21-Jähriger sticht am Bahnhof auf Mann ein – Untersuchungshaft

Ein 21 Jahre alter Mann sitzt seit Freitagnachmittag in Untersuchungshaft, weil er einen 24-Jährigen mit einem Stichwerkzeug verletzt haben soll. Warum die beiden Männer aneinander gerieten, konnte bislang nicht geklärt werden. Sie hatten sich vergangenen Dienstag gegen 21.40 Uhr im Bereich des Bahnhofs in Kornwestheim getroffen und wohl sofort heftig zu streiten begonnen. Im Zuge dessen soll der Tatverdächtige den 24-Jährigen verletzt haben und im Anschluss mit einem Taxi geflüchtet sein. Die Verletzung mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Zeitgleich nahm das Polizeirevier Kornwestheim die Ermittlungen auf. Zunächst musste der Tatverdächtige identifiziert werden, da dem Opfer lediglich ein Vorname des 21-Jährigen bekannt war. Dies zog umfangreiche Ermittlungen nach sich, die jedoch erfolgreich verliefen. Am Freitag gingen dann Hinweise bei der Polizei ein, dass sich der Tatverdächtige erneut in Kornwestheim aufhalten würde. Mehrere Streifenwagenbesatzungen fahndeten hierauf nach dem Mann, der kurz nach 11.00 Uhr am Bahnhof festgestellt werden konnte. Zunächst ergriff er wieder die Flucht. Mutmaßlich aufgrund des hohen Fahndungsdrucks meldete sich der 21-Jährige jedoch wenig später telefonisch beim Polizeirevier Kornwestheim und teilte seinen Aufenthaltsort mit. Er wartete im Bereich eines Discounters in der Bahnhofstraße auf die Polizei und ließ sich schließlich widerstandlos, vorläufig festnehmen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart erfolgte noch am Freitagnachmittag die richterliche Vorführung. Der zuständige Haftrichter erließ einen Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 21 Jahre alten Syrer, der derzeit keinen festen Wohnsitz hat, setzte diesen in Vollzug und wies den Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt ein.

red

Porsche 911 macht den Regen nass

Der Sportwagenbauer Porsche hat ein Assistenzsystem für die achte Generation des 911 gegen Regen und Schauer entwickelt. Das Ziel: Besseres Fahrverhalten bei sportwagenfeindlichen Bedingungen.

Dieser sogenannte “Porsche-Wet-Mode” wurde entwickelt, damit in erster Linie bei Regen die Fahrstabilität nicht beeinträchtigt wird, teilt der Hersteller aus Zuffenhausen mit. Die maximale Leistung des Motors wird hierbei nicht begrenzt, die Höchstgeschwindigkeit auch nicht.

Erkennt das System Nässe auf der Fahrbahn, wird der Fahrer auf dem Display informiert und es wird empfohlen den Wet Mode einzuschalten. Die Gaspedal-Kennlinie wird dann flacher, der Sportmodus kann nicht mehr aktiviert werden, der Drehmomentaufbau des Motors wird sanfter.

Der Effekt für den Fahrer sei deutlich spürbar, das Auto lasse sich sicherer bewegen, heißt es bei Porsche. Und auch bei Schnee dient der Wet Mode als Helfer für mehr Sicherheit. Und das Beste: Der neue Fahrmodus gehört beim Elfer ab sofort zur Serienausstattung. Für einen Porsche 911 werden aber mindestens 120.125 Euro fällig – egal, bei welchem Wetter. mid/PaBa

Verkehrsunfallflucht in Ludwigsburg und Freiberg am Neckar

Freiberg am Neckar-Beihingen: Unfallflucht – Fahrzeuglenker davon gefahren

Das Polizeirevier Marbach, Tel. 07144/900-0, sucht Zeugen, die Hinweise zu einer Unfallflucht geben können, die am Montag gegen 10:40 Uhr am Marktplatz im Ortsteil Beihingen begangen wurde. Ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker war auf dem Edeka-Parkplatz unterwegs und streifte dort mutmaßlich beim Vorbeifahren einen Skoda, der dort abgestellt war. Nach dem Zusammenstoß hatte der Unbekannte zunächst kurz angehalten und seine Fahrt anschließend fortgesetzt, ohne sich um den entstandenen Sachschaden von rund 1.000 Euro zu kümmern. Zum Unfallzeitpunkt befand sich der Fahrer des Skoda im Fahrzeug. Er konnte noch erkennen, dass es sich bei dem Verursacherfahrzeug eventuell um einen blauen Kleinwagen in der Größe eines VW Golfs handeln könnte.

