Stadt Stuttgart modernisiert den Nahverkehr: 40 neue Stadtbahnen für die SSB mit Unterstützung des Landes

Stuttgart – Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) investiert in die Zukunft der urbanen Mobilität und erweitert ihren Fuhrpark um 40 neue Stadtbahnwagen des Typs S-DT 8.16. Mit einer Förderzusage von rund 84 Millionen Euro unterstützt das Land Baden-Württemberg dieses Projekt großzügig. Bei der Übergabe des Förderbescheids am Freitag in der SSB-Hauptwerkstatt in Möhringen betonte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) die Bedeutung dieser Maßnahme für die klimafreundliche Mobilität in der Landeshauptstadt.

„Damit der öffentliche Verkehr besser und noch klimafreundlicher wird, fördert das Land die Anschaffung neuer Stadt- und Straßenbahnen“, erklärte Minister Hermann. „Die neuen Stadtbahnwagen bieten nicht nur mehr Komfort und Barrierefreiheit, sondern sind auch ein attraktives Angebot, um vom Auto auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen.“ Die 40 neuen Fahrzeuge stellen eine erhebliche Modernisierung des bestehenden Fuhrparks dar und sollen gleichzeitig das wachsende Streckennetz der SSB bedienen.

Erweiterte Funktionen und Barrierefreiheit

Die neuen Stadtbahnen vom Typ S-DT 8.16, die von der Stadler Deutschland GmbH, einem Tochterunternehmen der schweizerischen Stadler Rail AG, geliefert werden, sind speziell auf die Anforderungen Stuttgarts zugeschnitten. Die Wagen bieten mehr Platz für Fahrgäste mit besonderen Bedürfnissen, wie etwa Eltern mit Kinderwagen oder Fahrgäste mit Fahrrädern. Die Zahl der Mehrzweckbereiche wurde verdoppelt, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Darüber hinaus wurden die Fahrzeuge im Hinblick auf Barrierefreiheit optimiert: Die bisherigen zentralen Haltestangen entfallen zugunsten neuer Haltemöglichkeiten, die Lehnhilfen bieten. Auch Aufstehhilfen für gehbehinderte Menschen wurden integriert, um das Erheben vom Sitzplatz zu erleichtern. Diese Anpassungen sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit mit Behindertenverbänden und SSB-Mitarbeitern.

„Wir folgen den sich ändernden Vorstellungen unserer Fahrgäste und richten uns nach ihren Wünschen“, sagte Thomas Moser, Vorstandssprecher und Technischer Vorstand der SSB. „Mit dieser neuen Fahrzeugflotte bieten wir ein zeitgemäßes Angebot, das sowohl die Ansprüche an Komfort als auch an Barrierefreiheit erfüllt.“

Hohe Kapazität und Nachhaltigkeit

Die Stadtbahnen S-DT 8.16 bestehen aus fest gekuppelten Triebwageneinheiten mit einer Länge von jeweils 39 Metern und bieten insgesamt Platz für 250 Fahrgäste, darunter 98 Sitzplätze. Die Antriebsleistung jeder Einheit beträgt 800 Kilowattstunden. Die Fahrzeuge werden auf einigen Linien in Doppeltraktion eingesetzt, was die Kapazität auf 500 Fahrgäste erhöht. Lieferant der 40 neuen Fahrzeuge ist die Stadler Deutschland GmbH, ein Unternehmen der schweizerischen Stadler Rail AG. Die SSB wird mit 20 Einheiten einen Teil ihrer Fahrzeugflotte erneuern und erweitern, die momentan 224 Fahrzeuge umfasst.

Mit der neuen Flotte setzt die SSB auch ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit. Die neuen Fahrzeuge werden sukzessive ältere Modelle ersetzen, die seit den 1980er Jahren im Einsatz sind und teilweise über 3,5 Millionen Kilometer Laufleistung erreicht haben. Die Modernisierung ist Teil einer größeren Initiative, um den öffentlichen Nahverkehr in Stuttgart umweltfreundlicher und effizienter zu gestalten.

