Weihnachtsgeld 2024: Diese Branchen dürfen sich freuen – doch nicht alle profitieren

85,8 Prozent der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhalten im Jahr 2024 Weihnachtsgeld. Diese Tarifbeschäftigten bekommen ein durchschnittliches Weihnachtsgeld von 2.987 Euro brutto, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Das sind 6,3 Prozent oder 178 Euro mehr als im Vorjahr (2.809 Euro).

Dabei sind sowohl der Anteil der Tarifbeschäftigten, die eine solche Jahressonderzahlung erhalten, als auch die Höhe des Weihnachtsgelds stark branchenabhängig. In einigen Wirtschaftsabschnitten, zum Beispiel im Abschnitt “Finanz- und Versicherungsdienstleistungen” und im Baugewerbe, erhalten mehr als 95 Prozent der Tarifbeschäftigten ein tarifliches Weihnachtsgeld, wie aus den Zahlen des Bundesamts hervorgeht. Dagegen haben in den Wirtschaftsabschnitten “Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen”, “Information und Kommunikation” und “Öffentliche Verwaltung, Verteidigung; Sozialversicherung” weniger als 70 Prozent einen Anspruch auf Weihnachtsgeld.

Auf der kleinteiligeren Ebene der Branchen, in die jeweils mehrere Tarifverträge einfließen können, fällt den offiziellen Zahlen zufolge die Höhe des tariflich vereinbarten Weihnachtsgeldes laut Destatis sehr unterschiedlich aus. Ein überdurchschnittliches tarifliches Weihnachtsgeld wird 2024 beispielsweise im Bereich “Gewinnung von Erdöl und Erdgas” mit 5.955 Euro sowie im Bereich “Kokerei und Mineralölverarbeitung” mit 5.898 Euro gezahlt. In beiden Branchen erhalten alle Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld.

Nahe am Durchschnitt liegt das Weihnachtsgeld unter anderem in den Bereichen “Herstellung von sonstigen Waren” (2.925 Euro) sowie “Herstellung von Bekleidung” (2.985 Euro). Auch in diesen Branchen erhalten alle Tarifbeschäftigten Weihnachtsgeld.

Das niedrigste Weihnachtsgeld erhalten dem Bundesamt zufolge die Tarifbeschäftigten im Bereich “Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften”. Hier werden durchschnittlich 394 Euro gezahlt; 99 Prozent der Tarifbeschäftigten haben darauf Anspruch. Auch im Bereich “Tabakverarbeitung” gibt es mit 564 Euro ein unterdurchschnittliches Weihnachtsgeld. Hier haben lediglich 50 Prozent der Tarifbeschäftigten einen Weihnachtsgeldanspruch.

red

Europäische Woche der Abfallvermeidung: Spray-Aktion gegen Littering in Ludwigsburg

Ludwigsburg – „Reduce. Reuse. Recycle“ – unter diesem Motto setzt die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) vom 16. bis 24. November in Ludwigsburg und Umgebung ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft. Mit der Aktion „Sprayen gegen Littering“ beteiligt sich die AVL Ludwigsburg an der europaweiten Kampagne. Ziel ist es, an bekannten Müll-Hotspots in Ludwigsburg, Kornwestheim, Vaihingen an der Enz und Bönnigheim eindringlich auf die Folgen von achtlos entsorgtem Müll hinzuweisen. Mithilfe umweltfreundlicher Sprühkreide bringt die AVL die Botschaft „Dein Müll stört mich!“ direkt an die Orte, an denen häufig Abfälle liegen bleiben. Die Kreide verblasst mit der Zeit und erinnert Passanten an die negativen Auswirkungen von Littering auf Mensch und Natur.

„Wild entsorgter Müll ist nicht nur eine Belastung für das Stadtbild, sondern verschärft auch den Umweltnotstand,“ erklärt die AVL. Die Aktion unterstreicht außerdem den Zusammenhang zwischen Umweltverschmutzung und dem diesjährigen EWAV-Motto „Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden“. Abfälle wie Essensreste ziehen Wildtiere an, die die Reste oft nicht vertragen, und unterstreichen, dass Müllvermeidung und verantwortungsbewusster Umgang mit Lebensmitteln Hand in Hand gehen.

