Galerie

Ludwigsburgs Wirtschaft mahnt zur Reform: IHK fordert Kurswechsel – rund 500 Gäste bei Jahresversammlung

Die Stimmung ist angespannt, die Wirtschaft im Landkreis steht unter Druck. Beim Jahresempfang der IHK Ludwigsburg fordern Präsident Axel Kunkel und Geschäftsführerin Sigrid Zimmerling mutige Reformen und verlässliche Rahmenbedingungen – und warnen eindringlich vor einem schleichenden Verlust an Standortattraktivität.

Ludwigsburg (ag) – „Lediglich 14 Prozent der hiesigen Unternehmen wollen mehr investieren – das ist doch ein deutliches Alarmzeichen.“ Mit diesen klaren Worten eröffnete Axel Kunkel, Präsident der IHK Ludwigsburg, den wirtschaftspolitischen Teil der Jahresversammlung am Montagabend im urbanharbor in Ludwigsburg. Rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft waren der Einladung der IHK gefolgt – und erlebten eine Veranstaltung, die die Herausforderungen der Zeit ebenso offen benannte wie die Chancen, die sich daraus ergeben.

Im Fokus des Abends standen neben der angespannten Wirtschaftslage auch die Rolle der Medien und der Stellenwert demokratischer Diskurse. IHK-Geschäftsführerin Sigrid Zimmerling betonte: „Ohne verbindliche und zuverlässige Informationen wird die Grundlage für jegliche stabile Beziehungen zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zerstört.“ Ein klarer Appell in einer Zeit, in der Polarisierung und Desinformation zunehmen.

Kritik an politischem Stillstand

Kunkel und Zimmerling ließen keinen Zweifel daran, dass es mehr braucht als finanzielle Hilfen. „Geld allein reicht nicht“, warnte Kunkel mit Blick auf das geplante Milliardenpaket der Bundesregierung. Es brauche mutige Reformen, weniger Bürokratie und eine Neuausrichtung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen – am besten in Form eines umfassenden „Reformpakets“. Dass Länder wie die Schweiz mittlerweile attraktivere Investitionsbedingungen böten, sollte als Warnung verstanden werden.

Zwischen Wirtschaftsdaten und Netzwerken

Trotz aller Ernsthaftigkeit war die Jahresversammlung auch ein Ort der Begegnung: Unternehmerinnen und Unternehmer, Gründer, Führungskräfte, Vertreter der Kommunalpolitik und viele Macherinnen und Macher aus dem Landkreis nutzten die Gelegenheit zum Austausch – in entspannter Atmosphäre und modernem Industrieambiente.

Schwacher Jahresbeginn für Ludwigsburger Wirtschaft: Skepsis und Unsicherheit prägen die Stimmung

Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Ludwigsburg startet 2025 mit gedämpfter Stimmung. Fast die Hälfte der Unternehmen meldet Umsatzrückgänge und blickt mit Sorge auf die kommenden Monate. Besonders die schwache Nachfrage und hohe Kosten setzen der Region zu.

Ludwigsburg – Schwacher Jahresstart für die Wirtschaft in der Region: Laut dem aktuellen Wirtschaftsbericht der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg bleiben die Unternehmen skeptisch. Nur etwas mehr als 20 Prozent der Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als „gut“, 23 Prozent dagegen als „schlecht“. Fast die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) verzeichnet Umsatzrückgänge, während nur 25 Prozent ein Wachstum sehen.

„Der hiesigen Wirtschaft fehlen positive Rahmenbedingungen und Impulse für mehr Kraft und Schwung. Es gibt viel Verunsicherung, die lähmt“, sagt Axel Kunkel, Präsident der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg.

Mehr Pessimisten als Optimisten

Auch für die kommenden zwölf Monate überwiegt die Skepsis: Nur 13 Prozent der Unternehmen erwarten eine bessere Geschäftsentwicklung, 29 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.

