So macht man die Grippe nass

Herbst und Winter bilden die Hochsaison für Erkältungen aller Art. Vor allem im November ist es draußen meist nass und kalt. Dabei mag man es doch lieber warm und trocken. Doch aufgepasst: Feuchtigkeit ist gut für die Atemwege.

“Tatsächlich ist das Wetter in der kalten Jahreszeit gar nicht feuchter als im Sommer. Im Gegenteil: In den Wintermonaten ist die Luftfeuchtigkeit sogar insgesamt eher niedrig, weil sich in der Luft weniger Wasserdampf befindet”, weiß Matthias Habel, Meteorologe und Sprecher von WetterOnline. Und das begünstigt die fiesen Erkältungsviren.

Denn grundsätzlich ist trockene Luft viel krankheitsfördernder als feuchte Luft, da Viren in einem trockenen Umfeld länger überleben als in einer feuchten Atmosphäre und es somit auch schaffen, weitere Strecken zurückzulegen. Daher ist es gerade im Winter wichtig, für gute Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu sorgen, um sich so vor Infektionen zu schützen. Vorsicht: Lüften hilft nicht! Vielmehr sorgt das geöffnete Fenster dafür, dass die Luft in den Innenräumen noch trockener wird.

Als optimal gilt in Innenräumen eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent. Aber Feuchtigkeit ist nicht nur für die Raumluft wichtig: Der menschliche Körper benötigt ebenfalls genügend Flüssigkeit, um sich vor Erkältungen zu schützen. Daher ist es auch im Winter wichtig, ausreichend zu trinken. Wer viel unterwegs ist, kann zudem mit Nasensprays aus Salzlösung oder Salben dafür sorgen, dass die Nasenschleimhaut gut durchfeuchtet ist und geschmeidig bleibt. mp/wal

“Dr. Google” ist der Arzt des Vertrauens

Volle Wartezimmer, monatelange Wartezeiten, kurze Sprechstunden: Das deutsche Gesundheitssystem krankt an vielen Stellen, vor allem für Kassenpatienten. Doch selbst ist der Patient, denn es gibt einen Arzt, der immer Zeit und ein offenes Ohr hat: “Dr. Google”. Er wird dann auch stark frequentiert: Fast zwei Drittel der Deutschen haben sich im vergangenen halben Jahr online über eine bestimmte Krankheit informiert. 66 Prozent “googeln” ihre Krankheitssymptome, bevor sie zum Arzt gehen. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des TV-Senders health tv, für die 1.000 Bundesbürger befragt wurden.

Vor allem diejenigen, die krank sind, schauen im Internet nach. Fast 70 Prozent der Bundesbürger mit mäßigem bis schlechten Gesundheitszustand haben in den vergangenen sechs Monaten “Dr. Google” befragt. Immerhin: 50 Prozent der Befragten gaben an, dass sie bei der Internet-Recherche Hinweise gefunden hätten, die sie beruhigt hätten. 43 Prozent haben das Gegenteil erlebt: Die Online-Nachforschungen haben sie verängstigt. 22 Prozent fühlten sich danach sogar kränker.

Vor allem diejenigen, die ohnehin häufiger zum Arzt gehen, bedienen sich gern bei Gesundheitsfragen im Netz. Wer eher selten zum Arzt geht, sieht auch geringeren Nutzen in Online-Gesundheitsinformationen. “Insgesamt ist das Internet ein geschätzter Ratgeber für Patienten geworden”, sagt Axel Link, Geschäftsführer von health tv. “An sich ist es positiv, wenn die Menschen in Gesundheitsfragen gut informiert sind. Nur ist es für die Patienten nicht immer deutlich, ob eine Information auch wissenschaftlich belegt ist. Hier lauern Gefahren.”
Denn in einigen Fällen kann der Besuch bei “Dr. Google” folgenschwere Konsequenzen haben, wie die Studie belegt. So haben 40 Prozent der Befragten nach ihren Internet-Recherchen angefangen, sich selbst zu therapieren, 18 Prozent haben sogar ohne Rücksprache mit dem Arzt Medikamente eingenommen oder abgesetzt. Mit durchaus großem Risiko: Bei 16 Prozent der Befragten, die sich selbst medikamentierten, hat sich der Gesundheitszustand verschlechtert. Frauen tendieren stärker als Männer zur Selbsttherapie. 45 Prozent der weiblichen, aber nur 35 Prozent der männlichen Befragten geben an, schon einmal Therapievorschläge aus dem Netz befolgt zu haben. “Gesundheitsportale können helfen, das Informationsbedürfnis von Patienten zu stillen. Aber sie können niemals einen Arztbesuch ersetzen. Über die Diagnose und die richtige Therapie sollte immer ein Mediziner befinden”, sagt health tv-Geschäftsführer Link.

