Beschwerden? Mönchspfeffer kann helfen

Mönche und Frauen sind noch immer ein Tabu-Thema. Doch wenn die Ordensträger mit einem Medikament, das zumindest ihren Namen trägt, aufwarten können, sieht die Sache schon anders aus. Die Rede ist von Mönchspfeffer. Dieses pflanzliche Mittel kann bei leichten Menstruationsleiden Abhilfe schaffen. So könne Mönchspfeffer in den hormonellen Regulationsmechanismus eingreifen, erläutert der Mannheimer Frauenarzt Dr. Ansgar Römer im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau”.

Eine Wirkung auf die Hypophyse und den Hormonhaushalt sei durch Studien belegt, heißt es. Je nach Dosis verändern die Inhaltsstoffe der Pflanzen die Produktion von Prolaktin und Östrogen. Viele Frauen wollten keine chemische Keule gegen Regelbeschwerden einsetzen und kämen mit dem Wunsch nach einem natürlichen Mittel, sagt Apothekerin Iris Hundertmark aus Weilheim.

Besonders wichtig sei es dann, der Ursache für die Beschwerden auf die Spur zu kommen. “Wir gehen beim Beratungsgespräch sensibel und empathisch vor, denn es ist ein sehr intimes Thema”, so Iris Hundertmark.

Phytopharmaka brauchen allerdings einige Zeit, bis sich Effekte zeigen. Auch die Dosis hat Auswirkungen. “Je nach Intensität und Dauer der Beschwerden kann eine Besserung erst nach mehreren Zyklen zu spüren sein”, erklärt Mediziner Römer. Tritt langfristig keine positive Veränderung ein, muss die Ursache erneut abgeklärt werden.

Generell sollte man bei plötzlich auftauchenden oder starken Beschwerden immer einen Gynäkologen zurate ziehen. “Hinter starken Regelschmerzen können sich auch Erkrankungen wie eine Endometriose verbergen”, sagt Dr. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. “Sie muss frühzeitig und angemessen behandelt werden, weil sie sonst zu Unfruchtbarkeit führen kann.” mp/rlo

Sing Dich gesund

Nicht jeder ist ein Caruso oder Freddie Mercury. Doch im Grunde genommen kann jeder singen. Experten raten sogar dazu. Singen ist nämlich gesund und macht glücklich. Und das ist auch durch Studien belegt.

Dabei spielen auch die Hormone eine Rolle: Während des Singens sind wir so entspannt, dass die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Körper deutlich reduziert ist. Gleichzeitig wird das “Glückshormon” Oxytocin verstärkt ausgeschüttet, das uns glücklich und zufrieden macht. Auch aus gesundheitlicher Sicht ist es deswegen ratsam, bei jeder Gelegenheit zu singen – egal, ob unter der Dusche, beim Hausputz, während des Kochens oder im Chor.

Die positiven Effekte auf Gesundheit und Wohlbefinden sind vermutlich beim Singen im Chor am größten. Der Grund: Das ausgeprägte Gemeinschaftsgefühl. Zusammen zu singen verbindet die Menschen. In einer Umfrage gaben Mitglieder eines Chors an, sozial (87 Prozent) sowie emotional (75 Prozent) vom gemeinsamen Singen zu profitieren.

Doch viele Menschen haben Hemmungen, in der Öffentlichkeit oder in Gesellschaft ein Liedchen zu trällern. Grundsätzlich gilt: Jeder kann singen! Dabei kommt es nicht darauf an, Noten lesen zu können und jeden Ton zu treffen. Im Vordergrund sollten die vielen positiven Effekte stehen, die das Singen auf uns hat.

