Riesen verlieren Derby vor ausverkaufter Arena gegen Ulm

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben die Partie des 27. Spieltags 92:98 verloren. Die Barockstädter gaben im Schwaben-Derby gegen ratiopharm ulm die 53:40-Pausenführung aus der Hand – und rangieren damit in der Tabelle weiterhin auf dem zehnten Rang.

Vor sensationeller und ohrenbetäubender Kulisse erwischten die Hausherren, nach großer Choreografie der Barock Pirates Ludwigsburg, einen soliden Start ins Schwaben-Derby. Obwohl noch lange nicht alles funktionierte, eroberten sich die Ludwigsburger durch zwei Treffer von Kelan Martin früh die Führung (5:4, 3. Spielminute). Auffällig war vor allem, dass die MHP RIESEN ab Spielminute eins die vorhandene Intensität auf den Rängen der MHPArena in sich aufsogen – und hierdurch das Spiel entsprechend positiv gestalten konnten. Denn während der Ball in der Offensive gut bewegt wurde, stand die Defensive solide. Owen Klassen setzte zudem mit seinem Buzzerbeater von jenseits der 6,75-Meter-Linie die Kirsche auf ein sehr gutes erstes Viertel (28:20, 10.).

Im zweiten Spielabschnitt blieben die Barockstädter, die erstmals in dieser Spielzeit im schwarz-gelben Auswärtsjersey zuhause aufliefen, am Drücker und stellten binnen kürzester Zeit auf +12 (32:20, 12.). Auch in den folgen Minuten spielten die Schützlinge von Headcoach John Patrick wie im Rausch, trafen zahlreiche (Distanz-)Würfe und hielten die Gäste erfolgreich auf Abstand. Doch trotz der deutlichen Führung und der hohen Trefferquote wussten sie ob der Stärke der Ulmer: Denn die athletisch exzellent ausgestatteten Gäste deuteten ihr Offensiv-Potenzial immer wieder an (53:40, 20.).

Drittes Viertel bringt die Wende

Im Anschluss an den Seitenwechsel verlor das Derby etwas an Drive, was vor allem die Ulmer zu ihren Gunsten zu nutzen wussten. Sie verkürzten das zweistellige Defizit und stellten das Spielgeschehen auf den Kopf (55:56, 25.). Headcoach John Patrick nahm in dieser Phase der Partie zwei Auszeiten, konnte den Umschwung aber nicht verhindern. Erst als Marcos Knight in der 26. Spielminute „coast to coast“ ging und mit einer Willensleistung für den ersten Feldtreffer der Hausherren nach der Halbzeitpause sorgte, brach der gelb-schwarze Bann. Ulm blieb dennoch am Drücker, Ludwigsburg aber in Schlagdistanz (62;68, 30.).

Angeführt von Konstantin Klein und dessen Dreipunkt-Spiel verdeutlichten die MHP RIESEN auch zum Beginn des Schlussabschnitts ihre Willensstärke und den Wunsch danach, abermals für den Turnaround zu sorgen. Obwohl ihnen nun mehr und mehr die Foulproblematik – Martin, Klassen, Klein und Knight hatten je vier – zum Verhängnis wurde, versammelten sie die 3.904 Zuschauer wieder hinter sich, sorgten für defensive Stops und kamen so zu Fastbreak-Punkten (69:70, 33.). Doch die Mühen der Hausherren blieben unbelohnt: Ulm blieb nervenstark und souverän und nutzte die nun zahllos folgenden Freiwurfversuche mustergültig aus. Die Entscheidung über Sieg und Niederlage fiel letztlich dann ebenfalls an der Freiwurflinie: Klein verpasste zwei Gelegenheiten, Martin ließ den gesicherten Rebound ins Aus fallen – und wurde einen Angriff später von Patrick Miller geblockt, der durch eine Defensivaktion somit für die Entscheidung und Jubel im Gästeblock sorgte.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg müssen durch die 92:98-Niederlage im Kampf um eine Top8-Platzierung weiter abreißen lassen und haben, auf Rang zehn liegend, nun zwei Siege Rückstand auf die achtplatzierten Ulmer.

Statements und Stats

Thorsten Leibenath: „Die Mannschaft hat sich und mir heute den Derby-Sieg geschenkt. Das war eine ganz beeindruckende Leistung. Gerade habe ich es schon zu John gesagt – und das meine ich mit dem höchsten Respekt: Ich hasse es hier in Ludwigsburg zu spielen. Weil es einfach so unglaublich schwer ist. Man hat auch heute wieder gesehen warum: Ludwigsburg spielt an beiden Enden des Feldes so intensiv, das man sich erst einmal daran gewöhnen muss. Wenn man dafür zu lange braucht, ist das Spiel schon vorbei, dann kommt man nicht nochmal zurück. Bei -13 sah es eigentlich schon so aus. Aber die Mannschaft hat unglaublichen Charakter gezeigt und, nachdem wir taktisch etwas in der Verteidigung verändert haben, haben wir Zugriff zum Spiel gefunden und es geschafft, die Ludwigsburger in ihren Angriffsbemühungen zu verlangsamen. Diesen Vorteil haben wir ihnen weggenommen. Man muss immer davon ausgehen, dass die Spiele in Ludwigsburg ein Kampf auf Biegen und Brechen sind – und ich bin sehr glücklich, dass wir diesen heute gewonnen haben.“

John Patrick: „Ich möchte Thorsten und dem Ulmer Team zum Sieg gratulieren. Sie haben am Ende verdient gewonnen, nachdem sie die defensive Intensität in der zweiten Halbzeit erhöht haben. Wir hatten zwei Turnover in der ersten Halbzeit, fünfzehn in der zweiten. Ich weiß nicht, ob wir in der zweiten Halbzeit überhaupt einen Assist hatten. Wir haben aufgehört Teambasketball zu spielen […]. Wir haben heute unsere zwei Gesichter gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut und diszipliniert gespielt. In der zweiten Halbzeit waren wir sehr unkonzentriert und haben den Preis dafür bezahlt.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 18 Punkte/9 Rebounds, Jordon Crawford 17, Lamont Jones 15, Kelan Martin 15/8, Owen Klassen 11, Konstantin Klein 8, Adam Waleskowski 3, Karim Jallow 3, Aaron Best 2 und Christian von Fintel.

Für Ulm spielten: Javonte Green 21 Punkte, Ryan Thompson 21, Patrick Miller 19, Dwayne Evans 13/8 Rebounds/8 Assists, Ismet Akpinar 7, Gavin Schilling 7, Isaac Fotu 7, David Krämer 3, Maxi Ugrai und Katin Reinhardt.

FC Bayern zu stark für MHP Riesen

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Gastspiel bei Tabellenführer FC Bayern Basketball 74:92 verloren. Vor 4.982 Zuschauern zeigten die Schwaben im Audi Dome eine couragierte Leistung, mussten sich der Qualität der Münchner aber letztendlich geschlagen geben.

