Internationale Pflegekräfte verstärken das Team der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim

Ludwigsburg/Bietigheim – In den RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim steht die Versorgung der Patienten stets im Mittelpunkt. Aktuell sorgen rund 1.700 engagierte Pflegekräfte für das Wohl der Patienten. Angesichts des demografischen Wandels und des damit einhergehenden Fachkräftemangels gewinnt die Gewinnung internationaler Pflegekräfte zunehmend an Bedeutung, um den steigenden Pflegebedarf zu decken.

Die RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim setzen nun einen weiteren Schritt, um diesem Bedarf gerecht zu werden. Mit einem speziellen Kurs bereiten sie internationale Pflegekräfte gezielt auf die Kenntnisprüfung vor, die Voraussetzung für die Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland ist. Dieser Kurs, der ein halbes Jahr dauert und mit einer Prüfung in Theorie und Praxis abschließt, richtet sich an Pflegekräfte aus verschiedenen Ländern, darunter sieben Fachkräfte aus Brasilien und vier aus anderen europäischen Ländern.

Die Anerkennung als Pflegefachkraft in Deutschland erfolgt durch das Regierungspräsidium Stuttgart, das zunächst die individuellen Kenntnisse überprüft und nach erfolgreichem Absolvieren der Kenntnisprüfung die entsprechende Urkunde ausstellt. Dabei wird auch im Vorbereitungskurs auf die individuellen Wissenslücken eingegangen, um die Teilnehmer bestmöglich auf die Prüfung vorzubereiten.

Bei einer kleinen Feier wurden die neuen internationalen Pflegefachkräfte herzlich im RKH Klinikum Ludwigsburg willkommen geheißen. Vertreter der Direktion für Pflege- und Prozessmanagement sowie der Berufsfachschule für Pflege der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim betonten die Bedeutung der Integration und betonten, dass den neuen Mitarbeitern nicht nur fachliche Qualifikation, sondern auch persönliche Unterstützung und Wohlbefinden am Herzen liegen.

Mirjam Trölenberg, Referentin der Direktion für Pflege- und Prozessmanagement und Fachbereichsleitung des Integrationsteams, hob hervor: „Wir freuen uns auf die neuen Kolleginnen, die einen weiten Weg auf sich genommen haben, um eine berufliche Zukunft im Landkreis Ludwigsburg zu finden. Neben der fachlichen Qualifikation ist uns auch die Integration wichtig, damit sich die neuen Mitarbeiterinnen in unserem Landkreis wohlfühlen.“

Die Integration der internationalen Pflegefachkräfte wird von einem engagierten Team unterstützt, zu dem Praxisanleiterinnen, Pflegewissenschaftlerinnen und Paten gehören. Sie begleiten die Neuankömmlinge nicht nur in ihrem Arbeitsumfeld, sondern stehen ihnen auch bei der Wohnungssuche, Behördengängen und anderen alltäglichen Herausforderungen zur Seite.

Nach Abschluss der Vorbereitungskurse werden die internationalen Pflegefachkräfte in den Fachbereichen der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim in Bietigheim und Ludwigsburg eingesetzt.

red

Krankenhaus-Personal immer öfter Opfer von Gewalttaten

Besorgniserregende Entwicklung: Immer häufiger kommt es in deutschen Krankenhäusern zu Gewaltdelikten wie Körperverletzung und Raub. Laut einer Umfrage des “Spiegels” bei allen 16 Landeskriminalämtern stieg die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte in medizinischen Einrichtungen bundesweit seit 2019 um 20 Prozent auf 6.894 Taten im Jahr 2022.

In Berlin, wo in der Silvesternacht ein Video für Schlagzeilen gesorgt hatte, in dem zu sehen war, wie ein Patient und seine Brüder in der Ambulanz einer Klinik einen Arzt und einen Pfleger attackierten, liegen bereits Zahlen für 2023 vor. Hier stieg die Zahl der Gewalttaten um 51 Prozent.

Auch in anderen Bundesländern ist der Anstieg entsprechender Delikte teilweise drastisch. Das Saarland verzeichnete einen Zuwachs um 67 Prozent, Bremen um 55 Prozent. In Niedersachsen stieg die Zahl um 46 Prozent auf 559 Taten, in Sachsen-Anhalt um 31 Prozent auf 406 Fälle. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, stieg die Zahl der Gewalttaten um 29 Prozent auf 1.571 Delikte.