Ludwigsburg / BAB 81: Unfallflucht an der Autobahnanschlussstelle

An der Autobahnanschlussstelle Ludwigsburg-Nord ereignete sich am Montagmorgen gegen 08:00 Uhr eine Verkehrsunfallflucht, zu dem die Polizei nun nach Zeugen sucht. Ein 56-Jahre alter Sattelzuglenker kam aus Richtung Heilbronn und hat die Autobahn 81 an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Nord verlassen. Kurz bevor er nach links auf die Frankfurter Straße (B 27) in Richtung Bietigheim-Bissingen abbiegen konnte, musste er an einer roten Ampel auf der rechten der insgesamt zweispurigen Linksabbiegerspur anhalten. Zu diesem Zeitpunkt stand ein bislang unbekannter Fahrzeuglenker parallel neben ihn auf der Rechtsabbiegerspur, die in Richtung Ludwigsburg führt. Als die Ampelanlage auf Grün umgeschaltet hatte, setzte der Sattelzuglenker seine Fahrt fort. Beim Anfahren beschleunigte der Unbekannte ebenfalls sein Fahrzeug und zog mutmaßlich nach links, wo er im weiteren Verlauf den Sattelzug streifte. Der unbekannte Fahrer, der mutmaßlich am Steuer eines weißen Kleintransporters mit ausländischem Kennzeichen saß, hatte nach der Kollision vorübergehend am Fahrbahnrand angehalten und ist kurz ausgestiegen. Ohne sich jedoch um den entstandenen Sachschaden von etwa 1.500 Euro zu kümmern, fuhr er im weiteren Verlauf in Richtung Ludwigsburg davon. Der männliche Fahrer ist etwa 50 Jahre alt, hat graue Haare und trug Arbeitsklamotten. Sachdienliche Hinweise zum Verursacher nimmt das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141/18-5353, entgegen.

Korntal-Münchingen: Fensterscheibe beschädigt

Bislang unbekannte Täter trieben zwischen Samstag 18.00 Uhr und Montag 07:30 Uhr in der Zuffenhauser Straße in Korntal ihr Unwesen. An einer Jugendeinrichtung schlugen sie vermutlich mit einem Stein zwei Löcher in die Fensterscheibe einer Turnhalle. Dadurch entstand ein Sachschaden, der derzeit nicht genau beziffert werden kann. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeiposten Korntal-Münchingen, Tel. 0711/839902-0, in Verbindung zu setzen.

red

Porsche öffnet den Tresor

Moderner Autobau ist schon bald ohne Künstliche Intelligenz nicht mehr vorstellbar. Aus diesem Grund forcieren die Hersteller ihre Bemühungen auf diesem Gebiet. Porsche beispielsweise will seine Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) und IT-Technik in Produktion und Entwicklung massiv erhöhen. Wie die Zeitschrift automotiveIT in ihrer Online-Ausgabe berichtet, sollen die Ausgaben von jetzt 500 auf 700 Millionen Euro pro Jahr steigen.

Eine weitere Erhöhung auf eine Milliarde Euro wird intern bereits diskutiert. “Die zentralen strategischen Themen sind für uns in der IT Künstliche Intelligenz, Cyber Security und User Experience. In diese Felder investieren wir entsprechend – sowohl personell als auch finanziell”, bestätigte Mattias Ulbrich, CIO bei Porsche, gegenüber automotiveIT.

