Straßenmusik-Streit mit der GEMA eskaliert: Innenstadtverein “LUIS” sagt Konzerte beim Märzklopfen in Ludwigsburg ab

Von Ayhan Güneş

Ludwigsburg – Eigentlich sollte das “Märzklopfen” am Sonntag mit Straßenmusik in der Innenstadt aufwarten, doch daraus wird nichts. Der Ludwigsburger Innenstadtverein (LUIS) hat die geplanten Auftritte der Bands Nevil und Jana Abbt kurzfristig abgesagt – und der Grund hat es in sich: Die GEMA fordert plötzlich eine saftige Rechnung von über 2.000 Euro. Der Innenstadtverein LUIS ist fassungslos und sagt die Bands kurzerhand ab. Citymanager Markus Fischer spricht von “Erpressung durch einen Monopolisten”.

Schockierende Gebührenhöhe

Citymanager Markus Fischer ist fassungslos: „Alle Versuche bei diesem Monopolisten anzurufen und die Sache zu klären, sind sinnlos.“ Noch beim Kastanienbeutelfest 2024 beliefen sich die Gebühren für drei Straßenmusik-Acts auf lediglich 42,16 Euro. Doch jetzt plötzlich: 2.052 Euro – fast das 50-fache. Der Grund: Die GEMA hat eigenmächtig den gesamten Marktplatz mit einer Fläche von 9.800 Quadratmetern als Veranstaltungsfläche veranschlagt, obwohl die Musik nur einen Bereich von 200 Quadratmetern beschallen sollte.

Kein Durchkommen bei der GEMA

Versuche, die Angelegenheit mit der GEMA zu klären, scheiterten kläglich. „Die Hotline darf keine Auskünfte geben, und Kontaktformulare führen ins Nichts“, berichtet Fischer. Selbst die Möglichkeit, die Rechnung bis zur Klärung zurückzustellen, half nicht weiter. Eine ehrliche Stimme am Telefon habe schließlich eingestanden, dass es ohnehin keine Aussicht auf Erfolg gebe und die Rechnung im Endeffekt trotzdem zu zahlen sei.

Statt Straßenmusik: Frust und Enttäuschung

LUIS sah sich daher gezwungen, die Konzerte abzusagen. „Wenn ein Monopolist wie die GEMA solche Mittel verwendet, sollte man sich als Veranstalter nicht erpressen lassen“, sagt Fischer deutlich. Die beiden Bands sollen trotzdem ihre vereinbarte Gage erhalten und bekommen die Zusage für einen Ersatzauftritt.

Kritik am GEMA-System

Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die teils undurchsichtigen und umstrittenen Praktiken der GEMA. Die geringe Transparenz und die hohen Kosten gefährden lokale Veranstaltungen und schmälern die Motivation, kulturelle Events anzubieten.

Fischer verspricht den Bands einen Ersatzauftritt bei einer anderen Gelegenheit, die vereinbarte Gage für Sonntag soll trotzdem schon jetzt gezahlt werden. „Beim neuen Auftritt suchen wir uns aber eine klar abgegrenzte Location, dass die GEMA nicht nochmal zu solchen Mitteln greifen kann.“

Für LUIS bleibt nach dem geplatzten Musikprogramm vor allem der Frust. „Beim nächsten Auftritt suchen wir uns eine klar abgegrenzte Location, dass die GEMA nicht nochmal zu solchen Mitteln greifen kann“, so Fischer abschließend.