In fast allen 13 Bundesländern, die seit 2019 Zahlen zu Rohheitsdelikten in Krankenhäusern erheben, ist die Tendenz steigend. Mit einer Ausnahme: Bayern. Dort sank die Zahl entsprechender Straftaten um 11 Prozent.

Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen weisen Gewalttaten in Krankenhäusern erst seit 2020 gesondert aus und sind deshalb nicht berücksichtigt. Nicht alle Bundesländer erheben die Zahlen einheitlich, und der Tatort wurde nicht immer erfasst.

Unklar ist auch, wer Opfer der Straftaten war. Befragungen in Ländern ergaben jedoch, dass medizinisches Personal immer wieder Gewalt erlebt.

red

Ludwigsburg begrüßt erstes Neujahrsbaby des Jahres

Ludwigsburg begrüßte mit dem ersten Neujahrsbaby des Jahres ein neues Erdenkind – ein bedeutender Moment für die Familie und die Geburtsabteilung des RKH Klinikums Ludwigsburg. Die kleine Tochter des Ehepaars Ogino erblickte als Erste am 1. Januar das Licht der Welt. Unter der Betreuung von Hebammen, Pflegekräften und Ärzten verlief die Geburt im Ludwigsburger Frauen-Kind-Zentrum reibungslos.

„In unserem Frauen-Kind-Zentrum, in dem wir Hand in Hand mit dem Team der Kinderklinik zusammenarbeiten, verfügen wir nicht nur über optimale Voraussetzungen für eine sichere Geburt, sondern bieten fernab des restlichen Klinikbetriebs auch eine persönliche Zuwendung in geborgener Atmosphäre“, so Prof. Dr. Sebastian Berlit, seit 1. November 2023 Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am RKH Klinikum Ludwigsburg. Im RKH Klinikum Ludwigsburg wurden 2023 insgesamt 2.426 Kinder geboren. Davon kommen jeden Monat rund 15 Frühgeborene und ein bis zwei Kinder in Beckenendlage zur Welt. Mit 29,45% liegt die Kaiserschnittrate im Ludwigsburger Klinikum mehr als 2% unter dem bundesweiten Durchschnitt (2022: 31,9%).

red

Verwendete Quelle: RKH Klinikum Ludwigsburg

Schwierige Lage: RKH-Kliniken Ludwigsburg und Markgröningen vor großen Herausforderungen

Ludwigsburg – Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wollen die RKH-Kliniken in Bietigheim und Markgröningen durchhalten. “In den letzten zwei bis drei Jahren ist die Zahl der stationären Patienten zugunsten des ambulanten Bereichs deutlich gesunken”, sagte Jörg Martin, Geschäftsführer der RKH Gesundheit, am Freitag bei der Vorstellung des Unternehmensplan 2024.

Um die bisher stationär behandelten Patienten zukünftig gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten ambulant zu versorgen, benötigten die Kliniken für die entsprechenden baulichen und strukturellen Anpassungen “zusätzliche Investitionsmittel”, sagte er.
Insgesamt malt er aber ein düsteres Bild: Die Umstände könnten für die Kliniken in Deutschland kaum schlechter sein, die angekündigte, dringend notwendige Krankenhausreform sei ins Stocken geraten. Durch die angespannte Haushaltslage des Bundes seien auch keine Mittel zur Unterstützung der Strukturveränderungen zu erwarten, die Preisspirale drehe sich weiter und es kommen erschwerend der Fachkräftemangel und überdurchschnittlich hohe, krankheitsbedingte Personalausfälle mit entsprechenden Leistungs- und Erlöseeinbrüchen hinzu.

Landrat Dietmar Allgaier (CDU) sagte, sehr wichtig wäre, dass die Krankenhausreform mit Nachdruck vorangetrieben werde. Trotz der hohen finanziellen Belastungen, die der Landkreis Ludwigsburg seit mehreren Jahren zu tragen habe, unterstützte er die Kliniken im Landkreis mit Zuschüssen: 2023 gleicht der Landkreis einen Verlust von rund 13 Millionen Euro aus. “Die politischen Rahmenbedingungen für die Kliniken sind schlechter denn je, und es werden Bundes- und Landesaufgaben auf die kommunale Ebene abgewälzt. Dennoch bekennen wir uns weiterhin voll und ganz zur kommunalen Trägerschaft, greifen unseren Kliniken unter die Arme und sichern damit eine hochwertige Gesundheitsversorgung im Landkreis.”
Aus Sicht der Landkreise wäre auch ein Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform notwendig, um eine kalte Strukturbereinigung der Krankenhauslandschaft zu verhindern, so Landrat Allgaier, der auch Vorsitzender des Kliniken-Aufsichtsrats ist.