Trotz einer rund zweiminütigen Anlaufphase waren die MHP RIESEN Ludwigsburg im Münchner Audi Dome von Beginn an Betriebstemperatur: Die Schwaben packten defensiv zu und fanden offensiv gut ins Spiel (5:6, 4. Spielminute). Hierdruch konnten sie den Hausherren, die keine 48 Stunden zuvor noch in Istanbul aktiv waren, ein Duell auf Augenhöhe liefern. Erst zum Viertelende gelang es dem FC Bayern, sich etwas abzusetzen: Während sich die Schwaben einige Unkonzentriertheiten erlaubten, blieb die Trefferquote auf Seiten der Münchner hoch – und mündete in einer knappen 21:20-Viertelführung (10.).

Wie schon im ersten Spielabschnitt benötigte Ludwigsburg auch im zweiten Viertel eine kleine Anlaufphase, um wieder in seinen Rhythmus zu finden. Obwohl dies einige Zeit dauerte, mussten die Schützlinge von Headcoach John Patrick aber nicht abreißen lassen: Auch die Münchner gingen fahrlässig mit ihren Chancen um (28:27, 15). Dennoch bleiben sie in Front, denn sie ließen regelmäßig ihre Qualitäten aufblitzen und hielten so die MHP RIESEN erfolgreich auf Distanz (42:36, 20.).

München zieht davon

Im Anschluss an den Seitenwechsel fanden die Ludwigsburger schnell in die Spur und kamen unter anderem durch Kelan Martin gleich mehrfach zu Korberfolgen. Das Spiel nahm nun jedoch eine entscheidende Wendung: Aufgrund der nickligen Gangart der Gäste verlor Stefan Jovic zum Beginn der Halbzeit die Nerven, kassierte ein technisches Foul und musste fortan von draußen zuschauen, da er bereits vor dem Seitenwechsel ein unsportliches Foul kassiert hatte. Auch ohne ihren nominellen Point Guard reagierten die Münchner blendend und zogen mit einem 13:0-Lauf wieder davon (59:45, 26.). Patrick musste entsprechend die nächste Auszeit nehmen.

Frisch eingestellt durch die Ansprache am Seitenrand agierten die Gäste nun wieder besser, mussten dennoch weiter abreißen lassen. Erst dank einiger Einzelaktionen von Marcos Knight und Martin konnte Ludwigsburg in den Schlussminuten des Viertels das Entstandene Defizit etwas verkürzen (69:56, 30.). Am sich abzeichnenden Spielausgang konnten die Gäste aber auch im vierten Viertel nichts mehr ändern: München blieb meist zweistellig in Front und wehrte die Mehrzahl der Ludwigsburger Versuche, das Blatt noch einmal zu wenden, erfolgreich ab, sodass die Partie bereits zur Mitte des vierten Viertels entschieden war. Die Schwaben beendeten die Partie beim Tabellenführer entsprechend mit erhobenem Haupt, mussten sich am Ende aber verdientermaßen 74:92 geschlagen geben.

Statements und Stats

John Patrick: „Ich möchte Coach Radonjic und den Bayern gratulieren. Sie hatten eine harte Woche mit drei Spielen. Wir haben unseren Gameplan teilweise gut umgesetzt. Die Qualität der Bayern und die gute Ballbewegung waren aber heute zu viel für uns. Sie haben fast alle offenen Dreier getroffen -und auch wenn wir gedoppelt haben, hatten sie darauf eine Antwort. Ich bin stolz auf die Leistung von Karim Jallow, er hat heute eine gute Performance gezeigt. Das freut mich für ihn. Jetzt haben wir ein Big-Point-Game gegen Ulm.“

Dejan Radonjic: „Ich bin zufrieden mit dem Spiel. Nach dem EuroLeague-Spiel, der kurzen Pause und der geringen Regenerationszeit war der Sieg heute wichtig. Wir haben, meiner Meinung nach, gut gespielt und das Spiel kontrolliert. Dazu haben wir einigen Spielern, wie geplant, ein paar Pausen geben können.“

Für München spielten: Danilo Barthel 18 Punkte, Derrick Williams 16, Nihad Djedovic 14, Braydon Hobbs 11, Nemanja Dangubic 9, Petteri Koponen 8, Vladimir Lucic 6, Leon Radosevic 4, Maodo Lo 3, Alex King 2, Marvin Ogunsipe 1 und Stefan Jovic.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 17 Punkte/9 Rebounds, Kelan Martin 13, Konstantin Klein 11, Lamont Jones 11, Karim Jallow 10, Aaron Best 6, Adam Waleskowski 3, Jordon Crawford 2, David McCray 1, Owen Klassen und Christian von Fintel.

Riesen vor Herkules-Aufgabe in München

Die letzte mehrtägige Pause im Spielplan der MHP RIESEN Ludwigsburg ist vorüber: Am Sonntag beginnen für den Tabellenzehnten intensive Wochen, welche gleich zwei Duelle mit dem schwerstmöglichen Gegner bereithalten. Ludwigsburg trifft an den kommenden drei (Nachhol-)Spieltagen gleich doppelt auf den FC Bayern Basketball – dazwischen steht das Derby gegen Ulm auf der Agenda.

Doch bevor sich der Fokus auf eines der Highlights im Saisonverlauf richtet, muss erst einmal die Fahrt gen Südosten absolviert und das mutmaßlich schwerste Auswärtsspiel bestritten werden. Denn der nominell beste und breiteste Kader der easyCredit Basketball Bundesliga ist nicht nur spielerisch eine Wucht, sondern auf eigenem Parkett in der heimischen Liga noch ungeschlagen. Der Hauptrundenabschluss auf Tabellenplatz eins mit dem möglichen Heimvorteil in allen Playoff-Runden dürfte entsprechend nur eine Formsache sein. Denn die Münchner präsentierten sich bislang derart stark, dass die beiden Niederlagen gegen die niedersächsischen Top-Teams aus Oldenburg (82:83) und Vechta (75:93) nicht wirklich ins Gewicht fielen.

Die beste Mannschaft der Bundesrepublik

Die Chance den elitär aufgestellten Primus zu stürzen und hierbei Derrick Williams, Vladimir Lucic, Nihad Djedovic, Danilo Barthel und Devin Booker auszubremsen, bietet sich entsprechend nur, wenn Ludwigsburg über 40 Minuten das perfekte Spiel abliefern kann – und die Münchner zu sehr unter ihrer Belastung leiden. Denn während die Schützlinge von Headcoach John Patrick seit dem 86:74-Sieg gegen Jena spielfrei hatten, empfingen die Münchner Barcelona und reisten nach Würzburg und Istanbul.

