Kälte in deutschen Wohnungen: Immer mehr Menschen können Heizkosten nicht bezahlen

Berlin – Immer mehr Menschen in Deutschland können es sich finanziell nicht mehr leisten, ihre Wohnung ausreichend zu beheizen.

Das geht aus Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat hervor, über die die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” berichten. 8,1 Prozent der Befragten gaben an, sie könnten sich eine ausreichende Heizung nicht leisten, gegenüber 6,7 Prozent im Vorjahr 2022. Insbesondere Alleinerziehende sind betroffen: 15,8 Prozent der alleinstehenden Personen mit minderjährigen Kindern gaben an, zu wenig Mittel für eine warme Wohnung zu haben – gegenüber 13,8 Prozent im Vorjahr. Auch Alleinlebende sind überdurchschnittlich betroffen: 9,5 Prozent haben Probleme beim Heizen, im Vorjahr waren es 7,5 Prozent.

“Was für ein trauriger Rekord”, klagte BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht gegenüber dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland”. “Noch nie waren so viele Menschen in Deutschland nicht in der Lage, ihre Wohnung angemessen zu heizen. Knapp sieben Millionen Bürger müssen frieren, weil das Geld für die Heizung nicht reicht.” Das sei ein “weiterer Beleg für den Abstieg Deutschlands unter der Ampel, die die Energiepreise für Millionen Bürger unbezahlbar gemacht” habe.

Wagenknecht forderte “einen Deutschland-Plan für billige Energie”. Dazu gehörten “die Abschaffung der Sanktionen gegen Russland, die nicht Putin, sondern unsere Bürger treffen, zweitens ein Ende der Politik, die Versorgern und Netzbetreibern Traumrenditen beschert, und drittens Steuersenkungen auf Energie.”

red

Kontinuität und Innovation: SWLB verlängert Verträge von Geschäftsführung bis 2029

Ludwigsburg – Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) setzen auf bewährte Führung und Kontinuität, indem sie die Verträge der Geschäftsführer Christian Schneider (Vorsitzender) und Johannes Rager um weitere fünf Jahre bis Ende 2029 verlängern. Die Entscheidung wurde in Anwesenheit von Ludwigsburgs Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht als Vorsitzendem des Aufsichtsrats getroffen.

Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2020 haben Schneider und Rager die SWLB zu einem Innovationszentrum für Energiekonzepte gemacht. Die Vertragsverlängerung unterstreicht das klare Bekenntnis zur fortgesetzten strategischen Ausrichtung und das Vertrauen in die beeindruckende Erfolgsbilanz der Geschäftsführung.

Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht, auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der SWLB, betonte: “Mit Christian Schneider und Johannes Rager bleiben die Stadtwerke auch künftig in den verantwortungsvollen Händen eines Erfolgsduos. Ich schätze die beiden nicht nur menschlich, sondern auch als herausragende Fachleute. Die Stadtwerke sind verlässliche Partner an unserer Seite. Mit dem Ausbau der Fernwärme, einem zukunftsfähigen Stromnetz und der Elektromobilität tragen sie entscheidend dazu bei, dem Ziel der Klimaneutralität in der Stadt näher zu kommen.”

Die wirtschaftlichen Kennzahlen der SWLB sprechen für sich: Umsatzerlöse sollen bis 2023 im Vergleich zu 2020 um beeindruckende 90 Prozent steigen, die Bilanzsumme um 35 Prozent. Die Mitarbeiterzahl verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Zuwachs von zehn Prozent, begleitet von einer bemerkenswerten 42-prozentigen Steigerung der Investitionen.

Als Vorreiter in der Energiewende hat sich die SWLB positioniert, indem sie das Glasfasernetz und die Ladeinfrastruktur für Elektromobilität ausbaute. Die vorangetriebene kommunale Wärmeplanung und Investitionen in das Fernwärmenetz unterstreichen ihre zukunftsorientierte Ausrichtung. Projekte wie “urbanharbor” und “Solar-Heat-Grid” setzen Maßstäbe und festigen die Position der SWLB als treibende Kraft im Bereich erneuerbarer Energien.

Die Vertragsverlängerung zwischen der Stadt Ludwigsburg und der SWLB sendet ein klares Signal für Kontinuität und weitere nachhaltige Erfolge. Die Weichen für eine grüne und wirtschaftlich florierende Zukunft sind gestellt, und die SWLB bleibt ein Vorreiter in der deutschen Energiewirtschaft.