In der Produktion des neuen Elektro-Sportwagens Taycan werden Künstliche Intelligenz und smarte Technik genutzt, um das klassische Fließband zu ersetzen. Beim Taycan gibt es anstelle des Fließbandes autonome intelligente Transportsysteme. mid/rlo

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Das neue Porsche 911 Cabriolet

Nach oben offen

Wenn aus Zuffenhausen die Ankündigung kommt, dass ein neuer 911er im Anmarsch ist oder auch nur eine Modellvariante des Kult-Sportwagens, hält die Auto-Welt den Atem an. Jetzt ist es wieder soweit: Porsche zeigt das neue 911 Cabriolet. Es ist ein waschechter Elfer.

Gerade einmal sechs Wochen sind seit dem Debüt des neuen 911 Coupés vergangen, schon zeigt Porsche den Elfer für Frischluft-Fans. Das Design ist klar, nimmt neue Akzente des aktuellen 911 auf und überträgt die klassische Linienführung des Ur-Elfers – beziehungsweise des ersten Cabrios von 1982 – ins Jahr 2019. Ein Produktfeuerwerk verspricht Porsche in diesem Jahr, das Cabrio macht den Anfang.

Das 911 Cabrio fährt mit vollautomatischem Stoffverdeck mit fester Glas-Heckscheibe vor. Neu entwickelt hat Porsche die Hydraulik der Stoffhaube, zwölf Sekunden dauert das Öffnen des Verdecks. Bis 50 km/h kann es geöffnet oder geschlossen werden. Ein elektrisch ausfahrbares Windschott sorgt für mehr Komfort dank weniger Windverwirbelungen im Innenraum.

Das 911 Cabriolet ist als Carrera S mit Hinterrad- und als Carrera 4S mit Allradantrieb ab sofort bestellbar. Als 911 Carrera S Cabriolet kostet der Sportwagen mindestens 134.405 Euro, der 911 Carrera 4S Cabriolet kostet ab 142.259 Euro. Beide Modellvarianten werden vom bekannten 3-Liter-Sechszylinder-Boxer im Heck befeuert, der 331 kW/450 PS leistet und 530 Newtonmeter an maximalem Drehmoment bereitstellt. Optimierte Turbolader sollen Verbrauch und Schadstoffausstoß reduzieren.

Der Carrera S benötigt 3,9 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100, der 4S 3,8. Tempo 306 beziehungsweise 304 ist die Höchstgeschwindigkeit. Optional ist das Sport Chrono-Paket verfügbar inklusive Mode-Schalter am Lenkrad. Außerdem kann der offene 911 auch mit adaptivem Fahrwerk geordert werden. Neu seit dieser Modellgeneration: Für hinterrad- und allradgetriebene 911 gibt es nur noch die verbreiterte Alukarosserie.

Für Sicherheit sorgen der serienmäßige – neu entwickelte – “Wet Mode”, der Wasser auf der Straße erkennt, den Fahrer warnt und die Regelsysteme anpasst, der Warn- und Brems-Assistent, der Park-Assistent inklusive Rückfahrkamera, der beim Cabriolet ebenfalls Serie ist. Optional sind ein Nachtsicht-Assistent mit Wärmebildkamera sowie der Abstandstempomat mit Stop-and-go-Funktion zu haben. mid/Mst 

 

Porsche baut Cayman-Türen aus Biofaser

Autos werden immer grüner. Nicht nur beim Antrieb achten Hersteller auf Nachhaltigkeit, auch bei der Karosserie setzt man auf nachwachsende Rohstoffe. Sogar den neuen Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport gibt es mit Biofaser-Karosserieteilen. Der Sportwagen ist eine Weiterentwicklung des Erfolgsmodells aus Weissach. Trotz des ökologischen i-Tüpfelchens sind die Modelle in erster Linie feurige Boliden.