Bei Darüssafaka Tekfen Istanbul steht am Freitagabend (Tip-Off 18:15 Uhr) noch die EuroLeague-Partie des 29. Spieltags auf dem Programm, ehe Dejan Radonjic seine Mannschaft auf das Heimspiel gegen Ludwigsburg vorbereiten wird.

12 Gastspiele, 12 Niederlagen – klappt´s im 13. Anlauf?

Die Schwaben haben ihrerseits derweil die Zeit genutzt und sich intensiv auf die kommenden Wochen und Spiele eingestimmt. Nachdem Aaron Best mit spektakulären Aktionen beim MagentaSport Dunk-Contest Basketball-Deutschland verzückte und seine Bekanntheit über die Stadtgrenzen hinweg deutlich steigerte, konnte der 26-jährige Kanadier und seine Mannschaftskameraden eine komplette Woche intensiv arbeiten. Die Stimmung ist entsprechend gut, das Trainierte soll nun aber auch aufs Parkett gebracht werden – und eine Playoff-Platzierung weiterhin in Reichweite bleiben. Vor dem Big-Point-Spiel gegen Ulm wäre ein Überraschungserfolg in München ein deutliches Signal an die Konkurrenz. Ludwigsburg möchte alles geben und im dreizehnten Gastspiel im Audi Dome erstmals das Parkett als Sieger verlassen.

Ein Novum wird es am Sonntag aber auf alle Fälle geben: Karim Jallow wird erstmals als Gast im Audi Dome auflaufen und in seinem 55. Auftritt in der easyCredit BBL einen besonderen Nachmittag erleben. Denn der 21-jährige Nationalspieler ist noch bis Saisonende von München nach Ludwigsburg ausgeliehen und freut sich auf entsprechend viele und bekannte Gesichter.

Trotz aller Vorfreude auf das Wiedersehen gibt es für Sonntag aber natürlich auch für Jallow nur ein Ziel: Den FC Bayern Basketball zu überraschen und als erstes easyCredit BBL-Team die Punkte aus München zu entführen.

red

Infos

FC Bayern Basketball vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Sonntag, 31.03.2019, Tip-Off 16:30 Uhr
Audi Dome, Grasweg 74, 81373 München

Wichtiger Sieg der Riesen gegen Jena

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben ihr Heimspiel gegen Science City Jena 86:74 gewonnen. Damit rangieren die Schwaben, nach 24 gespielten Partien, bei einer Bilanz von 12 Siegen und 12 Niederlagen. 

Mit einer veränderten Starting Five – David McCray stand erstmals seit Wochen zu Beginn auf dem Parkett – starteten die Ludwigsburger schwach ins Spiel: Die Hausherren blieben in den ersten drei Spielminuten ohne eigenen Korberfolg und sahen sich deshalb in Rückstand (0:4, 3. Spielminute). Erst ein Distanztreffer von Jordon Crawford beendete den Bilderbuchstart der Gäste, die zu diesem frühen Zeitpunkt bereits fünf Teamfouls erzwungen hatten. Die MHP RIESEN arbeiteten sich in den folgenden Minuten dann aber regelrecht ins Spiel und übernahmen die Führung. Diese konnte zwar nicht gefestigt werden, wurde von Owen Klassen und Co. aber bis zur Viertelpause erfolgreich verteidigt (18:15, 10.).

Nach der kurzen Pause funktionierte das Spiel der Hausherren dann besser: Ludwigsburg ließ Ball und Gegner laufen und konnte sich hierdurch bis auf neun Zähler absetzen. Björn Harmsen sah sich entsprechend zur ersten Auszeit des Spiels gezwungen (28:19, 14.). Besser wurde die Leistung der Gäste dadurch aber nicht. Erst als der wiedergenesene Reggie Williams via Distanzwurf zum Korberfolg kam, fanden die Thüringer zurück in die Spur. Nun sah sich entsprechend John Patrick zur separaten Ansprache gezwungen. Diese hatte zumindest am defensiven Ende des Parketts Erfolg: Die Hausherren verteidigten etwas konsequenter und hierdurch ihre Führung. Beim Gang in die Kabinen lagen sie weiterhin in Front und hatten ihren Vorsprung konsolidiert (42:34, 20.).

Drittes Viertel bringt die Vorentscheidung

Nach dem Seitenwechsel war wie so oft der erfahrenste Ludwigsburger schnell auf Betriebstemperatur: Adam Waleskowski erzielte fünf Punkte in Serie und sorgte, gemeinsam mit seinen Teamkameraden, dafür, dass sich die MHP RIESEN auch weiterhin den Turnaround-Versuchen der Jenaer erwehren konnten. Da zudem die Offensive immer besser in Fahrt kam und auf mehrere Schultern verteilt wurde, konnten sich die Schwaben weiter absetzen und ihren Vorsprung bis auf zwanzig Zähler ausweiten. Zum Viertlende lagen die Patrick-Schützlinge entsprechend komfortabel in Front (73:53, 30.).

Obwohl sie sich auf der Siegerstraße wähnten, konnten sie sich ihrer Sache aber noch nicht vollends sicher sein: Die Thüringer deuteten immer wieder an, zu welchen Leistungen sie fähig sind. Hierdurch verkürzten sie das Defizit um rund die Hälfte der Punkte und waren, nach Treffern von Williams und Julius Jenkins wieder in Schlagdistanz. Letztlich war Ludwigsburg aber zu gut, um einen Turnaround noch zuzulassen. Marcos Knight schulterte in den Schlussminuten seine Farben und packte den sprichwörtlichen Deckel vollends auf die Partie.

Durch den 86:74-Sieg gegen den Tabellensechzehnten – und der parallelen Niederlage von medi bayreuth – verbessern sich die MHP RIESEN Ludwigsburg in der Tabelle auf Rang zehn und treffen im Anschluss an das spielfreie ALLSTAR Day-Wochenende in München auf den FC Bayern Basketball (31.03.2019, Tip-Off 16:30 Uhr).

Statements und Stats

Björn Harmsen: „Glückwunsch an John und Ludwigsburg! Sie haben uns insbesondere in der ersten Halbzeit mit den Offensivrebounds sehr wehgetan. Hinzu  kam die Foulbelastung. Wir haben heute eigentlich extra eine sehr passive Verteidigung gewählt – aber trotzdem sehr, sehr viele Fouls kassiert. Das war natürlich schwierig für uns, dann mit unserer Rotation dagegenzuhalten. Mit Reggie Williams waren wir uns nicht ganz so sicher, wie weit er schon an sein Limit gehen kann. Deshalb haben wir ihn oft geschont. Wir hoffen, dass er das Spiel ganz gut verkraftet hat und uns hintenraus, in den wichtigen Spielen um den Klassenerhalt, weiterhelfen kann.“

John Patrick: „Danke für die Glückwünsche von Coach Harmsen. Wie er gesagt hat: Die Offensivrebounds in der ersten Halbzeit waren für uns sehr wichtig. Beide Mannschaften haben wenige Turnover gespielt und wir hatten, durch die Rebounds, viele zweite Versuche, welche wir nutzen konnten. 26 Assists und dazu nur 8 Turnover: das könnte eine Saisonbestleistung sein. Wir waren heute weniger egoistisch, das hat uns geholfen. Von der Bank haben wir, unter anderem durch Owen Klassen und Aaron Best, sehr gute Leistungen gesehen. Es war heute ein sehr wichtiger Sieg für uns. Wir sind mit 12 Siegen und 12 Niederlagen immer noch im Playoff-Rennen und können nun, in der kleinen Pause, etwas durchatmen, bevor wir in München antreten werden.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 25 Punkte/8 Rebounds, Owen Klassen 19/8, Aaron Best 12, Adam Waleskowski 12, Konstantin Klein 8, Jordon Crawford 6/8 Assists, Lamont Jones 2, Kelan Martin 2, Karim Jallow, Christian von Fintel und David McCray.

