Von Ayhan Güneş
Das Vaisana Ärztehaus in Vaihingen steht vor einer ungewissen Zukunft. Weil die RKH-Kliniken das Gebäude verkaufen wollen, wächst bei Ärzten, Therapeuten und Patienten die Sorge. Sie fordern endlich verlässliche Mietverträge – sonst droht ein Kahlschlag in der lokalen Gesundheitsversorgung.
Vaihingen an der Enz – Das Vaisana Ärztehaus in Vaihingen steht unter Druck. Nach den Verkaufsplänen der RKH-Kliniken wächst die Sorge unter Ärzten, Therapeuten und weiteren Mietern. In einer Pressemitteilung kritisiert das Ärztehaus die schlechte Kommunikation und fordern verlässliche Mietverträge, um die medizinische Versorgung dauerhaft zu sichern.
Unsicherheit statt Planungssicherheit
Seit 2007 ist das Ärztehaus zentrale Anlaufstelle für die Gesundheitsversorgung in Vaihingen. Heute arbeiten dort mehr als 125 Beschäftigte – von Haus- und Fachärzten über Therapeuten bis zur Apotheke. Doch die Mietverträge laufen aus, und die Gespräche mit den RKH-Kliniken stocken. „Wir haben aktuell leerstehende Flächen, die erhebliche Kosten verursachen“, sagt Dr. Christoph Klinger, Internist und Geschäftsführer der Vaisana GmbH.
Die Mieter pochen auf langfristige Verträge. Die Internisten fordern Laufzeiten von mindestens zehn Jahren, um Umbauten finanzieren zu können. Allgemeinmediziner Michael Ray berichtet dagegen von monatelangen Verzögerungen: „Wir versuchen seit April 2024, mit den RKH-Kliniken neue Verträge für die von uns genutzten Flächen mit einer Verlängerungsoption von fünf Jahren auszuhandeln. Aber wir werden hingehalten”.
Unterstützung durch den Oberbürgermeister
Vaihingen Bürgermeister Uwe Skrzypek warnt vor den Folgen eines Verkaufs: „Angesichts der schlechten hausärztlichen Versorgung Vaihingens muss ein Weggang von Ärzten unbedingt verhindert werden.“ Die Stadt habe schon mit der Schließung des Krankenhauses 2015 einen hohen Preis gezahlt. Zudem sei das Grundstück in den 1930er-Jahren ausdrücklich für die medizinische Versorgung überlassen worden – eine Verpflichtung, die bei einem Verkauf an private Investoren verloren ginge.
Forderung: Verlässliche Lösungen
Die Ärzte und Therapeuten sehen in dem Haus ein zentrales Element der regionalen Gesundheitsversorgung. Ohne langfristige Zusagen sei es schwer, neue Ärzte zu gewinnen und die Infrastruktur zu sichern. Auch für die mehr als 125 Beschäftigten im Haus wächst die Verunsicherung.
red









