VfB holt nächsten Dreier: Guirassy und Führich sorgen für souveränen Sieg gegen Union Berlin

Stuttgart – Der VfB Stuttgart ist weiter auf Champions-League-Kurs: Zum Auftakt des 25. Spieltags der 1. Bundesliga hat der VfB Stuttgart am Freitagabend gegen den 1. FC Union Berlin 2:0 gewonnen. Die Schwaben kommen nach dem Sieg vorerst bis auf einen Punkt an den zweitplatzierten FC Bayern ran. Die Eisernen aus Berlin bleiben auf Rang 14.

Stuttgart konnte einen hohen Ballbesitz verzeichnen und dominierte die Partie klar, wenngleich die Mannschaft sich einige Fehler leistete. Dennoch konnten die Eisernen nicht punkten. Serhou Guirassy erzielte in der 19. Minute den Führungstreffer für Stuttgart. Chris Führich erhöhte in der 65. Minute auf 2:0. Der Berliner Schäfer sah nach einem bösen Foul an Vagnoman in der 69. Minute die rote Karte.

red

Zwischen Religion und Konflikt: Ein Gedankensplitter von Ludwigsburgs Pfarrer Martin Wendte

Inmitten der aktuellen unübersichtlichen und aufgewühlten Situation, geprägt von den jüngsten terroristischen Angriffen der Hamas und den möglichen militärischen Reaktionen Israels:

Ein Gedankensplitter von Pfarrer Dr. Martin Wendte:

“Diese Gedankensplitter formuliere ich in eine zutiefst unübersichtliche und aufgewühlte Situation hinein. Unübersichtlich und aufgewühlt im äußeren Sinne, weil noch unklar ist, welche weitergehenden Militäraktionen Israel nach den terroristischen Angriffen der Hamas starten wird. Unübersichtlich und aufgewühlt aber auch im inneren Sinne, weil die Angriffe auf Israel mich sehr beschäftigen. Teils schlecht schlafen lassen. Denn diese Attacken sind nicht nur furchtbare Menschenrechtsverletzungen und grausamste antisemitische Taten. Sondern von ihnen sind auch wir Christinnen und Christen im Kern unserer Identität betroffen.

Bei aller Unübersichtlichkeit möchte ich drei bleibende Einsichten darlegen. Erstens: In ihren wichtigsten Auslegungen zielen Judentum, Christentum und Islam auf Frieden, nicht auf Krieg. Auf einen Frieden, der mehr ist als die bloße Abwesenheit von Krieg. Es ist ein Frieden, der aktive, positive Beziehungen zu anderen Menschen innerhalb und auch außerhalb der eigenen Glaubensgemeinschaft mitumfasst. „Shalom“ oder „Salam“ – also: das hebräische und arabische Wort für Frieden – hat genau diese Bedeutung.  Auch wenn es innerhalb der großen Religionen faktisch immer wieder andere Auslegungen und Handlungen gibt, gilt: In ihrem Kern zielen alle Religionen auf umfassenden Frieden. Der aktuelle Konflikt ist damit im Kern auch kein Konflikt zwischen den Religionen. Vielmehr geht er gegen ein wesentliches Ziel der großen Religionen.

Entsprechend fühle ich mich verbunden mit vielen Stimmen aus allen großen Religionen, die die Terrorattacken der Hamas scharf verurteilen. Sie alle trauern um die Opfer der Gewalt. Sowohl um die Opfer, die auf israelischer Seite zu beklagen sind, als auch um die Opfer auf Seiten derjenigen Palästinenser, die die Angriffe der Hamas ablehnen. Sie alle wissen zugleich, dass ein zukünftiger Frieden dem Sicherheitsbedürfnis Israels, aber auch der anderen Seite Rechnung tragen muss.

