VfB gewinnt Derby verdient gegen KSC

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Der Druck bei Cheftrainer Tim Walter und seiner Mannschaft war vor dem Spiel sehr groß. Nur ein Spiel aus den letzten sechs Spielen konnten die Cannstatter gewinnen. Und so merkte man nach den letzten Rückschlägen zu Beginn den Stuttgartern die Verunsicherung an. Dennoch hatten sie in der ersten Halbzeit 70% Ballbesitz. Die Karlsruher dagegen standen sehr tief und lauerten auf ihre Konter. Doch bis auf einen Seitfallzieher von Nicolas Gonzalez (36.), der knapp am linken oberen Eck vorbeirauscht, sprang aus den Angriffsbemühungen der Roten vor der Pause nichts heraus. Für den Karlsruher SC traf Stiefler (48.) nur den Innenpfosten.
In der zweiten Hälfte des Spiels erlöste nach einer Ecke Philipp Förster (60.) den VfB, als er den Ball abgefälscht von Fröde im linken unterbringt. Kurze Zeit später erhöht Orel Mangala (75.) aus kurzer Distanz zum 2:0. Der für Mario Gomez eingewechselte Hamdi Al Ghaddioui erhöhte in der Nachspielzeit gegen immer müder werdende Karlsruher zum verdienten 3:0 Endstand in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena.
 

 

Ausgangslage

Erstmals seit zweieinhalb Jahren kam es am 14. Spieltag wieder zum Derby zwischen dem VfB und dem KSC. Die letzten fünf Begegnungen der beiden baden-württembergischen Kontrahenten hatte der VfB jeweils mit einer Zwei-Tore-Differenz für sich entschieden. Vor heimischem Publikum hatte die Mannschaft mit dem Brustring sogar die letzten elf Pflichtspiele gegen den KSC gewonnen und war seit 1965 ungeschlagen geblieben.

Nachdem das Team von Cheftrainer Tim Walter sein letztes Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden mit 3:1 gewonnen hatte, musste der VfB zuletzt eine 0:1-Niederlage in Osnabrück hinnehmen und war mit 23 Punkten als Tabellendritter in die letzte Länderspielphase des Jahres gegangen.

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Der Karlsruher SC war in acht Ligaspielen zuvor ungeschlagen geblieben, wartete allerdings auch seit sieben Partien auf einen Sieg. Bei einer Rekordserie von sieben aufeinanderfolgenden Unentschieden kamen die Karlsruher zuletzt fünfmal in Folge jeweils nach Rückständen noch zu einem Punktgewinn. Vor dem Derby belegte der Aufsteiger mit 16 Zählern den elften Platz.

Personal

Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Osnabrück veränderte VfB Cheftrainer Tim Walter seine Startformation auf zwei Positionen. Anstelle von Atakan Karazor stand Wataru Endo von Beginn an auf dem Platz und gab sein Startelfdebüt im Trikot mit dem Brustring. In der Offensive rückte Mario Gomez in die Anfangsformation und ersetzte Philipp Klement.

In der Startelf von KSC-Coach Alois Schwartz musste Marc Lorenz im Vergleich zum 1:1 gegen Erzgebirge Aue weichen und zunächst auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Kyoung-Rok Choi ins Mittelfeld der Gäste.