In dieser für die Krankenhäuser sehr schwierigen Situation habe es sich bewährt, dass die Kliniken der RKH Gesundheit seit mehreren Jahren mit Hochdruck an der medizinischen Weiterentwicklung arbeiten und baulich, strukturell und personell gut aufgestellt seien. So wurden neue Fachgebiete wie die Pneumologie etabliert, medizinische Schwerpunkte und Zentren wie das Krebszentrum-Nordwürttemberg gebildet und in den Ausbau der Telemedizin und Digitalisierung investiert.
“Dank der zukunftsweisenden Weiterentwicklung konnten wir unser Leistungsangebot für die Patienten ausweiten, die bei einigen Leistungsbereichen notwendigen Mindestmengen erfüllen und auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber steigern”, sagte Anne Matros, Regionaldirektorin der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim. Dazu zählen die Einführung zahlreicher Mitarbeitervorteile, die Schaffung umfangreicher Bildungsangebote und das Ergreifen vieler Maßnahmen im Bereich der Diversität und Integration.

“Unser Plus und Alleinstellungsmerkmal als überregionales Kompetenzzentrum für Orthopädie und Rückenmarkverletzte ist, dass wir gemeinsam mit unserer Tochtergesellschaft Ortema schon seit vielen Jahren die gesamte orthopädische Behandlungskette hoch spezialisiert anbieten”, sagte Olaf Sporys, Geschäftsführer der RKH Orthopädische Klinik Markgröningen. Die gesetzten wirtschaftlichen Ziele für 2023 können nicht erreicht werden. Auch die zuletzt aufgerufenen einmaligen Bundes- und Landeshilfen decken nicht dauerhaft die tatsächlichen Belastungen durch Kostensteigerungen bei verminderten Umsätzen und nicht gedeckten Fixkosten. “Die einzige Konstante in der Planung ist die Tatsache, dass der Gesetzgeber die Kliniken auch nach der Pandemie im Unklaren lässt”, sagte Landrat Allgaier.

2024 sollen wieder rund 60.000 stationäre Patienten und 210.000 ambulante Patienten versorgt werden, in den Kreissälen werden etwa 4.700 Kinder erwartet, sagte Axel Hechenberger, Kaufmännischer Direktor der RKH Gesundheit.

red

Krankenhäuser im Kreis Ludwigsburg: Landrat Allgaier appelliert an Bundestagsabgeordnete

Ludwigsburg – Die finanziellen Herausforderungen der Kliniken im Landkreis Ludwigsburg erreichen besorgniserregende Ausmaße. In einem Schreiben an die Bundestagsabgeordneten des Kreises betont Landrat Dietmar Allgaier die Dringlichkeit eines Vorschaltgesetzes zur Krankenhausreform. Dieser Appell wird auch von seinen Amtskollegen aus den Landkreisen Schwäbisch Hall, Heidenheim, Böblingen, Göppingen, Esslingen, Heilbronn, Ostalbkreis, Hohenlohe und Rems-Murr unterstützt.

Die steigenden Defizite sind auf die anhaltenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, die durch den Ukraine-Krieg verstärkten Kostensteigerungen und Tariferhöhungen zurückzuführen. Die finanzielle Lage der Krankenhäuser wird zunehmend schwieriger, was die Kreishaushalte belastet. Nicht-kommunale Krankenhausträger suchen Unterstützung von den Landkreisen, was wiederum die Kreishaushalte belastet und zu einer Erhöhung der Kreisumlage zwingt, was finanzielle Schwierigkeiten für die Städte und Gemeinden bedeutet.

Landrat Allgaier und seine Amtskollegen fordern daher ein Vorschaltgesetz, das bis 2027 mindestens 5 Milliarden Euro für die deutschen Kliniken bereitstellt, um ihr Überleben zu sichern. Anschließend soll die Krankenhausreform in Kraft treten, die strukturelle Entlastungen und langfristige Absicherung für die Kliniken verspricht.

