Gut geschützt gegen Erkältungen

Die sonnigen Tage neigen sich dem Ende zu. Nasskaltes Schmuddelwetter ist wieder auf dem Vormarsch. Und damit steigt bei vielen Menschen auch die Gefahr, sich eine Erkältung einzufangen. Und das geht manchmal schneller als man denkt.

Denn bei einer Erkältung oder einem grippalen Infekt gelangen Viren über Mund und Nase in den Körper. Die typischen Symptome sind: Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. Dann ist es höchste Zeit, etwas für die Abwehrkräfte zu tun. Mit bestimmten Nährstoffen können Sie Ihr Immunsystem stärken. Verhaltenstipps können dabei helfen, Erkältungsviren abzuwehren.

Im Kampf gegen Erkältungen sind Vitamine und Mineralstoffe unverzichtbar. So sorgt der Mineralstoff Zink dafür, dass sich die Abwehrzellen teilen und vermehren können. Die Einnahme, zum Beispiel als Lutschtabletten, kann die Dauer einer Erkältung verkürzen. Vorbeugend kann Zink sogar deren Entstehung verhindern.

Ist unser Körper dagegen nicht ausreichend damit versorgt, sind die Immunzellen weniger aktiv, Viren und Bakterien haben es leichter, sich im Körper zu vermehren. Zink ist vor allem in Emmentaler und Rindfleisch enthalten.

Auch Vitamin C unterstützt unsere Abwehrkräfte. Unter anderem steuert es die Abwehrreaktionen des Körpers auf Erreger und sorgt dafür, dass bestimmte Botenstoffe ausgeschüttet werden. Diese locken Abwehrzellen des Immunsystems an den Ort der Entzündung, zum Beispiel die Rachenschleimhaut, um die Krankheitserreger unschädlich zu machen.

Bei einer Erkältung kann auch die Einnahme der Enzyme Bromelain in Kombination mit Papain sinnvoll sein. Bromelain wird aus der Ananas gewonnen, Papain aus der Papaya. Sie können Abwehrreaktionen des Körpers verstärken und die Schwellung der Schleimhäute reduzieren. Beschwerden wie eine verstopfte Nase oder Atemprobleme können so schneller abklingen. Weitere Informationen unter: www.vitamindoctor.com/Erkaeltung.

Einfache hygienische Maßnahmen können dazu beitragen, sich gar nicht erst mit Erkältungsviren anzustecken. Dazu gehört regelmäßiges und gründliches Händewaschen, zum Beispiel vor den Mahlzeiten sowie vor und während deren Zubereitung.

Ideal: Die Hände unter fließendes Wasser halten, 20 bis 30 Sekunden von allen Seiten mit Seife einreiben und nach dem Abwaschen mit einem sauberen Tuch trocknen.

Mit ungewaschenen Händen sollte man nicht an Mund, Augen oder Nase fassen. Außerdem kann helfen, engen Kontakt mit erkrankten Personen, zum Beispiel durch Händeschütteln, zu vermeiden.

Und wenn es Sie doch bereits erwischt hat: Halten Sie Abstand zu anderen, wenn Sie husten oder niesen müssen. Nutzen Sie ein Einmaltaschentuch oder halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase.

Ralf Loweg

Arbeitsunfälle in Deutschland

Die Zahl der Arbeits- und Wegeunfälle in Deutschland bleibt auf einem konstant hohen Niveau. Sie hat sich 2018 laut einer Erhebung der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Bericht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) hervor.

Danach lag die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle 2018 bei 877.198 und damit um 3.676 Unfälle höher als im Vorjahr (+0,42 Prozent). 188.527 Versicherte hatten einen meldepflichtigen Wegeunfall, ein Minus von 2.441 gegenüber 2017 (-1,28 Prozent).

DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy rief angesichts der Unfallzahlen dazu auf, das Engagement für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und im Verkehr zu verstärken. Die gesetzliche Unfallversicherung unterstütze Betriebe und Versicherte dabei mit ihrer Präventionskampagne “komm-mitmensch”.

