Ludwigsburg: Gemeinderat beschließt Haushalt 2024 mit niedrigerer Gewerbesteuer und höheren Kita-Gebühren

Ludwigsburg – Der Gemeinderat der Stadt Ludwigsburg hat in der letzten Sitzung vor Weihnachten mit deutlicher Mehrheit den Haushalt 2024 beschlossen. Er sieht eine niedrigere Gewerbesteuer mit einem Hebesatz von nur noch 385 Punkte vor, die Kita-Gebühren steigen dagegen um vier Prozent.

Unterm Strich fehlen dem städtischen Haushalt damit Einnahmen in Höhe von 3,5 Millionen Euro. Insgesamt gibt es ein Defizit in Höhe von 15,3 Millionen Euro. Die Stadtkämmerei geht von einem Finanzierungsbedarf in Höhe von 75,7 Millionen Euro und einer Kreditaufnahme von 51,8 Millionen Euro aus, wie die Verwaltung mitteilte. Bis 2027 sollen insgesamt 189,7 Millionen Euro an Darlehen erforderlich sein, um die Investitionen zu finanzieren.

Weitere Details: Die Zuschüsse an Vereine, Verbände und Institutionen bleiben 2024 gleich. Der Zuschuss für den Eigenbetrieb Tourismus & Events beträgt acht Millionen Euro. Das “Blühende Barock” erhält einen Zuschuss von bis zu 400.000 Euro. Die investiven Baumaßnahmen zwischen 2024 und 2027 liegen einschließlich des Bildungszentrums West bei durchschnittlich 50 Millionen Euro pro Jahr. Die Stadtverwaltung plant bis 2027 nach eigenen Angaben mit Ausgaben im Hochbau in Höhe von 141,5 Millionen Euro, allein in 2024 sollen es 27,4 Millionen sein. Im Bereich Tiefbau und Mobilität sind es 58,5 Millionen, davon allein in diesem Jahr 20,4 Millionen. Für Klimaschutz und klimarelevante Themen möchte die Stadt bis 2027 insgesamt 21 Millionen Euro ausgeben, davon 10,3 Millionen in 2024. Und für den Sportstättenbau sind 19,5 Millionen Euro bis 2027 eingeplant, davon in diesem Jahr allerdings nur 3,8 Millionen.

Wichtigste Projekte in den Jahren 2024 bis 2027 sind nach Angaben der Stadtverwaltung die Schulen, Feuerwehr, Kinderbetreuung, Sportstätten, Mobilität sowie Straßen und Grünflächen.

red

Kommunen machen 2021 fast 4,6 Milliarden Euro Überschuss

Die Gemeinden und Gemeindeverbände in Deutschland haben im Jahr 2021 einen Finanzierungsüberschuss von knapp 4,6 Milliarden Euro eingefahren. Im Jahr 2020 hatte der kommunale Überschuss noch 2,0 Milliarden Euro betragen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte. Die Steuereinnahmen lagen nach den Ausfällen infolge der Corona-Pandemie wieder über dem Vorkrisenniveau, nachdem Bund und Länder die Kommunen im Jahr 2020 mit dem “kommunalen Solidarpakt 2020” unterstützen mussten.

Das Ergebnis setzt sich aus kommunalen Kern- und Extrahaushalten zusammen: Der Überschuss der Kernhaushalte belief sich im Jahr 2021 auf 3,0 Milliarden Euro im Vergleich zu 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2020. Die Extrahaushalte verzeichneten im Jahr 2021 einen Finanzierungsüberschuss von rund 1,6 Milliarden Euro im Vergleich zu einem Defizit von rund 0,8 Milliarden Euro im Jahr 2020. Im Jahr 2021 waren die gesamten Bereinigten Einnahmen der Kommunen mit 308,0 Milliarden Euro 4,3 Prozent oder 12,8 Milliarden Euro höher als im Vorjahr.

Dieser Anstieg sei durch deutlich höhere kommunale Steuereinnahmen zustandegekommen. Die gesamten kommunalen Steuereinnahmen stiegen im Jahr 2021 gegenüber 2020 um 15,2 Prozent oder 15,0 Milliarden Euro und beliefen sich auf 113,4 Milliarden Euro. Ausschlaggebend hierfür war insbesondere der Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen (netto) um 34,6 Prozent oder 13,0 Milliarden Euro auf 50,7 Milliarden Euro.