Die Finanzsituation der Krankenhäuser verschärft sich stündlich, und nach Berechnungen der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft wächst der finanzielle Verlust der Krankenhäuser jede Stunde um 70.776 Euro. Die Krankenhausfinanzierung wird die Haushaltsberatungen im Kreistag maßgeblich beeinflussen.

Die Landräte betonen, dass die Krankenhausreform allein nicht ausreicht, um die strukturellen Probleme zu lösen. Je länger sich die Reform verzögert, desto dramatischer wird die Lage. Sie appellieren auch an die prekäre Situation der Angestellten, die sich um ihre Jobs und Einkommen sorgen.

Der Brief an die Bundestagsabgeordneten betont die Dringlichkeit schnellen Handelns, da ansonsten Standortdiskussionen und Klinikschließungen drohen. Die Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik könnte zunehmen, wenn die Finanzmisere der Krankenhäuser nicht umgehend angegangen wird.

Die Bundesregierung und die Länder haben im Juli 2023 Eckpunkte für die Krankenhausreform vereinbart, die Anfang 2024 in Kraft treten soll. Landrat Allgaier und seine Amtskollegen appellieren an die Abgeordneten, rasch zu handeln, um eine finanzielle Misere und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf Mitarbeiter und Standorte zu verhindern. Der Brief wurde am 21. November 2023 an die Bundestagsabgeordneten des Regierungsbezirks Stuttgart sowie an alle Bundestagsabgeordneten der Koalitionsfraktionen im Regierungsbezirk Stuttgart versandt.

red

Ärzte im Ruhestand verlieren Notfall-Job: Kliniken in Ludwigsburg schlagen Alarm

Ludwigsburg – Das Bundessozialgericht hat in einem wegweisenden Urteil die Situation der Notfallpatienten in Baden-Württemberg maßgeblich verändert. Dieses Gerichtsurteil wird tiefgreifende Auswirkungen auf die Versorgung von Notfallpatienten in der Region haben und erfordert eine umfassende Anpassung des Gesundheitssystems. Bislang arbeiteten Ärzte, die in den Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung tätig waren, freiberuflich und erhielten angemessene Vergütungen für ihre Dienste. Diese engagierten Fachärzte, darunter erfahrene Mediziner und Ärzte im Ruhestand, wurden gemeinhin als “Poolärzte” bezeichnet und spielten eine entscheidende Rolle bei der Notfallversorgung. Schätzungen zufolge deckten diese “Poolärzte” etwa 40 Prozent der Bereitschaftsdienstzeiten im Land ab.

Das kürzliche Urteil des Bundessozialgerichts führt dazu, dass diese Ärzte nun als abhängig Beschäftigte betrachtet und sozialversicherungspflichtig werden. Als unmittelbare Folge dieser bahnbrechenden Entscheidung hat die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg beschlossen, die Tätigkeit der “Poolärzte” umgehend einzustellen. Diese Maßnahme wird sich nach Einschätzung der RKH Klinikenholding Ludwigsburg deutlich auf die Bereitschaftsdienstzeiten der Notfallpraxen auswirken und in einigen Fällen zur Einstellung oder starken Einschränkung des Betriebs führen. Diese Entwicklungen werden zweifellos die Notfallversorgung der Bevölkerung beeinträchtigen und könnten längere Wartezeiten für Patienten mit sich bringen, wie der Klinikenverbund in seiner Mitteilung betont.

Bisher wurden leichtere Notfälle tagsüber in den Arztpraxen behandelt, während die KV-Notfallpraxen abends und am Wochenende die Versorgung übernahmen. Dieses bewährte System der Notfallversorgung war darauf ausgerichtet, eine qualitativ hochwertige und effiziente Betreuung der Patienten sicherzustellen. Angesichts der Änderungen, die durch das Urteil des Bundessozialgerichts verursacht werden, ist es nun notwendig, dass die Patienten ihre Erwartungen und Gewohnheiten in Bezug auf den Bereitschaftsdienst anpassen. Es wird umso wichtiger, dass die Notaufnahmen der Krankenhäuser weiterhin für schwer erkrankte Notfallpatienten zur Verfügung stehen, wie die RKH Klinikenholding  in der Mitteilung angibt. Die ärztliche Bereitschaft ist außerhalb der regulären Öffnungszeiten der Notfallpraxen über die Rufnummer 116117 erreichbar.