Besonders zurückhaltend sind die Firmen bei ihren Investitions- und Beschäftigungsplänen:

Investitionen: 14 Prozent der Unternehmen wollen mehr investieren, 44 Prozent hingegen weniger.

Personal: 8 Prozent rechnen mit einem Anstieg der Beschäftigtenzahl, fast 39 Prozent erwarten einen Rückgang.

Hohe Kosten und schwache Nachfrage als Hauptprobleme

Größtes Sorgenkind bleibt die schwache Inlandsnachfrage, die 76 Prozent der Unternehmen als Risiko sehen. Hinzu kommen hohe Arbeitskosten (61 Prozent), hohe Energiepreise (50 Prozent) und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (47 Prozent).

„Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Förderung des Wachstums sind dringend nötig. Ohne ein überzeugendes Gesamtpaket mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen, einer spürbaren Reduzierung der Steuer- und Abgabenlast sowie weniger Bürokratie und Regulierung, kommen Standortvertrauen und Investitionen nicht zurück. Das sagen uns die Unternehmen in aller Deutlichkeit“, betont Kunkel.

Industrie schwach, Dienstleistungen als Lichtblick

Ein Blick in die Branchen zeigt:

Industrie: Die Lage bleibt angespannt, doch es gibt eine leichte Verbesserung. Der Lage-Saldowert liegt nun bei minus 12 Prozentpunkten (nach zuletzt minus 24). Die Kapazitätsauslastung bleibt mit 77 Prozent unbefriedigend.

Bauwirtschaft: Trotz Wohnraummangel fehlt es an Nachfrage.

Einzelhandel: Zurückhaltendes Kaufverhalten und gestiegene Arbeitslosenzahlen erhöhen die Sparneigung.

Großhandel & Güterverkehr: Die Nachfrage aus Industrie und Baugewerbe bleibt unbefriedigend.

Dienstleistungssektor: Hier zeigt sich ein Lichtblick – der Lage-Saldowert stieg von 3 auf 24 Prozentpunkte.

„In allen Branchen gibt es bei den Geschäftserwartungen mehr Pessimisten als Optimisten“, fasst die IHK zusammen.

Die Ergebnisse basieren auf der Jahresbeginn-Umfrage der IHK Region Stuttgart, an der 785 Unternehmen teilgenommen haben – darunter 157 aus dem Bezirk Ludwigsburg.

red

Axel Kunkel übernimmt Präsidentschaft der IHK Ludwigsburg – Neue Impulse für rund 33.000 Unternehmen

Ludwigsburg – Wandel gestalten, Bürokratie abbauen, Zukunft sichern: Mit Axel Kunkel an der Spitze hat die Ludwigsburger Bezirksversammlung der Industrie- und Handelskammer (IHK) ihren Kurs für die nächsten Jahre abgesteckt. Am Donnerstag, 23. Januar, wählten die Mitglieder Kunkel zum neuen Präsidenten. Birgit Werner-Walz übernimmt das Amt der Vize-Präsidentin. Die Wahl steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der IHK-Vollversammlung Stuttgart.

Kontinuität und frische Impulse

Das neugewählte Präsidium erhielt bei der Abstimmung volle Unterstützung der Versammlung. Axel Kunkel bedankte sich bei den Unternehmerinnen und Unternehmern für das Vertrauen: „In diesen herausfordernden Zeiten müssen wir den Wandel aktiv gestalten. Gemeinsam mit Birgit Werner-Walz und Jens Kenserski werden wir die Fachkräftesicherung vorantreiben, Bürokratie abbauen und die Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken.“

Der scheidende Bezirkskammerpräsident Julian Pflugfelder zeigte sich zuversichtlich: „Das neue Team vereint frische Impulse mit wertvoller Erfahrung. Ich bin sicher, dass sie die Interessen unserer 33.000 Mitgliedsbetriebe erfolgreich vertreten werden.“

Breite Unterstützung für die Region

Die IHK-Bezirksversammlung Ludwigsburg, die 51 Vertreter aus Industrie, Handel und Dienstleistungen umfasst, vertritt rund 33.000 Unternehmen in der Region. Die Delegierten, die in geheimer Wahl für die Amtsperiode 2025–2030 bestimmt wurden, sind Ansprechpartner für die Anliegen der Wirtschaft – von Bürokratieabbau bis zu konkreten Maßnahmen zur Fachkräftesicherung.