Damit lagen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) 8,0 Milliarden Euro über dem Wert für 2019 vor dem coronabedingten Steuereinbruch. Diese Entwicklung ist nach Angaben der Statistiker in allen Bundesländern feststellbar, jedoch ragt Rheinland-Pfalz mit +70,6 Prozent im Vergleich zu 2020 heraus. Auch die Einnahmen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer erhöhten sich im Jahr 2021, mit +5,2 Prozent auf 40,0 Milliarden Euro weniger stark als die Gewerbesteuereinnahmen.

Nach dem Rückgang der Einnahmen aus der Einkommensteuer im Jahr 2020 um 1,6 Milliarden Euro lagen sie nun 0,3 Milliarden Euro über dem Wert von 2019. Einen leichten Rückgang gab es hingegen 2021 beim Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer um 0,6 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Die Schlüsselzuweisungen an die Kommunen als Teil des regelmäßigen kommunalen Finanzausgleichs stiegen im Jahr 2021 um 2,1 Prozent auf 44,5 Milliarden Euro. Die Verwaltungs- und Benutzungsgebühren waren im Jahr 2021 um 5,4 Prozent höher als im Jahr 2020 und beliefen sich auf 32,9 Milliarden Euro.

Bedingt durch die fortgesetzte Schließung beziehungsweise Zugangsbeschränkung vieler kommunaler Einrichtungen konnte der Wert des Jahres 2019 (33,6 Milliarden Euro) jedoch nicht erreicht werden. Die gesamten Bereinigten Ausgaben der Gemeinden und Gemeindeverbände stiegen im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 um 3,5 Prozent beziehungsweise 10,2 Milliarden Euro auf 303,4 Milliarden Euro. Die Gemeinden und Gemeindeverbände haben ihre Ausgaben für Sachinvestitionen mit Blick auf die schwächeren regelmäßigen Einnahmen aus dem Jahr 2020 nur vorsichtig um 0,2 Prozent auf 38,6 Milliarden im Jahr 2021 erhöht.

Die Ausgaben für Baumaßnahmen waren sogar rückläufig um 0,4 Prozent und beliefen sich auf 27,9 Milliarden Euro. Der Anstieg der Personalausgaben um 4,5 Prozent beziehungsweise 3,4 Milliarden Euro auf 79,7 Milliarden Euro im Jahr 2021 ging größtenteils auf die Entgelte der Tarifbeschäftigten zurück, bei denen auch Corona-Sonderzahlungen eingeschlossen waren. Hier wurden 2,2 Milliarden Euro mehr an Gehältern und Sozialversicherungsbeiträgen gezahlt als 2020. Die laufenden Sachaufwendungen, die stark von der allgemeinen Preisentwicklung abhängig sind, stiegen um 6,0 Prozent auf 68,8 Milliarden Euro (+3,9 Milliarden Euro).

Die Sozialleistungen beliefen sich im Jahr 2021 auf 64,8 Milliarden Euro und waren 4,0 Prozent oder 2,5 Milliarden Euro höher als im Vorjahr. Die Leistungen der Sozialhilfe nach Sozialgesetzbuch XII (SGB XII) waren um 3,0 Prozent niedriger als 2020 und erreichten 16,8 Milliarden Euro. Dieser Rückgang geht einher mit der Überführung von Leistungen zur Eingliederung von Menschen mit Behinderungen, die im SGB IX seit 2020 neu geregelt sind.

Diese Leistungen stiegen zwischen 2020 und 2021 um 14,7 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. Zusammengefasst stiegen die Leistungen nach SGB IX und SGB XII um 5,2 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro. Die kommunalen Leistungen nach SGB II an Arbeitsuchende stiegen um 1,2 Prozent auf 12,3 Milliarden Euro, von denen 8,3 Milliarden Euro vom Bund erstattet wurden.