Stadtwerke Ludwigsburg setzt Meilenstein in der Wärmewende mit neuer Energiezentrale

Ludwigsburg. Ein weiterer Meilenstein für nachhaltige Energieversorgung wird im Ludwigsburger Gewerbegebiet Waldäcker III gesetzt, wo die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) an ihrer neuen Energiezentrale arbeiten. Auf einer Fläche von 25 mal 25 Metern wird an diesem Standort eine Anlage entwickelt, die einen bedeutenden Beitrag zur Wärmewende leisten soll. Der Baubeginn im Oktober 2023 markiert den Fortschritt eines Projekts, das nun Gestalt annimmt. Grabungen, Fundamentsetzung und das Gießen der Bodenplatte sind abgeschlossen, die Außenwände der ersten Etage bereits platziert. Es folgen die Fertigstellung der Decke sowie der Innen- und Außenbau der zweiten Etage, abgerundet durch einen sogenannten Kriechkeller. Eine Schaltzentrale neben dem Gebäude wird die Elektrotechnik beherbergen.

Die Inbetriebnahme der Energiezentrale Waldäcker III ist für Mitte 2025 geplant. Die Anlage wird zwei Biomethan-Blockheizkraftwerke mit insgesamt 9 MW elektrischer Leistung umfassen. Zusätzlich plant die SWLB ein Blockheizkraftwerk (1 MW elektrisch), um Strom für die Wärmepumpen zu erzeugen und die Abwärme aus allen drei BHKW zu nutzen. Die Wärmepumpe wird über eine Leistung von 3,6 MW verfügen. Nach Fertigstellung sollen jährlich 39 Millionen Kilowattstunden Strom (davon 90 Prozent erneuerbar) und etwa 54 Millionen kWh Wärme (davon 80 Prozent erneuerbar) erzeugt werden. Die thermische Erzeugungskapazität liegt bei beeindruckenden 23,6 MW.

Mit der Energiezentrale Waldäcker III streben die SWLB an, rund 13.000 Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen im Vergleich zur Wärmeerzeugung mittels Gaskessel. Das Projekt setzt auf nachhaltige Energiezukunft und trägt zur Verwirklichung dieser Vision bei.

Weitere Infos zur grünen Wärme unter: www.swlb.de/waldaecker

red

Historischer Tiefstand: Energieverbrauch in Deutschland 2023 sinkt deutlich

Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2023 wohl auf ein historisches Tief gefallen. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen rechnet gegenüber dem Vorjahr mit einem Rückgang um knapp 7,9 Prozent auf 10.791 Petajoule (PJ) oder 368,2 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Damit liegt der Verbrauch an Primärenergien in Deutschland um mehr als ein Viertel unter dem bisherigen Höchststand von 1990, teilte die AG am Mittwoch mit.

Eine entsprechende Prognose von Anfang November wurde damit im Kern bestätigt. Den größten Einfluss auf den Rückgang des Energieverbrauchs hatte der AG zufolge die zurückgehende wirtschaftliche Leistung in Deutschland: Vor allem die energieintensiven Industriezweige verzeichneten demnach Produktionsrückgänge, was spürbare Auswirkungen auf den Energieverbrauch habe. Von der im Jahresverlauf gegenüber dem Vorjahr leicht wärmeren Witterung ging nach Berechnungen der AG nur ein schwacher verbrauchssenkender Effekt aus: Witterungsbereinigt hätte sich der Energieverbrauch um etwa 7,4 Prozent vermindert.

Der Verbrauch von Mineralöl sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 5,5 Prozent auf 3.879 PJ. Während der Verbrauch von Ottokraftstoff um 2,3 Prozent zunahm, verringerte sich der Verbrauch von Dieselkraftstoff um gut 4 Prozent. Der Verbrauch von Flugkraftstoff stieg um 3,9 Prozent. Der Absatz von leichtem Heizöl verringerte sich dagegen leicht um 2,3 Prozent.

