MHP RIESEN und Trevor Mbakwe trennen sich

Trevor Mbakwe kam mit vielen Vorschusslorbeeren und einer schillernden Vita nach Ludwigsburg. Doch so wirklich in Fahrt kam „The Beast“ bei den MHP RIESEN Ludwigsburg nicht: Der 29-jährige Familienvater markierte in insgesamt zehn Spielen für die Schwaben pro Partie 6.8 Punkte und 5.9 Rebounds. Bei seinen Auftritten im gelb-schwarzen Jersey deutete Mbakwe immer wieder sein Können an, haderte jedoch zunehmend mit seiner Rolle im Team von Headcoach John Patrick. Da entsprechend beide Seiten mit dem daraus resultierenden Status quo unzufrieden waren, setzten sich alle Beteiligten in der vergangenen Woche zusammen, um nach einer Lösung zu suchen. Die Konsequenz der Gespräche ist die sofortige Beendigung des Arbeitsverhältnisses im beiderseitigen Einvernehmen.

Lukas Robert

Terminfrage(n) geklärt: Vier Spielverlegungen bei den MHP RIESEN

Die easyCredit Basketball Bundesliga und die MHP RIESEN Ludwigsburg haben sich, in Zusammenarbeit mit den betreffenden Klubs, auf die Terminierung der noch ausstehenden Partien geeinigt. Während mit Weißenfels das Heimrecht getauscht wird, kommt der FC Bayern Basketball am 11. April in die Barockstadt.

Seit der Veröffentlichung des Spielplans der easyCredit BBL Anfang August enthielt der Kalender der MHP RIESEN Ludwigsburg einige Fragezeichen. Während das Auswärtsspiel in Weißenfels und das Heimspiel gegen München noch ohne Datum waren, standen zwei weitere Spieltermine (@ Weißenfels, @ Vechta) zur Debatte. Nach einem produktiven Austausch mit allen Beteiligten können die MHP RIESEN Ludwigsburg nun (endlich) die Ergebnisse respektive Termine vermelden.

Wie bereits im Sommer kommuniziert, kann das Heimspiel gegen den FC Bayern Basketball aufgrund der EuroLeague-Belastung der Münchner nicht kurz nach dem Jahreswechsel stattfinden. Anstatt im Januar steigt das Gastspiel der Münchner nun am 11. April 2019 in der Ludwigsburger MHPArena.

Da dem Mitteldeutschen Basketball Club am ursprünglich geplanten Termin (KW 47) und auch zum Jahreswechsel die Stadthalle Weißenfels nicht zur Verfügung steht, haben die MHP RIESEN Ludwigsburg – im Sinne einer schnellstmöglichsten Terminierung – einem Tausch des Heimrechts zugestimmt. Der aktuelle Tabellensiebzehnte gastiert zuerst in Schwaben (02. Januar 2019), Ludwigsburg reist dann im Rückspiel zu den Sachsen-Anhaltinern. Das Datum bleibt dabei unverändert (13. Februar 2019).

Die vierte Änderung betrifft das Auswärtsspiel bei Aufsteiger RASTA Vechta: Unter anderem aufgrund der BCL-Partie bei Anwil Włocławek (16. Januar 2019) findet das Auswärtsspiel in Niedersachsen nicht am 18. Januar, sondern rund 24 Stunden später statt (19. Januar 2019).

Alle Änderungen in der Übersicht

01.2019: Ludwigsburg vs. Weißenfels (anstatt 13.02.2019)
01.2019: Vechta vs. Ludwigsburg (anstatt 18.01.2019)
02.2019: Weißenfels vs. Ludwigsburg (bislang ohne Datum)
04.2019: Ludwigsburg vs. München (bislang ohne Datum)

Lukas Robert

Die Begleichung der offenen Rechnung, Teil 2

Im letzten Heimspiel vor der Länderspielpause empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg am Sonntag (18.11.2018, Tip-Off 15:00 Uhr) die BG Göttingen. Gegen die niedersächsische Überraschungsmannschaft von Headcoach Johann Roijakkers soll der dritte Sieg in Folge eingefahren und das Aus im BBL Pokal vergessen gemacht werden.

Der nominell schwerste Gruppengegner der Basketball Champions League ist bezwungen, die Niederlagen-Serie schon seit dem vergangenen Samstag beendet: Die MHP RIESEN Ludwigsburg sorgen wieder für Spieltagslust statt Spieltagsfrust – und machen entsprechend jede Menge Spaß. Das Team von Headcoach John Patrick hat die schweren Wochen überstanden und auch den Ausfall von Topscorer Malcolm Hill weitestgehend verkraftet. Bereits beim 81:80 gegen UCAM Murcia sprangen am Dienstag andere Akteure in die Bresche und übernahmen Verantwortung. Allen voran Jordon Crawford (21 Punkte/6 Assists) und Lamont Jones (20 Punkte/4 Rebounds/3 Assists) zeigten gegen die hoch favorisierten Spanier, was in ihnen steckt.

Der Sieg gegen Murcia war dabei aber dennoch ein Teamerfolg. Schließlich hatten neben den beiden US-Amerikanern auch zahlreiche andere Spieler großen Anteil am Sieg, weshalb die Stimmung in der Mannschaft erheblich gesteigert werden konnte. Mit zwei weiteren Erfolgen gegen Göttingen (Sonntag) und in Nischni Nowgorod (Mittwoch) soll nun die begonnene Positiv-Entwicklung fortgesetzt und das erste Saison-Drittel siegreich beendet werden.