Für Jena spielten: Reggie Williams 21 Punkte, Julius Jenkins 17, Julius Wolf 11, Ronald Roberts 7, Immanuel McElroy 6, Dru Joyce 5, Derrick Allen 3, Ermen Reyes-Napoles 2, Sid-Marlon Theis 2, Oliver Mackeldanz und Jan Heber.

Ludwigsburger sind heiß auf Science City Jena

Die MHP RIESEN Ludwigsburg empfangen am morgigen Mittwoch (20.03.2019, Tip-Off 20:30 Uhr) Science City Jena zum Duell des 25. Spieltags der easyCredit Basketball Bundesliga. Gegen die vom Abstieg bedrohten Thüringer möchten die Schwaben zurück in die Erfolgsspur finden.

Kein internationaler Wettbewerb und dennoch eine „englische Woche“ – der ALLSTAR Day der easyCredit Basketball Bundesliga macht´s möglich! Denn während die Klubs am kommenden Wochenende, mit Ausnahme des FC Bayern Basketball und ALBA BERLIN, die zum Ende der Woche auf europäischen Parkett gefordert sind, frei haben, steht nun noch der 25. Spieltag auf der Agenda. Für die Ludwigsburger bringt dieser Spieltag ein Heimspiel gegen Science City Jena mit sich. Mit Blick auf die vergangenen beiden Auftritte gegen Braunschweig und Oldenburg und das damit einhergehende Abrutschen in der Tabelle möchten die Schwaben mit aller Macht zurück in die Erfolgsspur und dabei ein anderes Gesicht als im Gastspiel bei den EWE Baskets zeigen. Gegen den brillant aufspielenden Zweiten aus Niedersachsen waren die Barockstädter schnell in Rückstand – und erst nach dem Seitenwechsel, als das Spiel schon entschieden war, auf Augenhöhe.

Gegen die Jenaer soll ein solches Szenario selbstverständlich verhindert werden: Mit dem nötigen Fokus soll ab der ersten Spielminute keine Diskussion aufkommen, wer das Parkett als Sieger verlassen wird. Gleichwohl verspricht die Partie des Elften gegen den Sechzehnten einen spannenden Schlagabtausch zweier Mannschaften, die sich bereits im Hinspiel wenig schenkten. Ende Dezember benötigten die Schwaben eine Aufholjagd und einen Buzzerbeater von Kelan Martin, um das Spiel in der Verlängerung 91:89 zu ihren Gunsten zu entscheiden. Auch am Mittwoch dürften im Rückspiel Kleinigkeiten den Ausschlag geben. Denn das älteste (27.8 Jahre) und erfahrenste Team der Liga ist sportlich sehr gut aufgestellt und mit allen Wassern gewaschen. Allen voran die Routiniers Immanuel McElroy, Julius Jenkins und Derrick Allen (alle 38) lassen sich weder vom nervenaufreibenden Abstiegskampf noch von ihren Gegnern irritieren. Sie bilden, gemeinsam mit dem über Jahre gewachsenen Mannschaftskern, und den Nachverpflichtungen Ronald Roberts und Reggie Williams ein schlagkräftiges Team, welches auf alle Fälle gute Chancen auf den Klassenerhalt hat. Denn seitdem der 32-jährige Williams (19.8 PpS, 3.8 RpS, 3.5 ApS) im Trikot der Thüringer aufläuft, konnte Jena sich etwas Luft im Tabellenkeller verschaffen. Da der NBA-Veteran (206 Spiele, u.a. Golden State Warriors und San Antonio Spurs) zuletzt aber verletzungsbedingt mit Muskelproblemen ausfiel, kam auch Science City ins Straucheln. Aktuell haben die Saalestädter nur noch einen Sieg Vorsprung auf Weißenfels und Rang 17. Die vergangenen fünf Spiele verloren die Thüringer – zuletzt setzte es eine 89:96-Niederlage gegen medi bayreuth, weshalb die Mannschaft von Headcoach Björn Harmsen entsprechend nach Erfolgen lechzt.

Siegeshungrig sind derweil aber natürlich auch die MHP RIESEN Ludwigsburg: Konstantin Klein und Co. möchten mit Kampf und Einsatz das Spiel gewinnen und das Wiedersehen von Marcos Knight, der anderthalb Jahre für Jena auflief, siegreich gestalteten.

Infos

MHP RIESEN Ludwigsburg vs. Science City Jena
Mittwoch, 20.03.2019, Tip-Off 20:30 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / live auf MagentaSport

MHP Riesen ohne Chance in Oldenburg

Im Gastspiel bei den EWE Baskets Oldenburg haben die MHP RIESEN Ludwigsburg eine deutliche Auswärtsniederlage kassiert. Die Schwaben unterlagen dem selbstbewusst aufspielendem Tabellenzweiten 71:100.

Mit einer klaren Ausgangslage – Headcoach John Patrick betonte vor der Partie, dass man nichts zu verlieren habe – und einer klaren Strategie starteten die MHP RIESEN gut ins Spiel: Jordon Crawford und Adam Waleskowski sorgten mit fünf Zählern für die erste Führung, ehe Oldenburg das Heft des Handelns mit einem 10:0-Lauf in Sekundenschnelle übernahm (10:5, 3. Spielminute). Im Anschluss an die erste Auszeit der Partie konnte Ludwigsburg dann die Niedersachsen nur noch bedingt einbremsen. Die Schwaben waren zwar besser in der Spur und zwangen Oldenburg zu etwas schwierigeren Würfen, die EWE Baskets fanden aber weiterhin Antworten auf die Ludwigsburger Defensive, legten mit überragenden Wurfquoten den nächsten Lauf aufs Parkett und setzten sich hierdurch erfolgreich ab (25:12, 6.). Ludwigsburg musste entsprechend weiter abreißen lassen. Die Hausherren machten wenige bis keine Fehler und lagen bereits zum Ende des ersten Viertels deutlich in Front (33:18, 10.).