Die Lieferungen von Rohbenzin an die chemische Industrie sanken um 16,7 Prozent. Der Erdgasverbrauch verringerte sich 2023 um 4,3 Prozent auf 2.641 PJ. Der Nachfragerückgang betraf sowohl die Industrie wie auch private Haushalte und den Bereich Gewerbe, Handel, Dienstleistungen (GHD). Zur Stromerzeugung wurde gegenüber dem Vorjahr etwas mehr Erdgas (+1 Prozent) eingesetzt.

Die Erzeugung von Fernwärme aus Erdgas verminderte sich um 2 Prozent. Der Verbrauch an Steinkohle nahm im Berichtszeitraum um 16,9 Prozent auf 937 PJ ab. Die Kraftwerke reduzierten ihren Brennstoffeinsatz um gut 30 Prozent.

Der Bedarf an Kohle und Koks in der Eisen- und Stahlindustrie verringerte sich dagegen nur relativ gering um 2,1 Prozent. 2023 lag der Primärenergieverbrauch von Braunkohle mit 912 PJ um 21,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Lieferungen von Braunkohle an die Kraftwerke der allgemeinen Versorgung sanken um 23 Prozent.

Die Stromerzeugung aus Braunkohle blieb um rund 25 Prozent unter dem Vorjahresergebnis. Ursachen dieser Entwicklung seien der allgemeine Rückgang des Stromverbrauchs in Deutschland, die Verringerung weiterer Erzeugungskapazitäten im Zuge des schrittweisen Kohleausstiegs, die angestiegene Stromproduktion aus Windenergieanlagen sowie erhöhte Stromimporte aus dem benachbarten Ausland, so die AG. Die Stromerzeugung aus Kernenergie ging 2023 um knapp 80 Prozent zurück, was auf den Streckbetrieb der letzten drei Kernkraftwerke und deren endgültige Stilllegung zum 15. April 2023 zurückzuführen ist. 2023 wurden zudem 9,2 Milliarden Kilowattstunden Strom mehr aus dem Ausland importiert als exportiert.

Damit wurde Deutschland erstmals seit 2002 wieder Netto-Importeur von Strom. Die Ausfuhren sanken 2023 gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent, die Importe stiegen dagegen um 38 Prozent an. Der Beitrag der erneuerbaren Energien erhöhte sich 2023 insgesamt um 2,3 Prozent auf 2.118 PJ. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wuchs um etwa 5 Prozent.

Wichtigste Ursache dieser Entwicklung war die vor allem in der zweiten Jahreshälfte deutlich höhere Stromproduktion der Windenergieanlagen an Land (+15 Prozent). Bei der Solarenergie gab es trotz eines starken Zubaus bei den PV-Anlagen nur einen leichten Zuwachs bei der Stromproduktion (+1 Prozent). Die Stromerzeugung aus Wasserkraft erhöhte sich um 11 Prozent.

Die Biomasse, auf die mehr als Hälfte des gesamten Primärenergieverbrauchs der erneuerbaren Energien entfällt, blieb um 4 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück. Die energiebedingten CO2-Emissionen nahmen nach Schätzung der AG Energiebilanzen 2023 infolge des gesunkenen Gesamtverbrauchs insbesondere bei den fossilen Energieträgern um gut 10 Prozent ab; dies entspricht einer Reduktion in der Größenordnung von 66 Millionen Tonnen.

red

Verbraucherschützer drängen auf Verlängerung der Gassteuersenkung

Um die Belastung der Gaskunden zu reduzieren, spricht sich die Verbraucherzentrale NRW für die Beibehaltung des reduzierten Steuersatzes über den Jahreswechsel hinaus aus. Sie argumentiert, dass die vorzeitige Beendigung der Mehrwertsteuersenkung mitten in der Heizperiode und überraschend früh erfolgt. Verbraucher benötigen Zuverlässigkeit bei den steuerlichen Entlastungsmaßnahmen, betonte Christina Wallraf, die Energieexpertin der Verbraucherzentrale NRW. Sie merkte an, dass die Energiekostenbelastung der Haushalte immer noch höher ist als vor der Krise. Im Vergleich zu 2021 sind selbst die vergleichsweise günstigen Verträge für Neukunden um rund 60 Prozent teurer. Daher sollte die Mehrwertsteuersenkung für Gas bis zum Ende der kommenden Heizperiode beibehalten werden, schlug Wallraf vor.