15 Prozent der Befragten sagen, dass sie aufgrund von Informationen über Krankheiten und Gesundheitsthemen weniger zum Arzt gehen. Zwölf Prozent haben nach der Konsultation von “Dr. Google” sogar schon einmal einen Arzttermin abgesagt. Auch das kann fatale Folgen haben. Bei jedem Fünften, der nach der Netz-Recherche auf seinen Arzttermin verzichtete, hat sich der Gesundheitszustand verschlechtert. cid/arei

Wenn der Führerschein in Gefahr ist

Wer in Deutschland seine Führerschein-Prüfung bestanden hat, darf ein Leben lang Auto fahren. Es sei denn, es passiert etwas, so dass eine Fahrtauglichkeitsuntersuchung angeordnet wird. Was ältere Autofahrer in diesem Fall beachten müssen und welche Konsequenzen drohen, erklären die Experten der Deutschen Anwaltshotline.

Die Fahrtauglichkeitsuntersuchung kann nämlich folgenreich sein: Besteht der Autofahrer sie nicht, ist der Führerschein weg. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist diese Untersuchung aber nicht vom Alter abhängig und auch keine Pflicht. Wichtig: Es gibt Ausnahmen. Wer als Berufskraftfahrer Lkw oder Bus fährt, muss sich ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig ärztlich untersuchen lassen. Nur bei bestandener Untersuchung wird der entsprechende Führerschein der Klassen C oder D verlängert.

Senioren verursachen Unfälle zwar häufiger als andere Bevölkerungsgruppen, sie sind gemessen an der Gesamtbevölkerung doch eher selten in schwere Unfälle verwickelt. Sie fahren seltener, aber oft auch vorsichtiger und vorausschauender als junge Autofahrer, erklären die Experten. Trotzdem: Wer auffällt, bekommt unter Umständen Post von der Führerscheinbehörde – und muss seine Fahrtauglichkeit unter Beweis stellen.

Und was passiert dann? Gibt es Zweifel an der Fahrtüchtigkeit, müssen Autofahrer sich von einem bestimmten Arzt untersuchen lassen. Was genau bei der Fahrtauglichkeitsuntersuchung überprüft wird, hängt vom Einzelfall ab. Seh-, Hör- und Reaktionsvermögen und die körperliche Beweglichkeit werden aber in den meisten Fällen getestet. Der Arzt oder die Führerscheinstelle können zusätzlich die Erstellung eines medizinisch-psychologischen Gutachtens anfordern.

Kommt der Arzt zu dem Ergebnis, dass man tatsächlich nicht mehr in der Lage ist, sicher ein Auto zu führen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Die Führerscheinstelle zieht den Führerschein ein. In diesem Fall muss man die Fahrerlaubnis dauerhaft abgeben und darf nicht mehr Auto fahren. Oder aber die Führerscheinstelle schränkt die Fahrerlaubnis ein. In diesem Fall darf man nur noch dann Auto fahren, wenn man bestimmte Auflagen erfüllt. Diese Auflagen werden in den Führerschein eingetragen.

Die eigene Familie ist übrigens nicht verpflichtet, der Führerscheinstelle zu melden, wenn sie den Angehörigen für nicht mehr fahrtauglich hält. mid/arei