Die Gemeinden und Gemeindeverbände haben 2,5 Milliarden Euro Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz gezahlt, das waren 3,6 Prozent weniger als 2020. Der bisherige Höchstwert ergab sich im Jahr 2016 mit 6,1 Milliarden Euro, so die Statistiker.

red / dts

Gute Konjunktur nimmt Ludwigsburgs Finanznöte – trotzdem wachsen Geldsorgen

Von Uwe Roth

Oberbürgermeister Matthias Knecht und sein Stadtkämmerer Harald Kistler haben an diesem Donnerstag (11.11.) ihre Finanzplanung für das kommende Jahr vorgestellt. Nun beginnen die Beratungen des Gemeinderats. Diese ziehen sich über mehrere Wochen, bevor der Haushalt im Dezember verabschiedet wird. Die im Entwurf vorgestellten Zahlen für 2022 dürften kaum Anlass heftiger Diskussionen sein. „Ich rechne nicht mit einem Aufschrei der Gemeinderäte“, sagte Knecht in einem Pressegespräch. Der OB und seine beiden Bürgermeisterinnen haben ein Zahlenwerk auf den Weg gebracht, das tatsächlich nicht wehtun dürfte: So beabsichtigt die Stadt, sämtliche Gebühren- und Steuersätze so zu belassen, wie sie sind. Das wird die Unternehmen und Einwohner zugleich freuen. Der für 2022 prognostizierte Wirtschaftsaufschwung lockert dem Lockdown geschuldete Sparzwänge.

Die im Corona-Nothaushalt vorgenommenen Kürzungen der Zuschüsse an Vereine nimmt die Verwaltung größtenteils zurück. Die Bauinvestitionen werden auf unter 40 Millionen Euro heruntergeschraubt. Der Gemeinderat hatte das so verlangt. In der Vergangenheit lagen diese jedes Jahr im dreistelligen Bereich. Den Gemeinderäten waren das zu viele Baustellen auf einmal. Sie fürchteten, den Überblick zu verlieren. Die Stadtverwaltung sieht nicht vor, Projekte zu streichen. Diese werden zeitlich nur nach hinten verschoben. Die Warteliste wird länger.

Rekord bei der Einnahme aus Gewerbesteuern

Grund für die entspannte Lage zumindest fürs nächste Jahr sind die Einnahmen an Gewerbesteuern. Die über 100 Millionen Euro im laufenden Jahr sind eine Rekordsumme. „Das ist so viel, wie nie zuvor“, sagte Kistler, ohne ins Schwärmen zu geraten. Denn rund 20 Millionen Euro sind Nachzahlungen der Unternehmen, da das erste Coronajahr 2020 für viele besser gelaufen ist, als befürchtet. Im kommenden Jahr rechnet der Kämmerer mit etwa 88 Millionen Euro an Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Eine zufriedenstellende Zahl, wie er sagte. Das lässt der Stadt den Spielraum, auf eine Ausschüttung der Gewinne sowohl von den Stadtwerken als auch von der Wohnungsbau Ludwigsburg (WBL) zu verzichten. Beiden kommunale Unternehmen sollen das Geld für eigene Projekte verwenden – die Stadtwerke zum Ausbau ihres Glasfasernetzes und die WBL zum Bau von Wohnungen.

Trotz erfreulicher Aussichten auf die Einnahmen im kommenden Haushaltsjahr kündigt die Stadtverwaltung das Ziel an, fünf Millionen Euro dauerhaft jährlich bei den Ausgaben zu sparen. Denn die wachsen nicht zuletzt wegen der Personalkosten unaufhörlich. Dafür sind fünf Millionen Euro mehr vorgesehen als im aktuellen Haushalt. Kistler rechnet mit einem Mehraufwand von insgesamt 12,1 Millionen Euro im Vergleich zum laufenden Jahr. Um sämtliche Ausgaben gegenfinanzieren zu können, sieht der Entwurf des Haushaltsplans eine Kreditaufnahme von 24 Millionen Euro vor. Bis Ende 2025 ist der Kreditrahmen auf 80 Millionen Euro gesetzt.

Steigende Personalkosten reißen Löcher

Der Ausbau der Kita-Betreuung und das dafür benötigte Personal sowie der Bau von Schulen gehen kräftig ins Geld. So sind bis 2030 allein für den Neubau des Bildungszentrums West bis zu 30 Millionen Euro eingeplant. Der Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs steht an, der darunter verlaufende Straßentunnel muss saniert werden. Die geplante Infrastruktur für eine Stadtbahn kostet. Der Klimawandel verlangt der Stadt von Jahr zu Jahr mehr finanzielle Ressourcen ab. 30 Millionen Euro sind dafür und für Nachhaltigkeitsprojekte eingeplant. Die Verwaltung muss, so will es der Gesetzgeber, mit digitalisierten Bürgerdiensten attraktiver werden.

