Hinter Schloss und Riegel: Landrat und Polizeipräsident erkunden Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg

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Ludwigsburg – Landrat Dietmar Allgaier nahm sich gemeinsam mit Polizeipräsident Thomas Wild die Zeit, das Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg zu besuchen und sich über dessen Zukunftspläne zu informieren.

Es ist nicht alltäglich, einen Landrat und einen Polizeipräsidenten hinter Gittern zu sehen. Am Dienstag, dem 16. Januar, begab sich Landrat Dietmar Allgaier freiwillig ins Gefängnis – nicht für eine Haftstrafe, sondern um gemeinsam mit Polizeipräsident Thomas Wild mehr über das Strafvollzugsmuseum in Ludwigsburg zu erfahren. Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Festungsbau des barocken Zucht- und Arbeitshauses für Württemberg, das bis 1990 als Vollzugsanstalt diente. Seit seiner Gründung im Jahr 1986 widmet sich das Museum den Aspekten des Strafvollzugs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. “Die Ausstellung im Strafvollzugsmuseum ist äußerst interessant und erinnert uns daran, stets den rechten Weg zu gehen”, sagte Allgaier während seines Besuchs.

Das Knast-Museum als Ort des Lernens

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Neben der Geschichte und dem Wissen rund um den Strafvollzug bietet das Museum auch einen außerschulischen Lernort für Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis. Zukünftig sollen auch Angebote in der präventiven Jugendarbeit hinzukommen. “Das Strafvollzugsmuseum versteht sich als Ort des Dialogs und der aktiven Demokratievermittlung”, erklärte Museumsleiterin Susanne Opfermann.

Seit Sommer 2023 entsteht in ehrenamtlicher Arbeit ein multifunktionaler Medien- und Präsentationsraum, der zukünftig Vermittlungsangebote für Schulen, Jugendarbeit, Fachpublikum und Laien zu Themen wie der RAF, der Todesstrafe während der NS-Zeit oder öffentlichen Strafen ermöglicht. Schulklassen nutzen bereits jetzt den Raum, um ganze Lerneinheiten in den Fächern Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde und Ethik/Religion im Museum durchzuführen. “Das Angebot wird bereits sehr gut angenommen. Einige Schulklassen aus dem Kreis nutzen die Räumlichkeiten des Strafvollzugsmuseums, um ihre Projekttage zu Recht und Gesetz dort durchzuführen”, fügte Opfermann hinzu.

Museumsbesuch im digitalen Zeitalter: Museumsführer für das Smartphone in Planung

Um auch in Zukunft viele Besucher anzulocken, soll die Ausstellung digitaler und moderner werden. Ein audio-visueller Museumsführer, webbasiert über das Smartphone, ist geplant. Durch die Integration digitaler Vermittlungsformate können komplexe Themen wie der Vollstreckungsplan oder die Kriminalitätsstatistik für den Besucher aktuell und spielerisch erfahrbar werden, wie Opfermann während des Rundgangs dem Landrat und dem Polizeipräsidenten erklärte.

Das Strafvollzugsmuseum ist eine spendenfinanzierte Einrichtung; Träger ist der Förderverein Strafvollzugsmuseum Ludwigsburg e.V. Landrat Allgaier lobte den Einsatz der rund 85 ehrenamtlich tätigen Mitglieder. “Es ist Ihnen gelungen, Geschichte und Moderne geschickt miteinander zu verbinden. Das Museum bietet ein wichtiges Angebot im Bereich der Demokratievermittlung und Rechtsstaatlichkeit für Schulen, Jugendliche und Bürger im Kreis Ludwigsburg.”

red