Ralf Loweg

Darum ist Tabletten-Teilen so riskant

Erst die richtige Dosierung von Medikamenten bringt Erkrankten oft die erhoffte Linderung. Deshalb müssen die verordneten Tabellen häufig geteilt werden. Doch nicht jedes Mittel ist dafür geeignet.

“Wenn im Beipackzettel nicht ausdrücklich steht, dass eine Tablette geteilt werden darf, sollte man vor dem Zerbrechen in der Apotheke nachfragen. Eine Bruchkante alleine ist kein Freifahrtschein dafür”, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.

Ob eine Tablette teilbar ist, kann selbst bei wirkstoffgleichen Präparaten je nach Hersteller unterschiedlich sein. Benkert: “Patienten fragen deshalb besser in ihrer Apotheke nach, wenn sie zum Beispiel wegen eines Rabattvertrags oder eines Lieferengpasses ein anderes Medikament als sonst bekommen.”

Feste Arzneimittel wie zum Beispiel Retardtabletten, die nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker geteilt werden sollen, sind weit verbreitet: Im Jahr 2018 gaben Apotheken 88 Millionen Packungen ab. Das entspricht etwa 14 Prozent aller auf GKV-Rezept abgegebenen Fertigarzneimittel.

Benkert: “Wenn eine Tablette, die intakt eingenommen werden soll, trotzdem geteilt wird, reichen die Folgen von Unwirksamkeit bis hin zu schwerwiegenden Nebenwirkungen.” Auch teilbare Tabletten sollten erst kurz vor der Einnahme geteilt und die Bruchstücke nicht lange aufbewahrt werden.

Das Teilen ist aus mehreren Gründen nicht unproblematisch. Bei einigen Tabletten entsteht dabei Staub, dessen Einatmen riskant ist. Dazu gehören Arzneimittel gegen Krebs- oder Viruserkrankungen und Vitamin-A-Derivate gegen schwere Hautkrankheiten.

Andere Tabletten haben einen Schutzüberzug, der dafür sorgt, dass ein Wirkstoff langsam ins Blut aufgenommen wird, oder dass sich die Tablette erst im Darm statt im Magen auflöst. Durch das Brechen verliert er seine Funktion. Es gibt daneben Überzüge, die die Inhaltsstoffe gegen Licht schützen sollen. Ein Beispiel dafür sind Tabletten mit Nifedipin gegen Herzerkrankungen.

Ralf Loweg

Wie Bakterien Hirnhautentzündungen bei Kindern verursachen

Zum Welt-Sepsis-Tag am 13. September 2019 soll es neben der Aufklärung über die gefährliche Erkrankung vor allem um die möglichen Schutzmaßnahmen gehen. Denn vor einigen Ursachen und den schwerwiegenden Folgen der Blutvergiftung können Impfungen schützen.

Blutvergiftungen sind die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Oft entstehen sie infolge schwerer Erkrankungen. Es gibt jedoch auch seltene Auslöser, die jeden treffen können, wie beispielsweise Meningokokken-Bakterien.

Die 21-jährige Justina ist eine der Betroffenen. Dass sie heute wieder gehen kann, verdankt sie zwei Prothesen. Ihre beiden Unterschenkel mussten im Jahr 2017 infolge einer Meningokokken-Sepsis amputiert werden. Und doch hatte Justina Glück im Unglück, denn sie hat die schwere Erkrankung überlebt. Besonders häufig von Meningokokken-Erkrankungen betroffen sind Babys und Kleinkinder. Mittlerweile gibt es bereits seit einigen Jahren Impfungen, mit denen Eltern ihre Kinder bestmöglich schützen können.

Eine aktuelle Studie zeigt jedoch, dass viele Eltern den Impfstatus ihrer eigenen Kinder nicht genau kennen. Einem Großteil ist außerdem nicht bewusst, dass es verschiedene Meningokokken-Typen gibt. Typ B ist mit circa 60 Prozent für die meisten Fälle in Deutschland verantwortlich, gefolgt von den Typan Y und C. Von der Ständigen Impfkommission (STIKO) wird aktuell nur die Meningokokken-C-Impfung allgemein empfohlen. Diese Impfung allein schützt jedoch nicht vor den anderen Typen.