OB Knecht bezeichnete den Haushalt fürs nächste Jahr als einen „gewaltigen Spagat zwischen Sparen auf der einen und Investitionen auf der anderen Seite“. Um gut durch die Haushaltsberatungen zu kommen, sind drohende Haushaltslöcher vorerst ausgeblendet worden. Der Eigenbetrieb Tourismus & Events, der die großen Veranstaltungsorte betreibt, soll wie jedes Jahr acht Millionen Euro erhalten. Das Geld fließt zum größten Teil in den laufenden Betrieb des Forums am Schlosspark und der MHP Arena. Beide Veranstaltungsstätten erzielten wegen Corona riesige Einnahmeverluste. Zudem ist das Forum (die Stadthalle) in die Jahre gekommen. Die Sanierung der Küche und weiterer Einrichtungen ist erst kürzlich abgeschlossen worden. Nun werden Befürchtungen laut, dass das Gebäude renovierungsbedürftiger ist, als erwartet. Der Stadtkämmerer ist sich sicher, dass die acht Millionen Euro Zuschuss demnächst nicht mehr reichen werden.

Deutsche Bank mit Milliardenverlust – Vorstand erhält Bonus in Millionenhöhe

Für die Deutsche Bank war 2019 ein Horror-Jahr. Mit einem Jahresverlust von 5,7 Milliarden Euro schneidet die Bank sogar noch schlechter ab, als von Analysten prognostiziert.

Trotz des deutlichen Verlustes sieht Bankchef Christian Sewing das Institut aber auf dem Weg in eine bessere Zukunft. Er will die Bank zu einer weniger schwankungsanfälligen Privat- und Firmenkundenbank ausrichten, das teure Investmentbanking soll zurückgedrängt werden. “Die Stabilisierung der Erträge im zweiten Halbjahr 2019 und unsere konsequente Kostendisziplin führten zu einem besseren operativen Ergebnis als 2018”, erklärte Sewing.

Von zentraler Bedeutung wird sein, ob die Bank ihre Kosten in den Griff bekommt. Hier gab es erste Anzeichen der Besserung. Bereinigt um Sondereffekte wurden 21,5 Milliarden Euro ausgewiesen, was im Einklang mit Sewings Zielen steht.

Inklusive der Kosten für den Umbau standen etwas mehr als 25 Milliarden Euro in den Büchern. Demgegenüber standen Erträge von 23,2 Milliarden Euro, ein Rückgang im Jahresvergleich von acht Prozent. Bereinigt um Sondereffekte waren die Erträge aber stabil.

Die Vorstände der Deutschen Bank kassieren für das abgelaufene Jahr nur noch halb so hohe Bonuszahlungen wie für 2018. Der Bonustopf liege bei etwas mehr als 13 Millionen Euro, sagte ein Sprecher der Bank und bestätigte damit einen Vorabbericht des “Handelsblatts”.

Im Ausblick zeigt sich Sewing zuversichtlich. Zwar werde noch einiges an Arbeit nötig sein, aber wenn der Umbau so konsequent weitergehe wie in den letzten sechs Monaten, blicke er zuversichtlich auf 2020. Die Marktposition solle nicht nur verteidigt, sondern sogar ausgebaut werden, so der Firmenchef in einem Brief an die über 87.000 Mitarbeiter. Zudem seien 70 Prozent der zu erwartenden Umbaukosten bereits verarbeitet.

Trotz des Milliardenverlust will sich der Gesamtvorstand für das vergangene Jahr Boni in Millionenhöhe auszahlen lassen. Allerdings fällt der Topf kleiner aus als im Jahr zuvor. Die amtierenden Topmanager verzichteten auf die sogenannte individuelle erfolgsabhängige Vergütung, wie ein Banksprecher in Frankfurt sagte. Zuvor hatten Medien darüber berichtet. Danach soll der Vorstand insgesamt 13 Millionen Euro Boni erhalten. Ein Jahr zuvor waren es noch 26 Millionen Euro.

Facebook verdient Milliarden

Es ist noch gar nicht so lange her, da sahen Skeptiker im Zuge des Daten-Skandals schon das Ende von Facebook gekommen. Ein paar Monate später ist von der Krise nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil.

Auf rund 2,5 Milliarden mindestens einmal monatlich aktive Nutzer ist das soziale Netzwerk im vergangenen Quartal gewachsen. Der Umsatz legte um ein Viertel auf rund 21 Milliarden Dollar (19 Milliarden Euro) zu. Der Gewinn stieg um 7,0 Prozent auf 7,35 Milliarden Dollar (6,7 Milliarden Euro) und wächst damit etwas langsamer als von Anlegern erwartet.