Und was sagen Mediziner: Beim Singen werden ganz automatisch die Atmung und die Haltung trainiert, denn die drei Komponenten sind eng miteinander verknüpft. Beim Singen atmen wir automatisch viel tiefer ein als beim Sprechen, sodass die Lunge optimal belüftet wird – eine wichtige Voraussetzung für die Stimmbildung. Zudem wird dadurch der Körper mit Sauerstoff versorgt und wir fühlen uns wach und energiegeladen. Also liebe Hobby-Sänger: Nur keine Hemmungen. mp/rlo

Was Sie über Cholesterin wissen müssen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall sind Todesursache Nummer 1 in Deutschland. Ein zu hoher LDL-Cholesterinwert (Low Density Lipoprotein) kann eine Ursache dafür sein. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. rückt am 14. Juni 2019 mit dem bundesweiten Tag des Cholesterins den Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen in den Blickpunkt.

Umfangreiche Daten aus diversen Studien belegen, dass erhöhte LDL-Cholesterinwerte mit einer erhöhten Rate an Herzinfarkten einhergehen. Zu hohes Cholesterin ist einer der Hauptfaktoren für die Entstehung und das Voranschreiten einer Atherosklerose. Befindet sich zu viel LDL-Cholesterin, auch “schlechtes Cholesterin” genannt im Blut, kann es sich in den Wänden der Blutgefäße ablagern.

Begünstigt durch weitere Risikofaktoren wie beispielsweise Bluthochdruck, Rauchen, Diabetes und Übergewicht können arterielle Plaques entstehen, die die Gefäße verengen und den Blutfluss beeinträchtigen. Dies kann bis hin zu einem akuten Verschluss dieser Gefäße und damit in einem Herzinfarkt oder Schlaganfall resultieren.

Der LDL-Cholesterinwert wird in der derzeitigen Behandlung der Risikofaktoren jedoch nicht ausreichend beachtet: Im Rahmen einer Studie des Robert-Koch-Instituts wurden Menschen zwischen 18 bis 79 Jahren gefragt, ob sie wissen, dass ihr Cholesterinwert erhöht ist. 58 Prozent wussten es nicht. Nur 64 Prozent der Patienten mit einem hohen oder sehr hohen kardiovaskulären Risiko werden von ihrem Hausarzt bezüglich dieser Indikation behandelt. Eine andere Studie stellte fest, dass lediglich bei 20 Prozent der behandelten Patienten mit einem hohen oder sehr hohen kardiovaskulären Risiko mit einer Behandlung der Zielwert erreicht wird.

Nur rund 25 Prozent des Cholesterins werden durch Lebensmittel aufgenommen, 75 Prozent bildet der Körper selbst. Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion können zu erhöhten Cholesterinwerten führen, und es gibt Patienten mit einer genetischen Veranlagung zu erhöhten Cholesterinwerten, der sogenannten Familiären Hypercholesterinämie – eine der häufigsten genetischen Erkrankungen. mp/rlo

Potenzmittel bei Erektionsproblemen? Das sagen die Befragten

Sechs Millionen Menschen in Deutschland leiden pro Jahr unter Nebenwirkungen von Medikamenten. Deshalb hat ein Unternehmen aus München jetzt eine Studie in Auftrag gegeben, die das Bewusstsein für Nebenwirkungen und den Umgang mit Arzneimitteln untersucht – mit überraschenden Ergebnissen.

Nur 19 Prozent lesen vor der Einnahme von Medikamenten die Packungsbeilage und informieren sich über bekannte Nebenwirkungen. 70 Prozent der Befragten äußerten ihre Sorge vor möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten und knapp die Hälfte hat aufgrund dessen bereits auf Alternativmedizin zurückgegriffen.

Darüber hinaus wurden Frauen in Bezug auf Verhütungsmittel und deren Nebenwirkungen befragt. Über 70 Prozent der Befragten hat die Pille bereits aufgrund von Beschwerden gewechselt, über ein Viertel bereits mehrfach.

46 Prozent der befragten Männer würden bei Erektionsschwierigkeiten auf Potenzmittel zurückgreifen, obwohl 40 Prozent die Gefahr für Nebenwirkungen als hoch einschätzt. Für die Studie wurden deutschlandweit 1.535 Frauen und Männer im Alter von 25 bis 60 Jahren befragt. mp/rlo

Hoher Blutdruck: Was zu beachten ist

Deutschlands Mediziner schlagen Alarm. Zwischen 20 und 30 Millionen Erwachsene haben einen zu hohen Blutdruck. Schuld sind in vielen Fällen Übergewicht, zu hohe Salzzufuhr, Bewegungsmangel, zu viel Alkohol, Rauchen und Stress. Was aber tun?

