Polizei Ludwigsburg lobt friedliche Proteste: Landwirte kündigen neue Proteste an

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Ludwigsburg – In einer groß angelegten Protestwoche haben Landwirte gestern bundesweit gegen die Politik der Bundesregierung mobil gemacht. Über 100 Aktionen, darunter Autobahnblockaden, Sternfahrten mit Traktoren und Demonstrationen, wurden angemeldet, was zu teilweise massiven Verkehrseinschränkungen im gesamten Land führte. Die Proteste richten sich gegen Steuererhöhungen und Subventionskürzungen im Agrarbereich.

Auch in den Landkreisen Ludwigsburg und Böblingen kam es am gestrigen Montag zu zahlreichen Protestaktionen von Landwirten. Die Polizei spricht von insgesamt 40 Versammlungen, die von Einsatzkräften des Polizeipräsidiums Ludwigsburg begleitet wurden.

Der Leiter des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, Polizeipräsident Thomas Wild, zieht eine positive Bilanz des Einsatzes und betont die gute Kooperation mit den Versammlungsbehörden und den angemeldeten Teilnehmern. Rund 1.200 Fahrzeuge waren an den Aktionen beteiligt, darunter 15 Aufzüge und Kundgebungen, die insbesondere den Verkehr auf den Autobahnen 8 und 81 sowie den meisten Anschlussstellen beeinträchtigten. Gegen 11:00 Uhr normalisierte sich der Verkehr auf den Autobahnen weitestgehend, und größere Straßen waren wieder befahrbar. Eine Mahnwache an der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen dauerte bis gegen 12:00 Uhr an. Während der Rückfahrt der Teilnehmer kam es örtlich zu Behinderungen durch Traktoren, die sich jedoch meist schnell auflösten.

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Gegen 15:30 Uhr starteten etwa 120 Traktoren nach Anmeldung durch den Bauernverband Heilbronn-Ludwigsburg e.V. zu einer zweistündigen Protestveranstaltung in Besigheim. Hier kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, ansonsten jedoch zu keinen besonderen Vorkommnissen.

Der Verlauf der Versammlungen am 8. Januar 2024 war insgesamt friedlich, und größere Auffälligkeiten blieben aus, resümiert die Polizei Ludwigsburg. Es wurde lediglich ein Verkehrsunfall beim Überholen eines Traktors in Böblingen gemeldet. Einzelne Sachverhalte werden im Nachgang noch rechtlich geprüft, darunter Versuche einzelner Personen, mit Traktoren andere Fahrzeuge am Überholen zu hindern, was möglicherweise eine strafrechtlich relevante Nötigung darstellen könnte.

Für die nächsten Tage sind zwei weitere Veranstaltungen geplant. Am Mittwoch, den 10. Januar, werden rund 150 Traktoren von Gärtringen nach Böblingen fahren. Am Donnerstag, den 11. Januar 2024, sollen etwa 70 Traktoren von Vaihingen an der Enz – Pulverdingen nach Bretten fahren, was insbesondere den Verkehr auf den Bundesstraßen 10 und 35 betreffen kann. Weitere Anmeldungen für die Aktionswoche der Landwirte sind bislang nicht bekannt, so die Polizei.

red