W&W-Areal in Ludwigsburg: Ein neues Gesicht für die Südstadt

Ludwigsburg – Die Ludwigsburger Südstadt steht vor einem architektonischen Umbruch, wie der erste Durchgang des Architektenwettbewerbs für das Wüstenrot-Areal zeigt. Drei Entwürfe von Lorber Paul Architekten GmbH, Reichel Schlaier Architekten GmbH und Steimle Architekten GmbH wurden am 24. Januar von einem Preisgericht ausgewählt, um die Neugestaltung zu prägen. Ein bedeutender Schritt für Ludwigsburg, aber nicht ohne Diskussion.

Das Ziel des Wettbewerbs ist ambitioniert: ein innovatives Quartier mit einem Mix aus Wohnungen, Gewerbeflächen, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen sowie Nahversorgung. Der Erhalt des Wüstenrot-Hochhauses (L6) als Fixpunkt zeugt von Respekt vor der Vergangenheit.

Die Beteiligung von 21 Architekturbüros und 19 eingereichten Arbeiten unterstreicht das Interesse an Ludwigsburgs Transformation. Wenngleich der klare Wettbewerbssieger noch aussteht, signalisieren die drei erstplatzierten Entwürfe eine aufregende Zukunft.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie die Ideen in die Realität übertragen werden. Die Neugestaltung des W&W-Areals wird zweifellos das Gesicht der Ludwigsburger Südstadt verändern, doch wie stark und positiv, bleibt abzuwarten.

Die Überarbeitung der drei erstplatzierten Entwürfe soll in den kommenden Monaten stattfinden.

red

W&W-Gruppe verzeichnet Rekordzahl: 225 junge Menschen starten ihre berufliche Karriere

Im aktuellen Jahr haben sich insgesamt 225 junge Menschen für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei der W&W-Gruppe entschieden, was einen neuen Rekord darstellt. Im Vergleich dazu begannen im Vorjahr, 2022, 192 junge Talente ihre berufliche Laufbahn bei der W&W-Gruppe, teilt das Unternehmen mit.

Vielfältige Berufsbilder und Studienschwerpunkte

Die neuen Auszubildenden und dualen Studenten starten in einem breiten Spektrum von 17 verschiedenen Berufsbildern. Dies umfasst unter anderem Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen, duale Studenten mit unterschiedlichen Studienschwerpunkten sowie Berufe im Bereich Informatik, Sustainable Management, Bankwesen und Büromanagement.

Attraktivität als Arbeitgeber für junge Menschen

Jürgen Steffan, Personalvorstand bei W&W, zeigt sich erfreut über die hohe Anzahl an Bewerbern und betont, dass dies auf die Attraktivität als Arbeitgeber hinweist, insbesondere für junge Menschen.

Startwoche für neue Auszubildende

Die neuen Auszubildenden beginnen ihre berufliche Laufbahn bei der W&W-Gruppe mit einer Startwoche, die Networking-Veranstaltungen, Schulungen und einen Informationstag zu den Produkten des Unternehmens beinhaltet.

Erfolgreicher Ruf als Arbeitgeber

Die Leiterin Ausbildung, Sina Gerullis-Herrmann, führt die Rekordzahlen auch auf die Auszeichnung als einer der besten Arbeitgeber zurück, die das Unternehmen erhalten hat. Dieser ausgezeichnete Ruf ist auch bei den Bewerbern bekannt. Zudem verweist sie auf das moderne Arbeitsumfeld im Campus in Kornwestheim, das seit 2023 für rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hochmoderne Arbeitsplätze sowie vielfältige Tagungs- und Besprechungsbereiche und Gesundheits- und Gastronomieangebote bietet.

red

Wüstenrot-Turm wird wegen neuem Campus überflüssig – davon war lange nicht die Rede

Von Uwe Roth

Ludwigsburgs jüngeres Wahrzeichen nach dem Residenzschloss könnte bald leer stehen und sogar abgerissen werden: Für ihren weithin sichtbaren Büroturm mit brauner Fassade im Süden der Stadt Ludwigsburg hat die W&W-Gruppe in zwei Jahren offensichtlich keinen Bedarf mehr, wie sie jetzt mitteilt. Vor einem halben Jahr klang das noch völlig anders. Damals hatte eine Unternehmenssprecherin gegenüber Ludwigsburg24 betont, dass das vor der Corona-Pandemie beschlossene Nutzungskonzept in jedem Fall bestehen bleibe. Trotz des wachsendes Home-Office-Anteils bleibe auch nach Corona der Bedarf an Inhouse-Büroflächen bestehen, versicherte sie. Über einen möglichen Rückzug aus dem Hochhaus verlor die Sprecherin im Februar dieses Jahres kein Wort.