Auf der anderen Seite argumentiert Manuel Frondel, Energieexperte des RWI-Leibniz-Instituts, dass es sinnvoll sei, dass der Bund die Mehrwertsteuer für Gas zum 1. Januar wieder auf das ursprüngliche Niveau von 19 Prozent anhebt. Er erklärte, dass die Anhebung des Mehrwertsteuersatzes für Gas aus geoökologischen, klimatischen und haushaltspolitischen Gründen gerechtfertigt sei. Um die sozialen Belastungen auszugleichen, sollte das bereits versprochene Klimageld zur Kompensation der CO2-Bepreisung schnellstmöglich, jedoch ausschließlich an einkommensschwache Haushalte, ausgezahlt werden, schlug Frondel vor.

red

Inflationsrate im September bei 4,5 Prozent

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat die Inflationsrate für den Monat September 2023 mit +4,5 Prozent bestätigt. Ende des Monats war bereits eine entsprechende Schätzung veröffentlicht worden. Im August und Juli 2023 hatte die Inflationsrate noch über sechs Prozent gelegen (+6,1 Prozent bzw. +6,2 Prozent).

“Die Inflationsrate ist auf den niedrigsten Wert seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine gefallen, sie bleibt aber dennoch hoch”, sagte Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel seien für die Verbraucher weiterhin “besonders deutlich spürbar”. Die Preise für Energieprodukte lagen im September 2023 um 1,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach +8,3 Prozent im August 2023. Ausschlaggebend für den deutlich geringeren Preisauftrieb sind hier vor allem die Preiserhöhungen im Vorjahr, auch wenn die Preisentwicklungen unterschiedlich waren: Strom war im September 2023 mit +11,1 Prozent weiterhin merklich teurer als ein Jahr zuvor.

Dagegen erhöhten sich die Preise für Fernwärme mit +0,3 Prozent nur leicht. Für einige Energieprodukte lagen die Preise sogar niedriger als ein Jahr zuvor (zum Beispiel Erdgas: -5,3 Prozent; Kraftstoffe: -6,0 Prozent). Insbesondere verbilligte sich leichtes Heizöl (-26,0 Prozent).

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im September 2023 um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel verlangsamte sich damit zwar erneut (August 2023: +9,0 Prozent, Juli 2023: +11,0 Prozent), für viele Nahrungsmittelgruppen lag die Preiserhöhung aber dennoch weiterhin deutlich über der Gesamtteuerung. Vor allem für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+15,3 Prozent) sowie für Brot und Getreideerzeugnisse (+12,0 Prozent) mussten die Verbraucher spürbar mehr bezahlen.

Deutlich teurer wurden auch Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+9,6 Prozent) sowie Gemüse (+8,4 Prozent) und Obst (+7,5 Prozent). Dagegen waren Speisefette und Speiseöle um 14,2 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor, vor allem durch die merklichen Preisrückgänge bei Butter (-29,0 Prozent) und Sonnenblumenöl, Rapsöl und Ähnlichem (-16,6 Prozent). Im September 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +5,0 Prozent.

Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie fiel jedoch unter fünf Prozent auf einen Wert von +4,6 Prozent und zeigt, dass die Nahrungsmittelpreise die Gesamtteuerung deutlich prägen. Diese häufig als Kerninflation bezeichnete Kenngröße verdeutlicht ebenso, dass die Teuerung in anderen Güterbereichen weiterhin hoch ist, so die Statistiker. Allerdings hatte der Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie im August 2023 fast einen Prozentpunkt höher bei +5,5 Prozent gelegen, da der Preisauftrieb nun im September 2023 vor allem bei Dienstleistungen schwächer war.

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im September 2023 um 4,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im August 2023 der Preisauftrieb noch bei +5,1 Prozent gelegen. Hier wirkte sich insbesondere als Basiseffekt der Wegfall des von Juni bis August 2022 verfügbaren 9-Euro-Tickets aus.

Damit dämpft das seit Mai 2023 gültige Deutschlandticket im September 2023 nun ohne gegenläufige Effekte die Preisentwicklung. Binnen Jahresfrist wurden Bahntickets im Nahverkehr um 0,3 Prozent teurer (August 2023: +64,6 Prozent). Noch deutlicher zeigte sich die Auswirkung bei kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches: Diese verbilligten sich im September 2023 um 22,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (August 2023: +113,0 Prozent).

