Einbruch in Kindergarten und weitere Meldungen

Marbach am Neckar: Einbrecher sucht Kindergärten heim

Gleich auf drei Kindergärten in der Kernerstraße hatte ein Einbrecher es in der Nacht zum Freitag abgesehen. Während es ihm gelang, in eine der Einrichtungen vorzudringen, blieb er bei den beiden weiteren erfolglos. Bei allen drei Gebäuden machte er sich jeweils an der Terrassentür zu schaffen und versuchte, sie aufzuhebeln. Auf diese Weise verschaffte er sich in einem Fall Zutritt zu den Räumen und durchsuchte sie nach Wertvollem. Er entwendete diverse Elektrogeräte in vierstelligem Wert. Die Höhe des angerichteten Sachschadens an den jeweiligen Terrassentüren ist noch nicht bekannt. Das Polizeirevier Marbach am Neckar, Tel. 07144/900-0, bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich zu melden.

Pleidelsheim:

Der Polizeiposten Freiberg am Neckar, Tel. 07141/64378-0, ermittelt derzeit gegen noch unbekannte Täter, die zwischen Montag 15.00 Uhr und Donnerstag 15.00 Uhr ihr Unwesen auf einem Wiesenstück trieben, das zwischen den Gewerbegebieten Murr und Benningen am Neckar liegt. Die Täter stahlen drei Bienenbeuten. Hierbei handelt es sich um Behausungen für Bienen. In den Beuten überwinterte ein Bienenvolk, das nun ebenfalls fehlt. Der Wert des Diebesguts wurde auf mehrere hundert Euro beziffert.

Bietigheim-Bissingen: Parkrempler

Ein bislang unbekannter Autofahrer streifte am Freitagmittag in der Kreuzstraße einen geparkten VW und entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle. Der VW war zwischen 11:30 und 12:20 Uhr auf dem Parkplatz einer dortigen Bäckerei abgestellt. Der Unfallverursacher beschädigte den Pkw an beiden Türen der linken Fahrzeugseite und richtete einen Schaden in Höhe mehrerer hundert Euro an. Das Polizeirevier Bietigheim-Bissingen, Tel. 07142/405-0, bittet Unfallzeugen, sich zu melden.

Pol-LB/red

Cyber Report: Sorglos im Netz

 Der jüngste Hacker-Angriff auf deutsche Politiker und Prominente hat die Schwachstellen vieler Nutzer im Netz einmal mehr deutlich aufgezeigt. Und obwohl der Schaden oftmals sehr groß sein kann, scheint sich die Besorgnis jedoch in Grenzen zu halten: Wie der Deloitte Cyber Security Report zeigt, ist das Risikobewusstsein in den Führungsetagen von Unternehmen gegenüber 2017 gesunken. 60 Prozent der Befragten gaben in der aktuellen Untersuchung an, dass Hackerangriffe bei ihnen keine besonders großen Schäden anrichten würden. 2017 waren es 54 Prozent.

Der Cyber Security Report von Deloitte und IfD Allensbach hat Führungskräfte aus Politik und Wirtschaft zum Thema Digitalisierung und Cyber-Risiken befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 93 Prozent der Befragten bereits einmal Opfer von Cyber-Attacken geworden sind. 21 Prozent gaben wöchentliche, 25 Prozent sogar tägliche Angriffe an. Die Hälfte der Führungskräfte erklärte zwar, dass ihr Unternehmen nur selten oder nie angegriffen wird, allerdings geht ein Drittel davon aus, dass Angriffe auf ihr Unternehmen unbemerkt bleiben.

Viele Unternehmen halten jedoch nichts von staatliche Schutzmaßnahmen. Vorrangig sieht die Wirtschaft sich selbst in der Pflicht. So geben die Unternehmen immer mehr für die IT-Sicherheit aus, 45 Prozent sogar erheblich mehr – insbesondere die größeren Firmen. Die Spanne reicht dabei von einem Fünftel bis “nur” zu einem Zehntel der gesamten IT-Aufwendungen. cid/rlo

Radfahrer leben gefährlicher: Sicher durch Sticker

Die Statistiken zeigen, dass immer mehr Radfahrer im Straßenverkehr zu Schaden kommen. Oftmals sind es Abbiegeunfälle mit Lkw, die schlimme Folgen haben. Der TÜV Rheinland hat deshalb eine neue Sicherheitskampagne gestartet.