Die regionalen Kliniken, darunter die Kliniken der RKH Gesundheit in den Landkreisen Ludwigsburg, Enzkreis und Karlsruhe, haben bereits auf die drastischen Veränderungen reagiert. Allerdings äußern sie ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Einschränkung der Bereitschaftsdienstzeiten und der teilweisen Schließungen von Notfallpraxen. Dies könnte zu einem erhöhten Aufkommen von Patienten in den Kliniknotaufnahmen führen. Die Tatsache, dass die Kassenärztliche Vereinigung (KV) diese Maßnahmen ohne vorherige Absprache mit den Kliniken umgesetzt hat, hat bei den Kliniken für Verwirrung und Unmut gesorgt. Immerhin ist die KV gesetzlich dazu verpflichtet, den Notdienst zu organisieren und sicherzustellen.

Die Auswirkungen dieses Urteils sind bereits in einigen Regionen sichtbar. Im Landkreis Ludwigsburg ist die Notfallpraxis in Bietigheim-Bissingen von einer Teilschließung betroffen, während die Praxis in Ludwigsburg ihre Öffnungszeiten am Wochenende reduzieren muss. Ähnliche Maßnahmen betreffen die Notfallpraxis in Mühlacker im Enzkreis und die Notfallpraxis in Waghäusel-Kirrlach im Landkreis Karlsruhe, die sogar komplett schließen muss.

Die Kliniken stehen nun vor der Herausforderung, die Versorgung der Notfallpatienten sicherzustellen und gleichzeitig längere Wartezeiten für die Patienten zu verhindern. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Kliniken und der Kassenärztlichen Vereinigung, um sicherzustellen, dass die Notfallversorgung in der Region effizient und effektiv erfolgt.

red

Kinderbetten in deutschen Krankenhäusern werden knapp: 10-Jahres-Rückgang alarmierend

Die Situation in deutschen Krankenhäusern für Kinderbetten verschlechtert sich stetig. In den letzten zehn Jahren wurden in Deutschland über 1.100 Kinderbetten in spezialisierten Abteilungen abgebaut, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) kürzlich bekannt gab. Das entspricht einem Rückgang von vier Prozent.

Wenn man die Kinder- und Jugendpsychiatrie ausklammert, ist der Rückgang sogar noch drastischer, mit insgesamt rund 2.000 abgebauten Betten. Gleichzeitig kamen in diesem Bereich gut 900 Betten hinzu. Im Jahr 2022 wurden insgesamt etwa 25.800 Betten für die Behandlung von Kindern in Krankenhäusern registriert – der niedrigste Stand in den letzten zehn Jahren.

Vor einem Jahrzehnt gab es noch über 26.900 Krankenhausbetten für Kindermedizin. Die Auslastung dieser Betten in den Kinderabteilungen ist in diesem Zeitraum ebenfalls gesunken, was auch auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist. Die Zahl der Intensivbetten in Kinderfachabteilungen ist in den letzten zehn Jahren nur leicht zurückgegangen, mit teilweise pandemiebedingten Schwankungen.

Im Jahr 2022 gab es knapp 2.800 Intensivbetten, das sind gut 20 weniger als zehn Jahre zuvor. Intensivbetten machten zuletzt elf Prozent aller Kinderbetten in Krankenhäusern aus. In kleineren Fachrichtungen der Kindermedizin ist der Rückgang der Bettenkapazitäten jedoch deutlicher spürbar.

In der Kinderchirurgie sank die Anzahl der Betten von gut 1.900 im Jahr 2012 auf etwa 1.500 im Jahr 2022. Die Kinderkardiologie verzeichnete im selben Zeitraum einen Rückgang von knapp 600 auf zuletzt gut 500 Betten. In der Neonatologie und der Neugeborenenmedizin wurden von gut 2.400 Betten knapp 300 eingespart.

Die Pädiatrie stellt 2022 mit gut 14.900 Betten mehr als die Hälfte (58 Prozent) der gesamten Bettenkapazität in der Kindermedizin. 2012 waren es noch knapp 16.200 Betten gewesen. Nur die Kinder- und Jugendpsychiatrie verzeichnete einen Zuwachs: Im vergangenen Jahr gab es hier fast 6.800 Betten für Kinder, was gut 900 mehr sind als vor einem Jahrzehnt.