Impfungen gegen diese Typen müssen meist beim Arzt angefragt werden. Gegen Typ B kann schon ab dem zweiten Lebensmonat geimpft werden. Außerdem gibt es einen Kombinationsimpfstoff gegen die Typen A, C, W und Y. Dieser wird vor allem bei Reisen in Risikogebiete empfohlen. Somit können Kinder vor den häufigsten Meningokokken-Typen in Deutschland bestmöglich geschützt werden. Eltern sollten ihren Kinder- und Jugendarzt frühzeitig auf die Schutzimpfungen ansprechen und sich vorab informieren, etwa unter www.meningitis-bewegt.de

Heinz Stanelle

Daten-Skandal bei Gesundheitsportalen

Internetportale, auf denen Nutzer Informationen zu psychischen Erkrankungen finden, geben reihenweise Nutzerdaten an Drittunternehmen weiter. Davor warnt eine Studie der Nichtregierungsorganisation Privacy International, die NDR und “Süddeutscher Zeitung” exklusiv vorab vorliegt.

Für die Studie haben Forscher 136 Webseiten in deutscher, englischer und französischer Sprache analysiert. Auf 97 Prozent der Seiten haben sie Hinweise auf Drittanbieter gefunden – zum Beispiel sogenannte Tracker, mit denen Werbenetzwerke Profile von Nutzern erstellen können.

Von den 44 in Deutschland untersuchten Seiten hatten fast zwei Drittel solche Werbetracker eingesetzt. Am stärksten sind Nutzer in Frankreich betroffen, dort wurden 41 Portale untersucht, mehr als 90 Prozent nutzten Tracker für Werbezwecke.

Die Forscher konnten nachweisen, dass in mindestens einem Fall sogar Antworten von Onlinetests zum Thema Depressionen an Drittanbieter übermittelt worden sind. Damit ist es möglich, Informationen über mögliche Erkrankungen eines Nutzers zu speichern, ohne dass dieser einwilligt oder davon weiß.

Auf keiner der getesteten Seiten haben die Forscher aktiv der Sammlung persönlicher Daten zugestimmt. Dennoch wurden der Studie zufolge in vielen Fällen Drittanbieter-Cookies angelegt, kleine Datenpakete, mit denen etwa Werbenetzwerke personalisierte Nutzerprofile erstellen können. Außerdem wurden Drittanbieter-Dienste für das Einbinden von Schriftarten oder grafische Effekte genutzt. In diesen Fälle werden in denen in der Regel keine Nutzerdaten gesammelt

Ralf Loweg.

So gefährlich ist Alkohol für Schwangere

Ein Gläschen Wein zum Essen ist erlaubt. Aber nicht für werdende Mütter. Da heißt es während der Schwangerschaft ganz rigoros: Hände weg vom Alkohol! Zum Tag des alkoholgeschädigten Kindes am 9. September 2019 weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) daher noch einmal darauf hin, dass Alkoholkonsum in der Schwangerschaft zu schwerwiegenden Schädigungen des Kindes führen kann.

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, betont: “Alkohol ist ein Zellgift – das gilt in jedem Alter. Allerdings gefährdet jeder Schluck Alkohol, den Schwangere trinken, doppelt: Insbesondere beeinflusst er die Entwicklung des ungeborenen Kindes negativ.” Frauen sollten daher für die gesamte Dauer der Schwangerschaft vollständig auf Alkohol verzichten.

Alkohol gelangt aus dem Blut der Mutter direkt in den Kreislauf des Ungeborenen und verteilt sich in dessen Körper. Das Zellgift Alkohol kann bereits in kleinen Mengen die wachsenden Organe und insbesondere das Nervensystem schädigen. Diese Schädigungen sind aber vollständig vermeidbar, wenn werdende Mütter in der Schwangerschaft keinen Alkohol trinken, so Heidrun Thaiss: “Hilfreich für Schwangere ist dabei die Unterstützung durch den Partner und das Umfeld.”