Der TÜV Rheinland appelliert an die Vernunft der schwächeren – der Radfahrer – und plädiert gleichzeitig für technische Hilfsmittel, um die Radler besser zu schützen. Auch wenn der Geradeausfahrende Vorrang habe, sollten Radler abbiegende Lkw nicht ignorieren. Und auf keinen Fall rechts vorbeifahren oder sich in den toten Winkel begeben.

“Einige der Unglücke beim Abbiegen von Lkw wären vermeidbar, denn es gibt bereits die entsprechenden technischen Mittel”, sagt TÜV-Rheinland-Mobilitätsexperte Thorsten Rechtien. Ein elektronischer Abbiegeassistent könnte über 40 Prozent der Unfälle zwischen Lkw und Radfahrern verhindern, habe die Unfallforschung der Versicherer in einem mehrjährigen Forschungsprojekt ermittelt, teilt der TÜV Rheinland mit. Solche Assistenten können für rund 2.000 Euro nachgerüstet werden, eine gesetzliche Pflicht gibt es dafür in Deutschland allerdings nicht.

Daher versucht der TÜV Rheinland, auf anderen Wegen auf die Gefahren hinzuweisen. Gemeinsam mit der Deutschen Verkehrswacht hat die Organisation jetzt eine Aufklärungskampagne gestartet, bei der Aufkleber über den toten Winkel informieren. Die großen und gut sichtbaren Sticker mit der Aufschrift “Vorsicht Toter Winkel” werden an Lkw oder Bussen angebracht – und sollen Leben retten. mid/Mst

Der Leichtsinn mit Passwörtern

In der digitalen Welt ist nahezu alles verschlüsselt. Ohne Passwort gibt es keinen Einlass. Doch bei so vielen Kombinationen, die man sich merken muss, geht irgendwann die Fantasie aus. Viele greifen dann zu einem Passwort, das seinem Namen wahrlich keine Ehre macht.

Auch 2018 verließen sich viele auf simple Zahlenreihen. Doch das ist gefährlich, wie Experten sagen. “Derart schwache Passwörter gleichen Haustüren, an denen von außen ein Schlüssel steckt. Sie sind geradezu eine Einladung zum Identitätsdiebstahl”, sagt Christoph Meinel, Direktor am Hasso-Plattner-Institut (HPI).

Es gibt zwar keinen 100-prozentigen Schutz vor Identitätsdiebstahl, aber es muss Kriminellen so schwer wie möglich gemacht werden, an Passworte zu gelangen. “Insbesondere die weit verbreitete Mehrfachnutzung von Passwörtern für unterschiedliche Dienste ist wirklich leichtsinnig, wenn man bedenkt, welche Schäden einem entstehen können.” Doch daran denken offenbar die wenigsten. Denn den Spitzenplatz im Ranking der in Deutschland meistgenutzten Passworte belegt die Ziffernfolge “123456”. cid/rlo

So steht es um die IT-Sicherheit

Cyber-Kriminelle wittern vor allem im Business-Umfeld das schnelle Geld. Rund um die Uhr arbeiten sie an der Entwicklung mächtiger Schadsoftware. Dabei versuchen sie auch, verhaltensbasierte Abwehrmechanismen von Antivirenprogrammen der Unternehmen auszuhebeln, indem Malware beispielsweise nicht direkt nach dem Start versucht, sich dauerhaft auf einem System einzunisten. “Der Zeitraum den ein Blocker beobachten muss, wird immer länger”, sagt Andreas Lüning, Gründer und Vorstand der G DATA Software AG. “Hier arbeiten wir bereits an einer neuen Technologie, um Schadsoftware auch künftig effektiv abwehren zu können.”