Die Ludwigsburger Wirtschaft setzt auf einen klaren Kurs, um die Herausforderungen der kommenden Jahre aktiv anzugehen. Das neue Präsidium will dabei nicht nur auf Kontinuität setzen, sondern auch neue Impulse für eine zukunftssichere Region geben.

Wechsel an der Spitze der IHK Ludwigsburg: Julian Pflugfelder gibt Präsidentschaft ab

Abschluss einer Ära, Beginn eines Neuanfangs

Die Bezirksversammlung der IHK Ludwigsburg hat mit ihrer Sitzung am 19. November ihre aktuelle Wahlperiode abgeschlossen. Ab Januar 2025 wird ein neu gewähltes Gremium die Interessen der regionalen Wirtschaft vertreten. Dabei zeichnet sich bereits jetzt ein Wechsel an der Spitze ab: Julian Pflugfelder, der seit dem plötzlichen Tod von Thomas Wiesbauer im Jahr 2022 die Präsidentschaft interimistisch übernommen hatte, kündigte überraschend an, das Amt niederzulegen.

„Ich bin überzeugt, dass die Bezirkskammer Ludwigsburg auch in Zukunft die richtigen Impulse für die regionale Wirtschaft setzen wird,“ erklärte Pflugfelder. Er werde sich künftig verstärkt auf seine Tätigkeit im Landesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg und die Entwicklung der Pflugfelder Unternehmensgruppe konzentrieren.

Auch Vize-Präsident Professor Dr. Stefan Mecheels wird 2025 nicht mehr für ein Amt im Ludwigsburger Präsidium antreten. „Es ist der richtige Moment, der nächsten Generation die Chance zu geben, Verantwortung zu übernehmen und neue Perspektiven einzubringen,“ so Mecheels, der jedoch weiterhin in der Bezirksversammlung aktiv bleibt.

Einsatz für die Region gewürdigt

Langjährige Mitglieder der Bezirksversammlung wurden für ihr Engagement mit Ehrennadeln ausgezeichnet. Für ihren Einsatz in Themen wie Bürokratieabbau, Digitalisierung und Fachkräftesicherung dankte die Leitende Geschäftsführerin Sigrid Zimmerling den Geehrten: „Ihr kontinuierlicher Einsatz über mehrere Wahlperioden hinweg hat maßgeblich dazu beigetragen, zentrale Themen voranzutreiben.“

Ein optimistischer Blick nach vorn

Die Mischung aus erfahrenen und neuen Mitgliedern in der kommenden Bezirksversammlung sieht die IHK Ludwigsburg als Chance. „In einer Zeit, in der unser Standort umfassend modernisiert werden muss, können wir durch eine konstruktive, starke Interessenvertretung die Weichen in Richtung wettbewerbs- und zukunftsfähige Region stellen,“ betonte Zimmerling.

Vize-Präsidentin Birgit Werner-Walz signalisiert derweil Kontinuität: „Ich biete dem Gremium an, mich weiterhin aktiv für die Interessen unserer Betriebe einzubringen.“

red

Wirtschaft unter Druck: Nachfrageflaute und hohe Kosten belasten Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg

Ludwigsburg – Die Herbst-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ludwigsburg zeigt ein düsteres Bild der wirtschaftlichen Lage im Landkreis. Die Nachfrageflaute und steigende Kosten setzen den Unternehmen erheblich zu: Rund die Hälfte der befragten Betriebe verzeichnet Umsatzrückgänge, während nur knapp jeder fünfte steigende Umsätze meldet. Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Auftragseingang, der bei etwa 51 Prozent der Firmen rückläufig ist, während nur 11 Prozent eine Zunahme beobachten.