Zum Start der zweiten zehn Minuten arbeiteten die MHP RIESEN wieder erfolgreicher: Marcos Knight und David McCray sorgten für vier schnelle Zähler, welche allerdings postwendend von Rasid Mahalbasic von jenseits der 6,75-Meter-Linie gekontert wurden. Die beiden Layups waren ein seltener Beleg dafür, dass die Oldenburger Verteidigung es den Ludwigsburger leicht machte. Die Gäste mussten um jeden Zentimeter kämpfen und taten dies erst zur Mitte des Spielabschnitts wieder konsequenter, weshalb Mladen Drijencic seine Schützlinge an den Seitenrand beorderte (43:27, 15.). In der Folge waren die Niedersachsen noch einmal besser eingestellt und verdeutlichten weiterhin eindrucksvoll, weshalb sie aktuell auf Tabellenplatz zwei der easyCredit BBL rangieren und als Geheimfavorit im Titelrennen gelten. Die Kirsche auf die ohnehin schon große Torte setzte dann, per Buzzerbeater aus der eigenen Hälfte, Vojdan Stojanovski: Der mazedonische Guard stellte auf 63:35 und entschied die Partie noch vor dem Seitenwechsel (20.).

Beide Trainer rotieren

Wie bereits in Halbzeit eins fanden die Ludwigsburger auch nach dem Gang in die Kabinen kurzzeitig gut auf das Parkett: Waleskowski und Konstantin Klein sorgten für erste Zähler. Doch die 15-minütige Halbzeitpause sorgte nicht für die Lösung aller Probleme. Ludwigsburg war nach wie vor die schlechtere Mannschaft und den EWE Baskets deutlich unterlegen. Diese demonstrierten auch in der zweiten Hälfte ihre Stärke und setzten die MHP RIESEN, trotz der klaren Führung, weiter zu. Erst zum Viertelende konnten der unermüdliche Konstantin Klein und Kelan Martin mit ihren Distanztreffern für Zählbares auf der Anzeigentafel sorgen (83:51, 30.). Trotz des kleinen Auflebens konnte Ludwigsburg auch im Schlussabschnitt nur noch Ergebniskosmetik betreiben: Beide Trainer verschafften, da sich der Spielausgang deutlich abzeichnete, allen Akteuren viele Spielanteile, rotierten durch – und sahen am Ende einen verdienten 29-Punkte-Sieg der EWE Baskets Oldenburg, die den MHP RIESEN beim 100:71 über 40 Minuten erfolgreich den Zahn zogen und die erhoffte Überraschung erfolgreich zu verhindern wussten.

Statements und Stats

John Patrick: „Sie haben uns mit einer überragenden Feldwurfquote in der ersten Halbzeit überrollt. Oldenburgs Mannschaft ist einfach stark. Punkt! Natürlich war ich aber nicht zufrieden, wie wir uns in der ersten Hälfte präsentiert haben. Ich war froh, dass wir in der zweiten Halbzeit mit mehr Charakter gespielt haben. Aber auch als wir härter gespielt haben, war ihr Sieg nie in Gefahr.“

Mladen Drijencic: „Wir haben ein sehr gutes Spiel auf hohem Niveau in allen Bereichen gezeigt. Uns war klar, dass wir gegen Ludwigsburg extrem fokussiert sein müssen. Das haben meine Jungs perfekt gemacht. Überhaupt haben die Starter heute etwas Außergewöhnliches für Basketball-Profis an den Tag gelegt: Sie haben viel Spielzeit an die Jüngeren abgegeben und das breit im Team mitgetragen. Nathan Boothe hat 15 Punkte in nur 19 Minuten gemacht. Ein Mahalbasic sagt zum Beispiel: Mir reichen die 15 Minuten heute, gib mal den Jungen etwas ab. Das ist großartig.“

Für Oldenburg spielten: Philipp Schwethelm 16 Punkte, Nathan Boothe 15, Will Cummings 14, Rasid Mahalbasic 12/8 Rebounds, Frantz Massenat 11, Vojdan Stojanovski 9, Marcel Kessen 8, Rickey Paulding 7, Marko Bacak 4, Haris Hujic 3, Robert Drijencic 1 und Karsten Tadda.

Für Ludwigsburg spielten: Konstantin Klein 13 Punkte, Owen Klassen 12, Kelan Martin 11, Adam Waleskowski 9, Aaron Best 8, Karim Jallow 7, Marcos Knight 7, Jordon Crawford 2, David McCray 2, Christian von Fintel und Lamont Jones.

Barockstädter: Auswärts beim Tabellenzweiten Oldenburg

Für die MHP RIESEN Ludwigsburg steht am Samstag (16.03.2019, Tip-Off 20:30 Uhr) eines der schwersten Spiele im Saisonverlauf an: Die Schwaben gastieren beim Tabellenzweiten, den EWE Baskets Oldenburg. Die Schützlinge von Headcoach John Patrick möchten die Niedersachsen, aus ihrer Außenseiterrolle heraus, überraschen.

Das Hinspiel wurde mit einer Differenz von 18 Zählern verloren, am vergangenen Wochenende setzte es eine schmerzhafte 94:104-Niederlage gegen Braunschweig während die EWE Baskets Oldenburg bei geschwächten Berlinern brillierten und durch den deutlichen Erfolg in der Hauptstadt den zweiten Tabellenplatz in der easyCredit Basketball Bundesliga festigten: Die Ausgangslage vor dem Auswärtsspiel der MHP RIESEN in Oldenburg ist entsprechend klar: Während die Niedersachsen eines der besten und formstärksten Teams der Liga stellen, mangelte es den Ludwigsburgern zuletzt an Konstanz. Obwohl es deshalb einige vermeidbare Niederlagen zu bilanzieren gab, bewiesen die Schwaben aber auch mehrfach, dass sie gegen jede Mannschaft siegfähig sind. Letzteres möchten sie auch am kommenden Samstag zeigen – und dem Favoriten aus Niedersachsen ein Bein stellen.

Dass dieses Unterfangen keinesfalls leicht werden wird, belegt unter anderem der Blick auf das Team von Headcoach Mladen Drijencic. Denn in der Rotation des 53-Jährigen befinden sich nicht nur zahlreiche Leistungsträger der vergangenen Jahre (Rickey Paulding, Rasid Mahalbasic, Frantz Massenat, Philipp Schwethelm und Karsten Tadda), sondern auch neue Gesichter, welche sich in Deutschland etabliert haben: Point Guard Will Cummings bauchte dabei deutlich weniger Anpassungszeit als Power Forward Nathan Boothe. Der 26-jährige US-Amerikaner ist der zweitbeste Scorer der easyCredit BBL (20.1 PpS) und kam in bislang 21 Saisonspielen neunzehnmal auf eine zweistellige Punkte-Ausbeute. Am vergangenen Sonntag legte er beim 94:78-Sieg in Berlin 34 Zähler und damit einen neuen Karrierebestwert auf. Selbiges tat Boothe, der 20 Punkte markierte, fehlerlos von jenseits der 6,75-Meter-Line blieb und seine Gefährlichkeit von Downtown (48.5 3P%) einmal mehr untermauerte.

