Rekordverdächtig: So viele Fahrprüfungen wie nie, aber auch so viele Durchfaller wie nie

Berlin – Die Zahl der Fahrprüfungen in Deutschland ist auf einen neuen Höchstwert gestiegen. Im Jahr 2023 haben die Technischen Prüfstellen bundesweit rund 1,97 Millionen theoretische Prüfungen durchgeführt – etwa 150.000 mehr als im Vorjahr (+8 Prozent), teilte der Tüv-Verband am Dienstag mit. Auch die Zahl der praktischen Prüfungen ist 2023 leicht gestiegen: Insgesamt wurden rund 1,77 Millionen praktische Prüfungen abgenommen, ein Plus von einem Prozent zum Vorjahr.

Laut dem aktuellen Datenreport haben 42 Prozent der Fahrschüler die theoretische Prüfung im Jahr 2023 nicht bestanden – ein neuer Negativrekord. Im Vergleich zum Vorjahr legte die Durchfallquote um drei Prozentpunkte zu, im langfristigen Vergleich zum Jahr 2014 sogar um zehn Punkte. In der praktischen Fahreignungsprüfung lag die Durchfallquote im Jahr 2023 bei 30 Prozent – ein Plus von vier Prozentpunkten im Vergleich zu 2014.

Von den insgesamt 1,97 Millionen Theorieprüfungen im Jahr 2023 waren laut Tüv-Verband rund 720.000 Wiederholungsprüfungen – ein Anteil von 37 Prozent. Bei den praktischen Prüfungen lag der Anteil der Wiederholungen bei 25 Prozent oder rund 436.000 Prüfungen. Die Durchfallquote bei den theoretischen Wiederholungsprüfungen liegt bei 54 Prozent (zum Vergleich 2014: 45 Prozent) und bei den praktischen bei 40 Prozent (2014: 32 Prozent).

red

Schwerer Verkehrsunfall: Fahrschulauto der Marke Jaguar und Lkw krachen zusammen

Kreis Ludwigsburg – Am Abend des 3. November 2023 ereignete sich gegen 19:20 Uhr ein Verkehrsunfall auf der K1690, bei dem ein 18-jähriger Fahrschüler und sein 59-jähriger Fahrlehrer in einem Jaguar unterwegs waren. Ihr Ziel war es, von Hemmingen kommend, an der Einmündung zur L1141 nach rechts in Richtung Korntal abzubiegen, berichtet das Polizeipräsidium Ludwigsburg.

Beim Einbiegen in die Kreuzung kollidierte ihr Jaguar mit einem vorfahrtsberechtigten Daimler-Benz-Lkw, der von einem 63-Jährigen gesteuert wurde und in Richtung Korntal unterwegs war. Dies führte zu einer heftigen Kollision, bei der das Fahrschulauto gegen den Fahrbahnrand geschleudert wurde. Glücklicherweise wurde niemand bei dem Unfall verletzt. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 25.000 Euro. Der Jaguar war nach der Kollision nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden. Die Straße musste kurzzeitig für die Unfallaufnahme gesperrt werden.

red

Empörung über EU-Führerschein-Plan für Ältere: Mehrheit der Deutschen befürwortet Fahrtauglichkeitsprüfung ab 60

Die EU berät aktuell über Führerscheinänderungen und Fahrtauglichkeitstests. Die Mehrheit der Deutschen ist dabei für die Einführung einer entsprechenden Überprüfung im Alter. Das geht aus einer Befragung hervor, die im Auftrag des Online-Automarktes AutoScout24 durchgeführt wurde.

Die Unterstützung für die verpflichtende Einführung von Fahrtauglichkeitstests zieht sich durch sämtliche Altersgruppen, jedoch ist die Zustimmung bei jüngeren Fahrern besonders ausgeprägt. So befürworten 94 Prozent der Fahrer unter 40 Jahren derartige Tests. Eltern sprechen sich zudem stärker für eine Überprüfung aus: 92 Prozent der Menschen mit Kindern sind für eine Einführung, bei Kinderlosen sind es nur 83 Prozent.

Interessanterweise äußern gerade die Befragten zwischen 50 und 65 Jahren am häufigsten ihre Ablehnung gegenüber einer solchen Überprüfung. Ganze 18 Prozent sind dagegen, eine Fahrtauglichkeitsprüfung für ältere Verkehrsteilnehmer einzuführen. Zum Vergleich: Insgesamt sagen nur elf Prozent aller Befragten, dass sie grundsätzlich gegen die Einführung einer solchen Prüfung sind.

Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die Altersgruppe von 50 bis 65 Jahren sich selbst regelmäßig als kompetente Autofahrer im Verkehr erlebt, weshalb sie die Situation anders einschätzt als jüngere Autofahrer und in ihrer Altersspanne weniger Bedarf für eine Überprüfung sehen.

In jedem Fall bevorzugt die Mehrheit der Deutschen die Einführung einer Fahrtauglichkeitsprüfung zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr, unabhängig vom eigenen Alter. Die Altersgrenze von 70 Jahren findet dabei die höchste Zustimmung, da knapp ein Viertel der Autofahrer (23 Prozent) ab diesem Zeitpunkt regelmäßige Fahrtauglichkeitstests durchführen möchte.

Insgesamt sprechen sich jedoch 50 Prozent der Befragten für den Zeitraum zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr aus. Im Gegensatz dazu würden 17 Prozent bereits vor dem 60. Geburtstag mit den Tests beginnen, während acht Prozent sogar dafür plädieren, Fahrer unter 50 Jahren zu testen.

Experten betonen zwar immer wieder, dass erfahrene Fahrer zu sicheren Verkehrsteilnehmern gehören. Gleichzeitig belegen Statistiken, dass ältere Menschen, die in Verkehrsunfälle verwickelt sind, oft die Verursacher des Unfalls sind. Laut Statistischem Bundesamt tragen sie in mehr als zwei Drittel der Fälle (68 Prozent) die Hauptschuld.

“Mit dem Alter nehmen kognitive Fähigkeiten ab, die für sicheres Autofahren erforderlich sind. Das zeigen Studien, wie zum Beispiel die Dortmunder Altersstudie”, erklärt Jakob Futorjanski, Mitgründer der Gehirngesundheitsplattform NeuroNation,.
Demnach entstünden die meisten Autounfälle älterer Autofahrer unter anderem durch eine Abnahme der Fähigkeit, sich gleichzeitig auf mehrere Aspekte des Straßenverkehrs konzentrieren zu können. Eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtauglichkeit ab 70 Jahren könne dazu beitragen, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen – auch die der Autofahrer.

mid/asg/red