Verkehrsübung mit Folgen: Strafen für Fahrpraxis ohne Fahrerlaubnis

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Das Autofahren ohne gültige Fahrerlaubnis bleibt nicht ohne Konsequenzen – eine Tatsache, die von vielen unterschätzt wird. Diese Warnung richtet sich nicht nur an Jugendliche, sondern auch an Erwachsene, die sich hinter dem Steuer ohne entsprechende Befähigung befinden. Selbst das gemeinsame Üben auf der Straße oder einem Supermarktparkplatz kann strafrechtliche Konsequenzen haben. Die R+V Versicherung betont daher die Wichtigkeit, das Autofahren auf Verkehrsübungsplätzen oder privatem Gelände zu üben.

Gang einlegen, Kupplung kommen lassen, Gas geben: Viele Teenager können es kaum erwarten, endlich selbst Auto zu fahren. Allerdings ist es verboten, auf der Straße oder einem Feldweg für die Führerscheinprüfung zu üben. “Das gilt auch für private Parkplätze von Einkaufsmärkten, da diese in der Regel der Allgemeinheit offenstehen”, sagt Roland Richter, Verkehrsexperte bei der R+V Versicherung.

Wenn Jugendliche das Verbot missachten, können sie mit Sozialstunden, hohen Geldstrafen oder sogar einer Freiheitsstrafe belegt werden. Zusätzlich kann der Gesetzgeber eine Sperrfrist verhängen, bis sie zur Führerscheinprüfung antreten dürfen – sogar für mehrere Jahre. Auch Fahrzeughalter müssen mit erheblichen Konsequenzen rechnen, etwa mit einer Geldstrafe – unabhängig davon, ob sie daneben gesessen haben oder nicht.

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“Sie haben zugelassen, dass jemand ohne Fahrerlaubnis am Steuer sitzt, auch wenn es nur zu Übungszwecken war”, erklärt R+V-Experte Richter. Noch kritischer wird die Situation bei einem Unfall. “Die Haftpflichtversicherung kommt zwar in der Regel für die Schäden am anderen Fahrzeug auf. Sie kann aber von den Jugendlichen und Versicherten einen Teil zurückfordern”, betont Richter.

Anders sieht es bei der Kaskoversicherung aus, die Schäden am eigenen Fahrzeug deckt. “Sie zahlt nicht, wenn jemand ohne Fahrerlaubnis gefahren ist und der Versicherungsnehmer das ermöglicht hat. Die Eigentümerin oder der Eigentümer des Fahrzeugs bleiben auf dem eigenen Schaden sitzen.”

Erlaubt ist die praktische Fahrübung auf ausgewiesenen Verkehrsübungsplätzen. Dazu müssen Fahranfänger je nach Anbieter mindestens 16 oder 17 Jahre alt sein. Die begleitende Person braucht einen gültigen Führerschein. Oft schreiben die Anbieter zudem vor, dass sie mindestens 21 Jahre alt sein und über Fahrpraxis verfügen muss.

Weitere Tipps des R+V-Infocenters:
Eltern sollten sich vor dem Besuch des Übungsplatzes erkundigen, ob eine Tageshaftpflichtversicherung und eine Vollkaskoversicherung im Preis eingeschlossen sind oder ob sie diese zusätzlich abschließen können. Dadurch vermeiden sie, dass sie bei einem Unfall in der eigenen Kfz-Versicherung höhergestuft werden.
Auch auf einem Privatgelände können Jugendliche fahren üben, wenn der Besitzer damit einverstanden ist. Entscheidend ist, dass das Grundstück nicht allgemein zugänglich ist.

mid/asg/red