„Pauldingburg“ als Geheimfavorit?!

Das über Jahre zusammengewachsene Mannschaftsgefüge um den „ewigen“ Pauding, der seit 12 Jahren für Oldenburg auf Korbjagd geht und auch mit 36 Jahren auf dem Parkett noch eine echte Waffe ist, befindet sich in der Tabelle aktuell in Lauerstellung. Der Verzicht auf das internationale Geschäft – und das frühe Ausscheiden im MagentaSport BBL Pokal – hat den erhofften Nutzen gebracht: Anders als in der Vergangenheit müssen die Niedersachsen nicht um die Playoffs kämpfen, sondern können schon jetzt ihren Blick gen Meisterschaftsendrunde richten. Das Verpassen der Postseason ist nur noch rechnerisch möglich und der Heimvorteil in Runde eins ebenfalls zum Greifen nahe. Entsprechend sind die Niedersachsen, nach dem alles überstrahlenden FC Bayern Basketball und ALBA BERLIN, einer der Geheimfavoriten auf den Titel.

Von der Oldenburger Situation, komfortabel für die Playoffs planen zu können, sind die MHP RIESEN Ludwigsburg in dieser Spielzeit ein gutes Stück entfernt. Im Anschluss an die Länderspielpause konnte das Team allerdings bereits untermauern, dass mit ihm im Kampf um eine Platzierung in den Top8 zu rechnen ist. Obwohl die Schwaben nach der Niederlage gegen die Basketball Löwen wieder auf Rang neun zurückgefallen sind, befinden sie sich weiterhin auf Augenhöhe mit den Teams aus Bonn, Braunschweig, Würzburg, Ulm, Bayreuth und Gießen. Mit mehr Konstanz und einer positiven Siegquote soll im Schlussspurt das Tempo angezogen und die Konkurrenz unter Druck gesetzt werden. Ein überraschender Auswärtssieg in Niedersachsen wäre im engen Wettrennen entsprechend viel wert. Nicht mehr und nicht weniger ist das Ziel.

Infos

EWE Baskets Oldenburg vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Samstag, 16.03.2019, Tip-Off 20:30 Uhr
EWE Arena, Maastrichter Straße 1, 26123 Oldenburg

MHP Riesen fehlt am Ende das Glück

Rebound-Unterlegenheit kostet den Sieg

Die MHP RIESEN Ludwigsburg müssen sich mit einer Niederlage in die Länderspielpause verabschieden: Die Schwaben verloren die Partie des 21. Spieltags 76:77 in Weißenfels – und rutschen vorerst aus den Playoff-Rängen.

Erstmals mit dem wiedergenesenen Karim Jallow in der Rotation startete Headcoach John Patrick ins letzte Spiel vor der Länderspielpause. Der 21-jährige Nationalspieler sah zunächst aber von der Bank aus zu – und auf dem Parkett einen ausgeglichenen Beginn (6:8, 3. Spielminute). Beide Mannschaften fackelten vor allem von jenseits der 6,75-Meter-Linie nicht lange, sodass das offene Visier auf beiden Seiten Früchte trug. Erst ab der sechsten Spielminute begann die Partie abzuflachen, was vor allem die Hausherren für sich zu nutzen wussten und auf sechs Zähler davonzogen. Der Vorsprung hielt dennoch nicht allzu lange: Ludwigsburg kämpfte sich schnell ins Spiel zurück, lag vorerst aber noch zurück (20:17, 10.).

Ab den zweiten zehn Minuten übernahmen die Gäste dann alsbald die Führung und zwangen nun Silvano Poropat zum Nehmen der Auszeit. Die Ansprache des Kroaten fruchtete nicht wirklich. Denn die Schwaben waren nun an beiden Enden des Parketts griffiger und besser (20:26, 13.), ließen die Sachsen-Anhalter aber am offensiven Brett zu oft zum Zug kommen. Hierdurch erarbeitete sich Weißenfels viele zweite Wurfgelegenheiten und bleib in einer merklich im Niveau schwächer gewordenen Partie auf Tuchfühlung (24:29, 17.). Die MHP RIESEN gaben das Ruder aber nicht aus der Hand. Der Tabellensiebte war kämpferisch klar überlegen und knüpfte damit an das in Frankfurt Gezeigte an. Zweifelsohne funktionierte im ersten Durchlauf noch nicht alles, die knappe Halbzeitführung war aber vor allem aufgrund der guten Defensiv-Leistung verdient (33:35, 20.).

Ludwigsburg gibt Führung aus der Hand

Auch im Anschluss an den Seitenwechsel blieben die Gäste das bessere Team, attackierten erfolgreich den Korb und fanden schnell wieder ihren Rhythmus. Der Mitteldeutsche BC war in dieser Phase um keine Antwort verlegen und gestaltete die Partie weitestgehend ausgeglichen (43:44, 24.). Allen voran Tremmell Darden bekamen die Schwaben dabei kaum in den Griff. Der 37-jährige Veteran scorte im dritten Viertel nahezu nach Belieben – und war auch in der Defensive äußerst präsent. Zum Turnaround konnte es der US-Amerikaner aber nicht bringen: Ludwigsburg bleib weiterhin in Front und verwaltete seine knappe Führung geschickt. Zumindest bis zur 30. Spielminute: Hier sorgten Aleksandar Marelja und Sergio Kersuch für vier einfache Zähler und den daraus resultierenden Führungswechsel (57:54, 30.).

Weißenfels ging zur rechten Zeit mit der notwendigen Arbeitseinstellung zu Werke, machte einen guten Job und profitierte von Ludwigsburgs Fehlern. Die MHP RIESEN mussten bis auf neun Zähler abreißen lassen ehe sie sich wieder fingen und mit vier Punkten in Serie Poropat und die Hausherren nachhaltig ärgerten. Denn sie ließen sich nicht abschütteln, bissen sich zurück und lieferten Weißenfels eine Schlussphase auf Augenhöhe. In dieser entscheid sich der Sieger abermals erst in den letzten Sekunden – diesmal hatten die MHP RIESEN aber nicht das Glück auf ihrer Seite. Topscorer Marcos Knight verlegte mit dem letzten Wurf den möglichen Sieg, weshalb die Schwaben mit hängenden Köpfen in die Länderspielpause starteten.