Doch kleine und mittlere Unternehmen haben nur begrenzte Security-Budgets. Und deshalb wird ein weiterer Trend immer wichtiger: das Outsourcing von IT-Dienstleistungen. Große Bereich der eigenen IT-Infrastruktur und der Verwaltung lagern Firmen bereits seit Jahren an IT-Systemhäuser aus. In den kommenden Jahren werden auch externe Sicherheitsdienstleister wie die G DATA Advanced Analytics eine noch größere Rolle spielen. Denn nur 0,2 Prozent der Unternehmen haben das Geld, umfassende IT-Sicherheit wirklich in Eigenregie stemmen zu können. cid/rlo

Elektroautos: So steht es um die Batterie-Sicherheit

Alternativen Antrieben gehört die Zukunft. Vor allem Elektroautos sind gefragt. Nach langer Anlaufzeit interessieren sich inzwischen in Deutschland immer mehr Menschen für die umweltfreundlichen Stromer. Eine nicht unerhebliche Rolle bei dieser Entwicklung dürfte die Diesel-Debatte mit drohenden Fahrverboten in deutschen Städten spielen.

Reichweitenangst und eine mangelnde Infrastruktur waren bisher die großen Problemzonen der Elektromobilität. Doch da haben die Autobauer aufgeholt und große Fortschritte gemacht. Einige Elektroautos kommen mittlerweile bis zu 400 Kilometer weit und manche sogar darüber hinaus. Und auch bei den Schnellladestationen geht es vorwärts, aber bis zur flächendeckenden Versorgung ist es noch ein weiter Weg.

Mit den Absatzzahlen steigt aber eine Gefahr, die vielleicht den wenigsten bewusst ist. Denn immer mehr Elektroautos bedeuten immer mehr Batterien. Doch wie sicher sind diese Energiespeicher eigentlich, vor allem, wenn sie für den Straßenverkehr bald in Massen produziert werden müssen? Eine entscheidende Rolle spielt der Brandschutz. Denn brennende Elektroautos, explodierende Smartphones oder Unfälle mit E-Zigaretten beherrschen die Schlagzeilen.

Auch wenn diese Produkte auf den ersten Blick völlig unterschiedlich sind, so haben sie doch eines gemeinsam: E-Fahrzeuge, Handys und elektrische Zigaretten werden heute meist von einem Lithium-Ionen-Akku gespeist. Und in diesem Energiespeicher kann es zu einem elektrischen Kurzschluss kommen, der eine Kettenreaktion auslöst. Das Elektrolyt entzündet sich; das bezeichnen Experten dann als “Thermisches Durchgehen” oder “Thermal Runaway”.

Und so suchen die Autohersteller und Zulieferer nach Lösungen, um die Auswirkungen eines Batteriebrandes einzudämmen oder gar ganz zu verhindern. Der Durchbruch lässt noch auf sich warten. Doch jetzt ist man mit neuen Materialien für die “Batterie-Sicherheit” möglicherweise einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Der US-amerikanische Multitechnologie-Konzern 3M hat eine dünne endothermische Isolationsmatte entwickelt, die das “Thermische Durchgehen” der nächsten Zelle um mehr als 15 Minuten verzögern oder sogar stoppen kann.

Damit übertrifft die neue 3M-Isolationsmatte die globalen Richtlinien für die Sicherheit von Elektrofahrzeugen deutlich. Die UN Global Technical Regulation (GTR 20) schreibt eine Verzögerung von fünf Minuten vor. Oft müssen Fahrer und Passagiere nach einem Unfall aber erst noch von den Helfern aus dem zerstörten Auto befreit und geborgen werden – und das dauert natürlich seine Zeit. Daher kann eine Verzögerung von 15 Minuten, wie sie die neue 3M-Isolationsmatte verspricht, lebensrettend sein.

“Alle wollen mehr Reichweite. Deshalb setzt man Batterien mit höherer Energiedichte ein. Und damit wird das Thema der Batterie-Sicherheit zunehmend wichtiger”, sagt Christoph Küsters, Innovations-Manager Automotive Electrification bei 3M, in einem Interview mit dem Motor-Informations-Dienst (mid). Fahrzeuge, bei denen die Batterie das Fünf-Minuten-Level nicht erreicht, kommen erst gar nicht auf den Markt, betont der Fachmann.