Auch die Erträge leiden unter dem hohen Kostenniveau – besonders bei Arbeits- und Energiekosten. Infolgedessen bewerten lediglich 14 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als „gut“, während 29 Prozent die Lage als „schlecht“ einschätzen. Sigrid Zimmerling, die Leitende Geschäftsführerin der IHK Ludwigsburg, kommentierte die Ergebnisse: „Dass so viele Unternehmen ihre Lage mit ‚schlecht‘ bewerten, gab es zuletzt im Corona-Herbst 2020.“

Die Geschäftserwartungen für die kommenden 12 Monate sind pessimistisch: Nur 12 Prozent der Unternehmen rechnen mit besseren Geschäften, während 41 Prozent eine Verschlechterung befürchten. Die schwache Inlandsnachfrage, hohe Arbeitskosten und die unstete Wirtschaftspolitik zählen laut IHK zu den größten Risiken für die Betriebe. „Ohne Reformen mit wettbewerbsfähigen Energiepreisen und weniger Regulierung wird es schwer, in die Offensive zu kommen“, so Zimmerling.

In den Branchen zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die Industrie in die Rezession abrutscht und das Baugewerbe unter der Wohnungsbauschwäche leidet, bleiben die Dienstleistungen leicht positiv. Doch der Einzelhandel berichtet von vorsichtigem Kaufverhalten und der Großhandel von einer schwachen Nachfrage aus Industrie und Bau.

An der Umfrage nahmen rund 700 Unternehmen aus der Region Stuttgart teil, davon 141 aus dem Bezirk Ludwigsburg.

red

IHK Ludwigsburg-Präsident Pflugfelder fordert radikalen Bürokratieabbau

Stuttgart/Ludwigsburg – In einer aktuellen Mitteilung der IHK Ludwigsburg warnt Präsident Julian Pflugfelder vor den gravierenden Auswirkungen der Bürokratie auf Unternehmen in der Region. Die Ergebnisse der jüngsten Bürokratie-Umfrage der IHK Region Stuttgart zeigen deutlich, dass die Unternehmen am Limit ihrer Belastbarkeit angekommen sind. Pflugfelder fordert ein Umdenken in der Politik und betont: „Der Weg der kleinen Schritte und kleinteiligen Einzelfallerleichterungen ist gescheitert.“ Besonders die Bauwirtschaft leidet unter den zahlreichen Vorschriften und Verzögerungen, die Prozesse verlangsamen und die Kosten in die Höhe treiben.

Laut der Umfrage könnten sechs von zehn Unternehmen ihre Wertschöpfung um mindestens zehn Prozent steigern, wenn sie von unnötiger Bürokratie entlastet würden. Der Bürokratieaufwand wird heute mit 7,8 auf einer Skala von eins bis zehn bewertet – vor fünf Jahren lag dieser Wert noch bei 5,3. Besonders alarmierend: 36 Prozent der Unternehmen würden sich aufgrund der gestiegenen bürokratischen Anforderungen heute nicht mehr für eine unternehmerische Tätigkeit in Deutschland entscheiden.

Die IHK schlägt vor, Genehmigungen als erteilt zu betrachten, wenn Behörden nicht innerhalb von acht Wochen reagieren. Dokumentationspflichten sollten durch Selbsterklärungen erfüllt werden können, und Kontrollen nur stichprobenartig erfolgen. Zudem sollten KI-gestützte Anwendungen die automatisierte Auswertung und Meldung von Statistik-Daten ermöglichen.

44 Prozent der Unternehmen bewerten die Belastung durch Nachweis- und Dokumentationspflichten als sehr stark, 37 Prozent sehen den Datenschutz als großes Hindernis. Kleinere Unternehmen investieren durchschnittlich 10,7 Stunden pro Woche in bürokratische Anforderungen. 71 Prozent müssen zusätzliches Personal einstellen, um die Bürokratie zu bewältigen, und 88 Prozent greifen auf externe Dienstleister zurück.