Das Überraschungsteam aus Niedersachsen

Der erste Gegner, welcher sich bei diesem Unterfangen den Barockstädtern in den Weg stellt, reitet am Sonntag auf einer Euphorie-Welle in die MHPArena: Die BG Göttingen gehört in der easyCredit BBL zu den Positivüberraschungen, rangiert seit einigen Wochen unter den Top8 der Liga – und zog, zum Leidwesen der MHP RIESEN, zudem ins Viertelfinale des BBL Pokals ein. Kurzum: Die Stimmung bei den Niedersachsen ist so gut wie lange nicht, auch wenn es am vergangenen Wochenende eine 81:88-Niederlage gegen Jena setzte. Die „Veilchen“ von Headcoach Johan Roijakkers sind absolut im Soll und blicken entspannt und optimistisch auf die kommenden Wochen. Die Mannschaft kann befreit aufspielen und befindet sich fernab der bedrohlichen Abstiegsplätze.

Ex-RIESE Stockton und das starke Quartett

Gründe für den Erfolg gibt es viele – und auf dem Parkett springen dabei gleich vier ins Auge: Denn neben Point Guard Michael Stockton und Center Darius Carter kommen auch die beiden Neuzugänge Pendarvis Williams (Guard) und Mihaljo Andric (Forward) pro Partie auf eine zweistellige Punktausbeute. Das Quartett erzielt durchschnittlich 52.0 Punkte pro Partie und sorgt für eine große Unberechenbarkeit. Neben diesen vier Akteuren befinden sich auch die deutschen Leistungsträger in ausgezeichneter Verfassung: Mit Stephan Haukohl (8.3 PpS), Dennis Kramer (8.0), Dominic Lockhardt (6.0) und Mathis Mönninghoff (3.7) hat Roijakkers gleich vier Spieler im Kader, die mindestens 15 Minuten pro Partie auf dem Parkett stehen – und für deutlich mehr als nur Entlastung sorgen.

Unberechenbar waren in den vergangenen Wochen auch die MHP RIESEN Ludwigsburg: In nahezu allen Spielen gelang es ihnen vor dem Schlussabschnitt die Führung in eigenen Händen zu halten, gleichzeitig konnten sie sich aber nicht häufig genug belohnen und gaben oft die Partie noch aus der Hand. Unter anderem beim Pokal-Aus in Göttingen verspielten die Schwaben Anfang Oktober eine 15-Punkte-Führung, weshalb mit den Niedersachsen noch eine offene Rechnung zu begleichen ist.

Hierfür haben sich die Barockstädter zur rechten Zeit zumindest etwas stabilisiert und am Samstag in Ulm gezeigt, dass die eigenen Nerven nun auch großen Belastungen standhalten können. Gegen Murcia veranschaulichte das Team zudem, dass man auch in den Schlussminuten einer Partie noch in der Lage zum Turnaround ist. Egal, welches Szenario am Sonntag eintreten wird, am Ende soll das Ergebnis das Gleiche sein: Ludwigsburg strebt den dritten Sieg in Serie an – und freut sich auf eine volle und wie gewohnt stimmungsvolle MHPArena.

Abseits des Parketts

Um sich bereits im Vorfeld der Partie ideal auf den (Familien-)Spieltag einzustimmen, verteilt Maskottchen Lurchi im Anschluss an die Hallenöffnung (13:30 Uhr, Tip-Off 15:00 Uhr) Gummibärchen der Sparda-Bank Baden-Württemberg, Premium-Partner des Klubs, solange der Vorrat reicht. Zudem wird es im Foyer der MHPArena erneut die beliebten RIESEN-Fähnchen und alles Wissenswerte zur zehnten Ausgabe von „Mitmachen Ehrensache“ geben, bei der auch in diesem Jahr David McCray und Konrad Seigfried (Erster Bürgermeister Stadt Ludwigsburg) die Schirmherren sind.

Bei der Aktion „Mitmachen Ehrensache“ arbeiten pro Jahr circa 400 Schüler aus dem Landkreis Ludwigsburg für einen Tag (05.12.) in über 250 (lokalen) Unternehmen und spenden ihren Lohn für einen guten Zweck. Koordiniert wird die Aktion erneut durch die Karlshöhe Ludwigsburg. Im vergangenen Jahr wurden dabei fast 11.000 Euro erarbeitet und gespendet. In diesem Jahr geht der Erlös zum einen an Schüler*innen einer afrikanischen Grundschule in Kongoussi (Burkina Faso). Zum anderen geht das Geld auch an Kinder und Jugendliche in Ludwigsburg, die durch eine Reittherapie bei „Kassiopeia“ auf der Karlshöhe die Möglichkeit erhalten, in extrem schwierigen Lebenssituationen wieder Vertrauen zu sich selbst und zu anderen Menschen aufzubauen.

Lukas Robert

Champions-League-Sieg der MHP Riesen

Am sechsten Spieltag der Basketball Champions League haben die MHP RIESEN Ludwigsburg den ersten Sieg gefeiert. Die Schwaben besiegten den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer UCAM Murcia 81:80 – und sorgten in der MHPArena für Partystimmung.