Durch diese Aktion hofft die AVL Ludwigsburg, das Bewusstsein für Müllvermeidung und die richtige Entsorgung zu stärken – und das ohne den mahnenden Zeigefinger, sondern mit einem Appell an Eigenverantwortung.

red

SPD setzt bei Bundestagswahl auf Mario Sickinger: Informatiker aus Beilstein soll Wahlkreis Neckar-Zaber gewinnen

Marbach am Neckar – Die SPD hat ihre Kandidatenwahl für die Bundestagswahl 2025 im Wahlkreis Neckar-Zaber abgeschlossen und schickt Mario Sickinger ins Rennen. Auf der Nominierungskonferenz in Lauffen am Neckar erhielt der 30-jährige Informatiker aus Beilstein 93,6 % der Stimmen. Sickinger, der in Bietigheim-Bissingen arbeitet, gilt nun als die Hoffnung der Sozialdemokraten in der Region.

In seiner Antrittsrede thematisierte Sickinger zentrale Herausforderungen für die Wirtschaft und die Bürger*innen im Wahlkreis. Besonders hob er die Dringlichkeit einer fairen und klimagerechten Transformation für Unternehmen und Beschäftigte hervor: „Unternehmen brauchen die Freiheit für eine leistbare, klimagerechte Transformation, und die Beschäftigten verdienen eine faire Bezahlung für ihre gute Arbeit – daher ist eine Anhebung des Mindestlohns auf mindestens 15 Euro unausweichlich,“ betonte Sickinger.

Der SPD-Kandidat fordert klare Unterstützung für energieintensive Betriebe, die aufgrund der gestiegenen Energiepreise besonders belastet seien. Damit, so Sickinger, sollen Industriearbeitsplätze in der Region gesichert werden. „Digitalisierung bedeutet für mich nicht, einfach analoge Prozesse digital abzubilden,“ erläuterte der Informatiker. „Es geht darum, für den Erhalt unseres Wohlstands echte Mehrwerte zu schaffen.“ Effizienzsteigerungen, Kostenreduktionen und beschleunigte Prozesse sieht er als Schlüsselelemente und fordert hierfür eine umfassende Digitalisierungsoffensive.

Ein weiteres zentrales Thema seines Wahlkampfes ist Gerechtigkeit. Sickinger spricht sich für Investitionszuschüsse für den Bau von gemeinnützigem, bezahlbarem Wohnraum aus und unterstützt die geplante Steuerreform der SPD: „Es ist doch nur gerecht, wenn wir 95 % der Menschen in diesem Land entlasten und dadurch am Monatsende im Geldbeutel mehr übrig ist, um durch den Konsum unsere Konjunktur anzutreiben.“

red

Neuer Impuls für Gleichstellung: Kristina Wolff übernimmt in Ludwigsburg

Ludwigsburg – Die Ludwigsburger Stadtverwaltung hat Dr. Kristina Wolff zur neuen Gleichstellungsbeauftragten ernannt. Sie tritt ihren Dienst am 1. Dezember 2024 im Rathaus an und übernimmt die Position von Judith Raupp, die zum Verein Frauen für Frauen Ludwigsburg wechselte. Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht begrüßte die Besetzung und lobte Wolff als „geschätzte Expertin, die wichtige Impulse für die Gleichstellung in der Stadtverwaltung setzen wird.“

Wolff war zuvor Referentin bei der Innenministerkonferenz in Berlin und engagierte sich bei der Landesarbeitsgemeinschaft gewaltfreies Zuhause Sachsen. Sie betont, dass ihr Schwerpunkt in der Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt liegt, die sie als wesentlichen Teil der Gleichstellungsarbeit betrachtet.