Wer seinen Blutdruck mit natürlichen Mitteln senken möchte, sollte sich regelmäßig bewegen und Wege zur Stressbewältigung finden. Ausdauersport hat sich als besonders hilfreich für Menschen mit Bluthochdruck erwiesen. “Zu den besten Ausdauersportarten zählen Fahrradfahren, zügiges Gehen, Wandern, Nordic Walking und Joggen”, betont Prof. Dr. med. Martin Halle vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Ärztlicher Direktor des Zentrums für Prävention der TU München.

Auch Ballsportarten wie Tennis sind möglich, wenn nicht unter Wettkampfbedingungen gespielt wird. Es sei zudem ratsam, das Ausdauertraining durch leichtes Krafttraining zu unterstützen. Ist der Blutdruck zu hoch, müssen zu Beginn des Trainings auch Medikamente gegeben werden, damit der Blutdruck unter Belastung nicht noch weiter in die Höhe schießt.

Sportkardiologe Martin Halle betont, dass vor allem Regelmäßigkeit wichtig ist: “Bereits zehn Minuten zügiges Spazierengehen täglich kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich reduzieren und vor allem den Blutdruck in den Griff bekommen.” Allzu viel Ehrgeiz sollten Patienten nicht an den Tag legen, um eine gefährliche Überlastung zu vermeiden. mp/rlo

Weniger als die Hälfte der Deutschen ist zufrieden mit dem Pflegepersonal

Weniger als die Hälfte der Deutschen ist zufrieden mit dem Pflege- und Servicepersonal, 71 Prozent sehen den Grund dafür im Personalmangel. Reibungslose Kommunikation zwischen Pflegepersonal und Ärzten ist für die Deutschen ebenso wichtig wie gut geschultes Personal. Qualität steht und fällt mit den Menschen: Mehr als die Hälfte der Deutschen steht der Digitalisierung in der Pflege daher skeptisch gegenüber. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ).

Gemessen an persönlichen Erfahrungen, gibt weniger als die Hälfte der Befragten (45 Prozent) an, mit der Arbeit des Service- und Pflegepersonals zufrieden zu sein. Die Arbeit des ärztlichen Personals bewerten sie etwas besser (51 Prozent). Insgesamt empfinden knapp zwei Drittel (62 Prozent) der Deutschen die Qualität der Pflegeservices in Deutschland als stark variierend.

Eine nachlassende Qualität von Pflegeservices resultiert für 71 Prozent der Studienteilnehmer hauptsächlich aus dem zunehmenden Personalmangel und der hohen Überlastung des Personals. Lediglich 37 Prozent der Befragten glauben, dass die Versorgungs- und Leistungsqualität von Pflegeservices in Deutschland besser ist als im Ausland.

Die wichtigsten Qualitätskriterien bei der Bewertung von Pflegeservices sind für die Befragten eine gute fachlich-medizinische Betreuung (84 Prozent) sowie fachlich sehr gut geschultes Personal (83 Prozent). Danach folgt für die Deutschen die Kommunikation: Die Mehrheit erwartet innerhalb der Einrichtungen eine reibungslose Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Pflegepersonal und Ärzten (83 Prozent). Gleichzeitig möchten sie als Angehörige oder Betroffene vom Personal verständlich und zeitgerecht informiert werden (82 Prozent).

“Pflege heißt immer Dienstleistung für den Menschen. Die Umfrage zeigt, dass für Verbraucher gute Pflege mit dem Personal steht und fällt”, erklärt Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGQ. mp/rlo

O-Beine vom Fußballspielen?

Wer dem ehemaligen Kicker Pierre Littbarski auf die Füße schaut, weiß, wo O-Beine ihren Ursprung haben müssen. Doch im Ernst: Experten streiten noch immer darüber, ob intensives Fußballspiel in der Jugend zu O-Beinen führt.

