RKH Klinikenverbund Ludwigsburg-Bietigheim kritisieren Reform: Gefahr für die Gesundheitsversorgung in strukturschwachen Regionen

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Ludwigsburg, 25. November 2024 – Die kürzlich vom Bundesrat verabschiedete Krankenhausreform stößt beim Klinikverbund RKH Gesundheit, dem größten im Südwesten Deutschlands, auf deutliche Kritik. Die Reform, so die Geschäftsführung der RKH, könnte gravierende Folgen für Patientinnen und Patienten nach sich ziehen, insbesondere in Regionen mit bereits begrenzter medizinischer Versorgung.

Unsichere Finanzierung gefährdete Standorte
Ein zentraler Kritikpunkt der RKH Gesundheit ist die fehlende Nachweisführung durch das Bundesgesundheitsministerium, dass die Reform eine kostendeckende Finanzierung sicherstellt. „Ohne eine nachhaltige Finanzierung werden Standort- und Abteilungsschließungen unausweichlich sein“, warnt die Geschäftsführung. Besonders betroffen sind kleinere und mittelgroße Kliniken, die bereits jetzt durch gestiegene Kosten unter Druck stehen.

Die entstandene Inflationslücke zwischen 2022 und 2024, so die RKH, belaste viele kommunale Krankenhäuser erheblich. Eine dringend notwendige Überbrückungsfinanzierung fehle. Verluste müssten dann durch kommunale Haushalte ausgeglichen werden – eine Herausforderung für die Trägerkreise der RKH Kliniken, darunter die Landkreise Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe sowie die Stadt Bietigheim-Bissingen.

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Unrealistische Vorgaben und steigende Bürokratie
Neben finanziellen Unsicherheiten bemängelt der Klinikverbund, dass die Reform regionale Besonderheiten nicht. Baden-Württemberg, mit der geringsten Bettendichte und überdurchschnittlich hohen Lohnkosten, sieht sich Zusatzkosten in Millionenhöhe gegenübergestellt, die derzeit nicht gedeckt werden können.

Zusätzlich bringt die Reform mehr Bürokratie statt Entlastung. Das neue Vergütungssystem verkompliziert die Abrechnung und bindet Personalressourcen, die für die Patientenversorgung dringend benötigt werden.

Appell an die Politik: Nachhaltige Reform notwendig
Die RKH Gesundheit fordert Nachbesserungen in zentralen Punkten: eine kostendeckende Finanzierung mit Schließung der Inflationslücke, Berücksichtigung regionaler Unterschiede und eine realitätsnahe Gestaltung der Standortvorgaben. „Unsere Kliniken sichern eine hochwertige Gesundheitsversorgung in der Region.“ „Diese darf nicht durch unzureichende Finanzierung und unrealistische Vorgaben gefährdet werden“, betont die Geschäftsführung.

Mit ihrem Appell an die Verantwortlichen in der Politik macht die RKH Gesundheit deutlich, dass eine Reform, die die Gesundheitsversorgung in Deutschland sichern soll, nicht zu deren Verschleiß führen darf.

red