Im ersten Spiel nach der Verletzung von Topscorer Malcolm Hill sorgte Headcoach John Patrick – wie schon am Samstag in Ulm – für eine personelle Überraschung: Neben Aaron Best, der Hills Platz einnahm, stand das 16-jährige Center-Juwel Ariel Hukporti erstmals im Aufgebot der Barockstädter. Los ging es jedoch ohne die beiden Akteure, die vorerst auf der Bank Platz nahmen. Dem Spiel der MHP RIESEN schadete dies nicht. Die Schwaben standen zum Beginn des Spiels in der Defensive solide und ließen in der Offensive den Ball laufen – was unter anderem zu zwei offenen Distanztreffern von Jordon Crawford führte (10:9, 5. Spielminute). Die guten Eindrücke aus den ersten Minuten setzten sich dann auch im weiteren Viertelverlauf fort. Murcia spielte selbstbewusst und deutete immer wieder seine Qualität an, Ludwigsburg blieb aber dran (21:23, 10.).

Mit Beginn des zweiten Spielabschnitts wurde dann deutlicher, weshalb die Spanier an der Tabellenspitze von „Todesgruppe A“ stehen: Sie erlaubten sich kaum Fehler, trafen traumwandlerisch aus allen Lagen und zwangen Headcoach John Patrick zur Auszeit. Die Ansprache am Seitenrand half dann aber nur bedingt. Die Hausherren kamen zwar wieder ran und übernahmen kurzzeitig die Führung, die Gäste blieben aber zu jederzeit gefährlich und waren um keine Antwort verlegen. Dies zeigte sich unter anderem bei zwei Würfen von Askia Booker: Der 25-jährige US-Amerikaner netzte binnen kürzester Zeit zweifach von jenseits der 6,75-Meter-Linie und hatte großen Anteil daran, dass Murcia zur Halbzeit 41 Punkte erzielt hatte. Ludwigsburg kam, dank einer guten Mannschaftsleistung, auf selbigen Wert und ließ sich von den treffsicheren Spaniern nicht einschüchtern (41:41, 20.).
Partie wogt hin und her, dann kommt Jones

Auch nach dem Gang in die Kabine blieben die MHP RIESEN gefährlich. Erneut mussten sie zwar mit ansehen, wie die Spanier abgebrüht ihre Würfe trafen – und bis auf sieben Punkte davonzogen. Da Kelan Martin und Jordon Crawford jedoch von der Freiwurflinie und Aaron Best aus der Distanz erfolgreich waren, kam Ludwigsburg aber zum Ausgleich (53:53, 25.) und kämpfte sich mit viel Energie und dem Glauben an die eigene Stärke zurück ins Spiel. Vor dem Schlussabschnitt führte Murcia dennoch verdientermaßen. Die Spanier machten weiterhin kaum Fehler und waren in den entscheidenden Momenten besser (58:64, 30.).

Dass der Siegeswille bei den Schwaben aber weiterhin ungebrochen war, verdeutlichten sie auch im vierten Viertel. Kelan Martin und Co. ackerten verbissen und gestalteten das Spielgeschehen so eng wie möglich. Angeführt von einer lautstarken Kulisse drehten die MHP RIESEN mit einem 6:0-Lauf das Spiel und sorgten bei den Spaniern für Nervenflattern. Im Anschluss an eine Auszeit von Javier Juarez (75:71) fand Murcia kurzzeitig zu seinem Rhythmus und kam mehrfach zu einfachen Korberfolgen. Doch Ludwigsburg erzwang den benötigten Stop und sorgte für eine spannungsgeladene Crunchtime. In dieser ließen die MHP RIESEN alles auf dem Parkett und hatten mit Lamont Jones den entscheidenden Mann in ihren Reihen. Der Combo-Guard schulterte seine Mannschaft, klaute im scheinbar letzten Angriff der Partie Murcia den Ball – und stellte 22.9 Sekunden vor dem Ende auf 81:80. Der umjubelte Sieg! Denn die Spanier kamen in ihrem abschließenden Angriffsversuch nicht mehr zum gewünschten Korberfolg und konnten aus erster Reihe mitverfolgen und zusehen, wie bei den Ludwigsburgern alle Dämme brachen. Euphorie und Partystimmung machten sich breit und sorgten für eine würdige Siege-Humba.
Statements und Stats

Javier Juarez: „Das war heute ein gutes Basketball-Spiel, speziell in der Offensive. Wir haben versucht den Stil der MHP RIESEN, mit vielen Ballbesitzen und schnellen Fastbreaks, auszubremsen. Ludwigsburg hat jedoch gut drauf reagiert. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, haben dann am Ende aber kein Glück und treffen zwei wichtige Würfe nicht. Auf der anderen Seite macht Ludwigsburg dann die Punkte. Glückwunsch an Ludwigsburg!“

John Patrick: „Es war ein harter Kampf. Wir haben in den vergangenen Wochen viele solcher Spiele verloren. Spiele, in denen wir führen und am Ende doch verlieren. Es ist schön, dass die Sache heute einmal umgekehrt ist. Murcia hat viele Dinge richtig gemacht. Ich bin sehr stolz, dass wir den Kampf von Samstag heute fortgesetzt haben. Unsere Leistung war heute nicht spektakulär, aber solide. Deshalb ist der Erfolg verdient.“

Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 21 Punkte/6 Assists, Lamont Jones 20, Kelan Martin 19, Aaron Best 11, Adam Waleskowski 9, Donatas Sabeckis 1, Owen Klassen, Karim Jallow, Christian von Fintel, Konstantin Klein und Quirin Emanga Noupoue.