Ralf Loweg

Geschäftsjahr 2019: Kreissparkasse Ludwigsburg legt weiter zu

Bei der Präsentation der vorläufigen Zahlen, des größten Finanzinstitutes im Landkreis, für das Geschäftsjahr 2019 am vergangenen Freitag, zog Dr. Heinz-Werner Schulte, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Ludwigsburg, ein zufriedenstellendes Fazit: “Wir sind mit dem Verlauf und dem Ergebnis zufrieden”. Trotz der enormen Herausforderungen, dem globalen Wandel im Finanzdienstleistungssektor, sei der Kreissparkasse Ludwigsburg gelungen, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, sagte Schulte weiter.

Bei der turnusmäßigen Bilanzpressekonferenz zu Beginn des Jahres, resümierte der Vorstandsvorsitzende Heinz-Werner Schulte, dass viele Kennzahlen seiner Bank noch oben zeigten. Diese Erfolge zu erringen würde aber “von Jahr zu Jahr” schwerer, weil die Rahmenbedingungen für die Finanzbranche immer schwerer werden.” Minuszinsen und ausufernde Regulatorik sieht Schulte als “enorme Hemmnisse” für alle Akteure auf dem Sektor Finanzdienstleistungen. Diese ebenso unnötige wie in weiten Teilen schädliche Einflussnahme von außen hindere Finanzdienstleister daran, ihre Ressourcen optimal einzusetzen, so Schulte und sich den eigentlichen Marktherausforderungen bestmöglich zu stellen. Davon gebe es genug. Allein das Thema Digitalisierung, so Schulte, “treibt mit ungeheurer Dynamik den Wandel der Finanzbranche voran”.

Die wichtigsten Kennzahlen: 

  • Der Kreissparkasse ist es im Geschäftsjahr 2019 gelungen, die Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr, deutlich auf insgesamt 10,83 Milliarden Euro zu steigern. Das entspricht einer Zunahme zum Vorjahr von 2,7%.
  • Das Jahresergebnis (Gewinn) betrug zum Ende des Geschäftsjahres bei 18,00 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es 17,92 Millionen Euro.
  • Die Zahl der Privatgirokonten stieg von rund 230.000 (2018) auf 232.400.
  • Mitarbeiterzahl in 2019: 1.473 (inkl.117 Azubis). Ein Jahr zuvor waren es 1.508 Mitarbeiter (inkl. 98 Azubis)
  • Gesamtzahl der Filialen: 2019 waren 98. Im Jahr zuvor waren es 100.

Der Vorstand bei der Bilanzkonferenz:

Thomas Raab (re.)
Diplom-Sparkassen-Betriebswirt

Dr. Heinz-Werner Schulte (Mitte)
Diplom-Kaufmann,  Vorsitzender

Dieter Wizemann (li.)
Diplom-Ökonom

 

Zahl der Verkehrstoten in 2018 gestiegen

Bilanz 2018: Zahl der Verkehrstoten steigt

Von Januar bis November 2018 wurden 3.006 Menschen bei Verkehrsunfällen in Deutschland getötet. Das sind 64 mehr als im entsprechenden Zeitraum des Jahres 2017. Rund 364.800 Menschen wurden in den ersten elf Monaten 2018 auf Deutschlands Straßen verletzt. Das entspricht einer Zunahme um 0,8 Prozent gegenüber Januar bis November 2017, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit.

Dagegen ist die Zahl der Verkehrsunfälle gesunken. In den ersten elf Monaten 2018 registrierte die Polizei rund 2,41 Millionen Straßenverkehrsunfälle, das sind 0,2 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Darunter waren 285.000 Unfälle mit Personenschaden (+1,4 Prozent) und etwa 2,13 Millionen Unfälle mit ausschließlich Sachschaden (-0,4 Prozent). mid/rlo

VW und Audi weiten Diesel-Prämien aus

Volkswagen und Audi weiten den Geltungsbereich ihrer Wechsel- und Umweltprämien aus. Statt wie bisher nur in “besonders belasteten Intensivstädten” bieten beide Hersteller die Umstiegsanreize jetzt bundesweit an.

