Großangelegte Razzia im Raum Ludwigsburg: Ermittler gelingt Schlag gegen Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung

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Ludwigsburg/Heilbronn/Reutlingen – In einer koordinierten Großoperation, die von der Staatsanwaltschaft Stuttgart, der Steuerfahndungsstelle Reutlingen (Steufa) und dem Hauptzollamt Heilbronn geleitet wurde, haben Ermittler am 26. September 2023 insgesamt 43 Wohnhäuser, Büros und Lagerstätten in den Landkreisen Ludwigsburg, Esslingen, Böblingen und Germersheim durchsucht. Ihr Ziel waren sieben Tatverdächtige, gegen die der Verdacht der Schwarzarbeit, Steuerhinterziehung und weiterer Straftaten besteht.

Mehr als 270 Ermittlerinnen und Ermittler, darunter 140 von der Steuerfahndungsstelle Reutlingen und 130 von der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Heilbronn, unterstützt von weiteren Dienststellen, waren an den Durchsuchungen beteiligt. Infolge dieser Aktion wurden vier Personen vorläufig festgenommen, darunter die Hauptbeschuldigten, gegen die Haftbefehle erwirkt wurden, berichtet die Stuttgarter Staatsanwaltschaft.

Die Gruppe wird verdächtigt, seit 2019 mindestens 870.000 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen durch Schwarzlohnzahlungen hinterzogen zu haben. Dabei sollen sie als Subunternehmer im Bereich Möbel- und Küchenmontage agiert haben, wobei sie Schwarzarbeiter beschäftigten, die entweder gar nicht oder zu niedrigen Löhnen zur Sozialversicherung angemeldet wurden. Einige dieser Arbeiter sollen sich illegal in Deutschland aufgehalten haben.

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Zusätzlich besteht der Verdacht, dass die Verdächtigen seit 2021 unterschlagene Paletten und Gitterboxen kauften und durch Scheinrechnungen wieder in den legalen Wirtschaftskreislauf einschleusten. Des Weiteren sollen sie Scheinrechnungen für Dritte erstellt und gegen Provision verkauft haben. Die vorläufige Schadenssumme, die von der Steuerfahndung berechnet wurde, beläuft sich auf etwa 2 Millionen Euro.

Im Zuge der Vermögenssicherung wurden vorläufig 80.000 Euro beschlagnahmt. Bei den Durchsuchungen stellten die Ermittler außerdem Anabolika und Betäubungsmittel sicher. Ein Tatverdächtiger wurde bereits zu Beginn der Durchsuchungen wegen eines anderen Verbrechens festgenommen.

Die beschlagnahmten schriftlichen Unterlagen und elektronischen Datenträger werden derzeit digital forensisch untersucht. Die Ermittlungen der FKS und der Steufa, insbesondere hinsichtlich des tatsächlichen Schadensumfangs, dauern an.

red