Für Murcia spielten: Emanuel Cante 15, Ovie Soko 15, Charlon Kloof 13, Askia Booker 12, Marcos Delia 11, Sadiel Rojas 6, Milton Doyle 5, Brad Oleson 3, Alex Urtasun und Lazar Mutic.

Lukas Robert

Karim Jallow erneut in Nationalteam berufen

Im Team der MHP RIESEN Ludwigsburg gehört Karim Jallow zu den Durchstartern der Saison – und auch in der Herren-Nationalmannschaft ist der 21-Jährige auf dem Weg zur dauerhaften Etablierung. Der Swingman wurde von Bundestrainer Henrik Rödl am Dienstag in den 14er-Kader für die WM-Qualifikationsspiele in Griechenland (30.11.2018, Tip-Off 18:00 Uhr) und gegen Estland (03.12.2018, Tip-Off 20:00 Uhr) berufen. Jallow dürfte demnach auf seine Länderspieleinsätze vier und fünf kommen – und Anfang Dezember einer der Anführer bei „seinem Heimspiel“ in der MHPArena sein.

Obwohl Jallow erst drei A-Länderspiele auf seinem Konto hat, ist er Ende des Monats nicht der Rookie in Rödls Aufgebot: Mit Philipp Herkenhoff, Kostja Mushidi, Tim Schneider und Sid-Marlon Theis sind vier Akteure nominiert, welche erstmals für die Herren-Nationalmannschaft des Deutschen Basketball Bundes (DBB) auflaufen könnten.

Die WM-Qualifikationsspiele gegen den ebenfalls noch ungeschlagenen Tabellenzweiten aus Griechenland und den Tabellensechsten aus Estalnd werden live und kostenlos auf TelekomSport übertragen. Allen schwäbischen Fans sei aber der Weg in die MHPArena ans Herz gelegt. Denn das Spiel gegen die Balten ist das erste Länderspiel seit 30 Jahren, welches in der Barockstadt ausgetragen wird.

Kader

Ismet Akpinar (Ulm), Robin Benzing (Istanbul), Bastian Doreth (Bayreuth), Niels Giffey (Berlin), Philipp Herkenhoff (Vechta), Karim Jallow, Kostja Mushidi (Sremska Mitrovica), Andreas Obst (Santiago de Compostela), Tim Schneider (Berlin), Andreas Seiferth (Bayreuth), Karsten Tadda (Oldenburg), Sid-Marlon Theis (Jena), Johannes Thiemann (Berlin) und Maik Zirbes (Belgrad).

Termine
Freitag, 30. November 2018, 18:00 Uhr: Griechenland vs. Deutschland (Patras)
Montag, 03. Dezember 2018, 20:00 Uhr: Deutschland vs. Estland (Ludwigsburg)

Lukas Robert

Kreuzbandriss beendet Malcolm Hills Saison

Obwohl Malcolm Hill beim Abklatschen nach Spielschluss und beim Gang in die Kabine noch optimistisch war, dass es sich bei seiner Knieverletzung nur um eine „kleine Sache“ handeln könnte, half auch das sonnige Gemüt nichts. Denn wie die Untersuchung in der Sportklinik Stuttgart ergab, zog sich der 23-Jährige im Auswärtsspiel bei ratiopharm ulm in der 39. Spielminute eine Knieverletzung zu, welche ihn mindestens bis zum Ende der Saison außer Gefecht setzen wird.

Nach den bereits überwundenen Verletzungen von Konstantin Klein und Owen Klassen werden die MHP RIESEN damit abermals zurückgeworfen – und müssen fortan ohne einen ihrer besten Spieler auskommen. Der US-Amerikaner hatte in den vergangenen Wochen immer besser zu seinem Spielrhythmus gefunden und pro Partie durchschnittlich 13.0 Punkte, 5.2 Rebounds und 3.7 Assists aufgelegt.

Headcoach John Patrick: „Für Malcolm tut mir das Ganze extrem leid. Er hat sich in den vergangenen Wochen mehr und mehr gesteigert. Wir sind sehr enttäuscht. Dennoch hat Malcolm mit der Sportklinik in Stuttgart die beste medizinische Hilfe. Wir freuen uns, ihm auf dem Weg zu alter Stärke helfen zu können.“

Lukas Robert

MHP Riesen haben das Siegen nicht verlernt

Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben ihre Niederlagen-Serie mit einem Statement-Sieg beendet. Die Barockstädter gewannen das Schwaben-Derby bei ratiopharm ulm 91:82 – und sorgten für Partystimmung im Gästeblock.

Bereits im Vorfeld des Derbys bei ratiopharm ulm sorgte Headcoach John Patrick für Aufsehen: Der US-Amerikaner wagte die Personal-Rochade ohne „klassischen“ Center und verzichtete bewusst auf Trevor Mbakwe. Für ihn rückte Kelan Martin zurück ins Aufgebot der gelb-schwarzen Gäste. Ab der ersten Spielminute standen dann aber andere Akteure im Mittelpunkt: Die beiden Small Forwards Malcolm Hill und Javonte Green erzielten jeweils die ersten fünf Punkte ihrer Teams – und sorgten für einen ausgeglichenen Auftakt. Ab der dritten Spielminute fanden dann die MHP RIESEN zunehmend besser ins Spiel. Sie griffen beim Rebound sehr gut zu, legten einen 12:0-Lauf aufs Parkett und zwangen Thorsten Leibenath zu einer Auszeit (10:18, 6. Spielminute). Aus der defensiv guten Mannschaftsleistung ragte am offensiven Ende des Parketts Kelan Martin heraus. Der 23-Jährige erzielte acht Zähler in Folge und hatte damit großen Anteil an der Viertelführung (21:24, 10.).