Neben ihrer beruflichen Laufbahn schuf Wolff 2019 die erste Datenbank zu Femiziden in Deutschland und war Professorin an Hochschulen in Köln. Wolff freut sich auf eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt und darauf, spürbare Veränderungen in der Gleichstellungsarbeit zu erreichen.

red

Remseck: BMW überschlägt sich bei Abbiegeversuch – 24-Jähriger schwer verletzt

Remseck am Neckar – Ein schwerer Unfall erschütterte am Donnerstagnachmittag die L1110 bei Neckargröningen: Gegen 14:10 Uhr verlor ein 24-jähriger BMW-Fahrer bei einem Abbiegeversuch die Kontrolle über seinen Wagen. Von Aldingen kommend wollte er links in Richtung Hochberg abbiegen, doch das Manöver endete dramatisch: Der BMW rutschte von der Fahrbahn, krachte in eine Leitplanke und überschlug sich daraufhin, bis das Fahrzeug auf dem Dach zum Liegen kam.

Ersthelfer reagierten schnell und befreiten den verletzten Fahrer aus dem Wagenwrack. Nach der Erstversorgung vor Ort wurde der Mann mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Für die Unfallaufnahme blieb die L1110 zwei Stunden komplett gesperrt, während die Einsatzkräfte den Verkehr umleiteten. Der beschädigte BMW, der nicht mehr fahrbereit war, musste abgeschleppt werden. Der Schaden an Fahrzeug und Leitplanke wird auf rund 35.000 Euro geschätzt. Neben der Polizei unterstützten auch Feuerwehr, Rettungsdienst und Straßenmeisterei den Einsatz am Unfallort.

red

Bäume statt Parkplätze: Ludwigsburg pflanzt 60 Bäume am Arsenalplatz

Ludwigsburg wird grüner – und das mitten im Herzen der Stadt. Am Arsenalplatz, wo bisher Autos parkten, sprießen jetzt die ersten neuen Bäume. Bereits am Mittwoch, 6. November, wurden die ersten Bäume geliefert und eingepflanzt, die zweite Lieferung folgte am Donnerstag. Die Stadt hat sich nach eigenen Angaben dafür entschieden, die Pflanzungen im Spätherbst durchzuführen, da Bäume in der Vegetationsruhe besser anwachsen.

Insgesamt werden am Arsenalplatz 60 Bäume stehen, darunter 31 Blauglockenbäume, neun Vogelkirschen und elf Kastanien, die zusammen einen dichten Baumhain bilden. „Dieser Hain bietet ein schattiges Dach und lädt mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten zum Verweilen ein“, so Bürgermeister Sebastian Mannl.

Zentrum des neuen Parks wird ein „Baumhain“ mit 51 Bäumen sein, darunter neben den neu gepflanzten Bäumen auch 11 ältere Kastanien. Der neue Schnurbaum wird in der Grünfläche vor dem Staatsarchiv gepflanzt und ergänzt dort das bestehende Ensemble aus drei Schnurbäumen und Kastanien. Zwei weitere Kastanien stehen auf der Multifunktionsfläche in Nähe der Wilhelmstraße.

Für die Bäume wurde einiges an Aufwand betrieben: In den Pflanzgruben finden sich spezielle Substrate, und Bewässerungs- sowie Lüftungssysteme sollen den Bäumen in den ersten fünf bis sieben Jahren regelmäßiges Gießen ermöglichen. Eine Zisterne auf dem Arsenalplatz wird Regenwasser sammeln, das später zur Bewässerung genutzt wird. Im gesamten Baumhain sorgt eine wassergebundene Wegedecke für die Rückhaltung und Verdunstung von Regenwasser, um die Umgebung an heißen Tagen abzukühlen.

Neben den geplanten Pflasterarbeiten wird im nächsten Jahr auch ein Gastronomiepavillon mit WC-Anlage den neuen Arsenalplatz bereichern. „Wir freuen uns schon sehr auf den neuen Arsenalplatz“, erklärte Bürgermeister Mannl. „Er leistet einen großen Beitrag zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung und wird mit Sicherheit ein beliebter Treffpunkt in der Stadt.“

red

Ampel-Kollaps erschüttert Ludwigsburg – Das sagt die Polit-Prominenz aus dem Landkreis zum historischen Bruch

