Torreicher Champions-League-Auftakt: Bayern überrollt Zagreb – VfB unterliegt Real Madrid

München/Madrid – Am ersten Spieltag der Uefa Champions League hat der FC Bayern München daheim gegen Dinamo Zagreb mit 9:2 gewonnen und der VfB Stuttgart auswärts gegen Real Madrid mit 1:3 verloren.

Die Münchener zeigten sich in der ersten Halbzeit erwartet überlegen. Ein Elfmeter von Kane in der 20. Minute besorgte die Führung, nachdem Pierre-Gabriel Pavlovic im Sechzehner abgeräumt hatte. Guerreiro erhöhte in der 35. Minute per Volleyschuss aus 16 Metern und Olise in der 38. Minute per Kopfball nach Kimmich-Flanke. Die Bayern stellten also früh die Weichen, zur Pause schien alles entschieden.

Nach dem Seitenwechsel drehten die Kroaten aber auf einmal auf und schafften innerhalb einer Minute den Anschluss: Erst traf Petkovic in der 49. Minute ins rechte Eck, dann legte Ogiwara in der 50. Minute nach Steilpass von Misic nach. Harry Kane beruhigte die Gemüter in der 57. Minute aber wieder etwas, als er nach Fernschuss von Kimmich Nevistics unzureichende Abwehr abstauben konnte.

Die mutmaßlich endgültige Entscheidung führte in der 61. Minute dann Olise herbei, als er nach Dribbling von Musiala um den Keeper besser stand als der Youngster und trocken einschoss.

Die Süddeutschen waren aber noch hungrig: Nach Handspiel von Misic im Strafraum versenkte Kane in der 73. Minute den nächsten Elfmeter und in der 78. Minute war der Engländer nach Foul von Theophile-Catherine an Davies im Sechzehner erneut vom Punkt erfolgreich – Viererpack für den Stürmerstar.

Der eingewechselte Sané durfte in Minute 85 auch nochmal, als er nach Zuspiel von Joker Müller wuchtig einnetzte. Den Schlusspunkt setzte aber der neu gekommene Goretzka in der Nachspielzeit, als er aus wenigen Metern platziert einköpfte. Wenig später wurde die Gastmannschaft mit dem Abpfiff erlöst.

Im Parallelspiel bekam es der VfB Stuttgart hingegen mit Titelverteidiger Real Madrid zu tun. Der amtierende deutsche Vizemeister versteckte sich aber keineswegs und hatte nach einer flotten ersten Halbzeit ohne Tore sogar ein Chancenplus zu verzeichnen.

Kurz nach Anpfiff von Hälfte zwei dann der Schock: In der 46. Minute ließ Mittelstädt die Kugel unglücklich zu Rodrygo durch und nach dessen Zuspiel musste Weltstar Mbappé nur noch einschieben.

Die Hoeneß-Elf zeigte sich davon aber kaum beeindruckt und traf in der 68. Minute in Person von Undav nach Zuspiel von Leweling per Kopf.

Die Spanier holten sich die Führung in der 83. Minute aber wieder zurück, als Ex-Stuttgarter Rüdiger nach Modric-Ecke viel zu frei einköpfen durfte. EIn Konter brachte in der Nachspielzeit dann die Entscheidung: Der eingewechselte Endrick stellte den Endstand her. Darauf fand der VfB keine Antwort mehr.

Bayern München belegt nach seinem Kantersieg im neuen Ligasystem der Champions League Rang eins, Stuttgart wird auf Rang 31 geführt.

Die neue Champions League funktioniert nach dem sogenannten Schweiter System: Ist die Ligaphase beendet, qualifizieren sich die Vereine auf den Plätzen eins bis acht für das Achtelfinale. Die Teams auf den Rängen neun bis 24 müssen in Playoffs, um das Ticket für die Runde der letzten 16 zu lösen. Die Klubs ab Platz 25 scheiden aus, einen Wechsel in die Europa oder Conference League gibt es nicht mehr.

Die Platzierungen haben zudem Einfluss auf die Paarungen in der KO-Phase. So treffen in den Playoffs die Klubs auf den Rängen neun bis 16 auf die Vereine von Platz 17 bis 24 und haben dabei ebenso wie die direkt fürs Achtelfinale qualifizierten Teams im Rückspiel Heimrecht. Ab dem Achtelfinale laufen die Turniere wie gewohnt weiter.

red

Mein Real beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung – Über 5.000 Jobs in Gefahr

Mönchengladbach – Die SB-Warenhauskette Mein Real hat am heutigen Freitag offiziell mitgeteilt, einen Antrag auf Insolvenzeröffnung in Eigenverwaltung gestellt zu haben. Dieser Schritt wird ergriffen, um den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen, so das Unternehmen.

Hintergrund: Laut der Pressemitteilung betrifft dieser Insolvenzantrag mehr als 5.000 Mitarbeiter in 62 Märkten sowie in der Zentrale in Mönchengladbach. Das Unternehmen betont jedoch, dass die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter weiterhin wie gewohnt gezahlt werden. Die ursprüngliche Berichterstattung über diesen Schritt erfolgte durch die “WirtschaftsWoche”.

Management bleibt an Bord: Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen plant Mein Real, das derzeitige Management weiterhin in der Führung zu behalten. Die Insolvenz in Eigenverwaltung soll dazu dienen, den Geschäftsbetrieb fortzusetzen und gleichzeitig Gespräche mit Wettbewerbern über eine mögliche Übernahme von Standorten zu ermöglichen. Dieser Schritt steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gerichts.

Hinter den Kulissen: Mein Real wurde im Jahr 2020 von der Metro AG übernommen und befindet sich derzeit im Besitz des Finanzinvestors SCP. In der Folge wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Aufteilung des Unternehmens und der Verkauf von Standorten an Unternehmen wie Kaufland, Edeka, Globus und Rewe. Im Januar 2022 wurde bekannt gegeben, dass die verbleibenden 62 Standorte unter dem Namen “Mein Real” geführt werden sollen. Später ging das Unternehmen an das Family Office der Unternehmerfamilie Drs. Tischendorf über, bevor es im Mai 2023 aufgrund einer “kritischen wirtschaftlichen Verfassung” wieder von SCP erworben wurde.

Mein Real betont, dass die Entscheidung für das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eine Chance zur Fortführung des Geschäftsbetriebs in diesen herausfordernden Zeiten bietet.

red