Auch zum Start des zweiten Spielabschnitts blieb Ludwigsburg am Drücker. Obwohl die Ulmer immer wieder Nadelstiche setzen konnten, kamen die Gäste meist zur notwendigen Entlastung. Einzig Javonte Green bekamen sie kaum in den Griff. Ulms Nummer #5 war der Aktivposten schlechthin – konnte seine Farben vorerst aber nur anführen und nicht in Führung bringen (23:30, 14.). Vielmehr gelang es den MHP RIESEN mehr und mehr davonzuziehen. Die Barockstädter zeigten eine sehr gute Leistung, spielten schnell und effizient und stellten verdientermaßen auf +11. Dabei blieb es jedoch nicht. Denn Ulm hielt standhaft dagegen und verkürzte das entstandene Defizit bis auf acht Zähler. Ludwigsburg musste sich beim Gang in die Kabine dennoch einzig die Turnover-Anzahl (11) vorwerfen lassen (35:43, 20.).

Emotionale Achterbahnfahrt in der zweiten Hälfte

Im Anschluss an den Seitenwechsel blieben die Gäste das konzentriertere Team und bauten deshalb ihre Führung weiter aus. Die Halle war entsprechend konsterniert, wurde aber wieder zum Faktor, als Adam Waleskowski Green mit aller Macht an den Fastbreak-Punkten hinderte. Der Gefoulte blieb trotz harter Landung und immenser Gegenwehr Spieler des Spiels. Er kam letztlich auf 31 Punkte. Da aber bei nahezu allen anderen Leibenath-Schützlingen weiterhin wenig klappte, konnten die MHP RIESEN ihre Führung vorerst halten (45:58, 25.). Bis zur 30. Spielminute vergrößerten sie den Vorsprung gar weiter und sorgten bei der Mehrheit der 6.200 Zuschauer für Ernüchterung. Bezeichnend für die gute Leistung war ein sehr weiter Distanztreffer von Donatas Sabeckis. Der LItauer stellte mit Ertönen der Sirene auf +22 (52:74, 30.).

Wie nicht anders zu erwarten, mobilisierten die Ulmer zum Start des Schlussabschnitts noch einmal alle Kräfte. Fans und Team gaben alles und verkürzten das entstandene Defizit erfolgreich. Headcoach John Patrick versuchte zwar die Nerven seiner Spieler mit einer Ansprache am Seitenrand zu beruhigen, doch die Hausherren und auch die Kulisse waren zurück im Spiel – und zwangen den US-Amerikaner zu einer weiteren Auszeit (64:74, 33.). Die orange-schwarzen Korbjäger agierten nun, angeführt von Per Günther, wie entfesselt und trafen nahezu jeden Wurfversuch.Erst ein offener Korbleger von Malcolm Hill konnte den 18:0-Lauf der Hausherren unterbrechen. Obwohl der Korberfolg nur ein kleiner Tropfen auf den sehr heißen Ulmer Stein war, half er den MHP RIESEN enorm. Sie fanden wieder Zugriff zum Spiel und blieben in Front. Als Ryan Thompson zudem sein fünftes Foul kassierte und Hill auf der Gegenseite einen Distanzwurf durch die Reuse jagte, ebbte die Ulmer Schlussoffensive erheblich ab (79:86, 38.). Ludwigsburg behielt im richtigen Augenblick die Nerven, griff sich mehrere Offensiv-Rebounds und holte durch einen kämpferischen Schlusssprint den so dringend benötigten Sieg.Einziger Wehrmutstropfen in der sich Bann brechenden Siegesparty war letztlich die unglückliche Verletzung von Malcolm Hill. Ludwigsburgs Topscorer verletzte sich in den Schlussminuten der Partie am Knie, gab nach Spielende aber schon leichte Entwarnung.

Statements und Stats

John Patrick: „Es war ein sehr emotionales Spiel für uns. Wir waren einen ganzen Monat ohne einen Sieg. Ulm liegt dann zum Beginn des Spiels 10:5 in Front. Dann spielen wir jedoch 27 Minuten guten Basketball. Dennoch kassieren wir zum Beginn des vierten Viertels einen 18:0-Lauf – und kommen in eine Situation, welche wir in den letzten Partien mehrfach erlebt haben: wir verlieren unsere Konzentration. Dennoch möchte ich Ulm und besonders Per Günther für das im vierten Viertel Gezeigte ein Kompliment aussprechen. Ulm hatte – das haben wir letzte Woche in Bayreuth schon gesehen – Probleme mit unserer Art der Verteidigung. Am Ende kämpfen wir uns ins Spiel zurück und ich bin glücklich, dass wir einen solchen Befreiungsschlag landen konnten.“