Nach aktuellen Schätzungen werden in Deutschland mehr als 10.000 Kinder pro Jahr mit Fetalen Alkoholspektrum-Störungen geboren. Rund 3.000 Kinder weisen das Vollbild des Fetalen Alkoholsyndroms auf. Betroffene des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) sind in der Regel ein Leben lang auf Hilfe angewiesen. Selbst weniger ausgeprägte Fetale Alkoholspektrum-Störungen (FASD) führen zu vielfältigen körperlichen, kognitiven und sozialen Einschränkungen, die oft erst im Schulalter entdeckt und relevant werden. mp/rlo

Bei der eigenen Schönheit wird nicht gespart

Viele Deutsche müssen sparen. Für viele ist allerdings die eigene Schönheit die falsche Stelle, um den Geldbeutel zu schonen. Das ist am Umsatz des Industrieverbandes Körperpflege- und Waschmittel (IKW) deutlich zu erkennen. Denn der vermeldet in seinen beiden Geschäftsbereichen Schönheits- und Haushaltspflege für das erste Halbjahr 2019 wachsenden Umsatz im Vergleich zu 2018.

Das Inlandsgeschäft ist dabei mit einem Umsatz von 7,8 Milliarden Euro auf einem stabilen Niveau. Dafür konnte der Exportumsatz um 7,3 Prozent auf 5,0 Milliarden Euro gesteigert werden. Unter dem Strich bedeutet das einen Anstieg der Erlöse um 2,6 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. “Vor dem Hintergrund der aktuell rückläufigen Gesamtwirtschaft sind die Zahlen unserer Branche – insbesondere im Export – erfreulich”, kommentiert IKW-Geschäftsführer Thomas Keiser die neuen Kennziffern.

Konkret gaben die Verbraucher in Deutschland im ersten Halbjahr 2019 5,5 Milliarden Euro für Schönheitspflege- und 2,3 Milliarden Euro für Haushaltspflegeprodukte aus.

Insgesamt wurden im In- und Ausland im Betrachtungszeitraum 330 Millionen Euro mehr für die Produkte der beiden Branchen ausgegeben. Diese Steigerung um 2,6 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro ist auf die erneut stark gestiegenen Exporte zurückzuführen.

Schlafprobleme? Das sind die häufigsten Ursachen

Wer Stress im Beruf hat, wird davon bisweilen bis in den Schlaf verfolgt. Die Probleme können zu Schlafstörungen führen. Eine aktuelle forsa-Umfrage der KKH Kaufmännische Krankenkasse hat ergeben, dass das Grübeln über den Job fast jeden zweiten von rund 1.000 Befragten (41 Prozent) um den allnächtlichen Schlaf bringt. Das Problem: Negativer Stress kann nicht nur psychische Leiden wie Depressionen und Angststörungen, sondern auch Muskel- und Herzerkrankungen verursachen. 37 Prozent werden durch private Probleme um die Nachtruhe gebracht.

Gefährlich: Jeder Achte sagt, dass er kurz vor dem Schlafengehen noch länger mit Smartphone, Tablet oder PC beschäftigt ist und deshalb keine Ruhe findet. Knapp die Hälfte der Befragten lenkt sich sogar mit dem Smartphone ab, um wieder zur Ruhe zu finden. Das ist allerdings völlig kontraproduktiv und kann zu einem Teufelskreis führen: Wer gestresst ist, kann krank werden und dadurch noch schlechter schlafen. Darüber hinaus führt die Digitalisierung dazu, dass viele Angestellte rund um die Uhr und überall erreichbar sind, selbst nach Feierabend. Bedeutet: Man verlernt völlig, sich eine Auszeit zu gönnen.