Im Vergleich zu anderen Ländern schätzen 78 Prozent der Unternehmen mit Standorten im EU-Ausland die dortige Bürokratiebelastung als niedriger ein, außerhalb der EU sind es sogar 91 Prozent.

Die IHK hat rund 700 Dokumente analysiert und identifizierte 435 Berichtspflichten, 510 Dokumentationspflichten und 250 Schriftformerfordernisse. Diese Ergebnisse wurden bereits an das Wirtschaftsministerium weitergeleitet.

Pflugfelder resümiert: „Wir brauchen ein neues Mindset. Der Normalzustand muss ‚keine Bürokratie‘ heißen, Bürokratie darf nur noch die Ausnahme sein. Wir müssen wieder dahin kommen, den Menschen zu vertrauen und nicht jede Vorgabe bis ins kleinste Detail und mit großem bürokratischem Aufwand für die Betriebe zu regeln.“

red

Trübe Aussichten: Ludwigsburger Wirtschaft ringt um Erholung

Ludwigsburg – In der Wirtschaftsregion Ludwigsburg bleibt die erhoffte Frühjahrsbelebung aus. Der aktuelle Bericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ludwigsburg zeichnet ein düsteres Bild der Lage: schwache Nachfrage, steigende Kosten und große Verunsicherung dominieren die Stimmung. „Das aktuelle Konjunkturbild ist geprägt von schwacher Inlands- und Auslandsnachfrage, hohem Kostendruck und viel Verunsicherung. Es fehlen positive Impulse für einen Aufschwung“, betont Bezirkskammerpräsident Julian Pflugfelder angesichts der Umfrageergebnisse.

Gerade einmal 16 Prozent der befragten Unternehmen bewerten ihre derzeitige Geschäftslage als gut, während 24 Prozent sie als schlecht einschätzen. Dies führt zu einem negativen Saldo, erstmals wieder seit dem von Corona geprägten Herbst 2020. Die Umsätze sind im Vergleich zum Vorjahr bei der Hälfte der Unternehmen gesunken, lediglich jedes siebte Unternehmen konnte ein Umsatzplus verzeichnen. Diese Schwäche setzt sich auch beim Auftragseingang fort: Vier von zehn Unternehmen melden rückläufige Zahlen, nur jedes siebte berichtet von steigenden Aufträgen.

Auch die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate bleiben verhalten. Zwar gehen 16 Prozent der Unternehmen von einer Verbesserung aus, doch 33 Prozent erwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage. Dieser leichte Rückgang des Pessimismus im Vergleich zum Jahresbeginn (9 Prozent Optimisten zu 34 Prozent Pessimisten) zeigt jedoch, dass die wirtschaftliche Unsicherheit weiterhin groß ist.

Die Zurückhaltung der Unternehmen zeigt sich deutlich bei Investitionen und Beschäftigungsplänen. Nur 15 Prozent planen, ihre Investitionen zu erhöhen, während 38 Prozent eine Reduktion vorsehen. Ähnlich düster ist das Bild bei den Beschäftigungsplänen: Lediglich 9 Prozent der Unternehmen wollen Personal aufstocken, während 32 Prozent einen Abbau planen.

Als größte Geschäftsrisiken nennen die Unternehmen die schwache Inlandsnachfrage (74 Prozent), gefolgt von steigenden Arbeitskosten (57 Prozent) und Fachkräftemangel (52 Prozent). Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden von 50 Prozent der Unternehmen als Risiko genannt, was einem Anstieg um 13 Prozentpunkte seit Jahresbeginn entspricht. „Die Unternehmen vermissen eine klare und verlässliche Wachstumspolitik mit weniger Bürokratie und mehr Tempo“, fordert Pflugfelder.