Thorsten Leibenath: Glückwunsch an John zum verdienten Sieg. In den ersten drei Minuten waren wir gut, dann spielen wir 27 Minuten einen absoluten Dreck zusammen. Einen absoluten Dreck. Für mich lässt das nur eine Frage zu: Haben wir verstanden, in welcher Situation wir in der BBL sind? Offensichtlich nicht. Da hilft es auch nichts, dass wir im vierten Viertel Charakter gezeigt haben. Das war heute eine Frechheit. Bei 13 Offensiv-Rebounds könnte man meinen, dass wir eine gute Rebound-Mannschaft sind. Gleichzeitig geben wir 15 ab, sind nachlässig. Für mich ist das eine Einstellungsfrage. Obwohl wir 19 Ballverluste erzwingen, haben wir kaum eine Chance dieses Spiel zu gewinnen. Sind nachlässig und viel zu passiv. Wer glaubt, dass es leichter ist, wenn der Gegner zehn Niederlagen in Folge kassiert hat, irrt sich. Dann ist es erst recht schwierig. Ludwigsburg ist sehr gut! Sie waren letztes Jahr Dritter, haben in Berlin mit sechs Punkten und in Bamberg nur nach Overtime verloren. Die sind sehr gut. Klar, die sind 14ter. Aber wir sind noch dahinter. Wir sind 15ter. Einige scheinen den Ernst der Lage nicht verstanden zu haben.“

Für Ulm spielten: Javonte Green 31 Punkte/7 Rebounds, Per Günther 13, Isaac Fotu 13, Patrick Miller 9, Ryan Thompson 8, Ismet Akpinar 5, David Krämer 3, Dwayne Evans, Katin Reinhardt, Bogdan Radosavljevic, Maxi Ugrai und Nicolas Bretzel.

Für Ludwigsburg spielten: Malcolm Hill 20 Punkte, Lamont Jones 18, Kelan Martin 15/6 Rebounds, Owen Klassen 15/9, Jordon Crawford 7/6 Assists, Donatas Sabeckis 6, Adam Waleskowski 5, Konstantin Klein 3 und Karim Jallow 2.

Lukas Robert

Schwaben-Derby mit unterschiedlichen Vorzeichen

(K)ein Spieltag wie jeder andere: Die MHP RIESEN Ludwigsburg reisen an diesem Wochenende nach Bayern. In Neu-Ulm treffen die Barockstädter am Samstag (10.11.2018, Tip-Off 18:00 Uhr) auf die „anderen“ Schwaben von ratiopharm ulm.

Fünfzehnter gegen Vierzehnter, orange-schwarz gegen gelb-schwarz, Ulm gegen Ludwigsburg: Das Schwaben-Derby der easyCredit Basketball Bundesliga steht an – und elektrisiert, ob des Abstiegs des „richtigen“ Derby-Gegners aus Tübingen, die Lager beider Fans. Vor allem hinter der Bande geht es deshalb am Samstag um mehr als zwei Punkte.

Auch wenn beide Mannschaften in den vergangenen Wochen nicht an ihr Leistungsmaximum kamen, sind die Rollen vor dem Sprungball klar verteilt sein: Ulm, das in der vergangenen Spielzeit zu den Negativüberraschungen der Liga zählte, hat sich zuletzt mehr und mehr gefangen, am Mittwoch EuroCup-Favorit Roter Stern Belgrad 95:80 bezwungen und damit die Chance auf das Weiterkommen erheblich gesteigert. Die Moral in der Mansnchaft ist gut, obwohl die Ergebnisse, ob des schweren Auftaktprogramms, mehrfach ausblieben. Die Donaustädter befinden sich entsprechend im Aufwind.

Wiedersehen mit Dwayne Evans und Bogdan Radosavljevic

Bei den morgigen Gästen ist die Moral derweil ebenfalls nicht schlecht, aufgrund der zweistelligen Niederlagen-Serie aber keinesfalls rosig. Zu schwer wiegt das abermalige Verspielen des Sieges in Ventspils (92:93), zu sehr der mehrfach selbst verursachte Genickschlag. Dennoch steckt deshalb keiner der beteiligten Akteure den Kopf in den Sand. Vielmehr möchte man es nun erst recht allen zeigen und am liebsten die Ulmer im prestigeträchtigen Schwaben-Derby überraschen.

Wie bereits in der Vergangenheit (ewige Bilanz: Ludwigsburg: 18 Siege, Ulm: 13) ist die Reise in die Neu-Ulmer ratiopharm arena dabei keine leichte. Denn vor eigener Kulisse sind die Ost-Württemberger zumeist eine Macht und können sich auf den Rückhalt ihrer Anhängerschaft verlassen. Auch am kommenden Samstag wird die Halle, aller Voraussicht nach, ausverkauft sein. Besonders motiviert sind aber nicht nur die Fans beider Seiten, sondern auch zwei Ulmer-Neuzugänge: Dwayne Evans wechselte im vergangenen Sommer zu deutlich verbesserten Bezügen von der MHPArena in die ratiopharm arena. Bogdan Radosavljevic ging selbigen Weg, aus anderen Beweggründen, vor circa zwei Wochen. Am Donau-Ufer präsentiert sich der 25-Jährige verbessert und markierte in den ersten beiden Spielen im orange-schwarzen Jersey Saisonbestwerte (7.0 PpS, 3.5 RpS).

Veritable Leistungsträger sind im Team von Headcoach Thorsten Leibenath aktuell aber dennoch andere Akteure: Neben Allrounder Evans (10.6 PpS, 7.0 RpS) sind dies allen voran die beiden Guards Javonte Green (13.0 PpS, 4.5 RpS) und Patrick Miller (12.6 PpS, 7.0 ApS). Die US-Amerikaner lassen mit ihrer athletischen und teils spektakulären Spielweise die Herzen der eigenen Fans höher schlagen – und finden sich regelmäßig in den Highlight-Tapes der easyCredit BBL wieder.