Dr. Florian Wolf, Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie von der Arbeitsgruppe 3D-Chirurgie der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der LMU München stellte jetzt eine wissenschaftliche Studie vor. Das Ergebnis: Ein intensives Fußballtraining in der Jugend erhöht das Risiko für die Entwicklung von O-Beinen signifikant.

“Der Hauptgrund dafür scheint in den noch aktiven, offenen Wachstumsfugen begründet. Diese schließen sich bei Mädchen zum 14. und 15. Lebensjahr, bei Jungen sogar erst zum 16. Lebensjahr. Möglicherweise entstehen durch das intensive Training schädigende Effekte am Schienbeinkopf. Daraus können später Deformitäten am Schienbein resultieren”, so Wolf.

Durch die O-Deformierung werden die Strukturen auf der Innenseite des Kniegelenkes stärker belastet. Dies kann mit zunehmendem Alter zu einer Kniegelenks-Arthrose und später bis zur Notwendigkeit eines künstlichen Kniegelenkes führen.

Patienten mit O-Beinen oder Schmerzen am inneren Kniegelenksspalt sollten sich einer sorgfältigen klinischen und radiologischen Untersuchung mit Analyse der Beingeometrie unterziehen. Ab einem bestimmten Grad der Abweichung ist eine Achskorrektur der Beine zu erwägen, so die Mediziner.

Übrigens: Pierre Littbarski haben die O-Beine nicht geschadet. Der heute 59-Jährige brachte es mit seinen krummen Haxen auf 406 Bundesligaspiele und immerhin 73 Einsätze in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. mp/rlo

Die Demokraten des Pflegealltags

LUDWIGSBURG. Sie sind Kummerkasten für die Belange von Heimbewohnern, sie sind Beratungs- und Anlaufstelle: Bewohnerbeiräte erfüllen eine wichtige Funktion in unserer zunehmend älter werdenden Gesellschaft. Gunter Pfeiffer ist bereits in seiner zweiten Amtsperiode als Bewohnerbeirat – und er sagt: „Es kommt unheimlich viel zurück, die Bewohner sind froh und dankbar.“

Demokratie fängt beim Kaffeegeschirr an. Im AWO-Pflegezentrum Hans-Klenk-Haus in Ludwigsburg durfte der Bewohnerbeirat kürzlich das neue Speise-Service aussuchen. Was banal klingt, hat für die Bewohner des Pflegeheims eine enorme Bedeutung. Ist das Geschirr zu klein? Ist es gut handhabbar? Erkennt man das Essen darauf auch gut? Solche Themen, aber auch die Bewilligung des wöchentlichen Speiseplans und Fragen von Unfallverhütung oder Umbaumaßnahmen, zählen zum Aufgabenbereich eines Bewohnerbeirates. „Die Bewohner sind unheimlich dankbar, dass sie zu jemandem gehen können, wenn sie in Anliegen haben“, sagt Gunter Pfeiffer, der bereits im dritten Jahr als Bewohnerbeirat im Hans-Klenk-Haus amtiert.

Die Einrichtung eines Bewohnerbeirats ist gesetzlich vorgeschrieben und soll die Mitsprache von Heimbewohnern bei Dingen ihres täglichen Lebens ermöglichen. „Es geht im Grunde um ein großes Stück selbstbestimmtes Leben“, erläutert Peggy Stier von der Altenhilfe-Fachberatung im Landratsamt Ludwigsburg. Um Menschen wie Gunter Pfeiffer, der selbst nicht im Pflegeheim lebt, auf die verantwortungsvolle Tätigkeit als Bewohnerbeirat vorzubereiten, gibt es die Fortbildungsreihe „Fit für die Heimmitwirkung“, die vom Landratsamt Ludwigsburg und dem Kreisseniorenrat veranstaltet wird. An fünf Vormittagen erhalten die Teilnehmer einen Überblick über rechtliche Grundlagen, Heimaufsicht, Finanzen, aber auch medizinische und pflegerische Aspekte werden erläutert. Gunter Pfeiffer empfiehlt die Reihe aus eigener Erfahrung weiter. „Besonders wertvoll ist die Schulung mit Blick auf den Umgang mit an Demenz erkrankten Bewohnern“, sagt er. Aber auch der Austausch mit den Beiräten anderer Pflegeeinrichtungen sei wichtig.