Kummer mit dem gereizten Darm

Bis zu 16 Prozent der Bundesbürger klagen über hartnäckige Verdauungsbeschwerden. Doch in vielen Fällen finden Ärzte nichts Auffälliges – beim sogenannten “Reizdarmsyndrom” funktioniert etwas nicht richtig, man weiß aber nicht warum. Oft hilft eine Ernährungsumstellung, wie Experten im Gesundheitsmagazin “Apotheken Umschau” erläutern. “Wir konnten zeigen, dass 70 Prozent der Reizdarmpatienten auf Nahrungsmittel reagieren”, sagt Professor Detlef Schuppan, Leiter des Instituts für Translationale Immunologie an der Uniklinik Mainz. Davon reagieren rund 50 Prozent auf Weizen, weitere 20 bis 30 Prozent auf Milch, Soja und Hefe empfindlich.
Die Symptome träten meist erst Stunden nach dem Essen auf. Schuppan empfiehlt Betroffenen, pragmatisch vorzugehen: “Etwa eine reizarme Reis- oder Kartoffeldiät, die Öl und Kochsalz enthält, über drei Tage hinweg. Bessern sich die Beschwerden, kann man von einer Nahrungsmittelreaktion ausgehen und systematisch testen, was einem nicht guttut.” Bevor man in Eigenregie bestimmte Lebensmittel weglässt, sollte man laut Dr. Reiner Ullrich von der Charité in Berlin aber unbedingt einen Arzt aufsuchen: Zunächst müssen eine Zöliakie und andere Darmerkrankungen als Ursache ausgeschlossen werden, am besten durch eine Untersuchung durch einen Gastroenterologen. mp/rlo

Die Mängelliste im Alter

Mit dem Alter kommen die Krankheiten. Dieser Satz muss nicht immer stimmen. Denn hinter vermeintlichen Alterserscheinungen kann sich auch ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen (Biofaktoren) verbergen, warnen Wissenschaftler.
Ältere Menschen sind vielfältigen, sich gegenseitig verstärkenden Faktoren ausgesetzt, die die Versorgung mit diesen lebenswichtigen Nährstoffen erheblich beeinträchtigen können: “Im Zuge des Alterungsprozesses nimmt die Leistungsfähigkeit des Magen-Darm-Trakts stetig ab”, sagt Pharmakologe Dieter Loew. Dadurch können Biofaktoren aus der Nahrung schlechter vom Körper aufgenommen werden. Gleichzeitig nehmen viele Senioren über die Nahrung weniger Vitamine und Mineralstoffe zu sich. Verschärft wird eine kritische Nährstoff-Versorgung durch chronische Erkrankungen und die damit verbundene medikamentöse Behandlung.

Beides könne den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen erheblich steigern und so zu Mangelsituationen führen, betont Apotheker Uwe Gröber. 40 Prozent der Patienten, die medikamentös behandelt werden, nehmen täglich neun oder mehr Arzneimittel ein, so Gröber. Daraus ergeben sich komplexe Wechselwirkungen mit Vitaminen und Mineralstoffen, wodurch diese Personen ein besonders hohes Risiko für Mangelerscheinungen tragen. Werden diese nicht erkannt und rechtzeitig ausgeglichen, drohen teils schwerwiegende Folgen: von einem geschwächten Immunsystem und mangelnder Vitalität bis hin zu Nervenschäden, Demenz, Osteoporose und einer Verschlimmerung bestehender Erkrankungen.

Experten appellierten daher, der Biofaktoren-Versorgung im Alter mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Mangelzustände gezielt auszugleichen, um die Gesundheit, Vitalität und Lebensqualität bestmöglich zu erhalten. mp/rlo

Hilfe bei Blasenschmerzen

Die Interstitielle Zystitis ist eine belastende und doch nur wenig bekannte Erkrankung der Blase. Dabei handelt es sich um eine nicht bakterielle Entzündung, die mit chronischen Schmerzen im Unterleib und einem heftigen Harndrang verbunden sein kann. Da es viele Erkrankungen gibt, die insbesondere im Anfangsstadium sehr ähnliche Symptome hervorrufen, wird die Interstitielle Zystitis meist erst spät diagnostiziert. Mit einer neuen Broschüre will der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz e.V. (BGV) dazu beitragen, die Krankheit bekannter zu machen, damit mehr Betroffene früher wirksame Hilfe finden.

Der Ratgeber beschreibt ausführlich das Krankheitsbild der Interstitiellen Zystitis und zeigt auf, mit welchen Erkrankungen sie aufgrund eines ähnlichen Beschwerdebildes verwechselt werden kann. Der Leser erfährt, welche Untersuchungen ihn beim Arzt erwarten und wie er am besten zur Erleichterung der Diagnostik beiträgt.
So ist es hilfreich, ein Drang- und Schmerztagebuch zu führen, für das in der Broschüre eine Kopiervorlage angeboten wird. Ein Kapitel widmet sich den verschiedenen Behandlungsmaßnahmen, die individuell miteinander kombiniert werden. Dazu zählen unter anderem Methoden zur Regeneration der Blasenschutzschicht, Schmerzmittel und nicht-chirurgische sowie chirurgische Eingriffe. mp/rlo

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