Bei den MHP RIESEN Ludwigsburg schlottern davor aber dennoch niemandem die Knie. Denn die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass das Team sich vor keiner Mannschaft verstecken muss und erst recht in lautstarken Auswärtshallen zu überzeugen weiß. Um die mitreisende Fan-Hundertschaft zu beglücken und die eigene Krise zu beenden, wäre der Derby-Sieg selbstredend Gold wert.  MHP Riesen Ludwigsburg

Infos
ratiopharm ulm vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Samstag, 10.11.2018, Tip-Off 18:00 Uhr
ratiopharm arena, Europastraße 25, 89231 Neu-Ulm
Online-Ticket-Shop / live auf TelekomSport

BCL: Zu Gast bei alten Bekannten

Am vierten Spieltag der Gruppenphase der Basketball Champions League gastieren die MHP RIESEN Ludwigsburg in Ventspils. In der lettischen Küstenstadt trifft das Team am Dienstagabend (06.11.2018, Tip-Off 18:00 Uhr) auf den örtlichen Basketball-Klub.

Die Niederlagen-Serie ist lang, der Frust ist groß und die Ergebnisse ausbaufähig. Kurzum: Die MHP RIESEN Ludwigsburg durchleben aktuell eine schwierige Zeit. Seit knapp fünf Wochen sind die Schwaben ohne Erfolg – und entsprechend in easyCredit Basketball Bundesliga und Basketball Champions League unter Zugzwang geraten. Während die 2:4-Bilanz und der damit einhergehende 14. Tabellenplatz in der Beletage des deutschen Basketballs, mit Blick auf die Gegner, gerade noch in Ordnung geht, bietet die BCL-Tabelle der Gruppe A dagegen ein eher unschönes Bild: Die MHP RIESEN sind, neben medi bayreuth, das einzig sieglose Team im Wettbewerb.

Der Auswärtstrip ins Baltikum kommt für den Klub damit aber vielleicht zur rechten Zeit, denn er weckt bei Spielern, Fans und Verantwortlichen positive Erinnerungen. Schließlich traf Ludwigsburg bereits in der vergangenen Spielzeit auf den lettischen Top-Verein – und ging aus beiden Partien als Sieger hervor.

Im insgesamt fünften internationalen Spiel der laufenden Spielzeit sind die Vorzeichen dabei gleichwohl andere als in der vergangenen Saison: Ludwigsburg und Ventspils brauchen beide ein Erfolgserlebnis, um im Playoff-Kampf nicht vorentscheidend abreißen lassen zu müssen. Für die Moral der MHP RIESEN wäre der Sieg, nach neun Niederlagen und einem schwarzen Oktober, ohnehin Gold wert.

In Ventspils hängen die Trauben in diesem Jahr allerdings höher, als noch im Jahr 2017, was zuletzt auch Bandirma erfahren musste. Die bis dato noch ungeschlagegen Türken unterlagen in Lettland 80:86 – was gleichzeit Ventspils´ erster Sieg war. In der vergangenen Woche unterlag das Team von Roberts Stelmahers in Le Mans dann aber deutlich (76:91). Im heimischen „Ventspils Olimpic Center“ und der lettischen Liga präsentierte sich Ventspils in dieser Saison dagegen in guter Verfassung und gewann sieben seiner acht Auftritte.

Maßgeblichen Anteil am Erfolg hat dabei Mārius Gulbis. Der 33-jährige Power Forward drehte in den vergangenen Partien auf und kommt im Schnitt auf 11.0 Punkte und 5.0 Rebounds. Da er zudem seit 2013 für den Klub aufläuft ist Gulbis nicht nur erfahren, sondern auch ein Aushängeschild des Klubs. Ein Alleinunterhalter ist er aber dennoch nicht. Gemeinsam mit dem sechs Jahre jüngeren Jonathan Arledge (Power Forward, 17.5 PpS) und dem elf Jahre jüngeren Rihards Lomazs (Shooting Guard 14.5) bildet Gulbis ein gefährliches Dreigestirn. Die Kontrolle dieses Trios und allen voran des US-Amerikaner Arledge (13 Würfe pro Partie) ist für Ludwigsburg der Schlüssel für einen möglichen Auswärtserfolg.

Um sich hierfür bestmöglich vorbereiten zu können, hat sich das Team bereits am frühen Morgen auf den Weg gemacht und weilt seit Montagmittag am lettischen Ostsee-Ufer.

Fans der MHP RIESEN, welche den Auswärtstrip ins Baltikum nicht mitgemacht haben, können die Partie wie gewohnt im deutschsprachigen Livestream auf DAZN verfolgen. Das Angebot des Streamingdienstes kostet 9,99 Euro im Monat – der Probe-Monat ist jedoch kostenfrei und das Abonnement jederzeit kündbar.

Infos
BK Ventspils vs. MHP RIESEN Ludwigsburg
Dienstag, 05.11.2018, Tip-Off 18:00 Uhr
Ventspils Olympic Center, Sporta iela 7/9, Ventspils, LV-3601, Lettland
Die Partie wird live auf livebasketball.tv und DAZN übertragen.

Richtungsweisende Partie gegen wiedererstarkte Würzburger

Am 6. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga empfangen die MHP RIESEN Ludwigsburg (03.11.2018, Tip-Off 20:30 Uhr) s.Oliver Würzburg. Während die Hausherren einmal mehr auf das Ende der Niederlagen-Serie hoffen, haben die Gäste ihren Negativlauf in der vergangenen Woche beendet.