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Mit dem plötzlichen Bruch der Ampel-Koalition hat Deutschland einen politischen Wendepunkt erreicht. Für viele war es nur eine Frage der Zeit, bis die Spannungen zwischen SPD, Grünen und FDP zu einer unüberwindbaren Kluft würden. Nun, nach Monaten des Streits, liegen die Nerven blank – und die Reaktionen aus dem Landkreis Ludwigsburg sind scharf und vielsagend. Ludwigsburg24 hat die Stimmen und Stellungnahmen der Polit-Prominenz aus der Region zusammengestellt, um ein Stimmungsbild der Ereignisse zu vermitteln.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Steffen Bilger aus dem Wahlkreis Ludwigsburg äußert sich deutlich: „Die Ampel ist gescheitert! Nach 3 Jahren lähmendem Dauerstreit zwischen SPD, Grünen und FDP ist die selbsternannte ‚Fortschrittskoalition‘ seit heute offiziell beendet.“ Kritisch kommentiert Bilger das Verhalten des Bundeskanzlers Olaf Scholz: „Das Statement von Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz war dabei typisch: schlechter Stil, Schmutzeleien und Spiel auf Zeit. Unser Land kann sich keine monatelange Hängepartie leisten, sondern braucht schnell Klarheit! Olaf Scholz muss umgehend die Vertrauensfrage stellen!“

Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Macit Karaahmetoglu bezieht klare Position: „Für mich ist eines klar: Christian Lindner ist ein verantwortungsloser Egomane. Er stellt seine ganz persönlichen Interessen und die seiner Partei über das Wohl unseres Landes. Willy Brandt prägte den Satz ‚Erst das Land, dann die Partei‘. Nie war dieser Grundsatz bedeutsamer als in diesen Tagen.“ Besonders angesichts der geopolitischen Lage in Europa kritisiert Karaahmetoglu das Vorgehen der FDP scharf: „Ein Blick auf den tobenden Krieg in Europa und die heutige Wahl in den USA lassen das Schmierentheater Lindners und seiner FDP noch fahrlässiger erscheinen.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Fabian Gramling zeigt sich ebenfalls besorgt und kritisiert den Bundeskanzler scharf: „Scholz lähmt Deutschland. Das Land will einen Neuanfang. 85 Prozent der Deutschen will diese Regierung und diesen Kanzler nicht mehr. Und statt Neuwahlen zu ermöglichen, zieht er seine Amtszeit wie einen Kaugummi in die Länge. Die Vertrauensfrage am 15. Januar – in 69 Tagen – zeigt mir eines ganz deutlich: Scholz denkt an Scholz, nicht an unser Land.“

Die grüne Landtagsabgeordnete Silke Gericke aus Ludwigsburg zeigt sich besorgt über die aktuellen Entwicklungen in der Bundespolitik: „Das Verhalten von Bundesfinanzminister Lindner hat bei mir, wie bei vielen Bürgerinnen und Bürgern, großes Unverständnis ausgelöst. Sein Alleingang hat nicht nur die Regierung geschwächt, sondern auch das Vertrauen in die Koalitionsarbeit auf Bundesebene erschüttert.“ Sie lobt Bundeskanzler Olaf Scholz für seine Entscheidung, Klarheit zu schaffen, und hebt die Bedeutung von Stabilität und Verlässlichkeit hervor: „Stabilität und Verlässlichkeit sind die Grundlagen erfolgreicher Politik – das erleben wir in Baden-Württemberg täglich in der Zusammenarbeit unserer eigenen Koalition.“

Auch die grüne Bundestagsabgeordnete Dr. Sandra Detzer, wirtschaftspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, äußert sich zur aktuellen Lage und bedauert den Bruch der Koalition: „Wir Grüne wollten diese Bundesregierung handlungsfähig halten und waren bereit, dafür die nötigen Kompromisse zu machen. Dafür hatte der Vizekanzler Vorschläge vorgelegt. Leider hat sich die FDP gegen Kooperation und Verantwortung entschieden. Der Bundeskanzler handelt richtig, wenn er die Vertrauensfrage für den 15.1. ansetzt. Die Zeit bis dahin muss dringend genutzt werden, um Deutschland sicherheits- und haushaltspolitisch für die Zeit des Wahlkampfs und der nächsten Regierungsbildung solide aufzustellen.“