Bei der Entwicklung stand neben einer noch besseren Fahrbarkeit und schnelleren Rundenzeiten auch der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen im Fokus. Als erstes in Serie produziertes Rennfahrzeug verfüge der 718 Cayman GT4 Clubsport über Karosserieteile aus einem Biofaser-Verbundwerkstoff, teilt Porsche mit. Fahrer- und Beifahrertür sowie der Heckflügel sind aus einem Naturfasermix hergestellt, der primär aus Reststoffen der Landwirtschaft wie Flachs- oder Hanffasern besteht und hinsichtlich Gewicht und Steifigkeit ähnliche Eigenschaften besitzt wie Kohlefaser.

Angetrieben wird der 718 GT4 Clubsport von einem 3,8 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor mit 313 kW/425 PS – 40 PS mehr als sein Vorgänger. Die Übertragung der Kraft an die Hinterräder übernimmt ein Porsche-Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Gängen und mechanischer Hinterachsquersperre.

Zielgruppe der Basis-Variante “Trackday” zum Preis von 159.000 Euro sind Hobbypiloten, die den Rennwagen ohne großen Aufwand bei privaten Rennstreckenevents und Clubsportveranstaltungen einsetzen wollen. Das Fahrzeug verfügt über eine fixe Stoßdämpferabstimmung, die in Kombination mit den im Bedarfsfall abschaltbaren Assistenzsystemen ABS, ESC und der Traktionskontrolle für ein gutmütiges Fahrverhalten im Grenzbereich sorgen soll.

Noch rasanter ist das rund 187.000 Euro teure “Competition”-Modell mit wettbewerbsrelevanten Ausstattungsdetails. So sind die Stoßdämpfer dreifach verstellbar. Der Sicherheitstank ist mit 115 Litern Kapazität auch für Langstreckenrennen geeignet. Die Bremsbalance lässt sich über ein Waagebalken-System zwischen Vorder- und Hinterachse stufenlos verstellen. Schnelle Boxenstopps garantiert die integrierte Lufthebeanlage. Da kann es heiß her gehen. Darum gibt es für nochmals verbesserte Sicherheit im Rennbetrieb eine automatische Feuerlöschanlage. mid/wal

Automuseen bei Instagram ganz vorne

Die Ferienhaus-Suchmaschine Holidu hat untersucht, welche Museen in Deutschland und in Europa aktuell auf dem größten sozialen Fotonetzwerk Instagram am beliebtesten sind. Die drei Spitzenreiter sind eine echte Überraschung.

So geht die Gold-Medaille an das BMW Museum in München, das seit 1973 nicht nur Fans der bayerischen Automarke begeistert. Heute gehört das Haus, das vom Wiener Architekten Professor Karl Schwanzer “als Fortsetzung der Straße im umbauten Raum” konzipiert wurde, zu den meistbesuchten Unternehmensmuseen in Deutschland.

Auf Platz zwei ist mit 71.773 Hashtags auf Instagram ebenfalls ein Unternehmensmuseum zu finden: Das Porsche Museum in Stuttgart. Auf 5.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche lernen Porsche-Liebhaber und diejenigen, die es werden wollen, alles über die Idee Porsche, die auf den Eigenschaften “schnell”, “leicht”, “clever”, “stark”, “leidenschaftlich” und “konsequent” basiert.

Und auch auf Platz drei befindet sich das Unternehmensmuseum einer Automarke. Das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart präsentiert auf neun Ebenen und insgesamt 16.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche 160 Fahrzeuge und mehr als 1.500 Exponate. Außerdem dokumentiert es die Geschichte der Automobilindustrie als einziges Museum der Welt vom ersten Tag an.
Auf den weiteren Plätzen folgen übrigens das Pergamonmuseum, das Museum für Naturkunde und das Neue Museum, alle in Berlin. mid/rhu

Rückruf: Panamera muss in die Werkstatt

Nach den Skisäcken machen bei Porsche jetzt die Steuergeräte der Servolenkung Probleme. Deshalb rufen die Schwaben weltweit 74.585 Panamera der aktuellen Generation in die Werkstätten. Betroffen sind Fahrzeuge, die zwischen dem 21. März 2016 und dem 6. Dezember 2018 gebaut wurden.