Der Mann mit der Trikotnummer #21 war nach dem Spiel gegen Anwil Włocławek in aller Munde: Malcolm Hill überragte gegen den polnischen Meister mit 31 Zählern – und könnte auch gegen Würzburg einer der Schlüsselspieler sein. Foto: Sascha Walther.

Zehnter gegen Dreizehnter, Schwaben gegen Franken, Ludwigsburg gegen Würzburg: Wenn am morgigen Samstag in der Ludwigsburger MHPArena der Sprungball zur Partie des 6. Spieltages der easyCredit BBL erfolgt, blicken beide Mannschaften auf enttäuschende Wochen zurück. Mit Playoff-Ambitionen in die Saison gestartet, befinden sich sowohl die Hausherren als auch die Gäste aktuell in einer Krise. Ludwigsburg gewann keines der letzten acht Spiele, Würzburg startete ebenfalls schwach in die Saison, fuhr aber zumindest am vergangenen Wochenende den ersten Erfolg auf nationalem Parkett ein (73:69 gegen medi bayreuth) – und legte am Mittwoch im FIBA Europe Cup-Auswärtsspiel bei ZZ Leiden (75:65) nach. Das Team von Headcoach Denis Wucherer ist demnach (etwas) wiedererstarkt, gleichzeitig aber noch nicht vollends in der Spur.

Von „in der Spur“ kann derweil aber auch bei den MHP RIESEN Ludwigsburg keinesfalls die Rede sein. Nach nunmehr acht Pleiten in Folge weist der Klub die längste Niederlagen-Serie seit dem Wiederaufstieg in die Beletage des deutschen Basketballs im Jahr 2002 auf. In den vergangenen Wochen zeigten die Schützlinge von Headcoach John Patrick mehrfach zu welchen Leistungen sie fähig sind. Zum Leidwesen aller Beteiligten verspielte die Mannschaft aber ihre teils hohen Vorsprünge und ließ sich zuletzt zu leicht aus dem Konzept bringen. Obwohl es aufgrund der zahlreichen – teils frustrierenden – Niederlagen Gründe genug gäbe, um die Flinte ins Korn zu werfen, ist der Wille der Barockstädter aber weiterhin ungebrochen. Es gilt noch enger zusammenzurücken und am Samstagabend das so dringend benötigte Erfolgserlebnis mit allen (erlaubten) Mitteln zu erzwingen.

Rückhalt der Fans weiterhin ungebrochen

Bei diesem Unterfangen können sich die Schwaben einmal mehr auf den lautstarken Support der eigenen Fans verlassen: Die „gelbe Wand“ ist zum zweiten Mal in dieser Spielzeit komplett geöffnet (lies: bis unters Hallendach mit Stehplätzen versehen) und der Rückhalt für die Mannschaft wie gewohnt exzellent. Unter anderem die Dunking Dukes werden am Samstag mit einer eigens angefertigten Choreographie vor dem Spiel für das besondere Etwas sorgen – und damit hoffentlich weitere Prozente aus dem Team herauskitzeln können. Auf der Gegenseite hoffen aber auch die nicht wenigen Würzburg-Fans, welche den Auswärtsblock erstmals in dieser Saison mit Leben füllen werden, auf ein Erfolgserlebnis in Ludwigsburg. Die Franken konnten nur eines der letzten sechs Auswärtsspiele in der MHPArena gewinnen und wittern nun, ob der momentanen RIESEN-Krise, Morgenluft.

Die Verantwortung für den Sieg legen sie dabei auf die Schultern ihres erfahrenen Backcourt-Gespanns: Cameron Wells (9.3 PpS/5.8 ApS), Jordan Hulls (15.5/2.5), Brad Loesing (3.3/1.8) und der unter der Woche extra geschonte Skyler Bowlin (8.8/4.3) bilden ein formidables Quartett auf den Guard-Positionen, welches die Ludwigsburger vor Probleme stellen könnte.

Verstecken müssen sich die Hausherren derweil aber nicht: Die Guard-Riege der Hausherren ist in Spitze und Breite ebenfalls gut besetzt – und seit dem vergangenen Mittwoch noch einmal erweitert worden: Neuzugang Donatas Sabeckis, welchen die MHP RIESEN bis Saisonende von Žalgiris Kaunas ausgeliehen haben, dürfte am Samstag sein Debüt feiern. Der 25-Jährige nimmt seit Mittwochabend am Mannschaftstraining teil und soll, mit seiner Erfahrung und Ruhe, im Aufbauspiel der Barockstädter eine signifikante Rolle einnehmen.

Sollte es bei seinem (erwarteten) Einstand direkt mit einem Erfolgserlebnis klappen, würde die Stimmungslage in und um die MHPArena endlich die erhoffte Kehrtwende nehmen – und gleichzeitig Ludwigsburg mit einer ausgeglichenen Bilanz (3 Siege, 3 Niederlagen) im soliden Mittelfeld der Tabelle stabilisieren. Nicht mehr und nicht weniger ist das Ziel.

Infos
MHP RIESEN Ludwigsburg vs. s.Oliver Würzburg
Samstag, 03.11.2018, Tip-Off 20:30 Uhr
MHPArena Ludwigsburg, Schwieberdinger Straße 30, 71636 Ludwigsburg
Online-Ticket-Shop / live auf TelekomSport

Seite 11 von 12
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12