter seiner Leitung erweiterte das dfi seine Handlungsfelder erheblich, etwa in den Bereichen Umwelt, Bildung und Gesellschaft. Zudem trug Baasner maßgeblich zur Anbahnung neuer Städtepartnerschaften bei, darunter die Verbindung zwischen Ludwigsburg und Bergamo, die 2022 offiziell besiegelt wurde.

Ein besonderes Anliegen war ihm stets die Förderung junger Menschen. So initiierte er den Jugendbürgerrat Ludwigsburg – Bergamo, der sich mit den gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie auseinandersetzte. Darüber hinaus hielt Baasner bedeutende Festreden zum 60-jährigen Bestehen der Rede von Charles de Gaulle in Ludwigsburg (2022) und zum 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags in Montbéliard (2023).

Seine Verdienste wurden bereits 2004 mit der Aufnahme in die französische Ehrenlegion gewürdigt. Mit der Bürgermedaille ehrt Ludwigsburg nun seinen jahrzehntelangen Einsatz für den deutsch-französischen Dialog und die europäische Zusammenarbeit.

Feierliche Verleihung im Residenzschloss

Die Bürgermedaille wird am 9. Mai 2025 im Residenzschloss Ludwigsburg verliehen. Die Ehrung ist Teil der Stadtgründungsfeier und würdigt Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um Ludwigsburg verdient gemacht haben.

red

Außergewöhnliches Engagement: Siegfried Bauer erhält Bürgermedaille von Ludwigsburg

Ludwigsburg – In einem einstimmigen Beschluss hat der Gemeinderat von Ludwigsburg beschlossen, Professor Siegfried Bauer im Jahr 2024 mit der Bürgermedaille der Stadt zu ehren. Diese bedeutende Anerkennung würdigt das außergewöhnliche Engagement von Siegfried Bauer für die Musik und die Gemeinschaft, indem er mit seiner Leidenschaft und Hingabe Menschen durch musikalische Darbietungen zusammenführte, sei es bei Konzerten oder in kunstvollen Projekten. “Professor Siegfried Bauer hat Spitzenwerke der Musik einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht”, würdigte Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. Unter seiner Leitung entwickelten sich internationale Großprojekte mit Laienchören und Orchestern zu kulturellen Höhepunkten. “Besonders bemerkenswert ist sein musikalischer Austausch mit der Partnerstadt Jevpatorija”, fügte der OB hinzu. Die feierliche Verleihung der Bürgermedaille ist im Rahmen der Stadtgründungsfeier am 3. Mai im Residenzschloss geplant.

Bauer, 1944 in Unterweissach geboren und in Stuttgart-Bad Cannstatt aufgewachsen, kehrte nach seinem Studium der Pädagogik, Schulmusik und Musikwissenschaften in Ludwigsburg, Stuttgart und Tübingen im Jahr 1971 nach Ludwigsburg zurück. Dort wirkte er bis 1989 als Dozent für Musikpädagogik und Konrektor an der kirchlichen Ausbildungsstätte für Diakonie und Religionspädagogik sowie als Kantor am Diakoniewerk Karlshöhe. Zusätzlich hatte er einen Lehrauftrag für Chor- und Orchesterleitung an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Im Jahr 1989 wurde er zum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Landeskirche in Württemberg ernannt.

Bauer gründete bereits im Jahr 1971 die Kantorei der Karlshöhe, die sich zunächst aus Studierenden und Mitarbeitenden der Karlshöhe zusammensetzte. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Kantorei zu einem großen Chor mit fast 100 Mitgliedern aus Ludwigsburg und Umgebung. Sie führte bedeutende Werke wie Kantaten von Johann Sebastian Bach, das Weihnachtsoratorium, die Johannes- und Matthäuspassion sowie den “Elias” von Felix Mendelssohn Bartholdy auf.

Besondere Verdienste erwarb sich Siegfried Bauer auch in der Partnerstadt Jevpatorija auf der Krim, wo er bereits 1995 ein Kammerorchester gründete und bis 2019 ehrenamtlich leitete. Darüber hinaus war er von 1976 bis 2006 Leiter des Ludwigsburger Sinfonieorchesters und gründete 1983 das Jugendsinfonieorchester Ludwigsburg, das er bis 2006 dirigierte. Seine musikalischen Aktivitäten führten ihn zudem nach Frankreich, Israel, Polen, Schweden, Südafrika und Wales.