Weiterhin bedeutsam für die unterdurchschnittliche Preissteigerung bei Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten, die mit +2,1 Prozent ebenfalls dämpfend wirkten. Einige andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich dennoch deutlich, unter anderem die Preise für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen (+12,9 Prozent), für Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+11,1 Prozent) sowie für Pauschalreisen (+ 10,3 Prozent). Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich im September 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,0 Prozent.

Verbrauchsgüter verteuerten sich etwas stärker (+5,5 Prozent, darunter alkoholische Getränke und Tabakwaren: +8,8 Prozent; Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke: +7,7 Prozent). Die Preise von Gebrauchsgütern lagen gegenüber September 2022 um 4,1 Prozent höher. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im September 2023 um 0,3 Prozent, wie das Bundesamt weiter mitteilte.

Energiepreise insgesamt stiegen von August bis September um 0,8 Prozent. Teurer waren vor allem die Mineralölprodukte (+2,5 Prozent, davon Heizöl +6,0 Prozent und Kraftstoffe +2,2 Prozent), günstiger wurde Erdgas (-1,2 Prozent). Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt stiegen im Vergleich zum Vormonat leicht an (+0,4 Prozent, darunter Obst: +1,4 Prozent). Zudem gab es im September saisonübliche Preisschwankungen: Beispielsweise standen hier den gestiegenen Preisen für Bekleidungsartikel (+5,4 Prozent) Preisrückgänge bei Pauschalreisen (-6,5 Prozent) gegenüber.

red

Deutsche zögern bei Inanspruchnahme des Härtefallfonds für Heizkosten

Der Härtefallfonds, der dazu bestimmt ist, Verbraucher zu unterstützen, die Heizmethoden wie Erdöl, Pellets oder Flüssiggas verwenden, wurde bislang nur begrenzt in Anspruch genommen, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe in ihren Dienstagausgaben berichten. Obwohl die Bundesregierung den Ländern für das Jahr 2022 insgesamt 1,8 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt hat, wurden diese Mittel noch nicht in vollem Umfang in Anspruch genommen. Die Antragsfrist läuft jedoch noch bis zum 20. Oktober.

Bislang wurden von den 1,8 Milliarden Euro weniger als zehn Prozent bewilligt, wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Anfrage der Funke-Zeitungen bestätigte. Bis zum Stand vom 6. Oktober wurden bundesweit insgesamt 382.610 Anträge mit einem Gesamtvolumen von etwa 160,48 Millionen Euro gestellt. Die tatsächlichen Auszahlungen betrugen bisher rund 122,78 Millionen Euro.

Es gibt verschiedene Erklärungsansätze in den Bundesländern für die geringe Nachfrage. Einige behaupten, der Bund habe die Situation falsch eingeschätzt, indem er den Preisanstieg und die Anzahl der Härtefälle überbewertet habe. Andererseits hätten die strengen Kriterien für mögliche Antragsteller viele davon abgehalten, Anträge zu stellen.

Es ist jedoch auch möglich, dass viele Bürger entweder nichts von dem Angebot gehört haben oder es aus verschiedenen Gründen nicht nutzen möchten. Um als Härtefall anerkannt zu werden, mussten private Haushalte im Jahr 2022 erhebliche Kostensteigerungen im Vergleich zu den Referenzpreisen von 2021 bewältigen und mit nicht leitungsgebundenen Energieträgern heizen.

red

Erstmals seit 8 Monaten: Diesel teurer als Super E10

Der Preis für Diesel-Kraftstoff hat den Preis für Super E10 wieder überholt. So war Diesel zuletzt Mitte Februar teurer als Super E10. Das ergibt die aktuelle ADAC Auswertung der Kraftstoffpreise in Deutschland. Danach kostet ein Liter Super E10 im bundesweiten Mittel 1,854 Euro und damit 2,1 Cent weniger als vor einer Woche. Diesel hat sich dagegen um 1,3 Cent verteuert und kostet aktuell im Schnitt 1,860 Euro. Der Preis für Rohöl (Brent) ist zuletzt etwas gesunken und rangiert bei etwa 91 US-Dollar.

