Welt im Blick: Trudeau-Trennung, Todesfälle bei Brasilien-Razzien, Journalistenbedrohungen in Niger, Hochwasserschutzaufruf von Xi, Russlands Ostsee-Manöver

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Kanadas Premierminister Justin Trudeau und seine Frau trennen sich

Ottawa- Kanadas Premierminister Justin Trudeau und seine Frau Sophie trennen sich. Beide veröffentlichten am Mittwoch eine entsprechende Erklärung. “Sophie and I would like to share the fact that after many meaningful and difficult conversations, we have made the decision to separate”, schrieb Justin Trudeau in einer Nachricht auf seinem Instagram-Account, der über vier Millionen “Follower” hat.

Der 51-jährige Justin Trudeau und seine 48-jährige Frau waren seit 2005 verheiratet und haben drei Kinder. “As always, we remain a close family with deep love and respect for each other and for everything we have built and will continue to build”, hieß es in der gemeinsamen Nachricht weiter.

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Dutzende Tote bei Drogen-Razzien in Brasilien

In Brasilien sind bei Razzien der Polizei gegen Drogenbanden in drei Bundesstaaten mindestens 43 Menschen ums Leben gekommen. Bei der jüngsten Operation in Rio de Janeiro lieferte sich die Polizei im Stadtteil Penha eine Schießerei mit mutmaßlichen Kriminellen, bei der mindestens zehn Menschen getötet und vier Personen, darunter ein Polizist, verletzt wurden. Nach Angaben von Anwohnern begannen die Zusammenstöße und Schießereien gegen 3 Uhr morgens, die Polizei soll Informationen über ein Treffen von Drogenbossen gehabt haben.

Zuvor waren bereits 14 Verdächtige bei Zusammenstößen zwischen Polizei und Drogenbanden im Bundesstaat São Paulo ums Leben gekommen, nachdem am Donnerstag in der Küstenstadt Guarujá ein Polizist einer Spezialeinheit getötet wurde; 58 Personen wurden festgenommen. Lokalen Medien zufolge beschlagnahmte die Polizei 385 Kilo Drogen und Waffen. Und im nordöstlichen Bundesstaat Bahia sollen seit Freitag nach offiziellen Angaben bereits 19 Verdächtige getötet worden sein.

Dabei gab es Kritik von höchster Ebene: Brasiliens Justizminister Flavio Dino, der “Partido Socialista” zugehörig, sagte, das Vorgehen der Polizei stünde in keinem Verhältnis zu den begangenen Verbrechen.

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Übergriffe auf Journalisten in Niger

Niamey – Eine Woche nach dem Militärputsch in Niger gibt es Berichte über Angriffe auf Journalisten in dem westafrikanischen Land. Die Organisation “Reporter ohne Grenzen” zählte nach eigenen Angaben mindestens drei Fälle von Drohungen und körperlicher Gewalt gegen nigrische und internationale Reporter. So sagten Reporter des französischsprachigen Nachrichtensenders TV5 Monde und der französischen Tageszeitung Le Figaro, sie seien bei einer Demonstration für die Junta immer wieder von Teilnehmern bedroht worden, die die Anwesenheit französischer Journalisten offensichtlich ablehnten.

Während einer Pressekonferenz der Partei des kürzlich abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum sollen Unbekannte die Mitarbeiter des nigrischen Radionetzwerks Anfani und des Fernsehsenders Bonferey angegriffen und eine Kamera beschädigt haben. “Reporter ohne Grenzen” führte Niger auf der Rangliste der Pressefreiheit zuletzt auf Platz 61 von 180 Staaten, und damit immerhin vor Japan oder Ungarn. Niger war bisher das einzige Land in der zentralen Sahelzone ohne Militärregierung.

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Xi will besseren Hochwasserschutz nach Überflutungen in NordchinaPeking – Nach tagelangen heftigen Regenfällen im Norden Chinas, die auch Teile der Hauptstadt Peking überfluteten, hat Präsident Xi Jinping mehr Anstrengungen im Bereich des Hochwasserschutzes angekündigt. Xi forderte die Behörden auf, künftig die Vorhersagen und Frühwarnungen von Wetterereignissen wie starken Regenfällen besser zu koordinieren, berichtet die staatliche Tageszeitung “China Daily” am Mittwoch. Zuvor hatte der Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas bereits angekündigt, die Suche nach Vermissten zu intensivieren und die Schäden an der Infrastruktur schnellstmöglich beheben zu wollen.

Nachdem Ausläufer des Taifuns “Doksuri” auf das chinesische Festland getroffen waren, kam es seit Samstag in Folge der stärksten Regenfälle seit Beginn der Aufzeichnungen zu heftigen Überschwemmungen. Experten sprechen von den schwersten Überflutungen seit 50 Jahren. Über 100.000 Menschen wurden Staatsmedien zufolge evakuiert.

Dennoch sind laut Behördenangaben in der Region um Peking mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. 27 weitere werden noch vermisst.

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Russische Marine beginnt mit Ostsee-Manöver

Kaliningrad – Die russische Marine hat am Mittwoch mit einer geplanten Übung in der Ostsee begonnen. Bei dem Manöver nehmen mehr als 30 Kriegsschiffe und andere Wasserfahrzeuge der Marine sowie etwa 6.000 Militärangehörige teil, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Die Übung diene dazu, “die Bereitschaft der Marinestreitkräfte zum Schutz nationaler Interessen in einem operativ wichtigen Bereich” zu testen.

Trainiert werden solle unter anderem der Schutz von Seewegen und Küstengebieten. Regelmäßig finden in der Ostsee große Militärmanöver der Nato und Russlands statt. Die Übungen werden üblicherweise angekündigt und dienen dem Training der eigenen Streitkräfte und zugleich als Demonstration der eigenen Leistungsfähigkeit.

Zuletzt hatte im Juni ein großes Manöver der Nato stattgefunden, bei dem erstmals auch die finnische Marine teilnahm. Russland reagierte und begann einen Tag nach dem Ende des Trainings der Nato-Verbände ein eigenes Manöver in der Ostsee.

re