Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim passen zum Jahreswechsel ihre Fernwärmeverträge an – mit Folgen für rund 600 Haushalte. Trotz sinkender Energiepreise steigen für viele Kunden die Kosten: Im Schnitt um acht Prozent.
Ludwigsburg – Für rund 600 Haushalte in Ludwigsburg ändern sich zum Jahreswechsel 2025/2026 die Fernwärmeverträge – verbunden mit Preissteigerungen. Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) kündigen neue Verträge an, die auf gesetzliche Vorgaben und einer überarbeiteten Preisstruktur basieren.
Was sich ändert – und warum
Hintergrund sind neue gesetzliche Anforderungen – etwa aus der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG), dem Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) sowie der überarbeiteten AVBFernwärmeV. Diese machen laut SWLB auch mit Bestandskunden den Abschluss neuer Verträge erforderlich.
Zudem wird das Preismodell angepasst: „Die Energiepreise am Großhandelsmarkt für die Erzeugung der Fernwärme sind erfreulicherweise gesunken, was wir an die Kunden weitergeben können. Dem hierdurch geringeren Arbeitspreis steht jedoch leider eine notwendige Erhöhung des Grundpreises gegenüber“, erklärt Saša Janić, Abteilungsleiter Wärmevertrieb und Wärmewirtschaft.
Acht Prozent mehr – was bedeutet das?
Die Preissteigerung liegt im Durchschnitt bei acht Prozent. Für ein typisches Einfamilienhaus bedeute das eine Mehrbelastung von etwa 15 bis 20 Euro pro Monat, so die SWLB. Im bundesweiten Vergleich liege man damit weiterhin im Mittelfeld der Fernwärmeanbieter. „Auch bei unseren künftigen Entscheidungen werden wir das Thema der Endkundenpreise stets im Blick behalten“, verspricht Janić.
Tipp: Anschlussleistung prüfen
Ein möglicher Sparansatz für Kunden ist die Überprüfung der vertraglich vereinbarten Anschlussleistung – also der maximalen Heizleistung. Sie sei oft zu hoch angesetzt. „Es kann sich wirklich lohnen, die zu Vertragsbeginn beantragte Anschlussleistung noch einmal zu überprüfen, denn dieser Wert wird zunehmend zu einem relevanten Kostenbestandteil“, rät Janić. Die SWLB stellt dafür einen Leitfaden auf ihrer Website bereit (Rubrik Fernwärme).
Investitionen in die Wärmewende
Parallel arbeitet die SWLB an einer klimafreundlicheren Fernwärmeversorgung. Ein zentraler Baustein ist der Bau eines Biomethan-Kraftwerks im Industriegebiet Waldäcker. Damit wolle man die Energieversorgung in der Region langfristig dekarbonisieren und unabhängiger machen.
red