Obwohl der Benzinpreis immer noch als etwas zu hoch angesehen werden kann, befindet er sich laut ADAC seit einigen Wochen auf einem Weg der Normalisierung. Anders der Dieselpreis, der aufgrund verschiedener Faktoren derzeit steigt: Zum einen exportiert Russland deutlich weniger fertigen Diesel-Kraftstoff in den Weltmarkt, weil es zunächst den heimischen Markt bedienen und damit die nationale Wirtschaft stabilisieren will.

Zum anderen ist die Diesel-Nachfrage aus Asien und insbesondere aus China zuletzt offenbar stark gestiegen. Auch wollen Russland und Saudi-Arabien die Ölfördermengen weiter knapp und damit den Ölpreis hochhalten. Deutschland ist bei Diesel in höherem Maße auf Importe angewiesen. Nicht zuletzt führte die starke Nachfrage dazu, dass die Raffineriemargen Ende August laut Internationaler Energieagentur (IEA) ein Achtmonatshoch erreichten.

In Summe führen diese Effekte zu der derzeit gegenläufigen Preisentwicklung der beiden Kraftstoffsorten. Autofahrer können beim Tanken dennoch viel Geld sparen, wenn sie abends zur Tankstelle fahren. Die günstigste Zeit ist laut ADAC zwischen 20 und 22 Uhr. Aber auch zwischen 18 und 19 Uhr sind die Preise besonders niedrig. In den Morgenstunden ist Sprit in aller Regel um einiges teurer. Auch Vergleichen lohnt sich, denn die Spritpreise an den Tankstellen unterscheiden sich bisweilen erheblich.

Schnelle und praktische Hilfe bekommen Autofahrer mit der “ADAC Drive App”, die die Preise nahezu aller über 14.000 Tankstellen in Deutschland zur Verfügung stellt.

mid/asg

 

Tanken im Ausland: Tipps für die richtige Kraftstoffwahl und Umgang mit Tankautomaten

Im Urlaub, besonders wenn man mit einem Mietwagen unterwegs ist, möchte man einfach nur die Zeit genießen und keine wertvolle Zeit mit Fragen zur Benzinbezeichnung im Ausland oder der Funktionsweise von Tankautomaten verschwenden. Der Mietwagenveranstalter Sunny Cars gibt hilfreiche Tipps, um solche Unannehmlichkeiten zu vermeiden.

In einigen Ländern sehen sich die Bezeichnungen für Kraftstoffe sehr ähnlich, was leicht zu Verwirrung führen kann. Zum Beispiel wird in Portugal Benzin als “Gasolina” und Diesel als “Gasóleo” bezeichnet. Daher besteht die Gefahr, aus Versehen den falschen Kraftstoff zu wählen, was zu erheblichen Schäden oder Kosten am gemieteten Fahrzeug führen kann. Es ist also ratsam, sich im Voraus zu informieren.

Wenn Sie dennoch an einer ausländischen Tankstelle stehen und unsicher sind, können Sie sich an der Oktan- oder Cetanzahl orientieren. Die Oktanzahl ist entscheidend für Benzin und gibt Aufschluss über die Qualität des Kraftstoffs. Normales Benzin hat eine Oktanzahl von “91”, Super “95” und Super Plus mindestens “98”. Bei modernen Dieselfahrzeugen sollte die Cetanzahl “50” betragen, bei älteren Fahrzeugen reicht “40” aus.

Während das Tanken in Deutschland in der Regel problemlos ist, gibt es international erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern. Insbesondere bei Fernreisen weicht der Standard oft stark von dem in der Heimat ab, vor allem in Bezug auf die Qualität der Kraftstoffe. Verunreinigtes Benzin oder Diesel kann zu Motorschäden führen. Daher ist es ratsam, wenn möglich große Tankstellenketten oder bekannte Markentankstellen aufzusuchen.

Ein kleiner Tipp: Der Tankdeckel befindet sich immer auf der Seite, die vom Verkehr abgewandt ist. Im Mietwagen gibt es normalerweise ein Symbol mit einer Zapfsäule in der Nähe des Tachos, das die Seite des Tanks anzeigt.

Wenn es um das Bezahlen geht, stoßen viele Mietwagenreisende im Ausland auf Tankautomaten, die hierzulande weniger verbreitet sind. In vielen Reiseländern sind sie jedoch bereits Standard. Daher lohnt es sich, den Ablauf bereits im Vorfeld zu kennen.

