Rolls-Royce Spectre: Das Nonplusultra des Luxus wird elektrisch

Beim Luxus macht Rolls-Royce keine Kompromisse. Das erste von vornherein als Elektroauto designte Modell – der Rolls-Royce Spectre – soll das Nonplusultra an Komfort bieten. Dazu gehört eine Testphase der Superlative: Das Testprogramm erstreckte sich auf mehr als 2,5 Millionen Kilometer in extremen Gelände- und Temperaturbereichen und simulierte über 400 Jahre normalen Einsatz.

Mit dem Spectre will Rolls-Royce eine völlig neue Automobilklasse schaffen: die des ultraluxuriösen elektrischen Supercoupes. Das Fahrzeug ist ein großzügig proportionierter, optisch auffälliger zweitüriger Fastback und dient als geistiger Nachfahre des legendären Phantom-Coupes. Sein Innenraum bietet den Rahmen für Bespoke-Personalisierungen, ergänzt durch beleuchtete Oberflächen und die ersten Starlight Doors, die je in einem Serienmodell von Rolls-Royce zum Einsatz kommen.

Bei der Entwicklung des fünfeinhalb Meter langen Coupes haben die Designer und Ingenieure von Anfang an daran gedacht, einen elektrischen Antriebsstrang zu ermöglichen, sobald diese Technologie verfügbar sein würde. Die Plattform nutzt einen vollständig aus Aluminium bestehenden Spaceframe, der um vier Punkte herum, einen an jeder Ecke des Fahrzeugs, stufenlos skalierbar und modifizierbar ist. Diese Flexibilität ermöglicht es Rolls-Royce, die Trennwand, den Boden, die Querträger und die Seitenschweller so anzupassen, wie es für jedes einzelne Produkt am besten sind.

Mit dem Modell erschlossen die Ingenieure bisher ungenutztes Potenzial des Konzepts. Die stranggepressten Aluminiumprofile und die Integration der Batterie in die Struktur machen den Spaceframe des Spectre um 30 Prozent steifer als bei jedem früheren Rolls-Royce. Die Architektur ermöglichte es außerdem, den Boden auf halber Höhe zwischen den Schwellerstrukturen und nicht darüber oder darunter zu platzieren.

Zwischen der Batterie und dem Boden verlaufen Kabelkanäle und Klimaleitungen, wobei die Batterie darunter montiert ist, wodurch ein glattes Unterbodenprofil entsteht. Dies ermöglicht eine niedrige Sitzposition, während die Verschiebung der Trennwandposition die Armaturentafel vertieft, um eine wirklich wohnliche Passagierkabine zu schaffen. Dieses Gefühl wird durch die stark geneigte Windschutzscheibe verstärkt, die auch zur außergewöhnlich guten Aerodynamik des Fahrzeugs beiträgt.

Der vordere Elektromotor leistet 190 kW / 365 Nm, der hintere 360 kW / 710 Nm. Zusammen entspricht dies bei einem Verbrennungsmotor einer Leistung von 430 kW / 584 PS und 900 Nm Drehmoment. Damit beschleunigt Spectre von 0 bis 100 km/h in 4,5 Sekunden. Die Reichweite (nach WLTP) beträgt pro Batterieladung 530 Kilometer. Die Ladezeit von zehn bis 80 Prozent beträgt 34 Minuten mit einem 195-kW-Schnellladegerät (DC). Somit wird in etwa neun Minuten ausreichend für 100 Kilometer geladen. Die 102-kWh-Lithium-Ionen-Batterie besteht nach Herstellerangaben aus Kobalt und Lithium aus streng kontrollierten Quellen in Australien.

Derweil ist der Spectre der am stärksten vernetzte Rolls-Royce in der Geschichte und verfügt über dreimal so viele Sender-Empfänger-Signale wie jedes Vorgängermodell. Aufgrund der Geschwindigkeit und Genauigkeit seiner Reaktion auf Straßen- und Wetterbedingungen nennen ihn die Ingenieure sogar “Rolls-Royce in Ultra-High-Definition”. All diese Antriebs- und Fahrwerkseigenschaften des Fahrzeugs wurden während des 2,5 Millionen Kilometer langen Testprogramms eingehend getestet und verfeinert. Der Kaufpreis des Luxus-Stromers liegt bei rund 400.000 Euro.

red / mid/wal

Ronaldo und der teuerste Sportwagen der Welt

“Die wahre Form von Luxus ist Individualität.” Dieser weise Satz von Bugatti-Chef Stephan Winkelmann trifft wohl auf “La Voiture Noire” des Hauses am allerbesten zu. Denn der schwarze Renner ist ein Einzelstück, eine Ikone zum 110. Geburtstag der Marke. Jetzt soll Fußball-Multimillionär Ronaldo das edle Stück gekauft haben. Für angeblich elf Millionen Euro, als teuersten Neuwagen der Welt. So zitiert die “Automobilwoche” einschlägige Veröffentlichungen.

“La Voiture Noire” ist weit mehr als nur ein wahnwitzig starker und irrwitzig schneller Hypersportwagen – immerhin leistet er 1.500 PS aus einem Sechzehnzylinder-Aggregat und ist bis zu 420 km/h schnell. Der Einzel-Bugatti ist laut Winkelmann auch “eine skulpturale Schönheit mit einer einzigartigen Technologie, der ideale Grande Tourisme”.

Eleganz wird bei diesem Unikat durch Minimalismus geschaffen, Raffinesse durch Intensivierung. “Wir haben lange und intensiv an dem Design gearbeitet, bis es wirklich nichts gab, was wir noch verbessern konnten”, sagt Bugatti-Designer Etienne Salomé. “Für uns stellt das Coupé die perfekte Form im perfekten Finish dar.”

Ein wenig muss sich Ronaldo allerdings noch auf den Neuzugang in seiner üppig gefüllten Garage gedulden. Denn laut “Automobilwoche” gibt es bisher nur einen Prototypen, das Endprodukt soll frühestens 2021 fertig werden. Aber die Zeit bis dahin kann sich der Balltreter im Dienste des Juventus Turin ja mit seinem Bugatti Veyron oder seinem Bugatti Chiron vertreiben. mid/rhu