In der neuesten Mitteilung von vergangener Woche argumentiert die Leitung des Unternehmens, die Coronavirus-Pandemie beschleunige „die Anforderungen an mobile Arbeitsformen auch in der W&W-Gruppe deutlich“. Das Hochhaus sei ein fürs Unternehmen zu teurer Sanierungsfall. Die Aufgabe des Gebäudes ist offensichtlich die günstigere Variante. Der Stand der Diskussion um Homeoffice-Arbeitsplätze ist damals wie heute in etwa die gleiche. Die Frage, warum der Vorstand nicht früher mit der Nachricht herausgerückt sei, lässt die Unternehmenskommunikation unbeantwortert. Dann hätten alle Beteiligten ein halbes Jahr länger Zeit gehabt, über die schwierige Zukunft des Turms nachzudenken, der die Kontur des Stadtbilds prägt.

Der Zeitpunkt des Auszugs wird von der Fertigstellung des neuen Firmen-Campus in der Nachbarschaft des wuchtigen Althochhauses bestimmt. 4000 Büroarbeitsplätze sollen dort bis 2023 entstehen. Im alten Gebäude wird die 15000 Quadratmeter umfassende Nutzfläche überflüssig. Diese scheint nun problemlos in das neue Gelände integrierbar.

Für die Stadt kommt die Nachricht der Unternehmensleitung, dass der alte Verwaltungssitz bald Geschichte ist, überraschend. Was soll mit dem 72 Meter hohen Koloss auf ihrer Gemarkung passieren? Verlässt die W&W-Gruppe ihren seitherigen Verwaltungssitz an der Wüstenrotstraße, gehen der Stadt nicht wenige Einnahmen aus der Gewerbesteuer verloren. Das neue Firmenareal ist zwar nur einen Katzensprung entfernt, liegt aber auf der Gemarkung der Stadt Kornwestheim.

Das Gebäude hat 20 Stockwerke und war nach seiner Fertigstellung 1974 das höchste in Baden-Württemberg. Nun ist es in die Jahre gekommen. „Eine bauliche und energetische Ertüchtigung des Hochhauses aus den 1970er Jahren wäre dringend erforderlich, ist aus wirtschaftlicher und baulicher Sicht jedoch weder sinnvoll noch realisierbar“, sagt dazu die W&W-Gruppe. Eine Umnutzung als Wohnraum sei aufgrund der Sicherheitslage nicht möglich, da das Gebäude innerhalb des Störfallradius eines Gasunternehmens liege. Der Vorschlag des Unternehmens lautet: „Eine planerische Neukonzeption anzugehen und im Rahmen eines städtebaulichen Wettbewerbs gemeinsam mit der Stadt Ludwigsburg die Gesamtfläche des Ludwigsburger W&W-Geländes neu zu gestalten.“

Das Ziel könne sein, so heißt es in der Mitteilung weiter, „ein auch für die Stadt Ludwigsburg attraktives neues Stadtareal zu schaffen, das modernen Ansprüchen genügt, ansprechendes Wohnen ermöglicht und gleichzeitig Arbeitsplätze in zeitgemäßen Büros und eine Nahversorgung der Bevölkerung bietet.“ Das schließt einen Abriss nicht aus. Am Schluss der Mitteilung stellt das Unternehmen unmissverständlich fest: „Die W&W-Gruppe selbst wird ab 2023 ihren Hauptstandort im Campus haben.“ Einzelne Tochterunternehmen wie der Wüstenrot Haus- und Städtebau und der GMA würden aber in Ludwigsburg verbleiben.