So schützen Sie sich richtig gegen Sonnenbrand

Die Tage werden länger und wärmer, bald steht der Sommer schon vor der Tür. Dass heutzutage der richtige Sonnenschutz immens wichtig ist, wissen die meisten Menschen. Was viele aber immer noch unterschätzen: Auch unter einem Sonnenschirm oder an bewölkten Tagen erreicht uns UV-Strahlung. Heißt: Auch dann können wir einen Sonnenbrand bekommen.

“Wolken lassen immerhin 80 Prozent der Strahlung durch. Unter einem Schirm oder Baum bekommt man auch noch bis zu 50 Prozent der Strahlung ab.”, erläutert Apothekerin Christine Pandel aus Vechelde bei Braunschweig im Apothekenmagazin “Baby und Familie”.

Auch unter Wasser ist man nicht geschützt, auch dort erreichen uns die UV-A- und UV-B-Strahlen. Hinzu kommt: Das Wasser reflektiert die Strahlen. Die Apothekerin rät: “Zuerst mit wasserfester Sonnenlotion eincremen. Kinder tragen am besten auch ein Badeshirt und Shorts mit UV-Schutz.” Weitere Tipps: Beim Kauf sollte man auf das Siegel UV-Standard 801 achten. Und: Nach dem Baden immer neu eincremen. mp/arei

Alkohol im Alter – eine unterschätzte Gefahr

Es ist ein unterschätztes Phänomen: Alkoholmissbrauch bei Senioren ist im Gegensatz zum Komasaufen von Jugendlichen in der Öffentlichkeit oft nicht präsent. Dabei steigen die Fallzahlen dramatisch.

Riskantes Trinken der Generation 65 plus nimmt laut der KKH Kaufmännische Krankenkasse deutlich zu: Die Zahl der 65- bis 84-Jährigen, die wegen eines akuten Alkoholrauschs oder psychischer Probleme aufgrund von Alkohol ärztlich behandelt werden mussten, ist von 2007 auf 2017 um zwei Drittel gestiegen. “Hochgerechnet auf ganz Deutschland waren zuletzt mehr als 355.500 Senioren der Generation 65 plus betroffen”, so die Experten.

Dabei ist der Anstieg in bestimmten Altersgruppen erheblich höher als im Durchschnitt – vor allem bei den Männern: Bei den 70- bis 74-Jährigen liegt er bei rund 95 Prozent, bei den 80- bis 84-Jährigen sogar weit über dem Doppelten. Und dabei spiegeln die Daten nur ärztlich behandelten Alkoholmissbrauch wider, die Dunkelziffer ist weitaus höher.

Häufig sind Einsamkeit und soziale Isolation Auslöser des unmäßigen Trinkens. Die Betroffenen geraten in einen Teufelskreis. Sie gefährden nicht nur die Gesundheit, sondern haben erst recht keine Möglichkeit mehr, ein selbstständiges, selbstbestimmtes und aktives Leben zu führen.

Und noch ein Problem: Senioren müssen deutlich weniger Alkohol trinken als Jüngere, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Denn mit zunehmendem Alter sinkt der Wasseranteil im Körper. Alkohol verteilt sich dadurch auf weniger Körperflüssigkeit und führt bei der gleichen Menge zu einem höheren Alkoholspiegel. Und schon kleine Mengen an Alkohol können im Alter betrunken machen, weil die Leber nicht mehr so gut funktioniert wie in jungen Jahren. Dazu lässt die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit durch Alkohol schneller nach. Und: Alterserkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck werden weiter verschlimmert. mp/rhu

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