Spielverlauf
6. Minute Nach schöner Kombination von Nicolas Gonzalez und Pascal Stenzel, der von der rechten Strafraumkante flankt, hat Mario Gomez die erste Kopfballchance, bekommt im Rückwärtslaufen aber keinen Druck dahinter. Die anschließende Ecke bringt nichts ein.
13. Minute Doppelchance für den VfB. Erst bringt Nicolas Gonzalez die nächste, scharf geschnittene Flanke von rechts. Im Zentrum ist KSC-Keeper Benjamin Uphoff gerade noch mit den Fäusten vor Mario Gomez am Ball. Dann köpft Santiago Ascacibar nach Flanke von Gonzalo Castro knapp über den Querbalken.
20. Minute Auf der linken Seite schickt Gonzalo Castro Philipp Förster in die Tiefe. Wieder muss Benjamin Uphoff die scharfe Hereingabe von der Grundlinie mit den Fäusten zur nächsten Ecke klären.
26. Minute Nach einer Flanke von Philipp Förster von links und der Kopfballablage von Nicolas Gonzalez setzt Santiago Ascacibar gut zehn Meter vor dem Tor zum Fallrückzieher an und streift mit seinem artistischen Abschluss den rechten Außenpfosten. Fast die Führung!
36. Minute Erneut führt eine argentinische Koproduktion zum nächsten artistischen Abschluss: Diesmal flankt Santiago Ascacibar von der linken Grundlinie auf Nicolas Gonzalez, dessen Seitfallzieher knapp am linken oberen Eck vorbeirauscht.
47. Minute Kurz nach Wiederanpfiff hat der Karlsruher SC seine bislang beste Chance. Nach einem Fehlpass im Spielaufbau erobert Manuel Stiefler den Ball und läuft frei auf Gregor Kobel zu. Sein erster Abschluss klatscht an den linken Pfosten, den Nachschuss hat Gregor Kobel im Nachfassen sicher.
53. Minute Nach einer Kopfballablage von Mario Gomez testet Orel Mangala Benjamin Uphoff mit einer scharfen Hereingabe vor die Kette. Der KSC-Keeper lässt die Kugel prallen, bevor ein Karlsruher Feldspieler den Ball aus der Gefahrenzone schlägt.
56. Minute Pascal Stenzel schlägt einen Diagonalball auf die linke Seite, wo Nicolas Gonzalez auf Mario Gomez flankt. Dessen Direktabnahme geht knapp am ersten Pfosten vorbei. Eine Minute später kommt Kapitän Marc Oliver Kempf aus kurzer Distanz zum Kopfball, kann ihn aber nicht richtig platzieren.
60. Minute Der VfB geht mit 1:0 in Führung! Nach einer Ecke von Gonzalo Castro wird es chaotisch im Karlsruher Strafraum. Der Abpraller landet bei Philipp Förster, der aus dem Rückraum schießt, geblockt wird und noch einmal schießt. Der zweite Versuch wird noch von einem Karlsruher abgefälscht, ehe er unhaltbar im linken Eck landet.
75. Minute Orel Mangala erhöht auf 2:0! Gonzalo Castro legt an der linken Strafraumkante quer auf den belgischen U21-Nationalspieler, der aus dem Rückraum kommend den Pass sauber annimmt und vom Elfmeterpunkt flach ins linke Eck trifft.
86. Minute In der Schlussphse hat Hamadi Al Ghaddioui die Riesenchance auf das 3:0. Santiago Ascacibar steckt schön durch auf den eingewechselten VfB Stürmer, der aus der Drehung und rund zehn Metern knapp verfehlt.
87. Minute Schiedsrichter Tobias Stieler schickt Marc Oliver Kempf nach einem Foul gegen Christoph Kobald auf der linken Außenbahn mit der Roten Karte vom Feld.
90+3. Minute In der dritten Minute der Nachspielzeit schiebt Hamadi Al Ghaddioui nach schöner Vorarbeit von Orel Mangala ins linke Eck ein und stellt den 3:0-Endstand her.

VfB Cheftrainer Tim Walter: Wir haben heute alles wegverteidigt und bis auf den Pfostenschuss kaum etwas zugelassen. Hinten sind wir sehr gut gestanden und vorne haben wir die Effizienz an den Tag gelegt, die wir in den Wochen zuvor haben vermissen lassen. Meine Jungs haben heute überragend verteidigt, gerade auch die vielen Kopfballduelle, was nicht leicht war. Das gewisse Quäntchen Glück, das wir vielleicht in dem einen oder anderen Moment hatten, haben wir heute einfach erzwungen.

FAZIT: Eine Stunde musste sich der VfB im hart umkämpften Derby am Sonntag gedulden, bis Philipp Förster die Mannschaft mit dem Brustring und ihre Anhänger unter den 57.483 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz Arena mit dem umjubelten und verdienten Führungstreffer erlöste. Zuvor hatte das Team von Tim Walter bis auf einen Pfostenschuss von Manuel Stiefler kurz nach Wiederanpfiff kaum etwas zugelassen und sich aussichtsreiche Abschlüsse erarbeitet. Der Führung vor der Halbzeit stand beim Fallrückzieher von Santiago Ascacibar in der 26. Minute nur der rechte Pfosten im Weg. Nach dem Seitenwechsel ließ das Team von Tim Walter nicht nach, sondern erhöhte den Druck auf das Karlsruher Tor. Diesem Druck hielten KSC-Keeper Benjamin Uphoff und seine Vordermänner in der letzten halben Stunde nicht mehr stand, sodass der VfB nach dem Brustlöser durch Philipp Förster dank weiterer Treffer von Orel Mangala und Hamadi Al Ghaddioui einen auch in der Höhe verdienten 3:0-Heimsieg feierte.