Die SSB betreibt ein Stadtbahnnetz mit einer Länge von knapp 140 Kilometern und einem Liniennetz von über 250 Kilometern, auf dem derzeit 17 Linien unterwegs sind. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeitende, von denen knapp die Hälfte im Fahrdienst tätig ist. Die Erweiterung der Flotte ist auch eine Reaktion auf das steigende Fahrgastaufkommen und die wachsenden Anforderungen an den ÖPNV in der Region.

red

Verwendete Quelle: Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Am Freitag droht Verkehrskollaps in Stuttgart: SSB-Streik legt Nahverkehr lahm

Stuttgart – Am Freitag, dem 2. Februar 2024, wird Stuttgart ein ungewohntes Bild zeigen: Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) stehen still, verursacht durch einen ganztägigen Warnstreik der Gewerkschaft ver.di. Dieser Streik legt nicht nur den öffentlichen Nahverkehr lahm, sondern bringt auch erhebliche Unannehmlichkeiten für Pendler und Fahrgäste mit sich.

Der gewohnte Anblick der SSB-Stadtbahnen und -Busse wird durch eine unerwartete Ruhe im Stuttgarter Verkehrsbild ersetzt. Wie das Unternehmen mitteilt, betrifft der Warnstreik nicht nur die Stadtbahnen und Busse, sondern erstreckt sich auch auf die Zahnrad- und Seilbahn sowie den flexiblen Mobilitätsservice SSB Flex. Sogar die Nachtbusse der SSB werden in der Nacht von Freitag auf Samstag nicht verkehren.

Die Auswirkungen des Streiks gehen über den reinen Betriebsausfall hinaus. Kundenzentren und Fundstellen der SSB bleiben geschlossen, und der Kundenservice wird an diesem Tag nicht erreichbar sein. Lediglich die Busse der Linien 53, 54, 58, 60, 64, 66, 73 und 90 sollen trotz des Warnstreiks planmäßig verkehren, da sie von Auftragsunternehmen im Auftrag der SSB betrieben werden.

Auch der Städtische Verkehrsbetrieb Esslingen (SVE) ist von den Streikfolgen betroffen und wird seine Busse nicht in Betrieb nehmen. Informationen dazu sind auf der Website des VVS zu finden.

Obwohl der Streik den Betrieb lahmlegt, wird die elektronische Fahrplanauskunft alle aktuell nutzbaren Verbindungen im Stuttgarter ÖPNV anzeigen. Die SSB wird ihre Fahrgäste vor Ort durch Abfahrtsanzeiger und Durchsagen über die Situation informieren.

Die SSB plant nach derzeitigem Stand, den Betrieb am Samstag, den 3. Februar, wieder aufzunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verhandlungen zwischen ver.di und der SSB zu einer zügigen Einigung führen, um den öffentlichen Nahverkehr schnellstmöglich wieder in Fahrt zu bringen.

Geschäft wie gewohnt auf folgenden Linien:

Einige Linien, darunter die 53 Mühlhausen – Zuffenhausen, 54 Freiberg – Neugereut, 58 Schmiden – Obere Ziegelei, 60 Oeffingen – Untertürkheim, 64 Stelle – Frauenkopf, 66 Kühwasen – Geschwister-Scholl-Gymnasium, 73 Degerloch – Neuhausen und 90 Korntal – Giebel, werden trotz der Streikwelle planmäßig von Privatunternehmen im Auftrag der SSB betrieben. Diese Linien sind somit nicht vom Warnstreik betroffen und bieten eine gewisse Kontinuität im chaotischen Verkehrsgeschehen.

red

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Verheerender Großbrand in Stuttgart – 6 Verletzte

Mindestens 6 Menschen wurden bei dem verheerendem Großbrand gestern Abend im Busdepot der SSB in Stuttgart verletzt.

Nach Angaben der Polizei sind mindestens 20 Busse den Flammen zum Opfer gefalllen und völlig zerstört worden. Das Feuer wurde nach Angaben der Feuerwehr inwischen gelöscht. Zur Brandursache macht die Feuerwehr noch keine Angaben. Die Anwohner wurden gestern Abend aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klimaanlagen und Lüftungen nicht einzuschalten.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen, die sachdienliche Angaben machen können, werden gebeten, sich unter der Rufnummer +4971189905778 zu melden.

red