Hoheneck – Erster rotierender Phasenschieber in Baden-Württemberg geht ans Netz

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Ludwigsburg – Ein bedeutender Moment für die Energieversorgung in Baden-Württemberg: In Anwesenheit von Energieministerin Thekla Walker und Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion die Inbetriebnahme des rotierenden Phasenschiebers in der Umspannanlage Hoheneck gefeiert.

Technologie der Zukunft im Einsatz

Der rotierende Phasenschieber in Hoheneck ist der erste seiner Art in Baden-Württemberg und soll das Stromnetz in Süddeutschland stabilisieren. Energieministerin Walker erklärte: „Die Inbetriebnahme des ersten rotierenden Phasenschiebers in Baden-Württemberg ist ein Meilenstein. Mit neuester Technologie wird die Umspannanlage Hoheneck klimafreundlich umgerüstet und damit zukunftsfest aufgestellt. Damit wird eindrücklich demonstriert, dass die Umstellung des Energiesystems im laufenden Betrieb machbar ist – ohne dabei Ausfälle zu riskieren. Das ist ein wichtiges Signal für die Menschen im Land: Ein dekarbonisiertes Energiesystem ist umsetzbar. Wir haben die Technologien und wir sind auf dem richtigen Weg.“

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Zusammenarbeit für die Energiewende

Siemens Energy, der zentrale Technologiepartner des Projekts, baute den Phasenschieber und die Nebenanlagen. „Je schneller die Energiewende voranschreitet, desto mehr müssen wir in unsere Stromnetze investieren, um deren Belastbarkeit sicherzustellen,“ betonte Hauke Jürgensen, Geschäftsführer Grid Solutions bei Siemens Energy.

Dr. Matthias Knecht, Oberbürgermeister von Ludwigsburg, hob die Bedeutung des Standortes Hoheneck hervor: „Seit fast 100 Jahren ist Ludwigsburg ein bedeutender Energiestandort in Baden-Württemberg. Mit dem Phasenschieber sorgt Amprion dafür, dass wir auch in Zukunft eine wichtige Drehscheibe im europäischen Stromnetz bleiben.“

Den Inbetriebnahme-Schalter legten gemeinsam um (v. l. n. r.): Dr. Matthias Knecht, Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg; Dr. Hendrik Neumann, CTO der Amprion GmbH; Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg; Dietmar Allgaier, Landrat des Landkreises Ludwigsburg; Hauke Jürgensen, Geschäftsführer Grid Solutions bei Siemens Energy; Stephan Wittner, Projektleiter bei der Amprion GmbH; Mathias Schreiber, Projektleiter bei Siemens Energy

Ein unverzichtbarer Baustein

Rotierende Phasenschieber sind essenziell für die Spannungshaltung im Stromnetz, da sie flexibel regelbare Blindleistung bereitstellen. Diese wurde bisher vor allem von Großkraftwerken erzeugt, die im Zuge der Energiewende schrittweise stillgelegt werden. Mit der zunehmenden Einspeisung erneuerbarer Energien steigt der Bedarf an Anlagen, die die Frequenz stabilisieren können. Der Phasenschieber in Hoheneck leistet hier wertvolle Dienste, indem er mit seiner Schwungmasse auch Momentanreserve bereitstellt, die Frequenzschwankungen ohne Verzögerung ausgleichen kann.

Ein Meisterwerk der Logistik

Der Bau des rotierenden Phasenschiebers war eine logistische Herausforderung und dauerte drei Jahre. Schwerlasttransporte brachten die Komponenten auf anspruchsvollen Wegen zur Umspannanlage. Der Transformator, 370 Tonnen schwer, wurde auf der Schiene nach Ludwigsburg gebracht. Der Generator und seine 133 Tonnen schwere Schwungmasse legten den Großteil des Weges von Mülheim an der Ruhr per Schiff zurück.

In einer eigens errichteten Maschinenhalle wurden der Generator und seine Schwungmasse installiert. Ein leistungsfähiger Transformator verbindet diese Großmaschine mit dem Stromnetz. Amprion hat rund 60 Millionen Euro in dieses Projekt investiert, das nun einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Stromnetzes leistet.