Formel E: BMW mit Traumstart in der Wüste

BMW hat einen Traumstart in die neue Saison der Formel E hingelegt. Der Portugiese Felix da Costa sicherte dem Werksteam der Münchner bei der Premiere der Elektro-Rennserie in Saudi-Arabien auf Anhieb den Sieg. Für Felix da Costa war es der zweite Sieg seiner Formel-E-Karriere.

Den zweiten Platz belegte Titelverteidiger Jean-Eric Vergne für das Team DS Techeetah. Mit einer Enttäuschung endete der Auftakt für das favorisierte Team Audi Sport Abt Schaeffler: Die Piloten Daniel Abt und Lucas di Grassi mussten sich mit den Positionen acht und neun begnügen.

“Erstes Rennen, erste Pole Position, erster Sieg – einfach nur Wahnsinn! Besser kann man kaum in ein neues Projekt und eine neue Saison starten”, sagte BMW-Motorsport-Direktor Jens Marquardt. Jetzt kann das Team erst einmal in Ruhe Weihnachten feiern, bevor am 12. Januar 2019 in Marrakesch in Marokko das zweite Saisonrennen auf dem Programm steht. mid/rlo

Elektromobilität: Die letzte Lücke ist geschlossen

Getriebe für den neuen Audi e-tron, Pionierarbeit auf der Rennstrecke in der Formel E und jede Menge Ideen in der elektrischen Pipeline: Zulieferer Schaeffler bedient die Klaviatur rund um das hohe “E” nahezu perfekt. Um bei den alternativen Antrieben weiter auf der Überholspur zu fahren, hat das Unternehmen jetzt einen Kaufvertrag über den Erwerb der Elmotec Statomat Holding GmbH (fortan “Elmotec Statomat”) mit Sitz in Karben bei Frankfurt am Main, abgeschlossen.

Die Elmotec Statomat GmbH gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Fertigungsmaschinen für den Bau von Elektromotoren in Großserien und verfügt laut Schaeffler über Kompetenz im Bereich der Wickeltechnologie. Mit dem Kauf will der Zulieferer seine Kompetenzen im Bereich Elektromotorenbau ausbauen und damit die Umsetzung seiner E-Mobilitätsstrategie konsequent vorantreiben, heißt es in einer Mitteilung.

“Elektromobilität ist eines unserer zentralen Zukunftsfelder. Mit der Übernahme von Elmotec Statomat unternehmen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um unsere Fertigungskompetenz in diesem Bereich auszubauen”, sagt Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG. “Die Akquisition versetzt uns in die Lage, zukünftig die gesamte Industrialisierung des Elektromotorenbaus im Unternehmen abzubilden und so die letzte bestehende Technologielücke bei der Herstellung von Rotoren- und Statoren zu schließen.”

Bereits Ende 2016 hatte Schaeffler das Unternehmen Compact Dynamics GmbH – einen Entwicklungsspezialisten auf dem Gebiet innovativer, elektrischer Antriebskonzepte – erworben. Mit der Übernahme von Elomtec Statomat werden diese Kompetenzen um das Know-how zur Großserienfertigung von Statoren für Elektromotoren komplettiert. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. mid/rlo

Schaeffler elektrisiert Audi

Was sich im Härtetest auf der Rennstrecke bewährt hat, kann nicht schlecht für die Serie sein. Das scheinen sich auch die schlauen Köpfe von Schaeffler zu denken und setzen Autobauer Audi nicht nur in der Formel E unter Strom. Der Zulieferer hat ein Getriebe für elektrische Antriebe entwickelt, das in den Werken in Herzogenaurach und Bühl produziert wird. Erhältlich ist das Getriebe sowohl in achsparalleler als auch in koaxialer Form, also für gemeinsame Achsen. Mit beiden Varianten lässt Schaeffler den neuen Audi e-tron stromern. Der Konzern selbst bezeichnet die Serieneinführung als einen Meilenstein für den Unternehmensbereich E-Mobilität.