Zweitens: Gemeinsam mit allen Religionen setzt sich das Christentum für den Frieden ein und trauert um die Opfer beider Seiten. Doch zugleich hat es eine ganz besondere Beziehung zum Judentum und damit auch zu Israel. Denn der Gott, zu dem Jesus gerufen hat, ist zugleich der Gott des Judentums. Der Gott, den Jesus „Vater“ nannte und den wir Christinnen und Christen auch „Vater“ nennen, ist zugleich der Gott des Judentums. Der Gott, den wir im „Vaterunser“ anrufen mit der Bitte, dass sein Reich des Friedens komme, ist zugleich der Gott des Judentums. Er war es und ist es und wird es immer sein.

Und daher gilt: Die Terrorattacken gegen Israel erschüttern auch unsere eigene Identität als Christinnen und Christen. Denn die, die unseren Gott auch Gott nennen, werden zu Geiseln genommen, gefoltert und ermordet. Bei aller denkbaren Kritik an den verschiedenen Regierungen Israels in den letzten Jahren führt diese theologische Grundeinsicht zu einer einzigartigen Nähe des Christentums zum Judentum. Sie ist gerade jetzt zu betonen. Und wir müssen ihr in Taten entsprechen.

Drittens: Durch die Terrorattacken werden grundlegende politisch-militärische Fragen zur Zukunft Israels und des Nahen Ostens ebenso aufgeworfen wie grundlegende theologische Fragen zum Verständnis des Friedens und der Zuordnung von Christentum und Judentum. Wir sollten uns von der Größe dieser Fragen aber nicht lähmen lassen. Vielmehr sollten wir vor Ort dasjenige für den Frieden tun, was wir können. Das heißt vor allem: dass wir unseren jüdischen Brüdern und Schwestern Hilfe anbieten, wo es geht. Und dass wir zusammenstehen für den Frieden und gegen Hass und Gewalt. Das gelingt uns in Ludwigsburg recht gut. Am Sonntag, den 08. Oktober, organisierten wir ein spontanes Friedensgebet auf dem Marktplatz, an dem neben Christen nicht nur Buddhisten, sondern auch Muslime teilnahmen – ein starkes Zeichen. Das wurde ermöglicht durch viele Kontakte und Beziehungen, die in den letzten Jahren im „Dialog der Religionen“ und an vielen anderen Begegnungsorten zwischen Vertretern verschiedener Religionen entstanden. Diese Beziehungen sollten wir nun an vielen Orten weiter gestalten. Egal, ob Muslim, Jüdin oder Christ, egal, ob Buddhistin oder Nicht-Gottgläubig: Helfen wir unseren jüdischen Geschwistern, wo es geht. Und: Leben wir am Arbeitsplatz und in der Familie, in Diskussionen in der Öffentlichkeit und unter Freunden gerade in dieser unübersichtlichen und aufgewühlten Situation denjenigen Frieden, der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg und der uns als Ziel alle verbindet!”

Dr. Martin Wendte

Pfarrer der Friedenskirche in Ludwigsburg und Citykirchenpfarrer

Steelers ringen Ravensburg nieder

Meister Ravensburg zu Gast:

Wie bereits am Freitag spielten die Steelers am gestrigen dritten Adventssonntag gegen die Ravensburg Towerstars. Diesmal fand das „Schwabenduell“ in der EgeTrans Arena im Ellental statt. Marc St-Jean musste auf die Dienste von Dennis Swinnen verzichten, der am Freitag mit seinem Gegenspieler zusammenprallte. Lukas Laub konnte gestern erneut nicht mitwirken und auch Verteidiger Max Prommersberger fiel aus. Im Tor startete wie am Freitag Stephon Williams.

Das Spiel vor den 3.058 Zuschauern in der EgeTrans Arena begann mit sehr viel Tempo. Die Rückkehr von Andreas Driendl tat dem Spiel der Oberschwaben immens gut. Bereits in der vierten Spielminute gingen die Towerstars in Führung. Jakub Svoboda behielt nach seinem Solo die Übersicht und setzte den aufgerückten Verteidiger Matias Haaranen in Szene, sein Schuss schlug zum 0:1 ein. Wie am Freitag ließen sich die Steelers davon nicht beirren und kamen schnell zum Ausgleich. Als die Hauptschiedsrichter Sascha Westrich und Benjamin Hoppe den Ravensburger Justin Volek wegen eines Stockschlags in die Kühlbox schickten, traf Freddy Cabana nach toller Vorarbeit von Tim Schüle und Guillaume Leclerc zum 1:1-Ausgleich. Dies war der Auftakt der „französischen Leclerc-Festspiele“ am gestrigen Abend. Beide Mannschaften hatten im Verlauf des ersten Abschnitts die Führung auf der Kelle, doch gelingen wollte diese keinem mehr.