Bei VW liegt die Wechselprämie für Neuwagen je nach gewähltem Modell bis 30. April 2019 zwischen 500 und 7.000 Euro. In Anspruch nehmen können sie alle Halter von Euro-4- und Euro-5-Dieselfahrzeugen. Wird ein Euro-1- bis Euro-4-Diesel verschrottet, gibt es bis auf Widerruf beim Umstieg auf einen Neu- oder Jahreswagen von VW deutschlandweit die Umweltprämie. Sie liegt zwischen 1.500 und 8.000 Euro.

So funktionieren diese beiden Angebote auch bei Audi, dort liegen die Wechselprämien zwischen 2.000 und 9.000 Euro, die Verschrottungs-Gutschriften bei bis zu 10.000 Euro. mid/rhu

Galerie

Auto-Test: Peugeot 508

“Bester Mittelklassewagen in der Importwertung”, “Bestes Design eines Newcomers” – mit dem im Herbst zu den Händlern gerollten 508 hat Peugeot für Aufsehen in der Auto-Branche gesorgt. Schön und gut soll er also sein, der neue Löwe. Hat das Auto die Lobeshymnen verdient?

Es braucht nur wenige Sekunden, um – bezogen auf das Design des 508 – in den Lobgesang einzusteigen: Die sportlich-elegant gestaltete Fließheck-Limousine ist ein echt prickelnder Hingucker. Die Franzosen-Limo sorgt sogar auf dem Supermarktparkplatz und an der Tankstelle dafür, dass sich Menschen nach ihr umdrehen, was sonst meistens Sportwagen oder besonders exklusiven Luxuskarossen vorbehalten bleibt. Die Reaktion der Passanten beweist, dass die Peugeot-Designabteilung beim Blechkleid alles richtig gemacht hat. Vielleicht erkennt man ein paar Zutaten der Konkurrenz, ein bisschen Alfa Romeo Giulia, ein bisschen BMW 3er – aber insgesamt bietet der Löwe so viel Eigenständigkeit, um ihn als Peugeot abzuspeichern: Vor allem Front- und Heckpartie haben einen eigenen Charakter. Die Tagfahrleuchten, die aus der Scheinwerfereinheit weit nach unten in die Frontschürze hinein gezogen sind, machen den neuen 508 von vorne unverwechselbar. Gleiches gilt fürs Heck, wo schwarz getönte Rückleuchten und eine durchgehende glänzend schwarze Blende den Ton angeben: Kleiner Clou für LED-Nerds: Die Leuchtkraft der LED-Rückleuchten ist variabel, sie reagiert auf die aktuellen Lichtverhältnisse.

Innen erwartet den 508-Fahrer ein aufgeräumtes Cockpit, das mit fein abgestimmten Materialien und einer richtig guten Verarbeitung überzeugt. Das sogenannte i-Cockpit haben die Franzosen nochmals überarbeitet, das Kombiinstrument misst jetzt 12,3 Zoll, ergänzt wird es durch einen 10-Zoll-HD-Touchscreen (ab der Ausstattungslinie “Allure”, darunter acht Zoll). Kritik gibt’s nur für die Ablesbarkeit der Instrumente. Kleine Fahrerinnen oder Fahrer bis 1,70 Meter werden Probleme haben, eine Sitzposition zu finden, bei der die Oberseite des Lenkrads keine Anzeigen des Displays verdeckt. Auch wenn das Mini-Volant griffig ist und nach einer kurzen Eingewöhnungszeit wie maßgeschneidert wirkt – mit einem Lenkrad in Normalgröße wäre mehr Übersichtlichkeit gewährleistet.

Pluspunkte sammelt der 508 wiederum bei den Sitzen, die ab “Allure” mit AGR-Auszeichnung aufwarten, also besonders rückenschonend sind. Wer sich für 3.340 Euro Aufpreis die Wohlfühl-Möbel mit Lederbezug plus pneumatischer Acht-Punkt-Massagefunktion und fünf verschiedenen Einstellungen bestellt, möchte aus der Limousine gar nicht mehr aussteigen. Und die Investition rechnet sich sogar: 90 Minuten Massage kosten im Rhein-Main-Gebiet rund 75 Euro. Ab der elften Eineinhalb-Stunden-Fahrt kann man die Löwentatzen-Kneteinheit also genießen, ohne an das Loch in der Urlaubskasse zu denken.