3M hat beim Thema “Batterie-Sicherheit” noch eine weitere Neuentwicklung in der Pipeline. Dabei handelt es sich um eine hochtemperaturbeständige, leichte und verformbare keramische Fasermatte. Sie soll das Durchbrennen des Aluminium-Batteriedeckels bei einem Unfall verhindern. Diese Neuentwicklungen wurden laut 3M mit führenden deutschen Herstellern und Forschungsinstituten vorangetrieben und in Thermal-Runaway-Versuchen mit Hochenergiezellen überprüft. Außerdem befinden sich diese Materialien in Erprobungen, die gemeinsam mit Herstellern und Zulieferern erfolgen, heißt es.

Experten stellen den 3M-Innovationen ein gutes Zeugnis aus. Es sei erforderlich, die Batterie immer im zulässigen Arbeitsfenster (Wohlfühlbereich) zu betreiben, und darum kümmere sich das Batteriemanagementsystem (BMS) auch zuverlässig, erläutert Dr. Harry Döring, Fachgebietsleiter im Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg. Was aber, wenn es dennoch zu nicht kontrollierbaren Ereignissen kommt? “Dann muss die Batteriekonstruktion beziehungsweise die Batterieumgebung entsprechend gestaltet sein, diese Situation aufzufangen um das Fahrzeug auch bei unvorhergesehenen Ereignissen sicher zu machen. Daran wird intensiv bei den Automobilisten, ihren Entwicklungspartnern und Zulieferern gearbeitet”, sagt Dr. Harry Döring dem mid.

Einen Zeitplan gibt es bereits. “Die Einführung der Produkte ist ab 2019/2020 geplant”, betont Christoph Küsters. Und wer weiß: Vielleicht gehören Bilder von brennenden Fahrzeugen infolge eines Batterie-Kurzschlusses schon bald der Vergangenheit an.

Ralf Loweg / mid mid/rlo

Cyberangriffe nehmen weiter zu

Immer gefährlicher werden Angriffe durch Cyberkriminelle, warnt das Magazin “Security-Insider” Es bezieht sich auf Ergebnisse von Osterman Research auf Basis einer Analyse vieler Vorfälle von Cyberkriminalität über dreizehn Monate hinweg. Das Software-Unternehmen Quest hat die Studie in Auftrag gegeben. Quest Software gibt nun Empfehlungen für Unternehmen, um das Risiko für und den Schaden durch Cyber-Verbrechen bereits im Vorfeld zu minimieren.

Nahezu täglich erscheinen Nachrichten zu neuen Angriffen auf geschäftliche und private PCs. Zwar gibt es einige wenige Angreifer, die “zum Spaß” fremde Systeme bedrohen und übernehmen, doch ist das die seltene Ausnahme. In der Regel geht es um Diebstahl und/oder Erpressung durch kriminelle Banden. An der Spitze der Werkzeuge, die Cyberkriminelle dafür nutzen, steht die sogenannte Ransomware – Software, die Dateien auf dem Rechner verschlüsselt und damit für den Anwender unbrauchbar macht.

Damit sich daraus für die Angreifer ein Geschäftsmodell entwickelt, müssen sie die Opfer motivieren, Lösegeld zu zahlen: Sie versprechen dem Opfer einen Code zu liefern, um die Dateien zu entschlüsseln und damit wieder nutzen zu können. In vielen Fällen wird dieses Versprechen jedoch nicht eingehalten.

Die Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Angriffe zunehmen wird, auf private wie Business-Rechner. Besonders drastisch ist die Zunahme der Varianten: Sie stieg im Verlauf der dreizehn Monate von Januar 2017 bis Februar 2018 um 74 Prozent. Zudem haben die Forscher festgestellt, dass sich Ransomware-Attacken nun auf bestimmte Branchen wie etwa das Gesundheitswesen oder den öffentlichen Sektor fokussieren.