Die Betten in der Kindermedizin sind im Vergleich zu Betten in anderen Krankenhausabteilungen weniger ausgelastet. Während die Kinderfachabteilungen im Jahr 2022 Auslastungsquoten zwischen 56 Prozent (Kinderchirurgie) und 64 Prozent (Neonatologie) aufwiesen, lag die Bettenauslastung in den Krankenhäusern insgesamt bei 69 Prozent. Die einzige Ausnahme bildet die Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo die Betten zu 83 Prozent ausgelastet waren.

Im Zehn-Jahres-Vergleich ist die Bettenauslastung in allen Fachbereichen der Kindermedizin zurückgegangen. Die Auslastungsquote in der Pädiatrie, als größte Kinderfachabteilung, sank von 62 Prozent im Jahr 2012 auf 58 Prozent im Jahr 2022. Dieser rückläufige Trend in der Bettenauslastung steht im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie.

red

Internationaler Teamzuwachs beim Klinikum Ludwigsburg: Neue Pflegekräfte aus Brasilien und anderen Ländern

Ludwigsburg – Nach einem langen und beschwerlichen Weg haben es 40 Mitarbeitende aus über acht verschiedenen Ländern geschafft: Sie wurden in den letzten beiden Jahren erfolgreich als Pflegefachkräfte in Deutschland anerkannt. Diese internationalen Pflegekräfte stammen aus Ländern wie Brasilien, Kroatien, Serbien, Rumänien, der Türkei, den Philippinen, Ungarn und dem Kosovo und sind in verschiedenen Fachbereichen der RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim tätig.

Der Weg zur Anerkennung war jedoch alles andere als einfach. Er begann mit Bewerbungsgesprächen und Sprachkursen in ihren Heimatländern und führte dann durch den bürokratischen Dschungel deutscher Behörden. Nach ihrer Ankunft in Deutschland und einer intensiven Anerkennungsphase können diese Mitarbeitenden nun stolz ihre Urkunden als Pflegefachkräfte in Deutschland sowie ihre Arbeitsverträge mit den RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim in den Händen halten.

Eine kleine Feier im RKH Klinikum Ludwigsburg würdigte ihre Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz, um die Herausforderungen zu meistern und sich in ihrem neuen Arbeitsumfeld zu integrieren. Mirjam Trölenberg, Referentin der Direktion für Pflege- und Prozessmanagement und Koordinatorin der Mitarbeitenden in Anerkennung, sowie Özge Akpinar, die Praxisbegleiterin für die ausländischen Mitarbeitenden, drückten ihre Anerkennung und Dankbarkeit aus.

Die Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikationen dauerte ein bis zwei Jahre und umfasste nicht nur bürokratische Hürden, sondern auch die Anpassung an eine neue Sprache und Kultur. Eine herzliche Willkommenskultur, ein offenes Ohr für die Mitarbeitenden und ein respektvolles Miteinander halfen dabei, die teils strapaziöse Reise zu bewältigen.

Im Frühjahr 2024 stehen den RKH Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim neue Mitarbeiter aus Brasilien bevor. Sie sollen ihre berufliche Laufbahn in den Städten Ludwigsburg und Bietigheim starten und das bestehende Team ergänzen.

red

Studie: Tausende Menschen sterben jährlich in deutschen Krankenhäusern unnötig

In deutschen Kliniken kommt es jedes Jahr zu Tausenden vermeidbaren Todesfällen. Das geht aus einem Papier der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung hervor, über das die “Süddeutsche Zeitung” (Donnerstagausgabe) berichtet. Demnach hat die Frage, wo Patienten mit schweren Erkrankungen behandelt werden, weitreichende Auswirkungen auf ihre Überlebenschancen.

Denn in vielen Krankenhäusern entspricht die Behandlungsqualität nicht den höchsten Standards. Als konkrete Beispiele werden in dem Papier der Kommission Schlaganfälle und Krebserkrankungen genannt. So könnten jedes Jahr fast 5.000 Menschen mehr einen Schlaganfall überleben, wenn alle in den dafür zertifizierten Krankenhäusern behandelt würden.