Wegen eines Software-Fehlers kann es vorkommen, dass die elektrische Lenkkraftunterstützung für einen begrenzten Zeitraum nicht verfügbar ist. Das Lenken gerät dann zum Kraftakt. Deshalb muss laut Porsche das Steuergerät vorsorglich neu programmiert werden. “Die betroffenen Kunden werden angeschrieben und gebeten, möglichst bald ihr Porsche-Zentrum aufzusuchen”, so ein Sprecher. Die Aktion nimmt etwa eine Stunde in Anspruch und ist für die Kunden kostenlos. mid/rhu

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Weltpremiere des neuen Porsche 911 auf der Motorshow in Los Angeles.

Bei der Weltpremiere des neuen Porsche 911 in Los Angeles war die Neugier der Presse und der Porsche Fan-Gemeinde riesig. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume lies es sich nicht nehmen den neuesten Porsche 911 vorzustellen. Eines vorab, eine technische Revolution blieb aus. Dennoch ist festzuhalten: Die achte Generation des 911 ist stärker, schneller, digitaler und auch wieder teurer. Unser Society-Fotograf Christof R. Sage war für Ludwigsburg24 dort und hat sich vom neuen 911 ein persönliches Bild gemacht.

Ludwigsburg24

Porsche 911: Die Rundum-Evolution

Zuffenhausen – Cayenne, Panamera, Cayman, Macan – Porsche baut schöne und schnelle Autos. Aber nur einer ist der Porsche schlechthin, die Ikone, das Kultfahrzeug: der 911. Seit 1963 ist er auf dem Markt und nun wurde die mittlerweile achte Generation des Sportwagens vorgestellt.

Der Neue ist ein in vielen Details optimiertes Fahrzeug, das in einigen wichtigen Komponenten neue Wege geht. In Zuffenhausen und Hockenheim konnten sich Fachjournalisten jetzt davon überzeugen, dass der neue 911 Carrera S, beziehungsweise der 4S, intern als 992 bezeichnet, wieder etwas sportlicher geworden ist als der Vorgänger. In Zuffenhausen wird der 911 auf der gleichen Produktionslinie gebaut wie demnächst der vollelektrische Taycan. Doch das Thema alternative Antriebe stand nicht auf der Agenda bei der Entwicklung der Sportwagen-Ikone. Keine Revolution also, dafür Evolution in allen Bereichen.

Der “Elfer” entwickelte sich schon immer in mehr oder weniger großen Evolutionsschritten von Generation zu Generation weiter. Geblieben sind zwei wichtige Grundsätze: Schon der erste 911 hatte Anfang der 60er Jahre einen Sechszylinder-Boxermotor – “die Geschichte des Elfers ist die Geschichte des Boxermotors,” meint denn auch Thomas Brandl, der Teamleiter für die Entwicklung des Motors. Und die Fahrzeugsilhouette ist – bei allem designerischen Feinschliff – im Grunde die gleiche geblieben.

Dabei gab es mit fast jeder neuen Generation auch eine oder mehrere grundlegende Technik-Neuerungen: die verzinkte Karosserie (1973), der erste Allradantrieb (1988), die Biturbo-Aufladung (1993), der Umstieg von Luft- auf Wasserkühlung (1997), der Direkteinspritzer (2004), zuletzt die Umstellung von Saugmotoren auf Turbolader (2015). Ganz so umstürzende Neuerungen kann die achte Generationen nicht vorweisen. Breiter, schneller, stärker und doch sparsamer ist er geworden, der neue 911. Evolution zum Beispiel beim Motor: Aus dem Sechszylinder-Boxer, dem 992 evo, kitzelten die Porsche-Ingenieure noch mehr Leistung heraus. Größere, symmetrisch aufgebaute Turbolader mit elektrisch gesteuerten Wastegate-Ventilen, eine völlig neu gestaltete Ladeluftkühlung sowie erstmals der Einsatz von Piezo-Einspritzventilen führen zu einer Verbesserung der Motoren beim Ansprechverhalten, bei der Leistungsfähigkeit, dem Drehmomentverlauf, der Effizienz und der Drehfreudigkeit.