Im Branchenvergleich zeigt sich ein gemischtes Bild: Der Dienstleistungssektor bleibt trotz eingetrübter Stimmung leicht positiv (Saldo +10 Prozentpunkte), während die Industrie einen deutlichen Rückgang aufweist (Saldo -10 Prozentpunkte) und die Kapazitätsauslastung mit durchschnittlich 78 Prozent unbefriedigend ist. Das Baugewerbe leidet weiterhin unter dem Einbruch im Wohnungsbau, und der Einzelhandel klagt über zurückhaltende Konsumenten, trotz sinkender Inflation und stabilen Arbeitsmarktes. Auch der Großhandel, der als Bindeglied zur Industrie und dem Baugewerbe fungiert, kämpft mit einer reduzierten Nachfrage.

Die Umfrage, an der im April 698 Unternehmen aus der Region Stuttgart teilnahmen, darunter 139 aus Ludwigsburg, verdeutlicht die dringende Notwendigkeit politischer Maßnahmen. Ohne klare Strategien und schnelle Umsetzungen könnte die wirtschaftliche Tristesse noch lange anhalten. Der Ruf nach einer wachstumsorientierten Politik, die bürokratische Hürden abbaut und Investitionen fördert, wird immer lauter – nicht nur in Ludwigsburg, sondern auch in anderen betroffenen Regionen.

red

Galerie

IHK-Ludwigsburg Jahresempfang 2024: “Alles ist möglich”

Ludwigburg (15. April 2024) – Beim diesjährigen Jahresempfang der IHK Bezirkskammer Ludwigsburg im urbanharbor in der Ludwigsburger-Weststadt standen bedeutende Themen im Fokus. Vertreter aus Politik, Verwaltung, Bildung, Kultur, Kirchen und Wirtschaft versammelten sich, um über aktuelle Herausforderungen zu debattieren und gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten.

Julian Pflugfelder, Präsident der IHK Bezirkskammer Ludwigsburg, eröffnete den Abend mit einer eindringlichen Rede, die zum Handeln aufrief. Er betonte die Bedeutung des Austauschs zwischen verschiedenen Akteuren in Krisenzeiten und erinnerte an Roman Herzogs berühmte “Ruck-Rede” von vor über 25 Jahren. Pflugfelder hob hervor, dass dieser Appell zum Handeln heute aktueller denn je sei und die Notwendigkeit von Initiativen und einem gemeinsamen Aufbruch betonte, um den aktuellen Herausforderungen zu begegnen.

Kritisch analysierte er den aktuellen Status quo und verglich ihn mit dem Schicksal des VfB Stuttgart, “Letztes Jahr im April lag der VfB Stuttgart auf dem 18. Tabellenplatz – heute nimmt er Kurs auf die Champions League” . Alles kann möglich sein, so Pflugfelder

Dabei machte er deutlich, dass Stillstand Rückschritt bedeutet und dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den negativen Trends entgegenzuwirken.

Insbesondere äußerte er sich kritisch zu aktuellen politischen Debatten und hinterfragte deren Zeitpunkt und Ausrichtung. Er forderte praxisorientierte Lösungen und unterstrich die Bedeutung von unternehmerischer Freiheit und Vertrauen, um die Zukunft aktiv gestalten zu können.

Trotz dieser düsteren Einschätzung verbreitete Pflugfelder auch Optimismus und betonte, dass alles möglich sei, wenn alle Beteiligten gemeinsam an einem Strang zögen. Er ermutigte dazu, die Herausforderungen anzugehen und die Zukunft aktiv zu gestalten.

Abschließend zitierte Pflugfelder den französischen Dramatiker und Schauspieler Molière: “Wir sind nicht nur verantwortlich für das, was wir tun, sondern auch für das, was wir nicht tun.” Diese Worte unterstrichen seine Überzeugung, dass in der Region ein visionärer Anführer wie ein “Lothar Späth 2.0” vonnöten sei. Eine Persönlichkeit, die nicht zögert anzupacken und Risiken einzugehen. Eine Kraft, die neue Projekte vorantreibt, attraktive Weiterbildungsangebote an Hochschulen etabliert, innovative Industriezweige ansiedelt und bürokratische Hürden abbaut, um die Region voranzubringen.

