
Körperliche Angriffe auf Lehrkräfte steigen in Baden-Württemberg. Eine neue Umfrage zeigt, dass Respektverlust und eskalierende Gewalt an den Schulen ein immer größer werdendes Problem darstellen.
Stuttgart – Übergriffe, die mit Worten beginnen und in körperliche Gewalt eskalieren, sind an Schulen in Baden-Württemberg keine Seltenheit mehr. Eine neue forsa-Umfrage im Auftrag des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) zeigt: 26 Prozent der Schulleitungen im Land berichten von körperlichen Angriffen auf Lehrkräfte – ein neuer Höchstwert. Besonders beunruhigend: Die Gewalt hat in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen, wie 61 Prozent der Schulleitungen bestätigen.
Gewalt eskaliert – Schulen in der Krise
Laut VBE-Landesvorsitzendem Gerhard Brand spiegeln die Zahlen wider, was viele Lehrkräfte täglich erleben: „Das soziale Klima wird rauer, der Respekt gegenüber schulischen Autoritäten nimmt ab.“ Gewalt gehe dabei nicht nur von Schülerinnen und Schülern, sondern auch von Eltern aus. Konflikte eskalierten immer schneller, während die Unterstützung durch den Dienstherrn oft fehle.
Lehrkräfte fühlen sich allein gelassen
Ein weiterer Kritikpunkt des VBE: Lehrkräfte werden im Umgang mit Gewaltvorfällen zu wenig unterstützt. Präventive Maßnahmen fehlen, und Betroffene fühlen sich allein gelassen. Brand fordert: „Gewalt darf nicht als Privatproblem der Pädagogen abgetan werden.“
Ein gesellschaftliches Problem
Die Umfrage zeigt auch eine gesellschaftliche Dimension: Der schwindende Respekt gegenüber Lehrkräften und die Zunahme von Gewalt spiegeln einen allgemeinen Werteverlust wider. Die Politik sei gefragt, Schulen besser zu schützen und klare Signale gegen Gewalt zu setzen.
red
Verwendete Quelle: VBE – Verband Bildung und Erziehung Baden-Württemberg