Detzer sieht die bisherige Koalition als Chance, die Möglichkeit konstruktiver Zusammenarbeit zu beweisen, bedauert jedoch das Verhalten der FDP: „Die unversöhnliche und bisweilen destruktive Haltung der FDP hat diesen Versuch zerstört. Obwohl die Koalition viel erreicht hat wie beispielsweise die Bewältigung der Energiekrise, ist das Erreichte aufgrund der ständigen Streitereien untergegangen. Die Entlassung des Finanzministers ist darum ein trauriger, aber notwendiger Schritt.“ Abschließend betont Detzer, dass die Grünen weiterhin bereit sind, das Land durch die großen Herausforderungen zu führen. „Den bevorstehenden Wahlkampf sehe ich für uns Grüne als Chance, zu zeigen, dass wir unser Land konstruktiv und zuversichtlich gestalten können.“

 

Brisante Wende: Wissing verlässt FDP und bleibt als Verkehrsminister im Amt

Nach dem spektakulären Bruch der Ampelkoalition sorgt Bundesverkehrsminister Volker Wissing für die nächste Überraschung: Anders als seine Parteikollegen bleibt er im Kabinett – allerdings als Parteiloser. Am Donnerstagmorgen erklärte Wissing seinen Austritt aus der FDP und bestätigte, dass er auf Wunsch von Kanzler Olaf Scholz (SPD) bis zu den Neuwahlen im Amt bleibt. „Ich möchte meiner Verantwortung gerecht werden und meiner Partei keine Belastung sein,“ sagte Wissing und betonte, dass er sich von den Grundwerten der FDP nicht distanziere.

Berlin – Nach der Entlassung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will Bundesverkehrsminister Volker Wissing weiterhin im Bundeskabinett verbleiben. Er tritt stattdessen aus der FDP aus.

“Nach dem gestrigen Koalitionsausschuss hat der Bundeskanzler mich in einem persönlichen Gespräch gefragt, ob ich bereit sei, das Amt des Bundesministers für Digitales und Verkehr unter den neuen Bedingungen fortzuführen. Ich habe darüber nachgedacht und dies gegenüber Herrn Bundeskanzler Scholz bejaht”, sagte Wissing am Donnerstagvormittag.

“Ich möchte mit dieser Entscheidung keine Belastung für meine Partei sein und habe deshalb heute Herrn Christian Lindner meinen Austritt aus der FDP mitgeteilt”, sagte er. “Ich distanziere mich damit nicht von den Grundwerten meiner Partei und möchte auch nicht in eine andere Partei eintreten.”

Wissing verwies auf einen Beitrag in der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” in der vergangenen Woche, in der er seine Haltung vorab öffentlich gemacht habe. Die heutige Entscheidung sei “eine persönliche Entscheidung von mir, die meiner Vorstellung von Übernahme von Verantwortung entspricht”, so der Verkehrsminister. “Ich möchte mir selbst treu bleiben.”

Wissing gilt als einer der ursprünglichen Architekten der Ampelkoalition. Er hatte zuvor an der Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz mitgewirkt, der eine vergleichsweise geräuschlose Zusammenarbeit nachgesagt wird. “Wir haben schwierige Zeiten und ich bin der Auffassung, dass die Regierung mehr Chancen gehabt hätte, wenn man von Anfang an gemeinsamer und stärker an ihrem Erfolg gearbeitet hätte”, erklärte der Minister.

Er habe seit fast zehn Jahren Erfahrung mit Ampelkoalitionen und sei mit vielen Dingen nicht einverstanden, gewesen – insbesondere nicht mit der Art und Weise, wie man kontroverse Positionen lange Zeit öffentlich ausgetragen habe, anstatt Brücken zueinander zu bauen. Das Brückenbauen sei ein Dienst an der Gesellschaft, erklärte er. “Wir brauchen unterschiedliche Positionen, ansonsten haben wir keinen Pluralismus.” Aber es müsse Kompromissbereitschaft geben, um am Ende immer eine Lösung für die Bürger des Landes zu erarbeiten, sagte Wissing. “Das ist für mich der Sinn von Politik.”