Als Gastrednerin des Abends brachte die preisgekrönte Unternehmerin Sarna Röser aus Mundeslheim wichtige Impulse für die Zukunftsfähigkeit der Region ein. Ihre Rede unterstrich die Bedeutung von Unternehmertum und Innovation für eine florierende Wirtschaftsregion.

red

Wirtschaftsbericht Ludwigsburg: Unternehmen in unsicheren Zeiten

Von Ayhan Güneş

die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg befinden sich in unsicheren Zeiten – ein eindeutiges Signal, wie es aus dem aktuellen Wirtschaftslagebericht der IHK Ludwigsburg hervorgeht. Bei einer gründlichen Analyse der lokalen Situation wird offensichtlich, dass die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen gegenüberstehen und weiterhin vergleichsweise pessimistisch in die Zukunft blicken. Von einer anhaltenden Nachfrageschwäche über steigende Kosten bis hin zu geopolitischen Krisen und einem politischen Wechselspiel – die Unternehmenslandschaft sieht sich einem komplexen Geflecht von Problemen gegenüber. Diese Belastungen bremsen nicht nur die Konjunktur aus, sondern schüren auch beträchtliche Unsicherheit unter den Unternehmern.

Bezirkskammerpräsident Julian Pflugfelder kommentierte die Umfrageergebnisse und betonte, dass die aktuelle Situation von 27 Prozent der befragten Unternehmen im Bezirk Ludwigsburg als “gut” und von 20 Prozent als “schlecht” bewertet wird. Im Vergleich zum Herbst 2023 verbesserte sich der entsprechende Saldowert leicht von 2 auf 7 Prozentpunkte. Die IHK warnt jedoch davor, dass dies für einen nachhaltigen Aufschwung nicht ausreicht.

Der Blick auf die Umsatzentwicklung seit Anfang 2023 verdeutlicht, dass etwa vier von zehn Unternehmen einen Rückgang verzeichneten, während bei knapp drei von zehn Unternehmen eine Umsatzsteigerung zu verzeichnen war. Die Nachfrageschwäche spiegelt sich auch im aktuellen Auftragseingang wider: Über 40 Prozent der Unternehmen berichten von einer fallenden Tendenz, während knapp 12 Prozent eine steigende Tendenz feststellen.

Die Ausblicke auf die kommenden 12 Monate bleiben mit rund 9 Prozent optimistischen und 34 Prozent pessimistischen Geschäftserwartungen ähnlich wie im Herbst 2023. Sowohl die Investitions- als auch die Beschäftigungsplanungen der Unternehmen sind mit rund 20 Prozent “zunehmen” und 38 Prozent “abnehmen” deutlich zurückhaltend.

Die Situation wird durch aktuelle Arbeitsmarktstatistiken untermauert: Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren im Landkreis Ludwigsburg insgesamt 11.743 Personen arbeitslos gemeldet, ein Anstieg um 4,0 Prozent gegenüber dem Vormonat und 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote im Januar lag bei 3,8 Prozent, ein Anstieg um 0,2 Prozentpunkte gegenüber Dezember und 0,3 Prozentpunkte gegenüber Januar des Vorjahres.

Das meistgenannte Geschäftsrisiko bleibt, wie bereits im letzten Herbst, eine schwache Inlandsnachfrage, mit rund 78 Prozent Rückmeldungen. Gefolgt von höheren Arbeitskosten (62 Prozent) und Fachkräftemangel (56 Prozent). Im Risikoranking werden außerdem hohe Energiepreise (48 Prozent) und wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen (37 Prozent) genannt.