Die Bedienung ist einfach, aber es kann hilfreich sein, den Prozess bereits theoretisch zu verstehen, um Irritationen vor Ort zu vermeiden. Es ist wichtig zu wissen, dass der Bezahlvorgang vor dem Tanken beginnt. Das bedeutet, dass Sie zuerst bezahlen und dann tanken. Einige Tankstellen erstatten zu viel bezahltes Geld nicht zurück, daher ist es besser, die gewünschte Tankmenge genau abzuschätzen. Wenn nur eine Zapfsäule vorhanden ist, wählen Sie zuerst den richtigen Kraftstoff per Knopfdruck aus.

Vor der Rückgabe des Mietwagens sollten Sie die Tankregelung überprüfen und entsprechend handeln. Seriöse Mietwagenanbieter verwenden das “full to full”-Prinzip. Das bedeutet, dass Ihnen das Fahrzeug mit vollem Tank übergeben wird und Sie es genauso zurückgeben müssen. Daher sollten Sie kurz vor der Rückgabe den Tank wieder volltanken.

red

Historischer Spatenstich: SWLB startet Mammutprojekt in Ludwigsburg

Ludwigsburg – Mit dem feierlichen Spatenstich am gestrigen Freitag (29.09.23) haben die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) den Bau einer neuen Energieerzeugungsanlage im Gewerbegebiet Waldäcker III in Ludwigsburg eingeleitet. Diese Anlage zeichnet sich durch ihre kompakte Größe aus, mit einer Grundfläche von nur 25 mal 25 Metern. Dennoch verfügt sie über eine beeindruckende thermische Erzeugungskapazität von 23,6 Megawatt (MW), was sie zu einer leistungsstarken Energiequelle macht.

Im Vergleich zu bisherigen Energieprojekten der SWLB übertrifft die Energiezentrale Waldäcker III sowohl das 2009 errichtete Holzheizkraftwerk mit 20,5 MW thermisch als auch die größte Solarthermie-Anlage Süddeutschlands mit 9 MW Spitzenleistung (thermisch). Dies unterstreicht die ehrgeizigen Ziele der SWLB im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung.

Die neue Anlage wird einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Wärmeversorgung in Ludwigsburg leisten, indem sie auf regenerative Energieträger setzt, teilt die SWLB in ihrer Pressemeldung mit. Diese Maßnahme wird von verschiedenen Akteuren, darunter der Ludwigsburger Oberbürgermeister Knecht und Ministerialdirektor Dr. Michael Münter vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, als entscheidend für die Wärmewende angesehen. Fernwärme wird als eine zentrale Komponente für die Umstellung auf CO2-neutrale Wärmeerzeugung bis 2040 betrachtet.

Die SWLB-Geschäftsführung, vertreten durch Christian Schneider und Johannes Rager, hebt hervor, dass die Erweiterung des Fernwärme-Verbundnetzes nicht nur zu einer Verbesserung der Wärmequalität führen wird, sondern auch die Möglichkeit bietet, zusätzliche Kunden im angrenzenden Industriegebiet zu versorgen. Die Gesamtinvestitionssumme für den Bau der Energiezentrale Waldäcker III beläuft sich auf etwa 25 Millionen Euro. Diese Investition stellt lediglich einen Teil der umfassenden finanziellen Aufwendungen dar, die in den kommenden Jahren für die Wärmewende in Ludwigsburg erforderlich sind und sich auf insgesamt eine Milliarde Euro belaufen werden.

Die SWLB bekräftigt ihr Engagement, die Stadt und ihre Bürger auch in Zukunft bei der Umsetzung der Wärmewende zu unterstützen. Dabei wird Fernwärme als ein bedeutendes Instrument zur Reduzierung der CO2-Emissionen in der bestehenden Wärmeversorgung angesehen. Die Planung für kommende Projekte, wie die gemeinsame Erzeugung von CO2-neutraler Wärme mittels Neckarwasserwärmepumpen und Abwasserwärmepumpen, ist bereits in vollem Gange.

Insgesamt markiert der Spatenstich für die Energiezentrale Waldäcker III einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und klimaneutralen Energieversorgung in Ludwigsburg, unterstützt von einer breiten Koalition von Akteuren aus Stadtverwaltung und Wirtschaft.

red

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