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) lobte den Entschluss Wissings. “Volker Wissing war, ist und bleibt ein verantwortungsvoller und anständiger Kollege – einer, dem es um die Sache und Deutschland geht. Respekt”, schrieb er auf der Plattform X.

red

Bericht: Scholz-Vertrauter Jörg Kukies soll neuer Finanzminister werden

Berlin – Jörg Kukies (SPD) soll offenbar die Nachfolge von Christian Lindner (FDP) als Bundesfinanzminister antreten. Das berichten das ARD-Hauptstadtstudio und der Sender ntv übereinstimmend.

Kukies war bislang unter Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Zuvor hatte Scholz in seiner Amtszeit als Bundesfinanzminister in der schwarz-roten Koalition Kukies 2018 als Staatssekretär in sein Ministerium geholt. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler arbeitete in den Jahren 2000 bis 2018 beim Investmentbanking- und Wertpapierhandelsunternehmen Goldman Sachs. Anfang der 1990er Jahre war Kukies Vorsitzender des Landesverbandes Rheinland-Pfalz der SPD-Jugendorganisation Jusos.

red

Minustemperaturen lassen Reichweite massiv schrumpfen: Was E-Auto-Fahrer jetzt wissen müssen

Minusgrade und E-Autos – eine frostige Herausforderung: Sobald die Temperaturen sinken, schrumpft auch die Reichweite vieler Elektrofahrzeuge drastisch. Besonders bei Kurzstrecken und starkem Frost kann der Verlust bis zu 50 Prozent betragen. Wie E-Auto-Fahrer im Winter ihre Batterie schonen und die Reichweite optimieren können – der Versicherungsdienstleister Debeka gibt praktische Tipps zur optimalen Nutzung bei Kälte.

Bei niedrigen Temperaturen kann die Reichweite eines Elektroautos um 20 bis 30 Prozent sinken. In extremen Fällen, insbesondere bei Kurzstrecken, kann der Verlust sogar bis zu 50 Prozent betragen. Um die Auswirkung von Kälte zu minimieren, hilft es schon, unnötige elektrische Verbraucher wie beheizte Scheiben oder Spiegel auszuschalten oder auch Sitz- und Lenkradheizung zu verwenden statt der Innenraumheizung.

Die chemische Reaktion in den Batteriezellen verlangsamt sich bei Kälte, was die Effizienz der Batterie verringert. Dies führt dazu, dass weniger Energie zur Verfügung steht und die Reichweite sinkt. Längere Fahrten planen, um die Batterie auf Betriebstemperatur zu bringen. Kurze Fahrten bei kalten Temperaturen sind eher kontraproduktiv. Viele moderne Elektroautos verfügen über integrierte Thermomanagement-Systeme, die die Batterie aktiv temperieren.

Im Winter wird mehr Energie für Heizung und Batterie des Fahrzeugs benötigt. Dies erhöht den Gesamtenergieverbrauch und reduziert die verfügbare Reichweite weiter. Falls vorhanden, Auto in Garage oder einem geschützten Ort parken. Dies hilft, die Batterie und den Innenraum wärmer zu halten.

Bei niedrigen Temperaturen laufen die elektrochemischen Prozesse im Akku langsamer. Die Ladeleistung wird reduziert, um den Akku zu schonen. Gleichzeitig steigt der elektrische Innenwiderstand bei Kälte, was die Effizienz des Ladevorgangs verringert. Einige Fahrzeuge und Ladestationen bieten die Möglichkeit, die Ladegeschwindigkeit anzupassen. Eine langsamere Ladegeschwindigkeit kann bei kalten Temperaturen effizienter sein und die Batterie schonen.

Die reduzierte Leistung der Batterie bei Kälte bedeutet auch eine geringere Fahrleistung. Einige Fahrzeuge begrenzen die Leistung, bis die Batterie auf Betriebstemperatur gebracht wurde. Viele Elektroautos verfügen über eine Funktion, die die Batterie vorheizt, wenn das Fahrzeug an die Ladestation angeschlossen ist.

mid/jub