Im Branchenvergleich zeigt sich, dass der breit gefächerte Dienstleistungssektor noch das günstigste Lagebild aufweist, insbesondere bei Beratungs-, Ingenieur- und ITK-Dienstleistungen. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie bleibt mit durchschnittlich 78 Prozent unbefriedigend, verglichen mit 85 Prozent vor einem Jahr. Der Einzelhandel beklagt ein insgesamt zurückhaltendes Kaufverhalten, trotz eines robusten Arbeitsmarktes.

Die Ergebnisse stammen aus der Jahresbeginn-Umfrage der IHK Region Stuttgart, an der im Zeitraum vom 2. bis 22. Januar 2024 insgesamt 741 Unternehmen teilnahmen, darunter 147 aus dem IHK-Bezirk Ludwigsburg. IHK-Chef Pflugfelder unterstrich angesichts dieser Erkenntnisse die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Bewältigung der großen Herausforderungen, wie dem Abbau von Bürokratie, einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung, der Fachkräftesicherung und einer modernen Infrastruktur. “Nur durch konkrete Maßnahmen kann wieder Vertrauen geschaffen werden”, betonte er abschließend.

red

Höchste Kaufkraft im Landkreis Ludwigsburg: Diese Gemeinde führt die Liste an

Ludwigsburg – Die IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg hat kürzlich ihre “Einzelhandelskennzahlen 2023” veröffentlicht, die einen Einblick in die Kaufkraft und Umsätze im Einzelhandel der gesamten Region bieten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einwohner des Landkreises Ludwigsburg über eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft verfügen, die den Handel in der Region besonders attraktiv macht.

Laut der neuen Übersicht verfügen die Einwohner des Landkreises Ludwigsburg über eine beeindruckende einzelhandelsrelevante Kaufkraft von rund 4,5 Milliarden Euro. Diese Summe entspricht fast 20 Prozent des gesamten einzelhandelsrelevanten Kaufkraftvolumens in der gesamten Region Stuttgart. Pro Kopf bedeutet dies eine einzelhandelsrelevante Kaufkraft von durchschnittlich 8.155 Euro, was deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 7.463 Euro liegt. Die Spannweite der Kaufkraft reicht von 9.914 Euro in Gerlingen bis 7.471 Euro in Gemmrigheim, wobei letzteres immer noch über dem Bundesdurchschnitt liegt.

Der stationäre Einzelhandel im Landkreis Ludwigsburg verzeichnet einen Gesamtumsatz von knapp 3,3 Milliarden Euro, wobei fast ein Drittel dieses Umsatzes, nämlich rund 989 Millionen Euro, im Stadtgebiet von Ludwigsburg erzielt wird. Bietigheim-Bissingen folgt mit einem stationären Einzelhandelsumsatz von knapp 387 Millionen Euro. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein erheblicher Teil der Kaufkraft in den Onlinehandel fließt.

Die Pro-Kopf-Umsätze im stationären Einzelhandel variieren im Landkreis Ludwigsburg erheblich und reichen von 10.465 Euro in Ludwigsburg bis 1.200 Euro in den kleinsten Kreisgemeinden Freudental und Hessigheim, gemessen an der Einwohnerzahl.

Besonders herausragend ist der Netto-Kaufkraftzufluss in Ludwigsburg aufgrund seiner dezentralen Verkaufsflächen und innerstädtischen Angebote. Die Zentralitätskennziffer, die diese Tatsache widerspiegelt, weist einen Wert von 158,5 für Ludwigsburg auf, gefolgt von Kirchheim am Neckar (Zentralitätskennziffer 146,6), Steinheim an der Murr (Zentralitätskennziffer 130,5) und Bietigheim-Bissingen (Zentralitätskennziffer 125,1). In kleineren Gemeinden sind diese Werte hingegen niedriger.

Die detaillierte Auswertung der Einzelhandelskennzahlen 2023 für die Städte und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg basiert auf Daten der Michael Bauer Research GmbH, der CIMA Beratung + Management GmbH und der BBE Handelsberatung GmbH und kann hier eingesehen werden.

red

Seite 1 von 2
1 2