Statt Bargeld: Baden-Württemberg prüft Umstellung auf Chipkarten für Asylbewerber

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Stuttgart – In der Debatte über die mögliche Umstellung von Bargeldzahlungen auf Chipkarten für Asylbewerber zieht nun Baden-Württemberg nach Bayern in Erwägung, diese Veränderung umzusetzen. Der Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek (CDU) äußerte in einem Interview mit der “Bild am Sonntag” sein Interesse an der Idee, die Leistungen für Asylbewerber in Form von Chipkarten auszugeben, anstelle von Bargeld. Er betonte jedoch, dass eine deutschlandweite Einführung Voraussetzung für die Umsetzung sei und warnte vor einer zersplitterten Umsetzung dieses Modells.

Georg Wyrwoll, Vorstandsmitglied des Prepaid Verbandes Deutschland, äußerte sich positiv zur technischen Umsetzbarkeit des Chipkarten-Modells, da es sich gut in bestehende Kassensysteme und Kartenauslesegeräte integrieren lasse.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) drängte in demselben Interview auf eine Beschleunigung der Asylgerichtsverfahren. Er betonte die Notwendigkeit, schneller Klarheit darüber zu schaffen, welche Asylbewerber in Deutschland bleiben dürfen und welche das Land verlassen müssen. Buschmann kritisierte die regionalen Unterschiede bei der Bearbeitungsdauer der Asylanträge und rief dazu auf, die Verfahren zu vereinheitlichen.

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27.889 Menschen haben im September Erstantrag auf Asyl gestellt

Unterdessen ist bundesweit die Zahl der Erstanträge auf Asyl ist im September noch einmal leicht gestiegen. Nach Informationen der “Bild am Sonntag” haben im September 27.889 Menschen einen Erstantrag auf Asyl gestellt, das sind 49 Prozent mehr als im September 2022 und 161 Prozent mehr als im August 2023. Von Januar bis September haben damit zusammengerechnet 233.744 Menschen einen Erstantrag auf Asyl gestellt. Das sind mehr als im ganzen Jahr 2022 (217.774).

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Zahl um 73 Prozent gestiegen.

red