Und wie fährt sich die neue Mittelklasse von Peugeot? Tadellos. Der Testwagen mit Turbodiesel und 120 kW/163 PS, bei dem mit dem GT-Line-Paket für 2.200 Euro die umfangreiche Ausstattung “Allure” zusätzlich aufgewertet wurde, erweist sich als sauber abgestimmtes Reiseauto. Komfort wird groß geschrieben. Mit einem Verbrauch von rund sieben Litern auch bei flotterer Fahrt und Dauertempo 170 kann man sich nicht beklagen, wer im Reisetempo 130 km/h und abseits der Autobahn mit etwas Zurückhaltung unterwegs ist, sollte den Peugeot mit weniger als sechs Liter Verbrauch bewegen können. 4,5 Liter gibt Peugeot als kombinierten Durchschnittsverbrauch nach WLTP an. In 8,4 Sekunden beschleunigt der 508 mit dem ruckfrei schaltenden 8-Stufen-Automatikgetriebe auf Tempo 100, 230 km/h schafft die Limousine.

Wer möchte, kann es also auch – etwa auf Landstraßenabschnitten – etwas dynamischer angehen, aber insgesamt überzeugt der neue 508 doch insbesondere mit seinen ruhigen Seiten. Und räumt endgültig mit Vorurteilen auf, die französische Autos vor allem in Deutschland bis heute aushalten müssen: zu weiches Fahrwerk, viel zu weiche Sitze – beides ist hier Quatsch. Der Peugeot 508 ist rundum gelungen, optisch wie technisch. Nur der Spurhalte-Assistent, der mit dem Abstandstempomat meist problemlos funktioniert, könnte ein Update vertragen: bei Baustellen-Markierungen ist der Helfer bei mehreren Testfahrten leider ausgestiegen. Ansonsten ist man im 508 aber nie neben der Spur.

mid / red

Technische Daten Renault 508 BlueHDi 160 EAT8 “Allure”:

Viertürige, fünfsitzige Mittelklasse-Limousine, Länge/Breite (o. Spiegeln)/Höhe/Radstand in Millimeter: 4.750/1.859/1.403/2.793, Leergewicht (m. Fahrer): 1.605 kg, Zuladung: 519 kg; Anhängelast gebremst/ungebremst: 1.800/750 kg, Kofferraumvolumen: 487 – 1-537 l, Tankinhalt: 55 l, Preis: ab 38.450 Euro.
Antrieb: 4-Zylinder-Turbodiesel, Hubraum: 1.997 ccm, Leistung: 120 kW/163 PS bei 3.750 U/min, max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.000 U/min, 8-Stufen-Automatikgetriebe (EAT8), Vorderradantrieb, 0 – 100 km/h: 8,4 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit: 230 km/h, Normverbrauch: 4,5 l/100 km, CO2-Emission: 120 g/km, Schadstoffklasse: Euro 6d-Temp. mid/Mst

Autofahrer wollen nicht “gläsern” sein

Fakt ist: Moderne Autos sammeln mehr Daten als nötig. Und die Hersteller hüllen sich in Stillschweigen darüber, wo diese Informationen landen – und was damit passiert. Fakt ist aber auch: Die Autofahrer wollen nicht “gläsern” sein. Ist das ein unauflösbarer Widerspruch?

Laut Stiftung Warentest bleibt der Datenschutz bei allen Autobauern mehr oder weniger auf der Strecke. Klare und verständliche Datenschutzerklärungen für die Apps? Fehlanzeige. Dass viele dieser Anwendungen unter anderem auch den Namen des Nutzers und die Identifikationsnummer seines Fahrzeugs preisgeben, sehen die Tester ausgesprochen kritisch.

“Produzieren also die Connected Cars mehr oder weniger zwangsläufig auch gläserne Nutzer?”, fragt das Goslar Institut. Längst schon würden ja Autos als “Smartphone auf Rädern” bezeichnet. Im Gegenzug gibt es für die User mehr Komfort – etwa durch Reservierungsmöglichkeiten für Restaurants auf der Fahrtroute oder automatisch gebuchte Werkstatttermine für Service-Arbeiten. Mehr Sicherheit gibt es obendrein – Stichwort E-Call.

Automobilclubs, Versicherer, freie Werkstätten, Ersatz- und Zubehöranbieter bekräftigen, dass die Hoheit über die anfallenden Bewegungs- und Nutzungsinformationen immer beim Halter, beziehungsweise beim Fahrer liegen sollte. Wenn sie der Nutzer einem Dienstleister zugänglich machen wolle, solle das mit einem entsprechenden Gegenwert für ihn verbunden sein, etwa in Form von Rabatten oder einer günstigeren Police. mid/rhu

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