Statements und Stats

John Patrick: „Ich möchte Silvano und dem MBC gratulieren. Sie haben sich den Sieg verdient und wollten ihn mehr als wir. Sie haben mehr Rebounds geholt, haben mehr Teamplay gezeigt, haben ihre Big-Shots getroffen. Auch wenn es am Ende unglücklich war, dass wir den Korbleger nicht getroffen haben, haben wir zu spät angefangen unser Spiel zu spielen. Es gab viele Szenen, wo wir gute Defense gespielt haben und dann gab es die Situationen, wo ein MBC-Spieler den Ball einfach mehr wollte als wir. Deswegen war es ein verdienter Sieg. Der MBC hat sich in den letzten Wochen sehr gut präsentiert, heute haben wir verdient verloren.“

Silvano Poropat: „Danke für die Glückwünsche. Es war ein hart erarbeiteter Sieg. Wir wussten, wie man so eine Partie spielen muss. Gegen Ludwigsburg geht das vor allem nur mit einem Kampf. Wir haben einige Dinge besser gemacht als in den letzten Spielen. Zunächst haben wir das Spiel viel besser gestaltet, das war auch unser Ziel. Zweitens haben wir sehr gut gereboundet und drittens haben wir uns mit unserem Kampf über 40 Minuten auch das Glück verdient. Außerdem hatten wir eine unglaubliche Unterstützung. Ich hoffe, dass das jetzt eine Initialzündung ist, zwischen dieser Mannschaft und den Fans, dass wir hier etwas kreieren für die Zukunft. Denn wir werden eine solche Atmosphäre und solche Kämpfe auch in Zukunft haben. Was wir noch besser machen müssen, ist bei einer Führung weiterzuspielen und das Ergebnis zu verwalten. Ich denke, dass die Jungs alles sehr gut annehmen und ich bin zuversichtlich, dass wir in der Zukunft noch besser spielen werden.“

red

Für Weißenfels spielten: Aleksandar Marelja 18 Punkte, Lee Moore 13, Tremmell Darden 13, Sergio Kerusch 11, Jovan Novak 11, James Farr 6, Hans Brase 5, Adika Peter-McNeily, David Brembly und Ferdinand Zylka.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 19 Punkte, Lamont Jones 18, Owen Klassen 15/7, Kelan Martin 10/7, Donatas Sabeckis 6, Jordon Crawford 5, Adam Waleskowski 2, Karim Jallow 1, David McCray und Christian von Fintel

MHP Riesen siegen in Frankfurt – Marcos Knight macht den Unterschied

Hessen-Krimi mit Happy End

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben nach wettbewerbsübergreifend sechs Niederlagen in Folge ihren Negativ-Lauf fulminant beendet: Die Schwaben siegten bei den FRAPORT SKYLINERS, nach nervenaufreibenden 40 Minuten, 96:94.

Die MHP RIESEN Ludwigsburg deuteten bereits ab dem ersten Ballbesitz ihre defensive Marschroute an: Mit einer intensiven und körperlichen Verteidigung wollten sie den FRAPORT SKYLINERS von Beginn an zusetzen. Dies funktionierte durchaus, doch die Hausherren fanden immer wieder gute Antworten (9:2, 4. Spielminute) und zwangen Headcoach John Patrick zur Ansprache am Seitenrand. In der Folge gab es nun einige personelle Wechsel, die auf schwäbischer Seite zu einem Small-Ball-Line-Up und der Verkleinerung des entstandenen Rückstands führten. In einer hektischen Anfangsphase blieben die Hausherren aber nichtsdestotrotz das bessere Team – und bauten ihre Führung bis zur ersten Viertelpause wieder aus (25:19, 10.).

Trotz des Rückstands waren die Ludwigsburger nun aber in der Partie und brachten mit ihrer Defensive und der Press-Verteidigung die Hessen ins Grübeln. Mit ihrer körperlichen Spielweise sorgten beide Mannschaften dafür, dass sich das intensive Aufeinandertreffen auch im zweiten Spielabschnitt auf Augenhöhe fortsetzte. Für Ludwigsburg war hierbei Marcos Knight der entscheidende Mann. Das US-amerikanische Kraftpaket war an beiden Enden des Parketts gut drauf – und vor allem in der Offensive nicht zu bremsen. Dennoch mussten die MHP RIESEN im Anschluss an einen kleinen Zwischenspurt wieder abreißen lassen (36:28, 15.). Patrick nahm daraufhin die nächste Auszeit der Partie und drehte an den richtigen Stellschrauben: Seine Mannschaft agierte deutlich galliger und fokussierter, ließ Frankfurt weniger zur Geltung kommen und gestaltete das Spiel hierdurch mehr als ausgeglichen. Denn die gelb-schwarzen Korbjäger kamen nicht nur wieder heran, sondern hatten bis zum beim Gang in die Katakomben der sehr gut gefüllten Fraport Arena sogar die Führung übernommen (46:47, 20.).

Knight ist nicht zu stoppen, das Team funktioniert

Während die Schwaben in der ersten Hälfte oftmals den Hausherren hinterhergelaufen waren, waren sie nach der 15-minütigen Pause direkt wieder in der Spur: Knight und Crawford sorgten für schnelle Punkte und für eine ausgelassene Stimmung auf der Gäste-Bank und bei allen mitgereisten RIESEN-Fans. Frankfurt, das diesen Lauf mit aller Macht zu durchbrechen versuchte, hatte minutenlang das Nachsehen, sodass die MHP RIESEN verdientermaßen bis auf zwölf Zähler (55:67) davonziehen konnten. Einzig Jason Clark und Quantez Robertson wussten sich der Ludwigsburger Intensität zu erwehren. Doch das Duo genügte: Die beiden Guards hievten ihre Farben zurück ins Spiel – und hatten entscheidenden Anteil daran, dass die Hausherren sich zum Viertelende wieder in Schlagdistanz wähnten (72:77, 30.).

In einer äußerst knappen und spannenden Partie sollte der Sieger entsprechend erst im Schlussabschnitt bestimmt werden. Letztlich sollten hierbei Kleinigkeiten entscheiden, denn beide Teams ließen alles auf dem Parkett, gestatteten sich kaum einmal einen freien Wurf – und sorgten für eine maximal intensive Crunchtime. Im Vorfeld dieser hatten die Hessen Vorteile, denn Tyler Larson und seine Mitstreiter fanden die notwendigen Antworten auf Ludwigsburgs (defensive) Aufgabenstellungen. Die MHP RIESEN konnten derweil weiterhin auf Knight vertrauen, der aus einem starken Teamverbund mit 32 Punkten herausragte. Da jedoch Owen Klassen und Donatas Sabeckis zu einer Unzeit mit ihrem fünften Foul auf der Bank Platz nehmen mussten, konnte Frankfurt bis auf fünf Zähler davonziehen (93:88, 37.). Doch die Gäste gaben sich auch jetzt nicht auf, glichen das Spiel aus und lagen 2.9 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene mit zwei Zählern, nach einem Korberfolg von Lamont Jones, in Front (94:96). Dies sollte genügen. Denn die Frankfurter konnten mit ihrem letzten Angriff keinen Korb mehr erzielen, sodass sich die Ludwigsburger mit zwei wichtigen Punkten und einer großen Portion guter Laune im Gepäck auf die Rückreise machen konnten.