Siegfried Bauer war maßgeblich an der Organisation und Konzeption der äußerst beliebten konzertpädagogischen Formate für Kinder und Familien namens “Ohrwurm” beteiligt und leitete seit 2010 das jährliche Weihnachtsliedersingen für Familien im Forum am Schlosspark sowie die Projekte “Mann singt”. Gemeinsam mit anderen Laienchören und Tanzgruppen der Region schuf er große szenische Musiktheaterprojekte wie “Carmina Burana” von Carl Orff (1996), “Der Messias” von Georg Friedrich Händel (2000), “Fürsten, Bürger und Soldaten” (2004), “Die Schöpfung” von Joseph Haydn (2009) und “Passion 2013”.

Für sein außergewöhnliches Engagement wurde Siegfried Bauer bereits mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem Kulturpreis der Stadt Ludwigsburg im Jahr 1997 und dem Städtischen Musikdirektor-Titel im Jahr 2006. 2000 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, 2011 den Päpstlichen Verdienstorden “Bene Merenti” und 2016 die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg. In der Partnerstadt Jevpatorija wurde er 2000 zum Ehrenbürger ernannt und erhielt den Bürgermeister-Duwan-Orden.

Die Auszeichnung von Siegfried Bauer mit der Bürgermedaille der Stadt Ludwigsburg unterstreicht seine herausragenden Verdienste um die Förderung der Musik und den kulturellen Austausch, die weit über die Stadtgrenzen hinaus Anerkennung finden.

red

Ludwigsburg verleiht Siegfried Rapp Bürgermedaille

Der Honorarkonsul von Ecuador in Baden-Württemberg und frühere Grünen-Stadtrat Siegfried Rapp wird Träger der Bürgermedaille der Stadt Ludwigsburg. In seiner jüngsten Sitzung hat sich der Gemeinderat für den 69-Jährigen entschieden. Rapp wird diese Auszeichnung im Rahmen der Stadtgründungsfeier am 6. Mai im Residenzschloss erhalten, wie die Ludwigsburger Stadtverwaltung mitteilt.

„Das ist eine angemessene Würdigung für sein großartiges Engagement für den Umweltschutz sowie für das Zusammenleben von Kulturen“, betont Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. „Als vielseitiger Netzwerker für den Klimaschutz hat er den Namen Ludwigsburg weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht.“ Auch sein unermüdlicher Einsatz für Konfliktlösungen und ein gutes Miteinander sei von unschätzbarem Wert für eine Stadtgesellschaft, so der OB.

Die Klimapartnerschaft der Stadt Ludwigsburg mit Ecuadors viertgrößter Stadt Ambato geht auf die Initiative von Siegfried Rapp zurück. Er gehörte zudem für die Grünen von 2004 bis 2010 dem Gemeinderat an. Seit 2014 ist er Honorarkonsul von Ecuador mit Sitz am Marktplatz. Zwei Jahre später reiste eine Delegation der Stadtverwaltung und des Gemeinderats zum Kongress Habitat der Vereinen Nationen in die ecuadorianische Hauptstadt Quito. Bei dem Programm Habitat handelt es sich um das Wohn- und Siedlungsprogramm der Weltorganisation.

Ergebnis dieser Reise und Folge von Rapps Engagement war auch die Unterzeichnung der Klimapartnerschaft zwischen Ludwigsburg und Ambato. Diese internationale kommunale Partnerschaft ist ein großer Erfolg für die Zusammenarbeit auf Städteebene und eine unverzichtbare gesellschaftliche Aufgabe.

Die Reise von Schülerinnen und Schülern nach Ambato 2019 geht ebenfalls auf die Initiative von Siegfried Rapp zurück. Das hat die Klimapartnerschaft mit Leben gefüllt und gefestigt. Es führte auch zur Gründung der Deutsch-Ecuadorianischen Gesellschaft mit Sitz in Ludwigsburg noch im selben Jahr. Seine Überlegung war, die Klimapartnerschaft in der Stadtgesellschaft zu etablieren und mit Projekten lebendig zu machen. Im Mittelpunkt der Vorhaben stehen Klima- und Artenschutz, die Zusammenarbeit der Städte, die Toleranz auf allen Gebieten der Kultur sowie die Völkerverständigung. Dazu gehört auch die Förderung von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden. Hier hat Siegfried Rapp eine Basis geschaffen, die es erlaubt, die Zusammenarbeit zu vertiefen und die Verbundenheit der Menschen zu stärken.

Als Mediator ist Siegfried Rapp Gründer und Leiter des Ludwigsburger Instituts für Konfliktmanagement und Mediation (LIKOM). Er ist bundesweit aktiv und hat als Mediator einen ausgezeichneten Ruf. Seit Gründung im Jahr 2001 ist die Bedeutung der außergerichtlichen Beilegung von Konflikten enorm gestiegen. LIKOM betreut auch die unabhängige Melde- und Vertrauensstelle von Amnesty International Deutschland.

red