Schaeffler verspricht allen e-tron-Besitzern vollsten Fahrspaß bei gleichzeitig hohem Fahrkomfort und optimaler Geräuschperformance. Da der Audi von je einem E-Motor auf der Vorder- und der Hinterachse angetrieben wird, kommt er also grundsätzlich mit Quattro-Antrieb daher. Die Systemleistung von 205 kW/279 PS und das maximale Drehmoment von 561 Newtonmeter sorgen dafür, dass der Sprint von 0 bis 100 km/h in 6,6 Sekunden erledigt ist. Wird die kurzfristig einsetzbare Boost-Funktion genutzt, geht es sogar um 300 kW/408 PS, 664 Newtonmeter und 5,7 Sekunden. Bei 200 km/h erreicht das E-SUV die elektronisch abgeregelte Höchstgeschwindigkeit. Zu haben ist dieser Fahrspaß für knapp 80.000 Euro.

“Die ganze Mannschaft ist stolz auf die Innovation, die wir gemeinsam mit Audi entwickelt haben”, sagt Dr. Jochen Schröder, Leiter Unternehmensbereich E-Mobilität bei Schaeffler “Die beiden Getriebe für Audi sind seit August 2018 in Serie. Für die Zukunft rechnen wir mit der Produktion von bis zu 250.000 Getriebeeinheiten pro Jahr. Dank der Modularität unserer Produkte sind wir auch in der Lage, die Getriebe für andere Anwendungen zu adaptieren.” Egal, ob reine Elektrofahrzeuge oder die Hybridisierung des verbrennungsmotorischen Antriebsstrangs – das Baukastensystem von Schaeffler sei dank der neuen E-Mobilitätsstrategie für alle Anforderungen gerüstet, teilt der Zulieferer mit.

Noch aber stehen in Deutschland viele Autofahrer der Elektromobilität skeptisch gegenüber. Damit sich das ändert, dürften Elektroautos ihren lauten Rivalen mit Verbrennungsmotor weder beim Fahrkomfort, noch beim Fahrspaß nachstehen. Nicht nur das Fahren in der Stadt muss gewährleistet sein, sondern auch die Möglichkeit, jederzeit schnell auf eine sportliche Fahrweise mit hoher Beschleunigung umschalten zu können.

Genau da setzt Schaeffler an. Für den neuen Audi e-tron hatten die Ingenieure eine geniale Idee: Nicht eine der Achsen ist für den Antrieb des gesamten Autos zuständig, der e-tron kann auf jeder Achse auf ein elektrisches Antriebssystem zugreifen. Bei der Vorderachse handelt es sich um ein achsparalleles E-Achssystem, die Hinterachse verfügt über die koaxiale Variante. Im Zusammenspiel mit dem elektrischen Allradantrieb sorgen die beiden E-Maschinen für beachtliche Fahrleistungen und agiles Handling, erläutern die Techniker.

Der Einsatz des Getriebes im elektrisch angetriebenen Audi e-tron ist der nächste Schritt im Unternehmensbereich E-Mobilität von Schaeffler. Bereits seit Anfang 2018 werden erfolgreich 2-Gang-Getriebe für den asiatischen Markt produziert. Noch erfolgt die Produktion in Deutschland, doch schon bald wird die Produktionslinie nach Asien verlagert, um auch weiterhin dem Gedanken der Kundennähe treu zu bleiben, heißt es dazu.

Und der Blick geht weiter nach vorn. So werde im zweiten Quartal 2019 die Produktion eines Getriebes für einen renommierten deutschen Fahrzeughersteller starten, teilt Schaeffler mit. Bis zu 40.000 Getriebeeinheiten sollen dann hierfür im Werk in Herzogenaurach pro Jahr produziert werden. Außerdem geht der Zulieferer auch in der Saison 2018/2019 zusammen mit den Partnern Audi Sport und Abt Sportsline auf Titeljagd. Und ganz nebenbei gibt es auf der Rennstrecke sicher wieder einige intelligente Anregungen für die Serie. Das klingt ganz nach einer elektrischen Win-Win-Situation. mid/rlo