Neben der Leistungssteigerung um 30 auf 450 PS bei 6.500 U/min bietet das Triebwerk ein um 30 Newtonmeter höheres Drehmoment von 530 Nm zwischen 2.300 und 5.000 U/min. Damit kann man den Elfer in 3,5 (Carrera S) beziehungsweise 3,4 Sekunden (Carrera 4S) auf 100 Stundenkilometer jagen und erreicht 308 (Hecktriebler) beziehungsweise 306 (Allradler) Stundenkilometer Spitze (Normverbrauch 8,9 und 9,0 Liter Super Plus je 100 Kilometer). Dabei erfüllt der Motor mit Ottopartikelfiltern die neuesten Abgasnormen.

Evolution beim Getriebe: Im Carrera S und Carrera 4S bringt ein neu entwickeltes Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe die Kraft des Motors aan die Räder. Und Evolution beim Fahrwerk: Um in diesem Bereich weiterhin der Maßstab bei den Sportwagen zu bleiben, setzt Porsche auf “Mischbezollung”, also auf 20-Zoll-Räder an der Vorderachse und breitere 21-Zoll-Räder an der Hinterachse. Dafür mussten die hinteren Radhäuser noch ein wenig weiter ausgestellt werden als bisher. Zudem wurde die variable Dämpferverstellung (PASM) weiterentwickelt, mit der der Elfer zwischen Komfort und Sportlichkeit, zwischen weicher und harter Dämpfung variieren kann.

Als Weltneuheit verfügt der neue 911 über den “Wet Mode”, ein System zur Erkennung von Fahrbahnnässe und zur Unterstützung des Fahrers auf schlüpfrigem Untergrund. Sensoren erkennen dabei nasse Fahrbahnen und melden sie weiter. Ob der “Wet Mode” eingeschaltet wird, bleibt allerdings dem Fahrer überlassen. Tut er es, sorgen Änderungen beim Stabilitäts- und Traktionsmanagement, der Aerodynamik (der Heckspoiler geht ab 90 km/h auf maximalen Anpressdruck) und Ansprechverhalten des Motors für größtmögliche Fahrstabilität.

Dass die Karosserie eine Fahrzeugs aus Stahl und Stahlblechen besteht, das war einmal. Beim neuen Elfer ist der Anteil von Stahl von 63 auf 30 Prozent mehr als halbiert worden. Dafür kommt mehr Aluminium zum Einsatz, was die Produktion im Karosseriebau vor ganz neue Aufgaben stellt: Viele Verbindungen können nicht einfach mehr geschweißt, sondern müssen genietet, geschraubt, geklebt werden. Trotz höherer Steifigkeit ist die Karosserie leichter geworden. Insgesamt hat der 911 dennoch an Gewicht zugelegt: Der Wunsch nach technischen Verbesserungen – so sind im neuen 911 zum Beispiel bis zu 80 Steuereinheiten verbaut – macht sich in mehr Kilos bemerkbar.
Natürlich ist der Elfer mit Assistenz- und Infotainment-Systemen der neuesten Generation ausgestattet, wenn das auch für das Image des Elfers weniger eine Rolle spielt: “Der 911 ist nicht das Auto, das man wegen seiner Assistenzsysteme kauft,” rückt August Achleitner, der Leiter der Baureihe, die Präferenzen der Kunden ins Licht. Beim Armaturenbrett nahm man zugunsten einer digitalen Einheit Abschied von den fünf Analog-Instrumenten. In der Mitte lassen sich die meisten Assistenzsysteme über das 11-Zoll-Display steuern – wenn auch viele Funktionen noch zusätzlich im Direktzugriff zu regeln sind, wie es wohl viele Porsche-Fahrer wünschen.

Mit rund 120.000 Euro für den S und knapp 128.000 Euro für den 4S hat auch der Preis des neuen Elfers einen (kleinen) Evolutionsschritt getan.

Jürgen Strein / mid mid/str

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