red

Statements und Stats

John Patrick: „Es war ein sehr hartes und umkämpftes Spiel. Frankfurt hatte den besseren Anfang, war organisierter. Auch in der Halbzeit, als wir mit einem Punkt in Führung lagen, haben wir unsicher agiert. Allerdings hat unsere Presse einige Turnover erzwungen. In der zweiten Halbzeit kamen wir dann gut zurück, hatten einen wichtigen Dreier von Owen Klassen und natürlich einen starken Marcos Knight. Er war der beste Mann auf dem Parkett. Ich bin stolz über unsere Leistung heute. Doch es ist wieder Frankfurt, wieder intensiv bis zu Ende. Bis eine halbe Sekunde vor dem Ende wussten wir nicht, wer das Spiel gewinnt. Wir hatten dann aber etwas mehr Glück.“

Gordon Herbert: „Glückwunsch an John und sein Team. Sie haben heute viel Druck ausgeübt. Am defensiven Ende des Parketts und in der Zone haben wir keinen guten Job gemacht. Unsere 1-gegen-1-Defensive war nicht gut genug. Das Spiel heute war ein gutes Basketballspiel, mit vielen viele Ups and Downs.“

Für Frankfurt spielten: Quantze Roberton 23 Punkte/8 Rebounds, Tyler Larson 23, Jason Clark 16, Tra Holder 11, Shawn Huff 10, Jonas Wohlfarth-Bottermann 7, Richard Freudenberg 2, Leon Kratzer 2 und Trae Bell-Haynes.

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 32 Punkte/7 Rebounds, Jordon Crawford 19/7 Assists, Owen Klassen 13, Kelan Martin 12, Lamont Jones 10, Donatas Sabeckis 8, Christian von Fintel, David McCray und Adam Waleskowski.

Riesen am Sonntag in Frankfurt gefordert

Den Worten Taten folgen lassen

Im Duell des Dreizehnten gegen den Neunten der easyCredit Basketball Bundesliga empfangen die FRAPORT SKYLINERS am kommenden Sonntag (10.02.2019, Tip-Off 15:00 Uhr) die MHP RIESEN Ludwigsburg. Nach der schwachen Vorstellung unter der Woche (59:85-Niederlage vs. Nizhny Novgorod) möchten die Schwaben nach sechs Niederlagen in Serie zurück in die Erfolgsspur.

Im Anschluss an die 26-Punkte-Pleite gegen Nizhny Novgorod sprach Kapitän David McCray am Dienstag auf der Pressekonferenz nach Spielschluss von einer der schlechtesten Leistungen der laufenden Spielzeit. Der 32-Jährige adressierte die Probleme, entschuldigte sich bei allen RIESEN-Fans für das Gezeigte und forderte, dass die Mannschaft zeitnah ein anderes Gesicht an den Tag legen müsse. McCrays Worte sind nun einige Tage her, weshalb die Zeit gekommen ist, um diesen Worten auch Taten folgen zu lassen – und am Sonntag ein anderes Auftreten an den Tag zu legen.

Der Gegner, welcher diese Taten auf dem Parkett zu spüren bekommen soll, heißt Frankfurt und ist, wie auch Ludwigsburg, in der easyCredit BBL unter Zugzwang geraten. Aufgrund diverser Verletzungen und einiger Wechsel kassierten die Hessen zuetzt einige Niederlagen, beendeten das Top16 des 7 DAYS EuroCup, nach einer unter der Woche äußerst belastenden (An-)Reise nach Krasnodar, ohne ein Erfolgserlebnis (0:6-Bilanz) und rutschten in der Liga bis auf Tabellenplatz dreizehn ab. Mit neuem Mut, neuen Spielern – die Hessen verpflichteten im Januar die beiden Guards Tyler Larson und Tra Holder – und neuem Selbstvertrauen soll nun das Feld von hinten aufgerollt und mindestens der achte Tabellenplatz eingenommen werden. Hierfür benötigen die Schützlinge von Headcoach Gordon Herbert in den verbleibenden Rückrunden-Partien eine kleine Siegesserie, denn mit aktuell sieben Erfolgserlebnissen auf der Haben-Seite, ist das Bestreben nach der Postseason-Qualifikation schneller beendet als geplant. Da die Frankfurter zuletzt vor allem am defensiven Ende des Parketts, angeführt von Edel-Verteidiger Quantez Robertson, deutlich verbessert auftraten und unter anderem die EWE Baskets Oldenburg (75:74) punktlos auf die Heimreise gen Niedersachsen schickten, sind diese Hoffnungen nicht unbegründet.

Sport1 überträgt das Spiel

Die MHP RIESEN, die ihrerseits zwei Erfolge mehr als die FRAPORT SKYLINERS einfahren konnten, haben ein ähnliches Schicksal: Auch die Schwaben benötigen so schnell wie möglich einen Lauf, um den langsam ins Rollen kommenden Playoff-Zug nicht aus den Augen zu verlieren. Ein Auswärtssieg bei aufstrebenden Frankfurtern wäre entsprechend nicht nur für die (Fan-)Seele, sondern auch das Punkte-Konto gut. Gerne erinnern sich die Ludwigsburger dabei an das erste Kräftemessen im Saisonverlauf: Am ersten Spieltag zeigten die MHP RIESEN eine ihrer besten Saisonleistungen, zündeten ein emotionales Feuerwerk und hatten in Karim Jallow die „Geschichte des Spiels“ auf ihrer Seite. Der 21-jährige Nationalspieler zeigte eine unbekümmerte und gute Leistung und kam in gleich mehreren Statistiken auf Karrierebestwerte (u.a. 24 Punkte, 29:37 Minuten Einsatzzeit, +29 Effektivität). Allein auf Grund des Fitnesszustands, Jallow befindet sich gerade erst wieder im Aufbautraining, ist eine Wiederholung dieser Leistung aber nicht zu erwarten.

Auch ganz generell dürfte das Rückspiel nicht vergleichbar werden. Denn auf beiden Seiten ist eine Vielzahl an Personalien anders als im Aufeinandertreffen im Oktober, mehrere Stammspieler verließen die Klubs oder fallen verletzungsbedingt noch aus, sodass eine Prognose schwer möglich ist. Möglich ist dagegen auf alle Fälle das kostenlose Verfolgen, denn Sport1 überträgt das schwäbische Gastspiel in der Fraport Arena live im Free TV.

Infos

FRAPORT SKYLINERS vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Sonntag, 10.02.2019, Tip-Off 15:00 Uhr
Fraport Arena, Silostraße 46, 65929 Frankfurt am Main
Online-Ticket-Shop / live auf MagentaSport und Sport1

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