Die Experten der KKH raten zu Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation sowie zum Hören von Entspannungsmusik, um wieder in den Schlaf zu finden. Berufstätige sollten zudem nicht über den Feierabend hinaus erreichbar sein und in ihrer Freizeit wirklich abschalten. Die KKH rät außerdem dazu, mindestens eine halbe Stunde vor dem Schlafen offline zu gehen. Und: Immer mal wieder ein oder zwei Tage Urlaub zu nehmen, bringt wenig. Um sich richtig zu erholen, sind längere Auszeiten von zwei Wochen oder mehr nötig. mp/arei

Kennzeichnung von Lebensmitteln

Die meisten Bundesbürger wünschen sich eine übergreifende, eindeutige Kennzeichnung aller Lebensmittel, um die Kaufentscheidung im Supermarkt davon abhängig machen zu können. 21 Prozent möchten sich möglichst natürlich ernähren und würden mit einer Kennzeichnung gerne Lebensmittel mit chemischen Zusätzen vermeiden. Weitere 10,0 Prozent schränken noch weiter ein: Sie sind der Meinung, dass nur Fertigprodukte und Fast Food gekennzeichnet werden sollten.

Der Rest der Bevölkerung findet ein Gesundheits-Label für Lebensmittel unnötig – und hat sehr pragmatische Gründe dafür: 7,0 Prozent möchten beim Einkaufen nicht noch mehr nachdenken müssen, die restlichen 12,0 Prozent kaufen grundsätzlich danach ein, was schmeckt – Inhaltsstoffe hin oder her.

Das sind die Ergebnisse des STADA Gesundheitsreports 2019, einer repräsentativen Studie mit 18.000 Befragten aus neun Ländern. Das Marktforschungsinstitut Kantar Health hat im Auftrag der STADA Arzneimittel AG jeweils rund 2.000 Menschen aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Polen, Russland, Serbien, Spanien und dem Vereinigten Königreich zum Thema “Die Zukunft deiner Gesundheit” befragt.

Ralf Loweg

Wie Smartphones dem Nachwuchs schaden

Für die meisten Babys und Kleinkinder sind Smartphones selbstverständliche Begleiter ihrer Eltern – mit denen sie deren Aufmerksamkeit und Zuwendung teilen müssen. Experten warnen vor einem solchen Verhalten.

Laut einer aktuellen Umfrage für das Apothekenmagazin “Baby und Familie” hatten 48 Prozent der Mütter und Väter von unter Vierjährigen schon mal ein schlechtes Gewissen, weil sie mehr auf ihr Smartphone oder Tablet geachtet haben als auf ihr Kind. “Mehr als ein Drittel der Eltern (36 Prozent) räumte ein, während der gemeinsamen Familienmahlzeiten auch schon mal auf das Smartphone zu schauen”, heißt es.

Dabei ist “der Schlüssel für eine gute Entwicklung ungeteilte Aufmerksamkeit”, so die Entwicklungspsychologin Prof. Dr. Gudrun Schwarzer von der Justus-Liebig-Universität Gießen. Kinder bräuchten “Kontingenz”, also die durchgängige Erfahrung, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem eigenen Handeln und einer Reaktion gibt.

Ein Beispiel: Sitzt ein Baby im Buggy, sieht ein Auto und ruft “Da!”, reagieren Eltern richtig mit “Oh, ein Auto!” Das ist eine quasi automatische Antwort. “Kommt die Reaktion aber verspätet, weil sich Mama oder Papa mit dem Handy beschäftigt, kriegt das Kind gar nicht mehr die Verbindung”, betont Schwarzer. Das sei fatal und stehe der Entwicklung einer verlässlichen, vertrauensvollen Bindungsbeziehung entgegen.

Doch was tun, um dem Handy nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken? Empfehlenswert ist es laut der Experten, schon während der Schwangerschaft möglichst sechsmal am Tag für 20 Minuten eine smartphonefreie Zeit zu schaffen. Also in etwa so oft und so lange, wie die Mutter später im Schnitt tagsüber ihr Kind stillen wird. Dabei gehe es auch darum zu lernen, die Muße zu genießen: keine laute Musik, kein Film. Diese Übung könne der werdenden Mutter und dem werdenden Vater helfen, später eine intensivere Verbindung mit dem Baby aufzubauen.

Rudolf Huber

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