Heimniederlage vor ausverkaufter Arena gegen Braunschweig

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Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben ihr Heimspiel am 23. Spieltag der Saison 2018/2019 verloren. Vor ausverkaufter Kulisse unterlagen sie den Basketball Löwen Braunschweig 94:104 – und rutschen damit vorerst wieder aus den Playoff-Rängen der easyCredit Basketball Bundesliga.

Vor erstmals in dieser Saison ausverkaufter Kulisse legten die MHP RIESEN einen kämpferischen Start auf das Parkett. Obwohl noch nicht alles funktionierte, agierten sie mit den niedersächsischen Gästen auf Augenhöhe. Ab der fünften Spielminute übernahmen die Hausherren dann auch spielerisch das Heft des Handelns und kontrollierten zunehmend das Geschehen. Braunschweig blieb zwar weiterhin gefährlich, lag aber vorerst zurück (23:20, 10. Spielminute).

Auch zum Beginn des zweiten Viertels legten die Schwaben in einer Partie auf Augenhöhe vor hielten die Basketball Löwen weiterhin auf Distanz. Diese kamen erst nach einem Foulpfiff an Thomas Klepeisz wieder heran, konnten jedoch auch in dieser Phase der Partie den Ausgleich nicht erzwingen. Ludwigsburg war um keine Antwort verlegen und kam in der Offensive, durch Kelan Martin, Owen Klassen und Marcos Knight, zu den notwendigen Treffern. Erst mit dem zweiten technischen Foul des Spiels, Martin und Jordon Crawford hatten je eines kassiert, übernahm Braunschweig das Heft des Handelns. Absetzen konnten sich aber auch die Mannen von Frank Menz nicht. Dennoch lagen sie beim Gang in die Kabinen in Front (47:50, 20.).

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Braunschweig trifft (fast) alle Distanzwürfe

Im Anschluss an den Seitenwechsel bekamen die Hausherren kurzzeitig wieder etwas mehr Struktur in ihr Spiel und übernahmen, nahezu folgerichtig, mit einem 8:0-Lauf die Führung (55:52, 23.). Doch dabei blieb es nicht: Ludwigsburg verlor den Faden und sah sich erneut in Rückstand. Headcoach John Patrick bat entsprechend zur Auszeit. In Folge der Ansprache am Seitenrand agierten die MHP RIESEN wieder besser, gut genug für den erneuten Turnaround waren sie aber nicht. Aus den diversen Ballgewinnen machten sie zu wenig, um Braunschweig aus dem Rhythmus zu bringen. Die Niedersachsen liefen derweil von jenseits der 6,75-Meter-Linie regelrecht heiß, trafen fünf konsekutive Wurfversuche und zwangen Patrick zur nächsten Auszeit (64:73, 29.). Diese fruchtete nicht. Seine Schützlinge kassierten zwei unsportliche Fouls und mussten mit einem großen Rückstand in die letzte Viertelpause (69:84, 30.).

Obwohl die Hausherren entsprechend deutlich hinten lagen, gaben sie sich nicht auf. Sie ließen alles – angeführt von Kapitän David McCray – auf dem Parkett, arbeiteten sich Stück für Stück ins Spiel zurück und hielten mit einigen Treffern ihre Minimal-Chance am Leben. Letztlich sorgte ein weiterer Distanzerfolg Braunschweigs, diesmal von Topscorer DeAndre Lansdowne (26 Punkte), aber für die Entscheidung. Der US-Amerikaner versenkte seinen Wurfversuch in der 36. Spielminute und sorgte für den nicht mehr einzuholenden 17-Punkte-Rückstand (78:95). Ludwigsburg betrieb in den Schlussminuten noch etwas Ergebniskosmetik, minimierte das Defizit aber nur noch geringfügig, sodass am Ende eine 94:104-Niederlage von der Anzeigentafel leuchtete.

Statements und Stats

Frank Menz: „Wir sitzen seit vielen Wochen nach jedem Spiel hier und sind überrascht über unsere Leistungsentwicklung, die wir im Saisonverlauf genommen haben. Wir freuen uns, dass das Ganze dann auch ohne Scott so gut funktioniert. In der Hinrunde sind wir von ihm [Scott Eatherton] und DeAndre Lansdowne getragen worden. Wir dachten, dass wir einen Ausfall dieser beiden Spieler nicht kompensieren können. Wir sind aber in den letzten Wochen immer dran gewesen, haben auswärts viele knappe Niederlagen kassiert und in Berlin, Jena und Gießen nur knapp verloren. Teilweise haben wir sehr gut gespielt und unglücklich verloren. Jetzt war es Zeit, mal ein Auswärtsspiel zu gewinnen. Dass wir das heute hier in Ludwigsburg schaffen, ist natürlich ein ganz großer Erfolg.“

John Patrick: „Ich möchte Frank und der Mannschaft gratulieren. Braunschweig hat mehr Rebounds geholt, eine exzellente Dreier-Quote gehabt, den Ball gut bewegt und mehr Assists gespielt. Im dritten Viertel hatten sie einen Lauf, von dem wir uns nicht erholt haben. Unsere Verteidigung war aber natürlich nicht ganz optimal. Die Braunschweiger Guards haben uns im 1-gegen-1 und im Pick and Roll geschlagen. Sie haben unser Spiel gut gelesen und die richtigen Entscheidungen getroffen. Wir haben so gut in Bayreuth gespielt – und heute leider auf der anderen Seite guten Teambasketball gesehen. Bei uns war das manchmal zu egoistisch. Das Ganze ist für uns ein langer Prozess. Wir müssen wieder zu unseren Basics zurückkommen und gegen Oldenburg, wenn wir eine Chance haben wollen, uns mehr als Mannschaft präsentieren.“

Für Ludwigsburg spielten: Marcos Knight 24 Punkte, Adam Waleskowski 20, Konstantin Klein 11, Owen Klassen 10, Kelan Martin 9/8 Rebounds, Lamont Jones 6, Jordon Crawford 5, Aaron Best 5, David McCray 3, Karim Jallow 1 und Christian von Fintel.

Für Braunschweig spielten: DeAndre Lansdowne 26 Punkte, Christian Sengfelder 18/12 Rebounds, Brayon Blake 18, Thomas Klepeisz 16, Shaquille Hines 11, Joe Rahon 8, Bazou Koné 4, Lars Lagerpusch 3, Scott Eatherton, Luis Figge, Dennis Nawrocki.