In diesen Kliniken, die über sogenannte “Stroke Units” verfügen, überleben 23,9 Prozent der eingelieferten Patienten das erste Jahr nach dem Schlaganfall nicht. In anderen Häusern sterben im Schnitt 30,4 Prozent binnen zwölf Monaten. Die Behandlungsqualität im Krankenhaus ist demnach relevanter für die Chancen der betroffenen Patienten als eine geringfügig längere Anfahrtszeit bis zur Klinik.

Auch bei Krebspatienten sind die Aussichten laut Papier deutlich besser, wenn die Behandlung in spezialisierten Zentren stattfindet. Insgesamt könnten jährlich 20.404 Lebensjahre von Krebspatienten gerettet werden, würde die Behandlung in zertifizierten Häusern nach höchsten Standards stattfinden, schreibt die Kommission. Diese Kennzahl lässt sich nicht präzise in vermeidbare Todesfälle umrechnen, weil bei manchen Patienten das Leben nur um einige Monate, bei anderen um viele Jahre verlängert und bei dritten vielleicht Heilung erreicht wird.

In einer früheren Analyse der AOK wird die Zahl der vermeidbaren Todesfälle auf etwa 4.700 im Jahr geschätzt. Die Unterschiede zwischen zertifizierten Kliniken und anderen, meist kleineren Krankenhäusern sind je nach Krebsart unterschiedlich groß. Besonders deutlich wird der Unterschied bei Brustkrebspatientinnen.

Hier bedeutet die Behandlung in einer Spezialklinik einen sogenannten “relativen Vorteil im Gesamtüberleben” von 23 Prozent. Bei Prostata- und Gebärmutterhalskarzinomen sind die Erfolgsaussichten mit 17 und 16 Prozent Überlebensvorteil in der Spezialklinik ebenfalls deutlich besser. Grundlage für die Analyse waren Daten der gesetzlichen Krankenversicherung, Qualitätsberichte der Krankenhäuser sowie Daten von medizinischen Registern und Fachgesellschaften.

Auch der GKV-Spitzenverband, der AOK Bundesverband und das Wissenschaftliche Institut der AOK waren beteiligt. Das Papier der Kommission soll am Donnerstag offiziell vorgestellt werden. Es kommt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zupass, der seit Monaten mit den Ländern um eine Krankenhausreform ringt.

red

Hohe Impfquote: Nur wenige Klinik-Mitarbeiter sind nicht geimpft

Die deutschen Krankenhäuser haben im Schnitt sechs Prozent ihrer Beschäftigten wegen fehlender Impf- und Genesenennachweise an die Gesundheitsämter gemeldet. Das hat eine Umfrage der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) bei knapp 400 Kliniken ergeben, über die die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” in ihren Mittwochausgaben berichten. Bei den Pflegediensten liegt die Meldequote danach bei sieben Prozent, wobei sie bei der Intensivpflege vier Prozent beträgt.

Im ärztlichen Dienst beträgt die Quote drei Prozent. “Die Zahlen der Umfrage belegen sehr eindrucksvoll, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vergleich zur Gesamtbevölkerung eine außerordentlich hohe und vorbildliche Impfquote aufweisen”, sagte DKG-Chef Gerald Gaß dem RND. Gaß gab gleichwohl keine Entwarnung. Angesichts der aktuell weiter steigenden Anzahl von Corona-positiven Patienten und krankheitsbedingten Ausfällen beim Klinikpersonal seien Einschränkungen bei der Patientenversorgung “nicht zu verhindern”, sagte er.

Trotz relativ geringer Meldequoten Ungeimpfter an die Gesundheitsämter rechnet der Umfrage zufolge derzeit mehr als die Hälfte der Krankenhäuser (53 Prozent) mit Einschränkungen in der Patientenversorgung bei einer möglichen Freistellung dieser ungeimpften Mitarbeiter. In Deutschland besteht seit Mitte März eine Impfpflicht für Beschäftigte in der Pflege und im Gesundheitswesen. Ungeimpften droht ein Beschäftigungsverbot.

Aus der angegebenen Meldequote von durchschnittlich sechs Prozent ergibt sich im Umkehrschluss eine Impfquote des Klinikpersonals von rund 94 Prozent. Sie ist damit gegenüber Januar noch gestiegen. Damals hatte die DKG durch eine Umfrage eine Impfquote von 89 Prozent ermittelt.

In der Gesamtbevölkerung sind derzeit 85,5 Prozent der über 18-Jährigen grundimmunisiert.

red / dts

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