Ganz hilflos ist man den Angriffen zum Glück nicht ausgeliefert: mit einer Reihe sinnvoller Infrastrukturmaßnahmen können Unternehmen und Organisationen die Folgen “erfolgreicher” Cyberangriffe von vornherein auf ein Minimum herabsetzen. Dies ersetzt jedoch nicht den Einsatz moderner und leistungsfähiger Sicherheitslösungen wie Firewalls, Malware-Scanner und andere Maßnahmen, um die Sicherheit der Unternehmens-IT so weit wie möglich zu gewährleisten und Angriffe weitestgehend zu blockieren.

Da jedoch nie ausgeschlossen werden kann, dass nicht doch irgendwann ein Angreifer diese Hürden überwindet, muss entsprechend Vorsorge getroffen werden. Die einfachste – aber bis heute nicht bei allen Unternehmen umgesetzte – Vorsichtsmaßnahme ist die effektive Sicherung der Daten. Die Ransomware-Angriffe mit “WannaCry” und “NotPetya” im Jahr 2017 haben gezeigt, dass diejenigen Organisationen, die auf eine solide Backup-Strategie gesetzt haben, sehr schnell wieder zum Tagesgeschäft übergehen konnten und der Schaden im Vergleich zu anderen gering blieb. Für unerlässlich halten die Experten darauf zu achten, dass die Sicherung plattformübergreifend – also für physische und virtuelle Systeme – erfolgt. Ebenfalls nicht vergessen werden dürfe, dass die Sicherungs- und Wiederherstellungslösungen skalierbar sein müssen, um zu jeder Zeit den wachsenden Anforderungen zu genügen. cid/wal

So schlimm steht es um die Deutsche Bahn

Um den Ruf der Deutschen Bahn war es noch nie sonderlich gut bestellt. Doch was jetzt das ARD-Magazin “Kontraste” enthüllt, müsste den Verantwortlichen schlaflose Nächste bescheren. Demnach sind nur 20 Prozent der ICE “vollständig funktionsfähig”. Diese alarmierende Zahl findet sich in Aufsichtsratsunterlagen der DB-Tochter Fernverkehr vom Juni 2018, die “Kontraste” vorliegen.

Zwar habe man seit dem Jahr 2016 in den Instandhaltungswerken deutlich mehr Züge mit Schäden abgearbeitet, heißt es in der aktuellen Vorstandsvorlage – die Rede ist immerhin von einer Steigerung um 45 Prozent. Doch dieser Erfolg werde “überkompensiert”, da “der Schadenseingang im gleichen Zeitraum anstieg”, also mehr ICE-Züge mit Schäden in der Werkstatt eintrafen. Das führte letztlich auch dazu, dass die Anzahl der ICE, die mit Mängeln die Werkstatt wieder verlassen, sogar um 17 Prozent angestiegen ist.

Das bedeutet: ICE kommen auch im Instandhaltungswerk verspätet an, die Werkstattzeit wird knapper. Abgearbeitet wird dann nur, was sicherheitsrelevant ist, der Rest bleibt liegen, berichtet “Kontraste”. Und so kommt es, dass manchmal tagelang dieselben ICE mit kaputten Toiletten, defekten Klimaanlagen oder Kaffeemaschinen auf Reisen sind. Von einem wichtigen Ziel verabschiedete sich die Bahn angesichts der Vielzahl der Probleme offenbar. Die erwünschte Pünktlichkeitsquote von 82 Prozent aller Fahrten soll nicht mehr 2018, sondern erst 2025 erreicht werden, wie aus den Dokumenten hervorgeht, die “Kontraste” vorliegen. Aktuell liegt die Quote bei gerade mal 73 Prozent.

Die Probleme mit der Pünktlichkeit haben personelle und technische Ursachen. So fehlen im “betriebskritischen Bereich” mehr als 5.000 Menschen, also Lokführer, Zugbegleiter, Instandhaltungskräfte und IT-Spezialisten. Der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, Claus Weselsky, reagiert mit scharfer Kritik: Das Eisenbahnsystem drohe zu “kollabieren”, wenn es über Jahre hinweg mit Sparprogrammen überzogen werde. Es besteht also dringender Handlungsbedarf – und das offenbar auf allen Ebenen. mid/rlo

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