Drei Minuten waren im Mitteldrittel absolviert als Freddy Cabana und Sören Sturm wegen einer kleineren Meinungsverschiedenheit für jeweils vier Minuten auf die Strafbank mussten. Eine knappe Minute gesellte sich Kilian Keller zu Sturm und die Ellentaler nutzten das Powerplay erneut aus. Über Brett Breitkreuz gelangte die Scheibe zu Guillaume Leclerc, der Franzose behielt die Übersicht und spielte auf Matt McKnight – der Clever Fit Top Scorer ließ sich die Chance nicht nehmen und traf aus kurzer Distanz zum 2:1. Bietigheim wollte daraufhin das Heft in die Hand nehmen, doch Olaf Schmidt im Tor der Gäste zeigte eine starke Leistung und musste gegen René Schoofs einen Monster-Save auspacken. Die Puzzlestädter berappelten sich wieder und kamen, als Benjamin Zientek auf der Strafbank saß, zum Ausgleich. Dieser fiel sehr kurios, da für einen kurzen Moment niemand wusste wo der Puck war. Nur einer behielt die Übersicht und das war Jakub Svoboda. Als die Scheibe auf dem Schoner von Stephon Williams lag, wischte er sie mit der Kelle von diesem runter und traf zum 2:2. Nach Studium des Videobeweises stand der Ausgleich auch auf dem Videowürfel. Fünf Minuten vor der zweiten Sirene bekamen die Towerstars binnen 16 Sekunden zwei Strafen aufgebrummt. Die doppelte Überzahl nutzten die Steelers aus und nach Schuss von Tim Schüle stand Guillaume Leclerc goldrichtig und traf zum 3:2. Wer dachte, dass es dies im zweiten Abschnitt war, der hatte der Rechnung ohne Robin Just gemacht. Bei Ravensburger Überzahl stand der ehemalige Bietigheimer am langen Pfosten und netzte zum 3:3-Zwischenstand nach 40 Minuten ein.

Im letzten Drittel war noch keine Minute gespielt, da musste Sören Sturm wegen Spielverzögerung für zwei Minuten runter. Im Powerplay nahm Tim Schüle von der blauen Linie aus Maß und traf sehenswert in die Winkel. Die Zuspiele kamen von Matt McKnight und natürlich von Guillaume Leclerc. Trotz kurzem Kaders gaben sich die Gäste zu keiner Zeit auf und spielten mutig und viel Schwung nach vorne. Die Defensive der Steelers um den gut aufgelegten Stephon Williams hielt diesem stand. Für die Entscheidung sorgte, wer auch sonst – Guillaume Leclerc. Matt McKnight schickten den Franzosen mit einem schönen Pass auf die Reise. Er setzte sich sehenswert gegen zwei Gegenspieler durch und blieb vor Olafr Schmidt eiskalt – 5:3. Die letzten Hoffnungen der Ravensburger wurden gute drei Minuten wegen einer Strafe gegen Patrick Seifert begraben. Er musste wegen eines angeblichen Beinstellens gegen Alex Preibisch in die Kühlbox. „Preibo“ ging zwar zu Schiedsrichtern und teilte diesen mit, dass er einfach nur weggerutscht ist, doch die Strafe blieb auf der Uhr. So blieb es bei dem verdienten Heimsieg der Schwaben über die Oberschwaben, die sich damit für die Niederlage vom Freitag revanchierten.

Mann des Spiels auf Seiten der Steelers war mit fünf Punkten eindeutig Guillaume Leclerc, der einen tollen Einstand im Ellental hatte und zurecht nach dem Spiel gefeiert wurde. Bereits am Dienstag geht es für die Steelers mit dem Auswärtsspiel in Dresden weiter.